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Veröffentlicht am 10.12.2018

Ein packender Thriller aus dem Genre Romantic Suspence

Dornenherz
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Die Kinderpsychologin Dr. Meredith Fallon besucht mit einem ihrer Schützlinge ein Restaurant, als plötzlich ein unbekannter junger Mann auftaucht und sie mit einer Waffe bedroht. Doch obwohl er direkt ...

Die Kinderpsychologin Dr. Meredith Fallon besucht mit einem ihrer Schützlinge ein Restaurant, als plötzlich ein unbekannter junger Mann auftaucht und sie mit einer Waffe bedroht. Doch obwohl er direkt vor ihr steht, versagt er im letzten Moment und auch die an seinem Körper angebrachte Bombe zündet nicht. Ein seltsamer Mordanschlag, der durch den Schuss eines Fremden vereitelt wird und die Polizei von Cincinnati vor einige Rätsel stellt. Denn obwohl diese in Gestalt von Detective Adam Kimble alles dafür tut, den Hintermännern auf die Spur zu kommen, sind diese ihnen immer einen Schritt voraus. Deshalb erhärtet sich schnell der Verdacht, dass einer von ihnen gute Beziehungen zum Polizeidepartement besitzt oder sogar selbst im Dienst der Gerechtigkeit steht.

"Dornenherz" ist der vierte und letzte Teil der Dornen-Reihe von Karen Rose, in der es diesmal um skrupellose Menschenhändler und ihre Machenschaften geht. Aber nicht nur die Jagd nach ihnen spielt eine große Rolle. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz und sorgt dafür, dass es einige Ruhepausen in dem ansonsten rasanten Geschehen gibt. So nähern sich die aus den vorangegangenen Büchern bekannte Kinderpsychologin Meredith Fallon und der mit einem handfesten Problem hadernde Detectiv Adam Kinmble erneut aneinander an, obwohl sie sich lange Zeit aus dem Weg gegangen sind. Dabei bleibt ihnen wenig Zeit, ihre Probleme zu klären, da gleich eine ganze Serie von Attentaten ihre ganze Aufmerksamkeit verlangt. Aber nicht nur sie sind dem Leser aus der in Cincinnati spielenden Thrillerreihe bereits bekannt. Auch weitere Figuren tauchen wieder auf, weshalb es von Vorteil ist, diese von Beginn an zu lesen.

Erzählt wird der wunderbar spannende und lange Zeit undurchsichtige Fall aus vier Perspektiven heraus. Zum einen schildern die Kinderpsychologin Meredith Fallon und der Detectiv Adam Kimble aus ihrer Sicht, wie nervenaufreibend die unter Hochdruck vorgenommenen Ermittlungen sind. Zum anderen lernt der Leser Linnie kennen, die als Freundin des erschossenen Attentäters ebenfalls ein Opfer der im Verborgenen agierenden Menschenhändler ist. Und zuguterletzt kommt der für die Morde verantwortliche Unbekannte zu Wort und bietet einen erschreckenden Einblick in sein Leben. Denn anstatt auch zu Hause ein Monster zu sein, entpuppt er sich als gläubiger Mann, der seiner kleinen Tochter ein guter Vater ist. Ein nur schwer nachzuvollziehender Gegensatz, den Karen Rose in seiner ganzen Ambivalenz beschreibt und damit dem Leser einige Gänsehautmomente beschert.

Fazit:
Ein packender Thriller aus dem Genre Romantic Suspence, der wunderbar vielschichtig in Erscheinung tritt und vor allem den Fans von Karen Rose mit interessanten Wendungen, unvorhersehbaren Handlungsweisen und einem überraschenden Finale spannende Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ein temporeicher, spannender und schockierender Psychothriller

Der Insasse
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Zwölf Monate ist es her, seit der sechsjährige Max auf dem Weg zu einer Nachbarin spurlos verschwand. Alle Bemühungen ihn wiederzufinden schlugen fehl. Deshalb steht auch der Verdacht im Raum, dass Max ...

