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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2025

Interessante Perspektive

Und plötzlich ist es wunderbar
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Authentisch und nahbar. So präsentiert Mhairi McFarlane ihre Figuren. Auch in diesem Roman zeigen sich realitätsnahe Emotionen, Gedanken und Entscheidungen, doch so hundertprozentig glücklich war ich mit ...

Authentisch und nahbar. So präsentiert Mhairi McFarlane ihre Figuren. Auch in diesem Roman zeigen sich realitätsnahe Emotionen, Gedanken und Entscheidungen, doch so hundertprozentig glücklich war ich mit der Geschichte am Ende nicht.

Im Grunde bin ich ein absoluter Fan der Autorin, die nicht vor komplizierten Themen Halt macht und wunderbar erzählen kann. Doch von dieser Story hatte ich einen etwas glamouröseren Touch erwartet. Ich empfand die Story letztlich ein wenig nüchtern, fast schwermütig, wobei mir eben diese Perspektive auf eine Beziehung mit einem Promi wiederum sehr gut gefiel. An den äußerst sympathischen Charakteren war, meiner Meinung nach, nichts auszusetzen, auch die Reaktionen schienen mir authentisch und aus dem Leben gegriffen, doch die Geschichte hatte durchaus ihre zähen Momente. Etwas mehr Dynamik hätte den Kapiteln ganz gut getan, finde ich.

Die Beziehung zwischen dem Promi und der Büroangestellten wurde zu meinem Bedauern schwerpunktmäßig auf Edies Sicht verlagert. Von Elliot erfuhr man verhältnismäßig wenig und blieb im Erlebten relativ oberflächlich. Allerdings waren die Zeilen mit sehr warmherzigen Gesten seinerseits gespickt, ohne unnötig aufgeplustert zu werden. Bodenständig, klar und ab und zu mit humoristischen Momenten untermalt - das scheint mir die Devise der Autorin zu sein, die wunderbar funktioniert.

Insgesamt fehlten mir aber in „Und plötzlich ist es wunderbar“ ein wenig Glitzerpuder und magische Momente. Trotzdem war es mir ein Vergnügen diesen Roman zu lesen, der in McFarlane-Manier den Stempel echt, echt, und nochmal echt, verdient.

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Veröffentlicht am 15.06.2025

Kein wirklicher Wow-Effekt

Holmes & Moriarty
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Die beiden Widersacher Holmes & Moriarty zusammenarbeiten zu lassen – undenkbar! Oder doch? Genau deswegen habe ich neugierig zu diesem Buch gegriffen.

Gareth Rubin hatte mich schon in der Leseprobe von ...

Die beiden Widersacher Holmes & Moriarty zusammenarbeiten zu lassen – undenkbar! Oder doch? Genau deswegen habe ich neugierig zu diesem Buch gegriffen.

Gareth Rubin hatte mich schon in der Leseprobe von seinem zeitgemäßen und ansprechenden, an Doyle angelehnten, Schreibstil überzeugt. Obwohl ich einige Zeit brauchte, um mich in der Geschichte zurecht zu finden, ließ sich der Text flüssig lesen und glänzte mit der passenden Atmosphäre eines Sherlock-Krimis.

Eine längere Zeit durfte ich zwei Erzählsträngen folgen, in denen jeder Protagonist jeweils seinen eigenen Ermittlungen nachging, bevor klar wurde, dass die beiden Rätsel letztlich zusammenhingen. Spannung war dementsprechend gegeben, aber die Tatsache, dass Holmes und Moriarty so anstandslos miteinander kooperierten verwunderte mich allerdings und enttäuschte mich fast ein wenig. Zwischenzeitlich schien mir die Ermittlungsphase zudem wenig zielführend, um dann kurzerhand eine plötzliche Lösung aufzufahren, deren Erklärungen dazu mir nicht wirklich schlüssig erschienen.

Letztlich hatte ich von der Idee zu diesem Buh mehr erwartet. Der Autor gab sich viel Mühe, konnte den Anspruch an die beiden berühmten Charaktere aber leider nicht ausreichend umsetzen, meiner Ansicht nach. Für Leser scheint es mir deshalb förderlich, die Hauptpersonen im Vorfeld bereits zu kennen, damit man in die Handlung eingebundene Situationen und Eigenheiten verstehen kann.

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Veröffentlicht am 10.06.2025

Hat mir gut gefallen

Signalrot
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Mit „Signalrot“ habe ich zum ersten Mal zu einem Werk des Autors gegriffen und damit gleich einen Kracher gelandet. Mit Thrill wird hier nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Zu Anfang dieses ersten Bandes ...

Mit „Signalrot“ habe ich zum ersten Mal zu einem Werk des Autors gegriffen und damit gleich einen Kracher gelandet. Mit Thrill wird hier nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Zu Anfang dieses ersten Bandes der neuen Buchreihe wurden die Ermittler vorgestellt, die einerseits unaufdringlich und bodenständig wirkten, aber auch spürbar Geheimnisse, bzw. ein wenig rätselhafte Vorgeschichten zu haben schienen. Doch die atmosphärisch dargestellten Tagebucheinträge des Killers, dessen Ansichten vom Autor gruselig in kindliche Unschuld verpackt wurden, stellten alles andere erst einmal in den Hintergrund. Zudem ließ Elias Haller die Leser lange Zeit im Ungewissen, und fordert so zu Spekulationen über die Person des Killers auf. Verdächtige wurden im Laufe der Handlung fast zu viele präsentiert und die gnadenlose und grausame Lust am Töten sukzessiv weiter aufgedeckt.

