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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2018

Eine Soap-Opera fürs All

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
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Rosemary wird für die Verwaltungsarbeiten auf der Wayfarer angestellt und fliegt zum ersten Mal durchs All. Sie muss sich sowohl an das Leben auf dem Raumschiff gewöhnen als auch an ihre neue Crew. Diese ...

Rosemary wird für die Verwaltungsarbeiten auf der Wayfarer angestellt und fliegt zum ersten Mal durchs All. Sie muss sich sowohl an das Leben auf dem Raumschiff gewöhnen als auch an ihre neue Crew. Diese besteht nämlich nicht nur aus Menschen, sondern auch aus verschiedenen Alien-Spezies. Die Wayfarer hat den Auftrag Wurmlöcher zu bohren, um schnellere Transportmöglichkeiten im All zu schaffen. Da sie dafür sehr lange unterwegs sein müssen, haben sie genug Zeit, einander kennen- und liebenzulernen.

In diesem Buch geht es nicht nur um Rosemary. Alle Crewmitglieder sind gleichberechtigte Protagonisten und erhalten ihre eigene kleine Einführungsgeschichte. Ich fand sie alle sehr interessant gestaltet und sympathisch. Sie gehen sehr fürsorglich miteinander um und respektieren sich gegenseitig, was aufgrund ihrer verschiedenen Rassen und Kulturen nicht immer ganz einfach ist. Der eine mag es lieber warm, der andere kalt, der dritte will nur künstliche Paste essen, usw. Dadurch kommt es immer wieder zu witzigen und rührenden Situationen.

Die Geschichte selber geht nur langsam voran - schließlich ist es ja eine lange Reise. Manchmal hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein bißchen mehr Action gewünscht, aber die Wayfarer ist halt ein Frachter und kein Kriegsschiff. Der Fokus des Buches liegt ganz klar auf der Charaktereinführung und -entwicklung. Ich konnte trotzdem nicht aufhören zu lesen, weil ich die Charaktere in Windeseile ins Herz geschlossen habe. Das dramatische Ende bot dann doch noch die Action, auf die ich gewartet hatte.

Das Buch ist auf jeden Fall ein Lesegenuss der ruhigeren Art. Ich brenne auf die Fortsetzung und hoffe, dass ich dort viele von der Crew der Wayfarer wiedertreffen werde.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Bewegende Lebensberichte

Jesus findet Muslime
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Christiane Ratz berichtet in diesem Buch von verschiedenen Begegnungen mit Jesus. Sie hat Geschichten gesammelt, in denen Muslime, trotz aller Gefahren, den christlichen Glauben annehmen. Dies geschieht ...

Christiane Ratz berichtet in diesem Buch von verschiedenen Begegnungen mit Jesus. Sie hat Geschichten gesammelt, in denen Muslime, trotz aller Gefahren, den christlichen Glauben annehmen. Dies geschieht meist durch andere Menschen, die ihnen von Jesus erzählten. Viele hatten auch anschließend Visionen und Träume von Jesus.
Ich fand es wieder sehr beeindruckend, wie unterschiedlich die Wege sein können, in denen Gott sich offenbart. Für viele Muslime ist es dabei doppelt schwer Jesus anzunehmen, weil sie sich damit oft von der Gesellschaft ausgrenzen oder sogar in Lebensgefahr bringen.
Mich haben diese Umstände berührt und ich war froh um den berichtenden Schreibstil der Autorin, der mich ein wenig auf Distanz zu den Personen gehalten hat. Denn diese Geschichten sind wahr und nicht erfunden, und ich bin jemand, der auch beim Lesen schnell und tief mit den Menschen mitleidet. Deshalb wäre eine andere Schreibweise für mich vielleicht schwerer zu ertragen gewesen, aber so ging es ganz gut.
Was mir nicht so gefallen hat, waren die zusammengewürfelten Bibelzitate. Die hätte man auch ruhig weglassen können, zumal sie sehr frei übersetzt wurden, was ich einfach nicht so mag.
Dafür haben mir mehr Beschreibungen gefehlt, vor welchem Hintergrund man sich in der jeweiligen Geschichte befindet. Manchmal fand ich es schwer zu verstehen, in welchem Land und in welcher Kultur man sich befindet und was die Besonderheiten der Gesellschaft dort sind. Ein paar weniger und dafür längere Geschichten hätte ich deshalb besser gefunden. So fiel es mir schwer, mich immer wieder auf eine neue Person in einem neuen Umfeld einzustellen.
Insgesamt ist "Jesus findet Muslime" aber ein empfehlenswertes Buch, was sehr vielfältig und auch für zartere Gemüter geeignet ist. Vielleicht eignet es sich sogar als Geschenk für Muslime, die gerade in ähnlichen Situationen sind, da es sehr ermutigend ist. Ich habe es gern gelesen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Ein perfektes Weihnachten

Unter dem Polarlicht
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Chiara hat ihren Job verloren und muss sich nun als tippende Hilfskraft bei einem Schriftsteller ihr Geld verdienen. Seine Blockhütte liegt einsam und verlassen in der schneebedeckten Wildnis. Zu allem ...

