Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2022

Schön, aber etwas eintönig

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
0

Lexi kann ihre Trauer über den plötzlichen Tod ihres Verlobten nicht so recht überwinden. Obwohl ihr die Einwohner des malerischen Ortes „Lake Paradise“ wohlgesonnen sind und sie unterstützen, wo es nur ...

Lexi kann ihre Trauer über den plötzlichen Tod ihres Verlobten nicht so recht überwinden. Obwohl ihr die Einwohner des malerischen Ortes „Lake Paradise“ wohlgesonnen sind und sie unterstützen, wo es nur geht, ist es für die junge Frau unvorstellbar, sich neu zu verlieben. Doch eines Tages taucht ein attraktiver Unbekannter im Ort auf, der umgehend zum Gesprächsthema wird. Als Lexi auf den Neuankömmling trifft, stellt sie erstaunt fest, dass sie ihn bereits kennt.

„Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück“, ist ein wahres Wohlfühlbuch. Ich fühlte mich in diesem etwas surrealen Ort sofort aufgehoben und heimisch, was wohl in erster Linie dem warmherzigen Schreibstil von Manuela Inusa zu verdanken war. Beim Lesen machte sich nämlich schon auf den ersten Seiten ein positive Atmosphäre bemerkbar, die alles durchdrang, selbst die eher unschönen Situationen. Ich mag das ja sehr, denn damit wird stets großzügig Hoffnung und gute Laune versprüht. Aber leider wurde diese Stimmung im Laufe der Handlung ziemlich überreizt, und damit dem Kitsch Tür und Tor geöffnet.

Auffällig amüsant, manchmal aber schon fast grenzwertig, zeigten sich die urigen Bewohner des Ortes, mit ihrer unverhohlenen Neugier, die mich jedoch stellenweise etwas entsetzte. Hier brauchte es keine Zeitung, der Buschfunk schlug kräftig und so erschreckend schnell, dass jegliche Privatsphäre zunichtegemacht wurde. Allerdings zeigte sich auch ein fester Zusammenhalt zwischen den Menschen in Lake Paradise, was mich dann letztlich wieder etwas versöhnte.

Mit den Protagonisten Lexi und Aaron kam ich sehr gut aus. Sie trugen das Herz auf dem rechten Fleck, was man Aaron allerdings nicht sofort anmerkte. Er kam als Bad Boy in die Stadt, wobei ich mir seine Rolle etwas maskuliner gewünscht hätte. Vielleicht lag es daran, dass ich in den Kapiteln, welche die Sicht von Aaron vermittelten, trotzdem das Gefühl hatte, seine Geschichte würde aus der Sicht einer Frau erzählt werden. Für mich gab es im Ton kaum einen Unterschied zwischen den Lexi- und den Aaron-Kapiteln, was meiner Meinung nach unter anderem für zu wenig Spannung sorgte. Trotzdem gefiel mir Aarons Entwicklung wesentlich besser, als die der weiblichen Hauptfigur, die für mich fast nicht greifbar war. Lexi war mir in manchen Situationen zu jammervoll, während sie mir vorkam, wie ein Kind, das alle mögen, alles durfte, und nichts musste.
Außerdem hätte man der Handlung an sich etwas mehr Pep verleihen können, da sich die Dinge ab und an ganz schön in die Länge zogen.

Im Nachhinein wirkte der Roman auf mich, als hätte man nicht nur einmal den Weichzeichner angesetzt, was sich auch im etwas farblich zu intensiven Cover widerspiegelt. Ich mochte die Geschichte, sie war mir allerdings in allem etwas zu viel, hart an der Grenze zum Kitsch. Trotzdem kann man sich mit diesem Roman durchaus wohlfühlen, wenn man weiß, auf was man sich einlässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2022

Starker Protagonist

Schatten der Vergangenheit
0

Nun stell dir vor, du lebst zufrieden in der Toskana, gehst deinem Beruf als Kriminalkommissar nach, und plötzlich stehen eines Tages am frühen Morgen deine Kollegen vor der Haustür, um deine Wohnung zu ...

Nun stell dir vor, du lebst zufrieden in der Toskana, gehst deinem Beruf als Kriminalkommissar nach, und plötzlich stehen eines Tages am frühen Morgen deine Kollegen vor der Haustür, um deine Wohnung zu durchsuchen! Wobei du überhaupt nicht weißt was hier los ist. Als du erfährst, dass du unter Mordverdacht stehst, flüchtest du. Denn du hast nichts getan! Als Erstes nutzt du deine Kontakte, um herauszufinden, warum du in einem Mordfall nun der Hauptverdächtige bist, während du schon ahnst in welche Richtung sich die Sache entwickelt. Nämlich mit Vollgas in die Kreise der Camorra! Kannst du dir nicht vorstellen? Dann lies dieses Buch und begleite Commissario Casabona bei seinem persönlichen Fall.

