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Veröffentlicht am 19.11.2025

Eine besondere Magie

The Second Death of Locke
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"The Second Death of Locke" von V. L. Bovalino ist der erste Teil einer Fantasytrilogie, wobei erfreulicherweise das Buch in sich abgeschlossen ist und für sich gelesen werden kann.

Schon von der ersten ...

"The Second Death of Locke" von V. L. Bovalino ist der erste Teil einer Fantasytrilogie, wobei erfreulicherweise das Buch in sich abgeschlossen ist und für sich gelesen werden kann.

Schon von der ersten Seite an wird man mitten in die Geschehnisse rund um die kriegerischen Handlungen zwischen den einzelnen Königreichen der Insel Idistra hineingeworfen. Mit all dem damit verbundenen Blut, Schmutz, der Verzweiflung, dem Schmerz und der Sinnlosigkeit vieler Todesopfer. Das Zentrum bilden die beiden Hauptprotagonisten Grey Flynn und Kiernan Seward, die eine besondere Form der Magie verbindet, eine Magie, die sich aus der untergegangenen Insel Locke speist und zunehmend schwindet. Damit diese Magie wirken kann, ist immer eine sogenannte "Quelle", welche die magische Kraft in sich trägt und ein "Magier", der diese Kraft empfängt und die Magie ausführt, nötig.

Ich empfand das Worldbuilding mit seinem mittelalterlichen Gefüge von Rittern, Rüstungen und Schwertkämpfen in Verbindung mit dieser besonderen Idee der Magie als sehr gelungen. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und hält den Spannungsbogen hoch. Die Charaktere sind vielschichtig ausgearbeitet und besonders die Figur der Grey Flynn, die trotz ihrer Kampfkraft und magischen Stärke, und dem Wissen um ihre Herkunft, von Ängsten und Selbstzweifeln getrieben ist, sticht positiv hervor. Auch die Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten bleibt in einem angenehmen Rahmen und ergänzt die Geschichte perfekt.

Insgesamt für mich ein gelungener High-Fantasy-Roman, der sich eindrucksvoll von der aktuellen Massenware dieses Genres absetzt.
Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um Idistra und Locke weitergeht und was sich die Autorin da noch spannendes einfallen lässt.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Gelebter Tierschutz

Streuner - von der Straße direkt ins Herz
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Vanessa Magalhaes ist Hundemama und Tierschützerin mit Herzblut und Leidenschaft. Dies spiegelt sich auf jeder einzelnen Seite ihres Buches "Streuner von der Straße direkt ins Herz" und der Untertitel ...

Vanessa Magalhaes ist Hundemama und Tierschützerin mit Herzblut und Leidenschaft. Dies spiegelt sich auf jeder einzelnen Seite ihres Buches "Streuner von der Straße direkt ins Herz" und der Untertitel "Vom Tierschutz und dem Glück, Straßenhunde zu retten" bringt den Inhalt des Buches in einem Satz auf den Punkt.

Die Autorin kommt schon sehr früh mit dem Leid der Straßenhunde während den häufigen Besuchen bei ihrer Großmutter in Portugal in Berührung. Ebenso wie ihr späterer Lebenspartner Rafael, dessen Großeltern ebenfalls in Portugal leben.
Noch vor ihrem Abitur adoptieren die beiden gemeinsam ihren ersten Hund "Mojo" der schon als Welpe erfahren musste, wie unverantwortlich und empathielos Menschen sein können. Diese Erfahrung war für beide der Startschuss auf ihrem Weg in den aktiven Tierschutz.

Vanessa Magalhaes beschreibt in ihrem Buch auf unglaublich liebevolle Weise, mit viel Respekt und Empathie, was es bedeutet, einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu geben. Sie sensibilisiert die Leser:innen für die besonderen Umstände, unter denen die Hunde, nicht nur aber besonders die aus Süd-Ost-Europa, gelebt und gelitten haben und das oftmals der Weg in ein gemeinsames Leben mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist und Zeit und Geduld braucht.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, bekommt hier viele Informationen, z. B. wie man einen seriösen Verein erkennt und wie ein solcher arbeitet, wie wichtig Pflegestellen sind, auch die Vor- und Nachteile von Social Media werden umfassend beleuchtet, bis hin zu Checklisten wenn dann tatsächlich ein Hund einzieht. Und auch wem das nicht möglich ist, bekommt wertvolle Tipps, wie man sich auch anderweitig im Tierschutz engagieren kann.

