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Veröffentlicht am 19.04.2019

Kurzweiliges Lesevergnügen mit geringen Abstrichen

Zeilen ans Meer
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„Zeilen ans Meer“ von Sarah Fischer ist mal eine besondere Form von Liebesroman. Er ist ausschließlich in Briefform geschrieben.

Lena war nach dem Abi in Australien. Zum Abschied wirft sie eine Flaschenpost ...

„Zeilen ans Meer“ von Sarah Fischer ist mal eine besondere Form von Liebesroman. Er ist ausschließlich in Briefform geschrieben.

Lena war nach dem Abi in Australien. Zum Abschied wirft sie eine Flaschenpost ins Meer. Ca 15 Jahre später erreicht sie ein Brief aus Australien von Sam. Er hat beim Joggen die Flaschenpost gefunden und ihr geantwortet. Was zuerst als einfacher Briefwechsel beginnt, wird schnell auf beiden Seiten intensiver. Sie vertrauen sich gegenseitig Dinge an, die sie sonst so nicht erzählen. Und mit der Zeit werden die Gefühle für einander immer stärker – wäre da nicht die unglaubliche Entfernung und die Hürden des Alltags, die die beiden am jeweiligen Ort festbinden.

Ein Buch in Briefform – ausschließlich in Briefform (und ein paar E-Mails und WhatsApps) – ist doch etwas Besonderes. Zunächst war ich skeptisch, ob sich Gefühle und eine Handlung ergeben können. Aber die Leseprobe hat mir so gut gefallen, dass ich allen Zweifeln zum Trotz weiterlesen wollte.

Der Schreibstil ist sehr schön, die Briefe sind gefühlvoll geschrieben und die Charaktere mit ihren Emotionen können trotz – oder vielleicht auch gerade durch die Briefform – gut vorgestellt und nachempfunden werden. In den Briefen legen die beiden ihre Gedanken und Gefühle offener nieder als in so manch anderem Roman in den Dialogen.

Solange sie beide sich nur schreiben und auch immer wieder auf den Brief des anderen eingehen, ist das Geschehen klar. Später, als dann noch Telefonate und Besuche dazukommen, die nur in den folgenden Briefen angerissen werden, hatte ich manchmal das Gefühl, als würde mir was an Handlung fehlen. Das Leben spielt sich halt nicht nur in Briefen ab.

Die Beschreibungen der Landschaft, der Charaktere sowie der Gefühle ist sehr bildlich und durchaus gelungen. Dennoch kamen bei mir die Gefühle nicht allzu intensiv rüber. Lenas manchmal etwas übertriebenen Reaktionen konnte ich nicht immer nachvollziehen und manchmal hat sie auch etwas genervt. Sam war mir dagegen sehr sympathisch.

Das Cover ist recht schlicht, aber trotzdem sehr ansprechend. Das Meer spielt eine entscheidende Rolle in dem Buch, so haben sich die beiden doch erst dadurch gefunden, und Sam liebt das Surfen. Aber genau deshalb hätte ich auf dem Cover eher eine Flaschenpost oder ein Surfbrett sehen wollen als Schiffe, die mit dem Inhalt des Buches nichts zu tun haben.

Fazit:
Kurzweiliges Lesevergnügen mit geringen Abstrichen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 06.04.2019

Zum Ende hin wird es besser, aber ich musste mich durch die fast 800 Seiten extrem quälen

Die Landkarte der Zeit
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Achtung. Um meine Rezension zu schreiben, so dass man auch versteht, was mich stört, muss ich leider etwas spoilern.





„Die Landkarte der Zeit“ von Felix J. Palma ist als erster Teil einer Trilogie ...

Achtung. Um meine Rezension zu schreiben, so dass man auch versteht, was mich stört, muss ich leider etwas spoilern.





„Die Landkarte der Zeit“ von Felix J. Palma ist als erster Teil einer Trilogie 2011 erschienen.

Der Klappentext verspricht dreierlei. Da ist von Zeitreisen die Rede, einmal zu der Zeit von Jack the Ripper, einmal ins Jahr 2000 und dann muss ein Inspektor einen Mörder fangen, der mit Waffen, die noch nicht erfunden worden sind, tötet.

Das klang für mich sehr vielversprechend. Doch die wahre Geschichte sieht ganz anders aus.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Jeder befasst sich mit einem der drei im Klappentext beschriebenen Sachverhalten. Im ersten Teil geht es um einen jungen Mann, der seine große Liebe an Jack the Ripper verloren hat und sich nun das Leben nehmen will, weil er ohne sie nicht mehr leben möchte. Sein Cousin ersinnt einen Plan, wie er ihn daran hindern kann. Er schlägt ihm vor, in der Zeit zu reisen, um den Mörder aufzuhalten. Doch ist das alles nur ein Trick, um Andrew wieder Lebensmut zu geben.

