Sehr schön und liebevoll gestaltetes vegetarisches Kochbuch
Das Aroma der JahreszeitenSchon optisch ist dieses Kochbuch außergewöhnlich, denn es besticht durch wunderschöne, aussagekräftige Aquarellzeichnungen bei allen Rezepten. Zwar gibt es auch Fotos im Buch, dann handelt es sich aber ...
Schon optisch ist dieses Kochbuch außergewöhnlich, denn es besticht durch wunderschöne, aussagekräftige Aquarellzeichnungen bei allen Rezepten. Zwar gibt es auch Fotos im Buch, dann handelt es sich aber eher um Landschaftsaufnahmen, persönliche Fotografien der Autorinnen oder besonders schöne Arrangements und Dekorationen. Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet und alle vegetarisch. Viele lassen sich aber auch vegan zubereiten oder sind dies sowieso schon. So findet man im Kapitel für den Frühling unter anderem Schlutzkrapfen mit Spinat, Löwenzahnhonig oder Hollerkiachl, im Sommer Mangoldquiche, Garten-Focaccia oder Buchteln mit Marillenmarmelade, im Herbst Kürbis-Gnocchi auf Rotkohl-Maronen-Salat, Brezenknödel mit Rahmschwammerl oder Topfenpalatschinken mit Brombeeren und im Winter Geröstete Karfiolsuppe mit Rohnen-Chips, Früchtebrot mit Äpfeln, Kletzen und Nüssen oder Rahm-Wirsing mit selbst gemachten Schupfnudeln, um nur eine kleine Auswahl der Gerichte zu nennen. In jedem Kapitel findet man auch Erklärungen zu jahreszeitlichen Bräuchen, vom Palmbuschen binden im Frühling bis zum Zelebrieren der Rauhnächte im Dezember.
Bevor es mit den Rezepten losgeht, erzählen die Autorinnen ein wenig über sich und ihre Motivation für dieses Buch. Besonders wichtig ist ihnen eine regionale und saisonale Ausrichtung ihrer Rezepte und die Verwendung natürlicher Zutaten. Auch ist ein "kulinarischer Wortschatz" vorne im Buch untergebracht, da die Autorinnen aus Bayern stammen und in Tirol leben und in ihren Rezepten die regional gebräuchlichen Begriffe verwenden. Das empfinde ich als sehr hilfreich und sinnvoll, denn ich wusste zwar, dass Blumenkohl in Tirol als Karfiol bezeichnet wird und dass es sich bei Vogerlsalat um Feldsalat handelt, aber "Rohnen" für rote Rüben oder "Kohlsprossen" für Rosenkohl kannte ich bisher nicht und wäre etwas ratlos gewesen, wenn ich nicht gleich die "Übersetzung" im Buch gefunden hätte.
Die Illustrationen und Rezepte sind sehr ansprechend, und ich freue mich jetzt schon, wenn ich im Frühling ein Wald- und Wiesensalz ansetzen kann. Auch das Rezept für Oxymel klingt äußerst interessant; damit werde ich mich mal näher beschäftigen. Zwar werde ich sicher nicht alle Rezepte ausprobieren oder manche ein wenig abwandeln, da hier sehr oft mit Milchprodukten gearbeitet wird und ich diese nicht vertrage. Aber allein schon das Durchblättern des liebevoll gestalteten Buches ist sehr inspirierend und macht gute Laune.