Zwölf Monate ist es her, seit der sechsjährige Max auf dem Weg zu einer Nachbarin spurlos verschwand. Alle Bemühungen ihn wiederzufinden schlugen fehl. Deshalb steht auch der Verdacht im Raum, dass Max das dritte Opfer eines Kindermörders geworden ist, der zurzeit auf der Intensivstation der Forensischen Psychiatrie in der Steinklinik liegt. Grund genug für Max Vater, seine Nähe zu suchen, um von ihm selbst zu erfahren, was mit seinem Sohn geschehen ist und ob er noch lebt. Ohne Skrupel zu hegen, schleust er sich mithilfe eines Kriminalbeamten in die Steinklinik ein, wo er unter falschem Namen eine Therapie beginnt. Doch plötzlich entwickeln sich die Dinge anders, als gedacht. Und während er mit allen Mittel seinen Plan in die Tat umsetzt, muss er erfahren, dass die Wahrheit grausamer ist, als die Ungewissheit zuvor.

„Der Insasse“ ist ein spannender Psychothriller, der seine Leser in die gut gesicherten Räumlichkeiten eines psychiatrischen Hochsicherheitskrankenhauses führt, wo er gemeinsam mit dem Vater des kleinen Max unvorstellbare Dinge erlebt. Angefangen mit einem brutalen Zimmernachbarn, der ihn eine ganze Nacht lang quält, über eine Krebstherapie, die überaus gefährlich ist, bis hin zu einer Schädelverletzung, die er bewusst herbeigeführt hat, lässt sich der traumatisierte Familienvater auf eine Menge lebensgefährlicher Situationen ein. Aber nicht nur seine Rolle in dem undurchsichtigen Geschehen wird mit vielen kaum zu ertragenden Details dargestellt. Auch die Machenschaften eines korrupten Arztes, der für Geld Drogen und Prostituierte besorgt oder der Leidensdruck einer Bibliothekarin, die als Probandin den krankhaften Neigungen von Gewalttätern ausgesetzt ist, schockieren zutiefst.

Die verzwickte und undurchsichtige Handlung wird aus der Sicht der Hauptfiguren erzählt, wobei Max Vater den Löwenanteil bestreitet, weil er der Dreh- und Angelpunkt in der verstörenden Geschichte ist. So unternimmt er alles dafür, einem manipulativen Triebtäter gegenüberzustehen, obwohl er weiß, dass er es mit ihm nicht aufnehmen kann. Eine Handlungsweise, die dem Leser enormen Nervenkitzel beschert und nur eine von vielen ist. Denn der Thriller setzt sich aus einer ganzen Reihe an ausweglosen und enorm gefährlichen Aktionen des verzweifelten Vaters und einiger weiterer Figuren zusammen und spart dabei nicht an unschönen Details. Hinzu kommen kurze Kapitel, jede Menge Cliffhanger und ungeschönte Einblicke in die Psychiatrie, während die Widersprüchlichkeit der dort agierenden Figuren regelmäßig für Verwirrung sorgt. Allerdings nur so lange, bis das Finale die innewohnende Tragik der rasant erzählten Geschichte offenbart und mit ihr eine Lösung präsentiert, die verblüffend ist.

Fazit:
Ein temporeicher, spannender und stellenweise schockierender Psychothriller, der ein böses Spiel mit den Gefühlen eines traumatisierten Vaters treibt und der einer der besten Bücher des Berliner Thrillerautors Sebastian Fitzek ist.


Veröffentlicht am 18.11.2018

Ein raffiniert durchdachter zweiter Fall für die Hobbydetectivin aus St. Mary Meat

Die Tote in der Bibliothek
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In der Bibliothek der Bantrys wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die niemand zu kennen scheint. Dabei weisen vor allem ihr kitschiges Abendkleid und das schlecht gefärbte Haar darauf hin, dass ...

In der Bibliothek der Bantrys wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die niemand zu kennen scheint. Dabei weisen vor allem ihr kitschiges Abendkleid und das schlecht gefärbte Haar darauf hin, dass sie keinesfalls in die gediegene Umgebung des alten Herrenhauses passt. Und so nimmt neben dem am Tatort erscheinenden Colonel Melchett auch Miss Marple die Ermittlungen auf, die von ihrer Freundin Mrs. Bantry dorthin gebeten worden ist. Schließlich passiert sonst nie ein Mord im eigenen Haus und deshalb ist die Versuchung für die Hausbesitzerin, ihn selbst aufzuklären, besonders groß. Ein waghalsiges Unterfangen, das durch die tatkräftige Unterstützung von Miss Marple auch gelingt und ein Motiv aufdeckt, das genauso alt wie die Menschheit ist.