Auch verfolgte man einige Fährten, vor allem durch die kluge Ermittlerin Tara, welche die vielen Puzzleteile des Falls im Auge behielt – im Backoffice unterstützt vom charismatischen Gabriel, der meiner Meinung nach sein Potenzial in diesem Band aber noch lange nicht gezeigt hatte. Hier erwartete ich wesentlich mehr, vor allem fehlten mir Informationen über seine Erlebnisse vor dieser Spezialeinheit. Im Großen und Ganzen wurden die Protagonisten Tara und Gabriel aus meiner Sicht sehr stiefmütterlich behandelt. Denn in der Ausarbeitung der Protagonisten-Rollen und den Hauptcharakteren selbst fand sich nach meinem Ermessen leider nicht genug Tiefe.

Final wurde ein Täter präsentiert, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hätte! Eine großartige Wende auf den letzten Seiten des Thrillers, fast unscheinbar, aber von Wucht geprägt. Nach meinem Geschmack hervorragend konstruiert.

Letztlich kann ich diesen Auftakt der Reihe empfehlen. Ein Thriller mit Überraschungen, Einblicken in die Psyche des Täters, vielen Fährten und Verdächtigen, jedoch einem Ermittler-Duo, das viel zu wenig von sich preisgab und so durchaus austauschbar wirkte. Wer die Buchreihe künftig weiter verfolgt, darf sich hoffentlich über mehr Hintergründe über die Protagonisten freuen. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Unerwarteter Fokus

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
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Mich hat die Idee, die in den heiligen Hallen von Oxford spielt, schnell fasziniert: Das ungleiche Ermittlerpaar, das voneinander profitiert und sich während der Handlung zusammenraufen muss.
Doch die ...

Mich hat die Idee, die in den heiligen Hallen von Oxford spielt, schnell fasziniert: Das ungleiche Ermittlerpaar, das voneinander profitiert und sich während der Handlung zusammenraufen muss.
Doch die erhofften mystischen Momente, bzw. elitären Hintergründe, waren rar gesät. Die Atmosphäre wurde vom Autor zwar hochgehalten und überzeugend transportiert, doch der Fokus lag eindeutig auf den beiden Ermittlern, die aus verschiedenen sozialen Schichten in die Geschichte eintraten.

Trotz der vorhandenen Wendungen und einer recht hohen Anzahl an Verdächtigen, schien mir der Fall eher stiefmütterlich behandelt, während die Persönlichkeiten der Protagonisten ins Licht gezerrt wurden. Ryan und Ray, die beiden Ermittler, fand ich unheimlich interessant. Auch, wenn mich die absurde Ähnlichkeit der Namen oft verwirrte, mochte ich die verschiedenen Lebenswege, die hier skizziert wurden. Ryan zeigte ein hohes Maß ganz eigener Emotionalität, was mancher Leser vielleicht nicht mögen wird, ich aber äußerst interessant und auch passend fand. Letztlich spielte der Autor mit erwähnenswerter Gesellschaftskritik, die er behutsam in sein Werk einbaute.

Alles in allem mochte ich diesen Oxford-Krimi, der sich erfrischend anders zeigte. Lesen ließ sich das Buch sehr gut, auch wegen der kurzen Kapitel. Wer sich einem Krimi einmal von einer anderen Seite nähern will: Bitteschön! Probiert`s aus.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Durchwachsen

Verliebt in Stockholm
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So federleicht wie das Cover wirkt, war die Story am Ende überhaupt nicht. Die Idee hatte eine gewisse Tiefe, die emotional aber leider nicht richtig bei mir ankam. Zudem stand vieles zwischen den Zeilen, ...

So federleicht wie das Cover wirkt, war die Story am Ende überhaupt nicht. Die Idee hatte eine gewisse Tiefe, die emotional aber leider nicht richtig bei mir ankam. Zudem stand vieles zwischen den Zeilen, was permanent zu Vermutungen führte, unklar blieb und eine Form der Distanz schaffte. Auch die Protagonistin Mira, deren Unsicherheit ich ganz gerne mochte, blieb mir gefühlsmäßig bis zum Ende fremd.

Interessant fand ich die Einblicke in das Dasein einer Profi-Geigerin, während mir zu wenig auf den Handlungsort Stockholm eingegangen wurde. Ich vermisste durchweg ein wenig das schwedische Flair, auf das ich mich im Vorfeld gefreut hatte.

Gesamt gesehen hatte ich mehr erwartet, denn die Autorin wurde bereits mit dem „Feelgood-Preis“ ausgezeichnet. Ich mochte die Idee, doch zur Umsetzung hatte ich wenig Zugang. Aber alleine von der Thematik her würde ich die Story weiterempfehlen. Ausgezeichnet lesbar ist sie auf jeden Fall. / 3,5 Sterne

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