Für mich hat es sich schon immer gelohnt, mich mit den Büchern aus dem Tropen/Klett-Cotta-Verlag näher zu beschäftigen, da ich schon mehr als einmal mit Qualität hinsichtlich Themen, Cover und Schreibstil des jeweiligen Autors überrascht wurde. Insofern war ich voller Erwartung auf den Kriminalroman des mir bisher unbekannten Antonio Fusco, der mich laut Klappentext mit der undurchsichtigen Welt der Camorra bekannt machen wollte.

Schon gleich zu Anfang wurde deutlich: Dieser Autor konzentriert sich auf das Wesentliche und verzichtet dabei auf langatmige Detailbeschreibungen. Ich fand das bis kurz vor Ende sehr erfrischend, vor allem, weil trotzdem alles für den Fall Notwendige ankam was ankommen sollte und nichts von dem italienischen Charme, der unbewusst immer mitschwang, verloren ging.

Ich mochte die Figur des Commissario Tommaso Casabona, dessen unaufdringlichen Scharfsinn und die wohlgesonnene Energie zwischen ihm und den Kollegen seines Teams. Der Autor setzte sich meiner Meinung nach bemerkenswert mit seiner Hauptfigur auseinander und blieb dabei alles andere als oberflächlich, was sich vor allem in Form von Casabonas Gedanken widerspiegelte. Diese gut verteilten Sprünge in Tommasos Seelenleben wurden nie ausschweifend oder langweilig, sondern zeigten sich eher anspruchsvoll und fixierten damit den Commissario nochmals deutlich als Hauptakteur dieses Kriminalromans. Alle anderen Figuren wurden nur angerissen, ich erfuhr von ihnen nicht mehr als nötig, was mich jedoch keinesfalls störte. Es passte einfach zum Konzept des Buches.

Casabona wirkte sympathisch, offen, gerecht und umsichtig im Umgang mit seiner Misere und blieb trotz allem in erster Linie Mensch. Dabei fuhr er alles einschlägige Wissen, aber auch Kontakte auf, die er im Laufe seiner beruflichen Laufbahn knüpfte, um Gefallen einzufordern. Sein Vorgehen wirkte auf mich sehr authentisch, wie auch der dargestellte Umstand, unschuldig verfolgt zu werden.

Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den vielen italienischen Namen, inklusive der Dienstgrade, die ich mir nur zum Teil merken konnte, was meinen Lesefluss von Zeit zu Zeit leider etwas stocken ließ. Ich muss auch zugeben, dass ich etwas an Spannung vermisste, was mich lange Zeit nicht störte, die jedoch gegen Ende definitiv fehlte. Denn hier ging es ermittlungstechnisch ganz schön zur Sache, wobei der Weg zum Ziel meiner Meinung unzureichend behandelt wurde. An dieser Stelle hätten tatsächlich mehr Details und Handlung der Geschichte gut getan, um einen fulminanteren Showdown und mehr Tempo zu transportieren. So blieben bei mir die Emotionen gegen Ende aus, ebenso das große Staunen über die Auflösung. Schade drum, denn ich mochte die Figuren und auch die Idee des Autors sehr.

„Schatten der Vergangenheit“ hat mich anfangs begeistert, gegen Ende jedoch eher gleichmütig zurückgelassen. Für mich glänzte vor allem die Loyalität und der Zusammenhalt des Ermittlerteams, mit einem unwahrscheinlich sympathischen Commissario. Auch, wenn mir der Schlussakt zu dürftig war, hält mich das nicht davon ab, auch das nächste Buch von Antonio Fusco ins Auge fassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2022

Schade um die Idee

Bruch: Ein dunkler Ort
0

Felix Bruch von der Dresdner Kripo wird eine neue Kollegin zugeteilt: Nicole Schauer aus Hamburg. Zeitgleich flattert ein Vermisstenfall ins Haus, auf den die beiden angesetzt werden. Ein Kind wird gesucht. ...

Felix Bruch von der Dresdner Kripo wird eine neue Kollegin zugeteilt: Nicole Schauer aus Hamburg. Zeitgleich flattert ein Vermisstenfall ins Haus, auf den die beiden angesetzt werden. Ein Kind wird gesucht. Leider gehen die Ermittlungen nicht leicht von der Hand, denn Nicole kommt mit ihrem Kollegen überhaupt nicht zurecht. Doch als die Suche unheimlich und mysteriös wird, rücken Bruch und Schauer letztlich zusammen. Aber das größte Geheimnis birgt Felix selbst. Warum benimmt er sich so seltsam?

Oh je, dieser Thriller hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich wollte ihn anfangs unbedingt lesen, da ich den Klappentext wirklich aufregend fand. Auch die Leseprobe gefiel mir noch sehr gut, doch im Nachhinein betrachtet war mir die Geschichte einfach viel zu anstrengend.