"Die Tote in der Bibliothek" ist nach Mord im Pfarrhaus" der zweite Fall für die in die Jahre gekommenen Hobbydetektivin Jane Marple, der auch unter dem Titel "Das Rätsel der Tänzerin" erschienen ist. In ihm geben sich gleich eine ganze Handvoll Ermittler die Klinke in die Hand, um herauszufinden, wer hinter der unbekannten Toten steckt und warum diese ausgerechnet in der Bibliothek der Bantrys lag. So wird der Leser neben den Bemühungen von Colonel Melchett und Miss Marple auch mit den Recherchen vom zuständigen Superintendenten Harper und von Sir Henry Clithering konfrontiert, der einst für Scotland Yard tätig war. Schon allein dadurch offenbart sich, wie wichtig die Klärung des unglückseligen Falles für das Ansehen des ehrwürdigen Colonels Arthur Bantry ist, der in der Grafschaft eine wichtige Rolle einnimmt.

Die Figuren in dem mit einer menschlichen Tragödie einhergehenden Fall wurden von Agatha Christie mit viel Kalkül erdacht. Dadurch gelingt es dem Leser lange Zeit nicht hinter ihre unscheinbaren Fassaden zu schauen und zu ergründen, worum es in dem immer gefährlicher werdenden Spiel wirklich geht. Ein weiterer Mord, mehrere Verdächtige, wasserdichte Alibis und fehlende Motive tun ihr Übriges dazu, dass der mit einer ordentlichen Portion verbrecherischem Potenzial angereicherte Fall bis zum Schluss spannend bleibt. Und erst, als eine ins rechte Licht gerückte Beobachtung von Miss Marple das Rätsel um die ermordete Tänzerin lösen kann, wird der Gerechtigkeit Genüge getan und der Täter überführt.

Fazit:
Ein raffiniert durchdachter zweiter Fall für die Hobbydetektivin aus St. Mary Meat, die wieder einmal von ihrer Menschenkenntnis profitiert und mit ihrem Scharfsinn die Bemühungen erfahrener Polizisten in den Schatten stellt.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Ein typischer Jennerwein. Abwechslungsreich, humorvoll und wunderbar originell.

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Für ihre Weihnachtsfeier hat sich die legendäre Mordkommission IV um Kommissar Jennerwein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein gemütliches Beisammensein hoch in den Bergen mit einem Feuer am Kamin, lustigen ...

Für ihre Weihnachtsfeier hat sich die legendäre Mordkommission IV um Kommissar Jennerwein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein gemütliches Beisammensein hoch in den Bergen mit einem Feuer am Kamin, lustigen Geschichten und leckerem Glühwein, der sie ordentlich in Stimmung bringt. Doch kaum hat das Hüttengaudi begonnen und Jennerwein die erste Anekdote aus seiner Schulzeit erzählt, muss er erkennen, dass ein Attentäter unter den Gästen ist. Und ohne, dass er es verhindern kann, befinden sich schon bald alle Anwesenden in Gefahr, während Jennerwein auf ungewöhnliche Weise die lebensgefährliche Situation zu meistern versucht.

"Im Schnee wird der Tod nicht kalt" ist der elfte Fall mit einem arg verschnupften Kommissar Hubertus Jennerwein und seinem Team, das schon einige Verbrecher zur Strecke gebracht hat. Schon allein deshalb wird es endlich Zeit, sich privat besser kennenzulernen, was am Besten während einer zünftigen Weihnachtsfeier geht. Aber nicht nur Jennerwein und seine Kollegen finden sich am ersten Weihnachtsfeiertag in der idyllisch gelegenen Berghütte ein. Auch der abtrünnige Stengele ist dabei sowie die Gerichtsmedizinerin mit ihrem neuen Freund und Polizeioberrat Dr. Rosenberger, der einen Überraschungsgast angekündigt hat. Eine bunte Truppe, die beste Unterhaltung verspricht, während draußen im Schnee einige weitere Gestalten zugange sind.

