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KirstinK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2025

Die Suche nach der großen Liebe

Eine Welt nur für uns
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Die Autorin Claire Deya nimmt die Lesenden mit in die letzten Wochen des zweiten Weltkrieges. An der Cote d`Azur ist eine Truppe mutiger Männer um den ehemaligen französischen Widerstandskämpfer Fabien ...

Die Autorin Claire Deya nimmt die Lesenden mit in die letzten Wochen des zweiten Weltkrieges. An der Cote d`Azur ist eine Truppe mutiger Männer um den ehemaligen französischen Widerstandskämpfer Fabien damit beschäftigt, die Strände von Minen zu räumen. Zu ihnen gesellt sich Vincent, der eine Gelegenheit sucht, mit den zum Minensuchen zwangsverpflichteten deutschen Kriegsgefangenen in Kontakt zu kommen. Denn sein einziges Interesse gilt der Suche nach seiner großen Liebe Ariane, die er in deutscher Kriegsgefangenschaft aus den Augen verloren hat und die untergetaucht zu sein scheint. Fortan sucht er wie besessen nach Hinweisen auf ihren Aufenthaltsort und es scheint einen deutschen Gefangenen zu geben, der ihm helfen könnte. Dann ist da noch Saskia, die nach ihrer Befreiung aus einem deutschen Lager in ihre Heimatstadt zurückkehrt, in der Hoffnung, hier ein wenig Frieden zu finden. Doch ihr ehemaliges Haus wird bewohnt von Fremden und sie wird verjagt. Durch einen Zufall trifft sie auf Vincent, der ihr zur Hilfe kommt. Während Saskia durch ihre Beharrlichkeit und ihren Mut ein Stück weit wieder zurück ins Leben findet, scheint sich Vincent immer weiter davon zu entfernen und bringt nicht nur sich selbst mit seiner Suche in Gefahr.
Besonders beeindruckt haben mich die biographischen Bezüge des Buches, die man dem Nachwort entnehmen kann. Die Geschichte Saskias hat sich genau so ereignet und in der Person des Vincent setzt die Autorin in einigen Details ihrem Großvater ein Denkmal. Die Charaktere werden sehr ambivalent und glaubwürdig geschildert. Ein paar Längen hatte das Buch für mich persönlich in den detaillierten Beschreibungen der unterschiedlichen Minentypen.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Berührende Geschichte über den Verlust der Mutter

Perlen
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Die britische Autorin Siân Hughes erzählt auf ruhige und berührende Weise die Geschichte von Marianne. Aus der Ich-Perspektive geschildert blickt Marianne zurück auf ihr Leben, seit sie im Alter von acht ...

Die britische Autorin Siân Hughes erzählt auf ruhige und berührende Weise die Geschichte von Marianne. Aus der Ich-Perspektive geschildert blickt Marianne zurück auf ihr Leben, seit sie im Alter von acht Jahren ihre Mutter verlor. An einem regnerischen Februartag verließ diese das Haus und ließ Marianne, ihr neugeborenes Baby und ihren Ehemann zurück. Das Schicksal der Mutter konnte sich nie ganz aufklären und während ihrer Adoleszenz prägte diese Tragödie Mariannes Leben immens. Dem Lesende/r erschließt sich das Leid der Familie nicht ganz unmittelbar, denn durch die Ich-Erzählung nimmt man die Ereignisse durch Mariannes Filter wahr. Erst als Mariannes selbst Mutter wird, scheint sie in der Lage, sich ihrer Trauer zu stellen und ihren Weg bis zu diesem Zeitpunkt zu reflektieren. Es ist berührend und schön, als Lesende/r gemeinsam mit Marianne in die Erinnerungen an ihre Mutter eintauchen zu können, teilzuhaben an gemeinsamen Ritualen, Geschichten und Reimen. Die Autorin stellt an den Anfang jeden Kapitels einen englischen Abzählvers, den Marianne und ihre Mutter kannten. Dieser fängt die Inhalte und Stimmungen der Kapitel sehr gut ein.
Für alle, die ruhig erzählte Geschichten mit emotionaler Tiefe lieben, ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Zurück ins Leben in überwältigender Natur

Die Frau und der Fjord
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"Die Frau und der Fjord" ist ein ruhiges und gefühlvolles Buch über die junge Witwe Gro, die in der Einsamkeit eines Fjords auf den Lofoten versucht, den Verlust ihres verstorbenen Mannes und die Trauer ...

