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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2025

Spannender Ostsee-Krimi

Ostseedämmerung
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Beim Spielen finden zwei Kinder ein altes Artefakt aus der Wikingerzeit. Da das Schmuckstück zusammen mit einer Archäologiestudentin verschwand, die es eigentlich zur Universität bringen sollte, rollen ...

Beim Spielen finden zwei Kinder ein altes Artefakt aus der Wikingerzeit. Da das Schmuckstück zusammen mit einer Archäologiestudentin verschwand, die es eigentlich zur Universität bringen sollte, rollen Pia Korittki und ihre Kollegen den alten Fall wieder auf. Leider bestätigen sich Pias schlimmste Befürchtungen, da die Leiche der jungen Frau vergraben im Wald gefunden wird. Die Dorfbewohner und die Mitarbeiter der Ausgrabungsstätte rücken in den Fokus der Ermittlungen....

"Ostseedämmerung" ist bereits der zwanzigste Fall für die Kommissarin Pia Korittki. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Es gibt allerdings berufliche und private Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen. Um diese besser nachvollziehen zu können, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Eva Almstädt versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch gelingt der Einstieg in diesen Fall mühelos. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man einen guten Überblick erhält. Da man nicht nur die Ermittlungen, sondern auch einige Charaktere beobachtet, wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen.

Da es sich dieses Mal um einen Cold Case handelt, starten die Ermittlungen eher gemächlich, dennoch wird es nie langweilig, da die Spurensuche der Polizei interessant und glaubhaft wirkt. Man kann sich ganz auf die Suche nach dem Täter einlassen. Doch der lässt sich bei diesem Fall nicht so schnell in die Karten schauen. Man hat zwar gelegentlich einen Verdacht, da es aber auch andere Möglichkeiten gibt, kann man sich nicht sicher sein, ob man mit der eigenen Vermutung richtig liegt und fiebert bis zum Schluss mit.

Fans der Reihe dürfen sich darüber freuen, die Weiterentwicklung in Pias Privatleben zu beobachten. Dieser Handlungsstrang drängt sich allerdings nicht in den Vordergrund, sondern sorgt eher dafür, dass die Protagonistin Pia Korittki noch lebendiger wirkt. Der Fokus der Handlung ruht ganz klar auf den Ermittlungen.

Wieder ein spannender Fall, der dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2025

Interessanter Reihenauftakt

Nightwood Academy 1 - Dark Romantasy Serie
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Die 20-jährige Abby ist von dem plötzlichen Tod ihrer Mutter vollkommen erschüttert. Um herauszufinden, wie es dazu kam, schreibt sie sich am ehemaligen Arbeitsort ihrer Mutter, der Nightwood Academy, ...

Die 20-jährige Abby ist von dem plötzlichen Tod ihrer Mutter vollkommen erschüttert. Um herauszufinden, wie es dazu kam, schreibt sie sich am ehemaligen Arbeitsort ihrer Mutter, der Nightwood Academy, ein. Dort angekommen, stellt sie allerdings fest, dass die Academy viel mehr als eine elitäre Bildungsstätte ist. Denn hier werden Vampire, Werwölfe, Sirenen, Feen und Gargoyles unterrichtet. Das alleine ist für Abby schon kaum zu glauben, doch noch verstörender ist, dass sie selbst zu diesen Wesen gehört. Kann sie in dieser faszinierenden Umgebung mehr über den Tod ihrer Mutter herausfinden? Und wem kann sie trauen? Denn schon bald weckt sie das Interesse von zwei attraktiven Vampirbrüdern, die ihr Herz höher schlagen lassen...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband, in dem die ersten vier Episoden der Reihe enthalten sind, die laut Verlagsseite 24 Bände umfassen soll.

Die Handlung wird vorwiegend aus der Sicht der Hauptprotagonistin Abby geschildert. Gemeinsam mit ihr lernt man die Academy und ihre Bewohner kennen. Das Ganze startet zunächst eher gemächlich, da etliche Charaktere eingeführt werden. Hier sollte man anfangs konzentriert lesen, um die Personen und ihre Beziehungen zueinander, richtig zuordnen zu können. 

