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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Reise in längst vergangene Zeiten

Der letzte Sommer in der Stadt
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Vorneweg - ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mich die Gesichte seiner Veröffentlichung (Vergessen werden und Wiederentdeckung) neugierig gemacht hat. Und auch, wenn mich die Handlung ...

Vorneweg - ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mich die Gesichte seiner Veröffentlichung (Vergessen werden und Wiederentdeckung) neugierig gemacht hat. Und auch, wenn mich die Handlung an sich nicht 100%ig überzeugt hat, kann ich doch verstehen, warum es Menschen fasziniert. Die Sprache ist unglaublich komplex und bildhaft - sie bleibt im Gedächtnis, ob man das nun will, oder nicht.

Der Protagonist lebt als erfolgloser Journalist in Rom und berichtet von der Begegnung mit seiner großen Liebe, und den Konsequenzen, die diese Beziehung auf sein Leben hat. Und trotz aller Dramatik ist es keine aufgeregte, actionreiche Liebesgeschichte, wie die, denen man heute zuhauf in Büchern begegnet, sondern vieles wird über Gespräche, Überlegungen und Streits erzählt. Aber dafür kann man den schwülen Sommer in Rom förmlich selbst spüren. Und obwohl die 70iger Jahre sich gar nicht so fern anfühlen, macht einem die Geschichte schmerzlich deutlich, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob durchzuschlagen, damit einigermaßen gut über die Runden zu kommen und dennoch in den Tag hineinleben zu können - und das alles ohne Handy, Internet und PCs - die Dinge vermisst man nicht, aber man merkt dem Text an, dass er älter ist. Insgesamt eine klare Leseempfehlung, allerdings muss man sich Zeit nehmen. Das ist kein Buch, das man mal so "nebenbei" lesen kann.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Gelungene Fortsetzung

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Der zweite Fall für den Donnerstagsmordklub: Unerwartet taucht im noblen Seniorenheim der Ex-Mann von Geheimdienstagentin a. D. Elizabeth auf. Selbst beim Geheimdienst tätig, wird verdächtigt, ...

Der zweite Fall für den Donnerstagsmordklub: Unerwartet taucht im noblen Seniorenheim der Ex-Mann von Geheimdienstagentin a. D. Elizabeth auf. Selbst beim Geheimdienst tätig, wird verdächtigt, der Mafia Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund gestohlen zu haben. Eine Summe, für die offenbar eine ganze Reihe von Personen bereit sind, ihre Prinzipien über Bord zu werfen. Das Quartett sagt seine Hilfe zu - aber dann geht einiges schief und die cleveren Senioren müssen sich wieder auf Mörderjagd begeben....

Auch Band 2 ist in meinen Augen sehr gelungen. Es dauert etwas, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt, aber dann geht es Schlag auf Schlag und dem Autor gelingen eine Reihe von unerwarteten, spannenden Wendungen. Und obwohl ich wechselnde Perspektiven eigentlich nicht mag, finde ich die Wechsel hier nicht störend. Die Figuren, allen voran Elizabeth, die unaufdringlich immer irgendwie im Zentrum des Geschehens steht, sind spannend und detailliert konzipiert. Die Freundschaft und die gegenseitige Unterstützung des ungleichen, aber sich immer ergänzenden Quartetts, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet. Insgesamt erwartet die LeserInnen eine spannende und intelligent aufgebaute Handlung mit durchwegs originellen Charakteren, etwas Witz und einem flüssig zu lesendem Schreibstil. Daher von mir eine klare Leseempfehlung - ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Über Fremde und Freunde

Montags bei Monica
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Julian, ein vereinsamter alter Herrn mit schillernder Vergangenheit, beschließt seine Lebensgeschichte als "Projekt Aufrichtigkeit" in ein kleines Heftchen zu schreiben und dieses in einem benachbarten ...

Julian, ein vereinsamter alter Herrn mit schillernder Vergangenheit, beschließt seine Lebensgeschichte als "Projekt Aufrichtigkeit" in ein kleines Heftchen zu schreiben und dieses in einem benachbarten Cafe "auszusetzen". Dort findet es Monica, die Besitzerin - sie ist berührt von der schonungslos offenen Ehrlichkeit, mit der der unbekannte Schreiber sein Leben betrachtet. Sie beschließt, es ihm gleichzutun, und ergänzt ihre Geschichte. Und so reist das Heftchen, mit seinen Schilderungen von Fehlern und geplatzten Träumen weiter - und verändert so ganz nebenbei das Leben der Beteiligten. Denn Monica will Julian zu mehr Lebensfreude verhelfen, aber sie ist nicht die Einzige, die versucht, dem Schicksal ein bisschen auf die Sprünge zu helfen... Und so werden aus Fremden Schritt für Schritt Freunde, die gegenseitig ihre Leben bereichern. Denn seien wir uns ehrlich, genau dafür sind Freunde eigentlich da - oder nicht?