Die zu einem unvorhersehbaren Drama führenden Ereignisse werden aus verschiedenen Erzählperspektiven heraus und in mehreren Handlungssträngen erzählt. Wobei die katastrophalen Ereignisse in der Berghütte und Jennerweins zum Besten gegebener Stinkbombenfall den Hauptteil bestreiten. Darüber hinaus gibt es jede Menge Überraschungen, eine ordentliche Portion Klamauk und einige skurrile Gestalten. Wie auch eine Plätzchenlieferung von den legendären Graseggers oder einen im Stich gelassenen Ehemann, der im Biersud zu ertrinken droht. Eine wunderbar unterhaltsame Mischung, die einen Kriminalfall beschert, der es in sich hat und um interessante Informationen zu verschiedenartigen Mordmethoden, bekannten Bombenlegern und explosiven Pulvermischungen ergänzt worden ist.

Fazit:
Ein typischer Jennerwein. Abwechslungsreich, humorvoll und wunderbar originell.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Ein packender True-Crime-Thriller

Die Elemente des Todes
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Hauptkommissar Larsen Kiefer ermittelt in einer Serie von Morden, deren Täter äußerst brutal zuwerke geht. Mal wird das Opfer erwürgt und in einem See versenkt. Ein anderes Mal es in einer Hebebühne qualvoll ...

Hauptkommissar Larsen Kiefer ermittelt in einer Serie von Morden, deren Täter äußerst brutal zuwerke geht. Mal wird das Opfer erwürgt und in einem See versenkt. Ein anderes Mal es in einer Hebebühne qualvoll zerquetscht. Und obwohl der Bremer Profiler zu wissen glaubt, wer hinter den perfide verüben Verbrechen steckt, gelingt es ihm nicht, den Drahtzieher zu stellen. Denn zum einen ist die Beweislage viel zu dünn, zum anderen hat er es mit einem Menschen zu tun, der über eine hohe Intelligenz verfügt. Deshalb setzt Larsen Kiefer alles daran, in dessen Gedankenwelt vorzudringen, um die krankhaften Fantasien besser zu verstehen. Ein Bemühen, das ganz allmählich Früchte trägt, während die Zeit bis zum nächsten Mord immer knapper wird.

"Die Elemente des Todes" ist ein mitreißender Thriller, der auf wahre Verbrechen beruht, die in der Mitte der Neunziger Jahre in Norddeutschland geschehen sind. Hier arbeitete der Kriminalist Axel Petermann als Leiter der Bremer Mordkommission und konnte während einer beachtlichen Laufbahn in 35 Berufsjahren mehr als 1000 Todesfälle zum Abschluss bringen. Eine stolze Bilanz, an der er interessierte Leser mit seinen Büchern teilhaben lässt. Diesmal allerdings hat der erfahrene Profiler die brisanten Fälle nicht alleine zu Papier gebracht, sondern sich mit Claus Cornelius Fischer einen erfahrenen Roman-und Drehbuchautor als Unterstützung geholt. Eine Zusammenarbeit, die auf jeder Seite zu spüren ist und aus den von ihm gewohnten Sachbüchern mit wahren Verbrechen einen spannenden True-Crime-Thriller werden lässt.

Die Ereignisse rund um die authentische Mordserie werden aus verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven heraus erzählt. So beginnt das Buch nach einer erschreckenden Selbstbeschreibung des Täters mit dem im Sommer 1996 verübten Mord, um nachfolgend über die Ereignisse vor und nach der grausamen Tat zu berichten. Dazu kommen neben dem Haupttäter und seinen Handlangern auch eine gute Freundin und weitere Figuren im Umkreis der Täter zu Wort. Wie auch der ermittelnde Hauptkommissar Larsen Kiefer, der sich als zuständiger Kriminalist bis hin zur Selbstaufgabe in den verzwickten Fall verbeißt. Schon allein deshalb fiebert der Leser Seite für Seite mit, ist geschockt von der offen zutage tretenden Brutalität und hofft, dass dem unerträglichen Grauen bald ein Ende gemacht werden kann.

Fazit:
Ein packender True-Crime-Thriller, der den Leser erschreckend tief in die kranke Psyche zweier Mörder blicken lässt und gleichzeitig einen guten Einblick in die aufopferungsvolle Arbeit von Mordermittlern gewährt. Eine unbedingte Empfehlung für Thrillerleser, die interessiert an fiktiven Geschichten rund um authentische Kriminalfälle sind.