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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

On point, kurzweilig, wichtig!

Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung
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Dieses Buch ist ab sofort meine (bisher ultimative) Empfehlung für alle Menschen, die denken "wir sind ja schon alle gleichberechtigt"; und auch für die, die wissen, dass es nicht so ist, und einen ersten ...

Dieses Buch ist ab sofort meine (bisher ultimative) Empfehlung für alle Menschen, die denken "wir sind ja schon alle gleichberechtigt"; und auch für die, die wissen, dass es nicht so ist, und einen ersten Schritt in fundierte Weiterbildung dazu machen wollen. Tara-Louise Wittwer führt unkompliziert und mit sehr alltagsnahen und dabei viele Bereiche des alltäglichen Lebens umfassenden Beispielen durch die Grundlagen von Geschlechterungleichheit. Dadurch, dass das Buch sehr kompakt gehalten ist, werden die Themenkomplexe jeweils nur kurz angerissen, dafür aber so prägnant, dass es wirklich jede:r verstehen kann. Dabei fließen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, sondern auch Beispiele aus dem Leben der Autorin selbst, was für mich als Frau meistens sehr nachvollziehbar war, weil es meine eigene Realität wiederspiegelt. Zusätzlich ist Tara-Louise Wittwers Stil einfach absolut on point, superwitzig und eindringlich - ich persönlich würde mir auch zu jedem Kapitel ein gesamtes eigenes Buch von ihr einverleiben. Lest es!

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Atmosphärisch, gemütlich, zum Wohlfühlen!

Songs of Emerald Hills
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Anabelle Stehls Bücher gehören zu meinen allerliebsten im deutschsprachigen Romance-Bereich; und "Songs of Emerald Hills" mit Setting in einem irischen Dorf und einem Protagonisten, der sich für den Erhalt ...

Anabelle Stehls Bücher gehören zu meinen allerliebsten im deutschsprachigen Romance-Bereich; und "Songs of Emerald Hills" mit Setting in einem irischen Dorf und einem Protagonisten, der sich für den Erhalt der gälischen Sprache einsetzt, trifft bei mir doppelt ins Schwarze!
Protagonistin Caroline reist in einer Kurzschlussentscheidung von München nach Baile na Mara, wo sie nicht nur auf ebenjenen Conor trifft, sondern auch komplett in ein typisches Dorfleben mitsamt ihr unbekannter Sprache hineingeworfen wird. Für sie wird genau das jedoch bald zu einem Ort, an den sie seit langem mal wieder zu gehören scheint.
Nicht nur die wunderbar nahbaren und bildhaften Eindrücke Irlands - sei es der Landschaft, der Menschen oder auch der Pubs -, sondern auch die große Rolle der Sprache haben dieses Buch für mich zu einem atmosphärischen und spannenden Leseerlebnis gemacht. Anabelles Schreibstil und ihr Bezug zu Linguistik ist einfach genau meins, und auch, dass die Story zwar nicht ohne Konflikt, aber dafür ohne unnötig sich ziehendes Hin und Her auskommt, hat mir sehr gefallen. Im letzten Drittel sind mir ein paar Dinge etwas zu schnell passiert, was meinem Spaß an diesem Buch aber insgesamt keinen Abbruch getan hat.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Sowas von lesenswert!

BECOMING
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Auch, wenn diese Plattitüde dem Buch nicht gerecht wird, das Leseerlebnis lässt sich nur zusammenfassen als absolut inspirierend!
Michelle Obama nimmt uns einmal durch ihr gesamtes Leben bis dato mit und ...

Auch, wenn diese Plattitüde dem Buch nicht gerecht wird, das Leseerlebnis lässt sich nur zusammenfassen als absolut inspirierend!
Michelle Obama nimmt uns einmal durch ihr gesamtes Leben bis dato mit und ist dabei sehr ehrlich und offen - ich hätte tatsächlich nicht gedacht, so viel Privates und Intimes über sie selbst, aber auch ihr nahestehende Personen zu erfahren. Dabei schreibt Michelle Obama in einer Weise, die zeigt, wie gut sie mit Worten umgehen kann, wie schön und gleichzeitig prägnant sie Gedanken und Gefühle beschreiben kann.
Wir erfahren in "Becoming", was die junge Michelle geprägt hat, und wie diese Werte sich durch ihr weiteres Leben, bis zum Weißen Haus, getragen haben. Dabei bewundere ich vor allem, wie stark sie ihre Prinzipien vertritt, auch in Situationen, in die sie so nie geraten wollte; sie hat mit unerschütterlichem Optimismus und Tatendrang immer das gesucht, was sie selbst aktiv gestalten und verändern kann, anstatt sich abzufinden oder nur ihren Willen durchzusetzen.
Ein inspirierendes Buch auf so vielen Ebenen: für mich als Frau, als Partnerin, als jemand, der mit Menschen arbeitet, als jemand, der überzeugt ist, dass Worte macht haben. Uneingeschränkte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Zu Recht ein must-read der Fantasyliteratur!

Der Name des Windes
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Das erste Buch des Jahres ist direkt ein Jahreshighlight! "Der Name des Windes" ist zurecht eines der meisten gefeierten Fantasybücher, die es gibt - nicht nur, dass die Geschichte absolut unvorhersehbar, ...