Auch wenn die Geschichte natürlich stellenweise arg konstruiert wirkt (und wahrscheinlich auch sein muss), hat sie mich berührt und dazu angeregt, manches im eigenen Leben zu hinterfragen.

Daher empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Über Verlust und Neuanfänge

Liebesbriefe an das Leben
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Nach einer Trennung zieht Maja auf der Suche nach Neuorientierung von der Stadt aufs Land. Sie soll das Haus einer Freundin während deren Auslandsaufenthalt betreuen. Mit ihren gefärbten Haaren und ihren ...

Nach einer Trennung zieht Maja auf der Suche nach Neuorientierung von der Stadt aufs Land. Sie soll das Haus einer Freundin während deren Auslandsaufenthalt betreuen. Mit ihren gefärbten Haaren und ihren Tattoos passt sie eigentlich nicht in die eher konservativ eingestellte Umgebung, wird aber von den Nachbarn relativ schnell akzeptiert. Besonders mit der Nachbarsfamilie von nebenan, dem verwitweten Bjarne und seinen beiden Kindern, verbindet Maja bald ein sehr freundschaftliches Verhältnis, besonders als sie als Babysitter/Lernhelferin einspringt, nachdem Bjarnes Schwiegermutter durch einen Unfall im Krankenhaus landet und schnelle Hilfe notwendig ist.

Bjarne ist nach dem Tod seiner Frau immer noch in tiefer Trauer, die er mit dem Schreiben von Briefe verarbeitet. Aber auch seine Frau hat mit dem Wissen um ihren baldigen Tod Briefe an ihn geschrieben - mit kleinen Aufgaben, die ihren Mann ins Leben zurückbringen sollen....

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber ich fand die Briefe irgendwie enttäuschend. Es waren teilweise. normale Alltagshandlungen, teilweise aber auch Dinge, die man nicht erzwingen kann, wie "Verliebe dich neu".

Was ich komisch fand, war, dass die Briefe nicht nummeriert waren, weil man erwarten würde, dass Trauer ein Prozess ist, den man nicht in beliebiger Reihenfolge durchlaufen kann. Auch das Bjarne am Ende entscheidet, einfach wieder glücklich zu sein, ist zwar eine nette Idee, aber für mich nicht wirklich realistisch, da es eben (leider) keinen Schalter gibt, mit denen man Gefühle ein- oder ausschalten kann...

Insgesamt liest sich der Text gut und auch der Schreibstil gefällt mir, aber an den Inhalt hatte ich wohl einfach falsche Erwartungen.

Negativ muss ich leider auch anmerken, dass zumindest bei meinem Exemplar das Cover irgendwie mit Plastik beschichtet ist und sich nicht nach "normalem" Buch anfühlt.

Ich vergebe 4 Sterne und bedanke mich herzlich für mein Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Eine Liebesgeschichte, zerbrechlich wie Glas....

Winterengel
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Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts: Anna lebt mit ihrer verwitweten, kranken Mutter und ihrer jüngeren Schwester mehr schlecht als Recht von den kleinen Glasengeln, die sie selbst herstellt und am ...

Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts: Anna lebt mit ihrer verwitweten, kranken Mutter und ihrer jüngeren Schwester mehr schlecht als Recht von den kleinen Glasengeln, die sie selbst herstellt und am Markt verkauft. Eines ihrer kleinen Kunstwerke gelangt durch Zufall an den englischen Hof und Anna erhält ein unglaubliches Angebot: Sie soll mit ihren Engeln bei der Queen vorstellig werden, es ist eine einmalige Chance zu Reichtum zu gelangen. Doch auf dem Weg dahin, werden die kostbaren Engelchen gestohlen....

Dieser Roman ist eine schöne Geschichte, die gut in die Vorweihnachtszeit passt, allerdings ohne größere Überraschungen und relativ vorhersehbar. Leider konnte ich mir die Engel aber bis zum Ende nicht wirklich vorstellen. Wer allerdings leichte Unterhaltung sucht, wird hier auf seine Kosten kommen. Ich vergebe daher 4 Sterne.

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