Chiara hat ihren Job verloren und muss sich nun als tippende Hilfskraft bei einem Schriftsteller ihr Geld verdienen. Seine Blockhütte liegt einsam und verlassen in der schneebedeckten Wildnis. Zu allem Überfluss ist der Herr auch noch äußerst wortkarg.

Aber Chiara lässt sich nicht einschüchtern und so taut Florian nach und nach auf. Langsam entwickelt sich sogar echte Zuneigung zwischen den beiden, bis Chiara von Florians dunklem Geheimnis erfährt...

Eigentlich lese ich ja gar nicht gerne Liebesgeschichten. Aber in der Weihnachtszeit muss es manchmal sein. "Unter dem Polarlicht" ist das perfekte Buch dazu! Hier findet man einfach alles, was einen guten Weihnachtsroman ausmacht: Einen knisternden Kamin, viel Schnee, Romantik und den wahren Grund fürs Weihnachtsfest. Mir hat besonders gefallen, dass es dabei nie kitschig wurde und immer interessant blieb. Beide Charaktere mochte ich sehr gerne und habe mit ihnen mitgefühlt.

Am besten beim Lesen die Zuckerstangen bereithalten!

Veröffentlicht am 29.01.2018

Flavias bisher persönlichster Fall

Flavia de Luce 6 - Tote Vögel singen nicht
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Nachdem Flavia nun schon 5 Fälle gelöst hat, wird es diesmal sehr persönlich für sie. Neben dem drohenden Verkauf des Buckshaw-Anwesens und den damit einhergehenden finanziellen Problemen der de Luces ...

Nachdem Flavia nun schon 5 Fälle gelöst hat, wird es diesmal sehr persönlich für sie. Neben dem drohenden Verkauf des Buckshaw-Anwesens und den damit einhergehenden finanziellen Problemen der de Luces spielt Flavias Mutter Hariette in diesem Teil eine zentrale Rolle. Schon seit dem ersten Band gibt es ein großes Geheimnis um sie, das sich nun endlich klärt.

"Tote Vögel singen nicht" ist ein bißchen anders als andere Flavia-Teile, da unsere kleine, schlaue Hauptprotagonistin den eigentlichen Todesfall Inspektor Hewitt überlässt. Sie ist diesmal sehr emotional und kämpft mit ihren eigenen Gefühlen. Das zeigt nochmal eine ganz andere Seite von Flavia, die sonst immer sehr taff und schlagfertig agiert. Im Laufe dieser Geschichte wird sie tatsächlich ein kleines Stück erwachsener.

Auch wenn mir die fröhliche, freche Flavia lieber ist, war diese Entwicklung sehr spannend mitzuverfolgen. Endlich wird das Geheimnis um Harriet gelöst, wobei Flavia eine große Rolle spielt. Flavias Leben erfährt eine Wende und sie muss sich nun neu orientieren. Was wird die Zukunft für sie bringen? Es wird sich wohl einiges auf Buckshaw ändern und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 29.01.2018

Wie die Christen Holland gegründet haben

Töchter der Küste
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Zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen ringen hier mit ihrem Glauben an Gott. Sie wissen, was richtig und was falsch ist, aber im Leben ist es oft nicht so einfach, auch das Richtige zu tun.

Geesje ...

Zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen ringen hier mit ihrem Glauben an Gott. Sie wissen, was richtig und was falsch ist, aber im Leben ist es oft nicht so einfach, auch das Richtige zu tun.

Geesje flüchtet mit ihrer Familie aus den Niederlanden nach Amerika. Dort hat sie mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen, die ihren Glauben auf eine harte Probe stellen. Nicht immer trifft sie die richtigen Entscheidungen und nicht immer fragt sie nach Gottes Willen und bereut es später bitter.Viele Jahre später hört sie von der jungen Anna, die ebenfalls vor einer wichtigen Lebensentscheidung steht und ihre Hilfe braucht...

Die Geschichte wird ruhig und nachdenklich erzählt, ist dabei aber niemals langweilig. Geesje erzählt in Rückblicken von ihrem abenteuerlichen Leben, immer wieder unterbrochen durch die Geschehnisse rund um Anna in der Gegenwart. Das ist sehr spannend geschrieben, obwohl klar ist, dass diese beiden Erzählstränge irgendwann zusammen finden. Man erfährt viel über die damalige Zeit, als das Örtchen Holland in Amerika gegründet wurde und wie die kleinen freien Gemeinden in Europa sich gegen die Verfolgung der Kirche schützen mussten. Viele christliche Gedanken sind dabei wunderbar in die Story eingewoben worden. Es geht darum, sich selbst zurückzustellen und Gottes Willen zu tun. Und darum, dass Gott allein weiß, was gut für uns ist und uns in unserem Leben führen will.

Mir bleibt nur wiederum festzustellen, dass Lynn Austin einfach fantastische christliche Bücher schreibt, die einen emotional packen und auch im Glauben weiterbringen. Dieses Buch habe ich ebenfalls wieder geliebt und verschlungen.