"Die Frau und der Fjord" ist ein ruhiges und gefühlvolles Buch über die junge Witwe Gro, die in der Einsamkeit eines Fjords auf den Lofoten versucht, den Verlust ihres verstorbenen Mannes und die Trauer zu bewältigen. Umgeben von der überwältigenden und oftmals lebensfeindlichen, rauen Natur nördlich des Polarkreises geht es erstmal nur ums reine Überleben für Gro, auf mehreren Ebenen. Ihren Beruf als Geologin, die erfolgreich auf Ölplattformen am Aufspüren neuer Ölfelder beteiligt war, will sie nicht mehr ausüben, jeglicher sozialer Kontakt ist ihr zu viel. Doch nach und nach gelingt es ihr, wieder Freude am Leben und am Erblühen der Natur zu finden. Langsam findet Gro einen Weg zurück ins Leben. Dabei hilft ihr auch die Begegnung mit Jens, den sie in einer stürmischen Nacht aus Seenot rettet und der daraufhin einige Tage bei ihr strandet.
Die Autorin Anette Strohmeyer erzählt Gros Geschichte völlig authentisch und man kann die Entwicklung der Protagonistin und die Phasen ihrer Trauer sehr gut verfolgen. Besonders gut gefällt mir ihr teils poetischer und einfühlsamer Schreibstil sowie die Beschreibungen der gewaltigen Natur. Das wunderschöne Cover zeigt ein Foto eines Fjords, das die Autorin selbst geschossen hat. Genauso stelle ich mir Gros Fjord vor.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Liebevoller Blick auf eine starke Frau

Das Licht in den Wellen
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Mit "Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen hält man ein wunderschön gestaltetes Buch in den Händen, das bereits durch die Coverillustration die Sehnsucht nach dem Meer weckt und auf das Trefflichste ...

Mit "Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen hält man ein wunderschön gestaltetes Buch in den Händen, das bereits durch die Coverillustration die Sehnsucht nach dem Meer weckt und auf das Trefflichste auf den Buchinhalt vorbereitet: Mit Anfang 20 verlässt Inge, eine Föhrer Bauerstochter, ihre Heimatinsel und erhofft sich im pulsierenden New York einen Neuanfang. Was sie von ihrer geliebten Insel wegtreibt, bleibt lange im unklaren. Die Sehnsucht nach Föhr und Inges Verwurzelung in ihrer Heimat wird aber immer deutlich. Durch ihre besondere Persönlichkeit und ihre Begabung, ausgefallene Gerichte zuzubereiten, schafft sie es, sich in New York von einer einfachen Verkäuferin in einem Delikatessenladen zur Besitzerin eines gehobenen Restaurants hochzuarbeiten.
Erzählt wird die Geschichte rückblickend aus Inges Perspektive, denn nun, mit 100 Jahren und seit vielen Jahren zurück auf Föhr, möchte sie noch einmal die Überfahrt nach New York antreten, begleitet von ihrer Urenkelin Swantje. Auch diese scheint an einem Scheidepunkt in ihrem Leben zu stehen und ist unsicher, wie sie in die Zukunft gehen soll. Inge hofft, durch diese Reise nicht nur sich selbst Frieden zu verschaffen, sondern auch Swantje helfen zu können.
Besonders gut hat mir an diesem Buch die liebevolle Charakterisierung der Figuren gefallen. Vor allem Inge wird so natürlich, sympathisch und herzlich beschrieben, dass man sie einfach gerne haben muss.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Tragisches Erbe

Wo wir uns treffen
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Wer spannend inszenierte Familiengeschichten mag, die klug und wendungsreich inszeniert sind, kommt bei Anna Hopes Roman "Wo wir uns treffen" ganz sicher auf seine Kosten. Die Autorin entwickelt ein feinsinniges ...

Wer spannend inszenierte Familiengeschichten mag, die klug und wendungsreich inszeniert sind, kommt bei Anna Hopes Roman "Wo wir uns treffen" ganz sicher auf seine Kosten. Die Autorin entwickelt ein feinsinniges und subtiles Beziehungsgeflecht der Familie Brooke, die sich auf dem riesigen Landsitz in Sussex trifft, um das Familienoberhaupt, Philipp Brooke, zu beerdigen. Kein einfacher Mensch, dieser Vater und Ehemann, von dem sie sich verabschieden, viele Kränkungen und Unterlassungen prägten das Leben mit und ohne ihn und machten seine Kinder und seine Gattin zu denjenigen, die sie nun sind und wie sie sich begegnen. Unerfüllte Bedürfnisse, unterdrückte Gefühle und über allem eine drohende Gefahr - Anna Hope versteht es meisterlich, ihre Charaktere authentisch zu entwickeln. Dass ein englischer Landsitz nicht nur ein wertvoller Besitz, sondern auch eine Bürde mit unrühmlicher Geschichte sein kann - in diesem Buch glaubt man es sofort.

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