Das erste Buch des Jahres ist direkt ein Jahreshighlight! "Der Name des Windes" ist zurecht eines der meisten gefeierten Fantasybücher, die es gibt - nicht nur, dass die Geschichte absolut unvorhersehbar, spannend, unheimlich, intelligent und witzig ist, Patrick Rothfuss hat außerdem ein außergewöhnliches Talent für Sprache.
"Und wie Namen Macht innewohnt, wohnt auch Worten Macht inne. Mit Worten kann man im Geist der Menschen Feuer entfachen. Mit Worten kann man selbst dem hartherzigsten Menschen Tränen entlocken." (S. 800).
Die Geschichte beginnt in einem Wirtshaus, in dem ein Chronist ankommt - mit der selbsterlegten Aufgabe, die Biografie eines außergewöhnlichen Kriegers und Magiers zu verfassen. So verfolgen wir auf zwei Erzählebenen mehrere Jahre in Protagonist Kvothes Leben, dessen Suche nach geheimnisvollen Wesen ihn an die größte Universität des Landes führt.
Wie bereits angedeutet, ist hier wirklich zu keinem Zeitpunkt klar, in welche Richtung die Geschichte als nächstes abbiegt, und das macht sie gleichermaßen unglaublich spannend und besonders. Kvothe ist ein sehr authentischer Charakter, und einige Nebenfiguren habe ich ebenfalls direkt ins Herz geschlossen. Selbst am Ende dieses ersten von drei Teilen ist noch so vieles offen, dass ich es gar nicht erwarten kann, weiterzulesen!

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Fantastischer zweiter Teil voller Spannung, Komplexität und Überraschung

Cyber Trips
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Diesen zweiten Teil der "Neonbirds"-Trilogie zu lesen, hat wieder so sehr Spaß gemacht; das Talent der Autorin für die im Folgenden erläuterten Punkte ist meiner Meinung nach sehr beeindruckend. Bereits ...

Diesen zweiten Teil der "Neonbirds"-Trilogie zu lesen, hat wieder so sehr Spaß gemacht; das Talent der Autorin für die im Folgenden erläuterten Punkte ist meiner Meinung nach sehr beeindruckend. Bereits Teil 1 konnte mich als für mich komplett unbekannte Solarpunk-Geschichte sehr für sich begeistern; "Cybertrips" steht dem ersten Teil in nichts nach, eher im Gegenteil - und das durch folgende Stärken:

1. Das Worldbuilding: Wer die Autorin auf ihrem Blog oder auf Instagram verfolgt, weiß, dass sie sehr viel Zeit in diesen Schritt investiert - was meiner Meinung nach komplett ersichtlich ist. Die Welt einer möglichen Zukunft wirkt gleichermaßen realistisch wie beängstigend und gleichzeitig hoffnungsvoll. Denn trotz der künstlichen Intelligenz KAMI, die es geschafft hat, sich den Menschen zum Trotz weiterzuentwickeln und die damit im Mittelpunkt der Geschichte steht, wirkt die Welt so viel besser als alle düsteren Prognosen, die es aktuell gibt. Und auch der Aufbau der Gesellschaft und der Regierung wirken so realistisch und gut recherchiert, dass es wirklich interessant ist, hier Hintergründe zu erfahren.

2. Die Charaktere: Der für mich schwerwiegenste Punkt, da diese Truppe an Charakteren einfach genial ist. Wir haben es hier mit mehreren Protagonisten zu tun, sodass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird - und keiner dieser Charaktere wirkt in irgendeiner Weise aufgesetzt, lückenfüllend oder klischeehaft. Die Autorin spielt teils bewusst damit, aber hauptsächlich wirken alle Personen einfach echt, nahbar und ihre Handlungen nachvollziehbar. Da dies der zweite Teil ist, war auch schon Raum für Entwicklung, vor allem für die Beziehungen untereinander - und das hat mir mehr als gut gefallen. Vor allem die Szenen, in denen mehrere Charaktere aufeinandertreffen, fand ich super.

3. Der Schreibstil: Hierbei geht es mir um die Erzählweise im Allgemeinen, aber auch insbesondere um die Stimme KAMIs, der künstlichen Intelligenz, die in diesem Teil noch mehr zu Wort kommt und ihre Komplexität, aber auch ihre Brutalität unter Beweis stellt. Dabei hat die Autorin eine so treffende Weise gefunden, KAMI "sprechen" zu lassen (inwiefern es tatsächlich spricht, müsst ihr selbst lesen...), dass ich wirklich jedes Mal Gänsehaut bekomme. Die Mischung aus kindlicher Neugierde und poetischer Ausdrucksweise machen KAMIs Sicht für mich perfekt.
Aber auch insgesamt sorgt der Schreibstil dafür, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt, dass es einfach Spaß macht, in die Geschichte einzutauchen, und dass man nicht mehr aufhören will.

Ich könnte noch so viel mehr hierzu sagen, weil mich das Buch einfach komplett begeistert hat, und vor allem das Finale hat mich sprachlos zurückgelassen. Ich brauche dringend Teil 3! Und auch danach wird es sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich diese Reihe gelesen habe.
Eine riesengroße Empfehlung meinerseits an wirklich jeden, der gerne liest.

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