Eingebettet sind diese ganzen Informationen in wunderbare Geschichten von erfolgreichen Adoptionen, Einblicke in das Leben der Autorin und ihrem Rudel und der Geschichte von Teresa und ihrer Pfötchenfarm in Portugal.

"Streuner von der Straße direkt ins Herz" ist ein rundum gelungenes Buch, das Pflichtlektüre für jeden sein sollte, der sich mit dem Gedanken trägt sich ein Haustier zuzulegen.

Von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.10.2025

"Roadtrip" der Gefühle

Katzen, die wir auf unserem Weg trafen
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Der Roman hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

Bei "Katzen, die wir auf unserem Weg trafen" von Nadia Mikail soll es sich lt. Klappentext um einen Roadtrip durch Malaysia handeln, mit dem Zweck die ...

Der Roman hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

Bei "Katzen, die wir auf unserem Weg trafen" von Nadia Mikail soll es sich lt. Klappentext um einen Roadtrip durch Malaysia handeln, mit dem Zweck die verschollene Tochter/Schwester zu finden. Ausgelöst durch die nahende Apokalypse - ein Meteorit wird in einigen Monaten die Erde zerstören - machen sich Aisha und ihre Mutter gemeinsam mit Aishas Freund und dessen Eltern auf die Suche, begleitet von Flohsack, einem Straßenkater, der ihnen kurz vorher zugelaufen ist.

Der Roadtrip ist aber tatsächlich nur ein kleiner Teil der Geschichte, zumindest der physische, Flohsack die einzige Katze die vorkommt und auch keine wirkliche Rolle spielt.

Letztendlich geht es in der Geschichte um Verluste, die nicht verarbeitet wurden, um unterdrückte Gefühle und zwischenmenschliche Sprachlosigkeit. Dadurch entstanden Wunden, die nie richtig verheilt sind.

Die Geschichte mäandert permanent von der Gegenwart in die Vergangenheit und in eine imaginäre Zukunft. Vor allem Aishas Gedanken und Gefühle wiederholen sich häufig, die Geschichte plätschert ohne jeglichen Spannungsbogen dahin, das Ende bleibt offen.

Das dies ein Jugendroman ab 12 Jahren sein soll kann ich nicht nachvollziehen, dafür ist meiner Meinung nach das Thema zu schwermütig und komplex.

Highlight des Buches waren für mich die hübschen Zeichnungen von Nate Ng.

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Veröffentlicht am 19.10.2025

Overload im Kopf

Freier Kopf statt Mental Load
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Wer kennt das nicht, der Tag hat nur 24 Stunden und ständig hat man das Gefühl, nicht alles erledigt zu haben. Die Gedanken kreisen, man springt von einer Aufgabe zur nächsten und wieder zurück, die To-Do-Liste ...

Wer kennt das nicht, der Tag hat nur 24 Stunden und ständig hat man das Gefühl, nicht alles erledigt zu haben. Die Gedanken kreisen, man springt von einer Aufgabe zur nächsten und wieder zurück, die To-Do-Liste wird immer länger statt kürzer, das Gefühl von Inkompetenz wächst, genauso wie die Erschöpfung, physisch wie psychisch.