Im zweiten Teil glaubt eine junge Frau, dass sie bei einem Ausflug ins Jahr 2000 mitmacht und verliebt sich dort in einen Helden, der die Welt rettet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte in Form von Briefen. Aber auch hier findet keine wirkliche Zeitreise statt, sondern die Frau erliegt ebenfalls einer Lüge.

Im dritten Teil wird es dann etwas spannender und die Zeitreise kommt ins Gespräch. Menschen werden mit einer Waffe getötet, die es bislang noch nicht gibt. Der Inspektor bekommt Hilfe von einem Autor (H.G. Wells) angeboten. Dieser macht im Laufe der Suche nach dem Mörder eine interessante Erfahrung. Es gibt sie wirklich die Zeitreisen und es liegt an ihm, wie die Geschichte der Menschen und sein Leben weitergeht.

Die Geschichten werden von einem allwissenden Erzähler geschildert. Zwischenzeitlich wird der Leser direkt von dem Erzähler angesprochen, dadurch soll wahrscheinlich eine Nähe zu dem Leser hergestellt werden. Mir gefällt diese Art der Erzählweise allerdings nicht so gut.

Die Charaktere bleiben alle ziemlich blass und Gefühle werden nicht groß übermittelt.

Der Schreibstil ist gut. Die Wortwahl ist gehobener und ein wenig der historischen Zeit, in der die Geschichte spielt angepasst. Allerdings hatte das Buch für mich ziemliche Längen. Es gab – vom dritten Teil abgesehen – keine unerwarteten Wendungen. Teil 1 und Teil 2 waren ziemlich vorhersehbar. Was die Zeitreisen betraf wurden nicht nur die Protagonisten betrogen, sondern auch ich fühlte mich etwas veralbert.

Zwischenzeitlich habe ich die Seiten mehr überflogen, in der Hoffnung, dass es nochmal besser wird. Der dritte Teil wurde dann interessanter, befasste sich tiefer mit dem Thema Zeitreisen und gab auch ein paar gute Denkanstöße zu Parallelwelten, Einfluss von Entscheidungen, Veränderungen des Zeitstrangs.

Fazit:
Zum Ende hin wird es besser, aber ich musste mich durch die fast 800 Seiten extrem quälen.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Spannend bis zum Schluss, gelungenes Finale einer sehr interessanten Jugendbuchreihe.

Everflame 3. Verräterliebe
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Im letzten Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini „Verräterliebe“ machen Lily und ihr Zirkel eine ungeheuerliche Entdeckung. Sie kommen dem Geheimnis um die Wirker immer näher, aber die Zeit ...

Im letzten Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini „Verräterliebe“ machen Lily und ihr Zirkel eine ungeheuerliche Entdeckung. Sie kommen dem Geheimnis um die Wirker immer näher, aber die Zeit drängt, denn es gibt nach wie vor noch die Gefahr durch die Atombomben. Lily versucht alles, um den Hass zwischen den Mauersoldaten rund um Lillian und den Außenländern zu besänftigen. Aber, da Lillian genauso stur ist wie Lily, lässt sie sich von einem einmal gefassten Plan nicht mehr abbringen.

Es gibt wohl unterschiedliche Cover für die ebook- und die Buchversion. Bei meiner Version steht drauf „For a witch like me there‘s only one ending“, auf einem Cover des Taschenbuches steht „If you fail you burn“. Das finde ich etwas verwirrend, weil ich erst dachte, es gibt noch einen weiteren Band. Aber beide Sprüche sind sehr passend für das Buch. Lillians Krankheit schreitet voran und es stellt sich die Frage, ob es noch eine Rettung für sie geben kann oder ob sie tatsächlich sterben wird. Und da es unausweichlich zu einem großen Kampf kommt, werden auch wieder einige Hexen brennen – wer von ihnen verliert, sei hier nicht verraten ?

Das Finale der Trilogie setzt nahtlos am zweiten Teil an und man taucht sofort wieder mitten rein ins Geschehen rund um Lily. Nachdem es im ersten Band hauptsächlich um Lily und die verschiedenen Welten ging und im zweiten dann um Lillians Geschichte, erfährt man in diesem Band so einiges über die Wirker, wie sie entstanden sind, wie sie leben und welches Geheimnis der Schwarm verbirgt.

Wie bereits in den beiden Vorgängern ist die Geschichte aus der personalen Perspektive verschiedener Charaktere geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, die Sprache eher einfach gehalten.

Alle noch offenen Fragen werden für mich ausreichend im Laufe des Buches beantwortet. Wie es nach dem großen Kampf in den beiden Welten (Lillians und Lilys) weitergeht, hätte evtl. noch etwas ausführlicher geschildert werden können als im Epilog, aber da ist die Fantasie des Lesers gefragt, und das ist auch okay so – oder es besteht noch die Option einer Fortsetzung?

Fazit:
Spannend bis zum Schluss, gelungenes Finale einer sehr interessanten Jugendbuchreihe.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Magische Fortsetzung einer spannenden Hexengeschichte

Everflame 2. Tränenpfad
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Der zweite Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini heißt „Tränenpfad“.