Wehe dem, der in Dresden an die Kripo gerät! Ehrlich gesagt entsetzten mich die Ermittler im Hinblick auf Charakter und Handlungen. Vor allem die hochaggressive und übergriffige Nicole, die mir mit ihren Gewaltfantasien, offen gelebter Gewaltbereitschaft und ihrer grauenhaften Gossensprache unwahrscheinlich unsympathisch war. Ehrlich gesagt, fand ich sie sogar etwas asozial. Wenn der Autor dieser Figur damit irgendeine spleenige Coolness zuschreiben wollte, ist das meiner Meinung nach vollends in die Hose gegangen. Und Bruch sollte wohl den etwas merkwürdigen, aber schlauen Part übernehmen, was jedoch nur in Ansätzen gelang. Ein derart psychisch gestörter Mensch kann doch nicht für die Polizei arbeiten! Also Bitte! Das Ganze war mir einfach zu gewollt reißerisch, zu gewollt besonders und ganz weit weg von jeglicher Authentizität. Zudem wurden mir Bruchs Probleme und Geheimnisse über das ganze Buch hinweg wie eine Karotte vor die Nase gehalten, aber nicht großartig thematisiert. So lange, bis es mich nicht mehr interessierte, sondern ich es einfach nur noch nervtötend fand.

Die Idee an sich mochte ich allerdings. Leider war mir die Umsetzung aber zu ausschweifend und schleppend, so dass ich ab der Hälfte des Buches immer mal wieder ein paar Seiten überblätterte, weil mich endlose Details in gewissen Situationen langweilten und ich gefühlt ständig Wiederholungen lesen musste. Der Fall kam einfach nicht richtig voran. Die Auflösung am Ende hat mich dann zu meiner eigenen Verblüffung eher enttäuscht. Ich habe das Ende einfach hingenommen, hatte keine Emotion mehr dafür. Das lag wohl daran, dass sich die Geschichte sehr gezogen hat, zumal ein gewisser Überraschungsmoment fehlte. Vor allem kam es mir vor, als wäre der Fall nur Nebensache. Auf mich wirkte das Buch mehr wie ein Beziehungsroman, in der Hauptrolle Schauer und Bruch.

„Bruch – Ein dunkler Ort“ hat mich enttäuscht. Langatmig, ohne wirklich fühlbare Überraschungsmomente und zudem unsympathische Protagonisten. Kann man sich sparen. Ich werde jedenfalls um den nächsten Band der Reihe einen großen Bogen machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Wunderbar heimeliges Setting

New Hope - Das Funkeln der Sehnsucht
0

Jackson hatte es während seiner Jugend in New Hope nicht leicht. Als sich die Gelegenheit bietet, verlässt er den Ort und baut sich ein Leben im fernen Chicago auf, wo er Medizin studiert. Als seine Tante ...

Jackson hatte es während seiner Jugend in New Hope nicht leicht. Als sich die Gelegenheit bietet, verlässt er den Ort und baut sich ein Leben im fernen Chicago auf, wo er Medizin studiert. Als seine Tante ihm nach vielen Jahren ihre Pension in New Hope vermacht, kommt Jackson als ausgebildeter Unfallchirurg zurück, um die Angelegenheit zu regeln. Eigentlich möchte er die Stadt schnellstmöglich wieder verlassen, doch er trifft unverhofft auf Cassie, die ihm damals das Herz brach, und nun die ansässige Immobilienmaklerin ist. Mit dieser Begegnung hatten beide nicht gerechnet. Nun kochen die unterschiedlichsten Gefühle hoch und suchen sich ein Ventil.

Besser spät als nie: Erst durch diesen Band durfte ich New Hope kennenlernen. Und nun möchte ich am liebsten sofort alle bereits erschienen Bände lesen! Die Geschichte erinnerte mich vom Stil her an die Green-Valley-Reihe, die ich ebenfalls unheimlich mochte.

Das „New-Hope-Universum“, mit den interessanten Einwohnern und den lauschigen Plätzen, eroberte mein Leserherz im Sturm. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, kann bekanntlich sehr nervig sein, doch hier halten die Menschen doch immer irgendwie zusammen. Ich bin ein Fan von einer solchen Atmosphäre, die unterschwellig immer positiv und hoffnungsvoll ist – auch, wenn im Vordergrund allerhand Ärger droht oder die Gemüter hochkochen.