Hier bietet der Ratgeber "Freier Kopf statt Mental Load" von Sara Pierbattisti-Spira und Prof. Dr. Katharina Wick Hilfe an um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, für mehr Entspannung und Wohlbefinden.
Das Buch gliedert sich in mehrere Teile, beginnend mit einem wissenschaftlich fundierten Überblick, was Mental Load genau ist und wie er entsteht. Der eigentliche Hauptteil beschäftigt sich sehr ausführlich mit diesen Ursachen, wie man sie erkennt und die eigenen identifiziert. Im Anschluß werden sehr viele Methoden und Hilfsmittel vorgestellt, mit denen man dem "Mental Load" zu Leibe rücken kann und bietet eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten und -wegen. Im letzten Teil wird zum einen der Frage nachgegangen, wie man die neugewonnene Freizeit sinnvoll gestalten kann, aber auch Hilfestellung angeboten, wenn es mit dem Entrümpeln im Kopf und im Leben nicht so funktioniert wie erhofft.

Der Ratgeber ist verständlich geschrieben, optisch gut aufbereitet und punktet mit schönen Übersichtstafeln, die den geschriebenen Text  nochmal verdeutlichen. Auch die farblich hervorgehobenen Tipps und Hinweise haben mir gut gefallen.
Das Buch vermittelt zwar keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse, bietet aber eine gute Übersicht über das aktuelle Angebot, wie z.B. Ikigai, Bullet Journeling, Achtsamkeit, div. Apps usw. Es ist daher eher an Menschen gerichtet, die sich mit der Thematik bisher noch nicht oder wenig beschäftigt haben und erstmal heraus finden wollen, welche der vielen Methoden evtl. passend ist/sind. Am Ende des Buches gibt es dann eine kleine Liste weiterführender Literatur.
Weniger gefallen hat mir allerdings, dass der Focus des Buches zu sehr auf Familien mit Kindern und hier besonders auf den Müttern liegt. Das ist mir zu einseitig, denn das Thema betrifft auch viele andere Menschen mit anderen Lebenskonzepten.

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Veröffentlicht am 05.10.2025

Spookily bad

Spookily Yours
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Leider muss auch ich sagen, dass dieses Buch für mich ein Reinfall war, wobei meine Erwartungen von vornherein nicht so hoch waren.

Immerhin versprach der Klappentext eine nette, cosy Geschichte mit Hexen, ...

Leider muss auch ich sagen, dass dieses Buch für mich ein Reinfall war, wobei meine Erwartungen von vornherein nicht so hoch waren.

Immerhin versprach der Klappentext eine nette, cosy Geschichte mit Hexen, Dämonen, Magie, Zaubersprüchen, einer sprechenden Katze, etwas Halloweenfeeling verbunden mit einer Liebesgeschichte, also passend für diese Jahreszeit.
Die ersten Seiten lasen sich auch wirklich noch ganz nett, das Hexenörtchen Pleasant Grove, die Hauptprotagonistin Willow und ihre Schwester mitsamt ihrer Bäckerei kreieren ein angenehmes Gefühl, man wünscht sich da mal durchzuspazieren und sich im Café ein Heißgetränk servieren zu lassen.

Spätestens als Damian, erst als verzauberte Katze, dann als entzauberter Dämon die Bühne betritt, wird es von Seite zu Seite gruseliger.
Die Entzauberung geht so schnell und unkompliziert vonstatten, das man sich fragt wo da große magische Mächte am Werk waren und warum er überhaupt verzaubert wurde. Magische Kräfte sucht man sowieso vergebens, die erwartet man aber schon in einer Fantasygeschichte. Natürlich auch eine spicy Liebesgeschichte, aber bitte nicht so grauenhaft schlecht. Das hatte schon was von einem schlechten Porno, die Dialoge fantasielos und teilweise unterirdisch, und wieoft, bitteschön, kann man auf 250 Seiten das Wort F*** unterbringen. Dieser gezwungene "DirtyTalk" passte so gar nicht zu den Charakteren, schon gar nicht zu Willow, die auf gefühlt jeder zweiten Seite errötet.
Viel Handlung kommt dann auch nicht mehr, sehr schade denn Potenzial wäre vorhanden gewesen.

Von mir daher keine Leseempfehlung, bei der Flut an wöchentlichen Neuerscheinungen kann man sein Geld besser investieren.

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