Lily hat Rowan und sich mit letzter Kraft zurück in ihre Welt gerettet. Doch sie ist schwer verbrannt und Rowan und ihre ...

Der zweite Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini heißt „Tränenpfad“.

Lily hat Rowan und sich mit letzter Kraft zurück in ihre Welt gerettet. Doch sie ist schwer verbrannt und Rowan und ihre Familie müssen um sie kämpfen, damit sie überlebt. Während Lily zwischen Leben und Tod schwebt, trifft sie Lilian, die ihre Erinnerungen mit Lily teil, um Lily zu erklären, warum sie so grausam handelt. Gleichzeitig hetzt Lilian aber auch Carrick auf Rowan und Lily in der Hoffnung, dass die beiden wieder zurück in ihre Welt kommen, denn Lilian braucht Lily.

Wie im ersten Band auch wird die Geschichte aus der personalen Perspektive von diversen Charakteren erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, in denen Lilian ihre Erinnerungen mit Lily teilt. Dadurch erhält der Leser (und auch Lily) einen Einblick in Lilians Beweggründe. Man erfährt, was Lilian auf ihrer Reise durch die Aschewelten erfahren hat, warum sie gegen die Wissenschaft ist und weswegen sie Rowans Vater getötet hat. Ihre Gründe scheinen berechtigt gewesen zu sein, aber ebenso wie Lily habe ich die ganze Zeit gehofft, dass es noch einen anderen Weg gibt, um das drohende Unheil aufzuhalten.

Der Schreibstil ist wieder angenehm flüssig und gut zu lesen. Die Sprache ist eher einfach gehalten. Die Beschreibungen der Gegend, Figuren und Handlungen ist bildlich und detailliert.

Ich finde die Idee hinter der Geschichte nach wie vor faszinierend und bin gespannt, wie des ausgehen wird. Auch dieser Band endet wieder in einem Cliffhanger.

Fazit:
Magische Fortsetzung einer spannenden Hexengeschichte.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Spannende Fortsetzung der fantastischen Jugendgeschichte. Klare Leseempfehlung

Submarin
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Im Juni 2017 ist der zweite Teil der Jugendbuch-Reihe Aquamarin „Submarin“ von Andreas Eschbach erschienen.

Nachdem Saha erfahren hat, dass sie zur Hälfte ein Wassermensch ist, geht sie auf die Suche ...

Im Juni 2017 ist der zweite Teil der Jugendbuch-Reihe Aquamarin „Submarin“ von Andreas Eschbach erschienen.

Nachdem Saha erfahren hat, dass sie zur Hälfte ein Wassermensch ist, geht sie auf die Suche nach ihrem Vater. Der Submarin Schwimmt-schnell hilft ihr dabei und nimmt sie mit zu seinem Schwarm. Saha lernt das Leben der Submarines kennen, die Vorteile, aber auch die Gefahren des Unter-Wasser-Lebens. Als sie dem Schwarm der Graureiter begegnet, will sie sich den Walen reitenden Submarines anschließen. Doch schon bald erkennt sie, dass der König der Graureiter seinem Schwarm und ihr nicht die Wahrheit erzählt hat, sondern einen Krieg gegen die Luftmenschen führen will. Diesen können die Submarines allerdings nicht gewinnen. Saha muss wieder zwischen den Wasser- und den Luftmenschen vermitteln.

Wie auch schon im ersten Teil wird die Geschichte aus der Sicht von Saha in der ersten Person erzählt. Die Sprache ist recht einfach gehalten, aber dennoch angenehm und interessant zu lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben und insbesondere Sahas Gefühle nachvollziehbar geschildert.

Das Leben unter Wasser, die Schönheit der Korallenriffe, aber auch die Gefahren durch Haie und andere Tiere ist faszinierend zu erleben. Gleichzeitig beschreibt das Buch anschaulich die entsetzliche Zerstörung des Lebensraumes Meer durch den Menschen und seinem Müll, durch seine Ausbeutung und den rücksichtslosen Einsatz von Maschinen zur Energiegewinnung. Damit regt das Buch – ohne zu aufdringlich zu sein – zum Nach- und (hoffentlich) Umdenken an. Auch wenn das Buch über 100 Jahre nach uns spielt, so sind die Meere auch jetzt schon voll von unserem Plastik.

Leider bleiben auch bei diesem Band einige Fragen zum Ende hin offen. Ob es noch einen dritten Teil geben soll, ist mir derzeit nicht bekannt. Man kann zwar mit dem Ende leben, aber ein paar Punkte hätte ich schon gerne noch erfahren.

Auch dieses Mal ist das Cover wieder in verschiedenen Blautönen gehalten. In der Mitte sind eine Wasserfrau und ein Wassermann zu sehen, die durch ein Korallenriff schwimmen. Zusammen mit der Schrift und den leuchtenden Farben ist hier wieder ein wunderschönes Cover entstanden, dass einem sofort ins Auge sticht.

Fazit:
Spannende Fortsetzung der fantastischen Jugendgeschichte. Klare Leseempfehlung