Die Atmosphäre, die an der Academy herrscht, ist düster und geheimnisvoll. Dies wird hervorragend vermittelt. Der Schreibstil ist außerdem flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen deshalb mühelos vorstellen. Durch die gewählte Erzählperspektive ist die Sicht auf die Dinge ziemlich eingeschränkt. Allerdings gibt es hin und wieder Szenen, in denen andere Charaktere zu Wort kommen. 

Abby wirkt zwar sympathisch, wodurch man sich auf die Geschichte einlassen kann und gespannt dem Geschehen folgt. Dennoch hat man das Gefühl, dass sie zu wenig hinterfragt und offensichtliche Hinweise ignoriert. Das bremst das Fortschreiten der Handlung etwas aus. Da sich die Geschichte aber über viele Bände hinzieht, ist das sicher so gewollt. Trotzdem möchte man die Hauptprotagonistin gelegentlich schütteln, sie bitten, ihren Hormonhaushalt unter Kontrolle zu bringen und in die richtige Richtung schubsen. 

Der Grundstein für eine spannende Geschichte, die faszinierende Möglichkeiten bietet, ist mit diesen Auftaktbänden aber definitiv gelegt. Dieser Sammelband endet mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. 

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Spannend und wendungsreich

Mörderfinder – Das Muster des Bösen
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Die Idee von Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner, gemeinsam eine Detektei zu gründen, steht kurz vor der Verwirklichung. Doch bereits vor der Eröffnungsfeier nimmt der Friseur ...

Die Idee von Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner, gemeinsam eine Detektei zu gründen, steht kurz vor der Verwirklichung. Doch bereits vor der Eröffnungsfeier nimmt der Friseur Kai Weinand Kontakt zu den beiden auf. Sein bester Freund sitzt wegen Entführung in Untersuchungshaft und hat nun den Verdacht, dass seine Tat der Auslöser für eine weitere Entführung sein könnte. Max Bischoff und Marvin Wagner sollen den entführten Sohn eines Richters finden, bevor es zu spät ist. Ihre Nachforschungen führen sie auf eine Seite im Darknet. Hier werden Richterinnen und Richter angeprangert, deren Urteile für zu milde gehalten werden. Den gekidnappten Sohn des Richters können Max Bischoff und Marvin Wagner nicht mehr retten. Doch offenbar hat der Täter sich bereits das nächste Opfer geschnappt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Das Muster des Bösen" ist bereits der fünfte Band der Mörderfinder-Reihe, in der der ehemalige Ermittler Max Bischoff versucht, seine Gabe zu nutzen, den Mördern in den Kopf zu schauen, um sie zur Strecke zu bringen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch ohne Vorkenntnisse folgen. Allerdings gibt es, wie bei jeder Bücherserie, private und berufliche Nebenhandlungen, die sich durch die Bände ziehen. Wenn man daran interessiert ist, sollte man die Serie chronologisch lesen.

Arno Strobel gelingt es wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. In kursiv gesetzten Einschüben kann man außerdem beobachten, was den Täter antreibt. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten, wodurch man zu eigenen Spekulationen angeregt wird. Diese Überlegungen muss man häufig überdenken, da es zu überraschenden Wendungen kommt. Die Spannung stellt sich nicht nur früh ein, sondern kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar steigern.

Man sollte beim Lesen dieses Thrillers nicht allzu zartbesaitet sein, da der Täter seinen Opfern einiges abverlangt und der Autor es ausgezeichnet versteht, diese Szenen so eindrucksvoll zu beschreiben, dass sofort das Kopfkino anspringt. Es gibt einige Verdächtige, dadurch ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, wem man vertrauen kann. Der finale Showdown hat es wirklich in sich!

Ein durchgehend spannender und wendungsreicher Thriller, den man geradezu atemlos verschlingt.

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Veröffentlicht am 11.03.2025

Spannende Cold-Case-Ermittlungen

Enna Andersen und die dunklen Tage
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Dieses Mal haben sich Hauptkommissarin Enna Andersen und ihr Team dazu entschlossen, einen Cold Case aufzurollen, der sie nach Spiekeroog führt. Dort verschwand vor etwa 5 Jahren eine Frau von einem Campingplatz ...

Dieses Mal haben sich Hauptkommissarin Enna Andersen und ihr Team dazu entschlossen, einen Cold Case aufzurollen, der sie nach Spiekeroog führt. Dort verschwand vor etwa 5 Jahren eine Frau von einem Campingplatz und wurde kurz darauf am Strand tot aufgefunden. Bei der Todesursache handelt es sich um ein Schlangengift, das nur schwer nachweisbar ist. Was ist mit der Frau geschehen? Können Enna und ihr Team nach all den Jahren Licht ins Dunkle bringen?

"Enna Andersen und die dunklen Tage" ist bereits der siebte Band einer Reihe, in der Hauptkommissarin Enna Andersen, mit ihrem Team alte, bisher ungelöste Fälle aufrollt und versucht, endlich Klarheit zu gewinnen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen aber auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat.

Falls man die Reihe jedoch kennt, darf man sich nicht nur über ein Wiedersehen mit den sympathischen Hauptcharakteren freuen, sondern kann außerdem beobachten, dass ein neuer Kollege zum Team stößt. Die Protagonisten werden wieder so authentisch beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat. Besonders angenehm fallen bei diesem Team der Zusammenhalt und das harmonische Miteinander auf.

Der Fall hat es dieses Mal in sich. Denn es ist für das Team gar nicht so einfach, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die akribische Spurensuche und die unterschiedlichen Ansätze, werden nachvollziehbar vermittelt, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Ermittlungen und beobachtet, wie die Teammitglieder winzige Puzzleteilchen zusammentragen. Da diese sich nicht sofort an die richtige Stelle legen lassen, bleiben die Ermittlungen durchgehend spannend. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und fiebert mit.

Spannende Cold-Case-Ermittlungen, die durch ein sympathisches Team und überraschende Wendungen überzeugen.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Spannender Ostfriesenkrimi

Ostfriesennebel
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Carina Oberdieck ist völlig verzweifelt, da sie das Gefühl hat, dass ihr Mann Fabian gar nicht ihr Ehemann ist. Nur er kehrte nach einer gemeinsamen Reise mit seinem Zwillingsbruder Florian von Lanzarote ...

Carina Oberdieck ist völlig verzweifelt, da sie das Gefühl hat, dass ihr Mann Fabian gar nicht ihr Ehemann ist. Nur er kehrte nach einer gemeinsamen Reise mit seinem Zwillingsbruder Florian von Lanzarote zurück. Florian fiel angeblich in einen Vulkan und verstarb. Doch stimmt das überhaupt? Carina Oberdieck wendet sich mit ihrem Verdacht an Ann Kathrin Klaasen. Die Kommissarin möchte Carina Oberdieck gerne helfen. Doch dann wird auf den Bahngleisen plötzlich die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da es sich hier um die Tat eines Serienkillers zu handeln scheint, rückt der Fall des vermeintlichen Identitätsdiebstahls etwas in den Hintergrund. Dennoch geht er Ann Kathrin Klaasen nicht mehr aus dem Kopf...

"Ostfriesennebel" ist bereits der neunzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. 

Der Einstieg in diesen Ostfriesenkrimi gelingt mühelos. Der Autor versteht es nicht nur hervorragend, von Anfang an Interesse am Fall zu wecken, sondern auch das Nordsee-Feeling, das seine Krimis ausmacht, zu vermitteln. Wenn man bereits Teile dieser Serie gelesen hat, dann darf man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren freuen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und begibt sich deshalb gespannt mit dem Team auf die Suche nach dem Serienkiller und stellt sich außerdem die Frage, was an Carina Oberdiecks Gefühl, mit dem falschen Zwillingsbruder zusammenzuleben, dran ist. Es kommt nicht nur zu spannenden Momenten, sondern auch zu einigen humorvollen, wodurch man einige Mal unverhofft schmunzeln muss. Leider hat man mit fortschreitender Handlung dann aber doch gelegentlich das Gefühl, dass die humorvollen Einschübe die Grenze zur Albernheit überschreiten. 

Sonst gibt es aber nichts zu meckern, denn dieser Ostfriesenkrimi überzeugt durch eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse, sympathische Charaktere und eine spannende Handlung. 

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