Die Situation zwischen Jackson und Cassie fand ich allerdings merkwürdig. In Anbetracht der Intensität ihrer Zuneigung erschienen mir die Gründe, über so viele Jahre hinweg jegliche Kommunikation zu blockieren nicht so richtig glaubwürdig. Ebenso wie ich Cassies Verhalten nach Jacksons Beichte bezüglich seines ehemals rätselhaften Verschwindens nicht verstehen konnte und es zudem etwas überzogen fand. Cassie war mir ohnehin nicht wirklich sympathisch. Meiner Meinung nach trat sie ziemlich mürrisch auf, wobei ich insgesamt keinen echten Zugang zu ihr bekam. Bei Jackson sah das etwas anders aus. Er wirkte auf mich warmherzig und sein Auftreten authentisch.

Das etwas unscheinbare, aber schöne Cover lässt die Winterzeit in New Hope erahnen, welche die Autorin gekonnt in ihre Erzählung einfließen ließ. Für mich hat dieses angedeutete Weihnachtsflair die Vergebung von lange gehegtem Groll und die ländliche Romantik nochmal unterstrichen, ohne ins Kitschige zu verfallen.

„New Hope – Das Funkeln der Sehnsucht“ wird nicht der einzige Band der Reihe in meinem Bücherregal bleiben. Ich hatte viel Freude mit der Lektüre und freue mich auf neue Geschichten rund um diesen bezaubernden Ort.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2022

Eine besondere Geschichte

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
0

Joe Tournier versteht die Welt nicht mehr: Als er sich ohne Erinnerung im Jahre 1898 am Bahnhof Gare du Roi in Londres wiederfindet, ist England französisch! Hilflos wird er zunächst in eine Klinik eingewiesen, ...

Joe Tournier versteht die Welt nicht mehr: Als er sich ohne Erinnerung im Jahre 1898 am Bahnhof Gare du Roi in Londres wiederfindet, ist England französisch! Hilflos wird er zunächst in eine Klinik eingewiesen, aus der er von Leuten abgeholt wird, die behaupten, seine Familie zu sein. Doch schon bald darauf erhält er eine Postkarte mit dem Abbild eines Leuchtturms einer schottischen Insel. Das Kuriose daran: Die Karte wartete jahrzehntelang darauf zugestellt zu werden! Die Nachricht fordert ihn auf, nach Hause zu kommen, falls er sich erinnern sollte. Als Absender erkennt Joe jedoch nur den Buchstaben M. Umgehend zupft etwas in Joes Gedächtnis und er weiß instinktiv, dass er einen Weg finden muss, um auf diese Insel zu gelangen.

Für mich war dieser Roman mal wieder ein Buchschätzchen aus dem Hause Klett-Cotta. Man ahnte bereits anhand des edlen, passenden Covers, dass diese Geschichte in vielerlei Hinsicht besonders sein könnte, was sich schnell bewahrheitete. Der etwas eigenwillige Erzählstil und die fantastische Handlung verschmolzen spielerisch zu einer Abenteuerreise, die mit so einigen Überraschungen gesät war. Das Buch klebte sozusagen an meinen Händen, bis ich Joes Erlebnisse bis zum letzten Wort verfolgt hatte.

Obwohl mir manche Umstände nicht ausreichend geklärt schienen, begeisterte mich der Ideenreichtum der Autorin und die vorsichtige, leise, aber tiefgehende Liebesromanze, mit der ich in der Art überhaupt nicht gerechnet hatte. Vor allem mochte ich Pulleys Gedankenspielerei mit der Schmetterlingseffekt-Thematik, die so viele Möglichkeiten künftiger Existenzen zugrunde legte, aber auch das unerwartete Piratenflair, welches einen Großteil des Buches durchzog. Allerdings musste ich mich sehr konzentrieren, um den Charakteren in den verschiedenen Zeiten, bzw. Zeitlinien folgen zu können. Doch die Figuren an sich, besonders die Protagonisten, erschlichen sich fast unbemerkt, nach und nach meine volle Sympathie. Besonders Joes und Kites Verlorenheit, die auf verschiedenen Ebenen erkennbar war, lockte mich von Kapitel zu Kapitel, um endlich eine Erklärung für alle meine Fragen zu erhalten, welche jedoch erst gegen Ende restlos klargestellt wurden.

Natasha Pulley konnte mit ihrem Schreibstil viel Unausgesprochenes transportieren. Meiner Meinung nach lebte dieser Roman vor allem von der begleitenden Atmosphäre, die ich stets als gleichzeitig geheimnisvoll nebulös, angespannt und von Wissbegier geprägt empfand. Irgendwann schwang darin sogar eine zurückhaltende, angedeutete Romantik zwischen den Zeilen mit, die sich wunderbar in die Geschichte einfügte. Letztlich konnte ich Joes unerträgliche Erinnerungslücken und emotionale Zerrissenheit so sehr verstehen!

Ich wünsche mir mehr Geschichten dieser Art! „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ hat mich wirklich beeindruckt und ist definitiv ein Highlight meines Lesejahres. Daher bin ich jetzt schon sehr gespannt auf die nächste Buchidee der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere