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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Absolute Leseempfehlung - facettenreicher, spannender historischer Roman

Die Mission des Goldwäschers
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In diesem neuen historischen Roman von Ralf H. Dorweiler macht sich im Jahr 1771 eine illustre Truppe bestehend aus einem Goldwäscher, seinen beiden Freunden, einem Buchhändler mit seiner Tochter und einem ...

In diesem neuen historischen Roman von Ralf H. Dorweiler macht sich im Jahr 1771 eine illustre Truppe bestehend aus einem Goldwäscher, seinen beiden Freunden, einem Buchhändler mit seiner Tochter und einem Mönch auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schatz der Nibelungen. Zu guter letzt schließt sich der Gruppe sogar noch ein junger Jura-Student an, kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe.
Es beginnt eine rasante Schatzsuche entlang des Rheins mit ungewissem Ausgang.

Selten habe ich so einen abwechslungsreichen historischen Roman gelesen. Gut recherchierte Fakten bettet der Autor ein in eine spannungsgeladene Schatzsuche voller Rätsel, Witz und sogar ein wenig Romantik.

Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und doch bilden sie ein Team, das gemeinsam versucht die Rätsel zu lösen, die zum Nibelungenschatz führen und auch persönlich voneinander profitiert.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor den jungen Goethe auf so stimmige Art und Weise in die Gruppe integriert, dass man als Leser glauben könnte, viele seiner bekannten Sätze seien dort, so und nicht anders zustandegekommen.
Die Nibelungensage wird einem auf anschauliche Weise häppchenweise nähergebracht und auch über den Beruf des Goldwäschers erfährt man einiges.

„Die Mission des Goldwäschers“ hat mich wunderbar unterhalten, ich fand die Geschichte spannend und wendungsreich von Anfang bis Ende.
Für mich war es das erste Buch von Ralf H. Dorweiler und ich bin wirklich froh, ihn für mich neu entdeckt zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.10.2023

Ganz anders als erwartet

Das achte Haus
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Linda Segtnans literarisches Debüt hat mir als Leserin Einiges abverlangt.

Cover und Klappentext hatten mich ein Buch über einen lange zurückliegenden, ungeklärten Mordfall erwarten lassen, den man „zusammen“ ...

Linda Segtnans literarisches Debüt hat mir als Leserin Einiges abverlangt.

Cover und Klappentext hatten mich ein Buch über einen lange zurückliegenden, ungeklärten Mordfall erwarten lassen, den man „zusammen“ mit der Autorin noch einmal neu aufrollt und vielleicht sogar lösen kann.

Doch es wurde soviel mehr als das.

Der Roman besteht aus zwei Erzählsträngen, die sich mal abwechseln, mal mehrere Abschnitte umfassen und zum Teil sogar ineinanderfließen.

Zunächst geht es um den Fall Birgitta Sivander, die im Jahr 1948 verschwindet und kurz darauf tot aufgefunden wird. Der Mord an dem damals 9 jährigen Mädchen wurde nie aufgeklärt, obwohl ein Verdächtiger schnell gefunden war.

Dieser Part hat mich sehr schnell gefesselt. Die Tätersuche nimmt im Laufe des Buches eine düstere Dramatik an, die sprachlich sehr gut umgesetzt wird.

Großen Raum nehmen allerdings die persönlichen Auswirkungen, die die Recherchen zu diesem Fall auf die Autorin haben, ein. Mitunter sehr detailliert, für meinen Geschmack zu ausführlich, beschreibt Linda Segtnan ihre Schwangerschaft, ihr Familienleben und ihre Ängste, die weit über die „normalen“Sorgen einer Mutter hinausgehen. Zwischendurch habe ich mich richtig darüber geärgert, dass dieser Erzählstrang soviel Platz eingenommen und, wie ich fand, vom eigentlichen Mordfall immer wieder abgelenkt hat. Im Nachhinein muss ich sagen, hat beides schon ganz gut zusammengepasst und dem Buch auf jeden Fall einen düsteren, besonderen Touch verpasst.


Fazit

Ganz anders als erwartet, nicht uninteressant, aber etwas weniger wäre hier mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Eine wunderschöne Zeitreise ins Berlin der zwanziger Jahre

Im Ballhaus brennt noch Licht
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In ihrem historischen Roman „Im Ballhaus brennt noch Licht“ lässt Stephanie Jana die bewegten zwanziger Jahre wiederaufleben.

Von der ersten Seite an taucht man förmlich ab in eine Zeit, die vor Lebenshunger ...

In ihrem historischen Roman „Im Ballhaus brennt noch Licht“ lässt Stephanie Jana die bewegten zwanziger Jahre wiederaufleben.

Von der ersten Seite an taucht man förmlich ab in eine Zeit, die vor Lebenshunger und Abenteuerlust nur so strotzt. Wir begleiten Lulu, die im Tanzen ihre Leidenschaft gefunden hat und so oft wie möglich heimlich die Tänzer im glamourösen Ballhaus beobachtet. So kann sie wenigstens für kurze Zeit ihrem bedrückenden Elternhaus entfliehen.

Als sie sich mit David Sternberg anfreundet, dem Sohn des Ballhausbesitzers Levi Sternberg, rückt ihr Traum Tänzerin zu werden Stück für Stück in greifbare Nähe, denn die beiden erkennen ihr Potential, unterstützen und fördern Lulus Pläne.

Doch die Zeiten werden wieder unruhiger und schon bald ist nicht nur ihr Traum sondern auch das Ballhaus in Gefahr.



Ich habe diesen Roman einfach unglaublich gern gelesen und ihn leider viel zu schnell verschlungen, sodass ich mich schon verabschieden muss von Lulu, David, Rosa, Kalle und all den anderen Charakteren, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich hätte noch ewig so weitertanzen können zu Tango oder Swing.

Atmosphäre und Charaktere - das sind die großen Stärken dieses Romans, die es einem nicht erlauben, ihn aus der Hand zu legen.

Egal ob Hauptcharakter oder eher Nebendarsteller, alle sind sie so aussagekräftig, dass ich sie während der Lektüre klar vor Augen hatte.

Auf noch beeindruckendere Weise hat es die Autorin geschafft, eine Atmosphäre herzustellen, die mich komplett in die „Golden Twenties“ entführt hat; wie Filmszenen lief das Geschehen vor mir ab.

Fazit

Klare Leseempfehlung! Ein Muss für alle Liebhaber historischer Romane.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Zauberhafter Weihnachtsroman mit ernstem Hintergrund

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Nachdem Melissa vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist, versteckt sie sich mit ihrem sechsjährigen Sohn Andy und hat es dennoch geschafft, sich ein einigermaßen normales Leben aufzubauen. Zwar schwebt ...

Nachdem Melissa vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist, versteckt sie sich mit ihrem sechsjährigen Sohn Andy und hat es dennoch geschafft, sich ein einigermaßen normales Leben aufzubauen. Zwar schwebt sie ständig in Angst, von ihrem Exmann gefunden zu werden, doch mit ihrer Anstellung in einem Glaskunstgeschäft und guten Freunden, die sie gefunden hat, meistert sie den Alltag für sich und ihren Sohn.

Als sie den Sicherheitsexperten Lennart mit seiner süßen Hundedame Sissy kennenlernt, beginnt der Schutzwall, den sie Männern gegenüber errichtet hat zaghaft zu bröckeln.



Sehr einfühlsam beschreibt Petra Schier nicht nur die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Melissa, sondern auch welchen Schrecken es bei einem Kind hinterlässt, dass seine Mutter in ständiger Angst erlebt.

Zum Glück gibt es da mit Lennart einen äußerst behutsamen und einfühlsamen Mann , und es macht großen Spaß zu lesen, wie er und seine süße Hündin versuchen, das Vertrauen der beiden zu wecken.

Auch die weihnachtliche Stimmung kommt nicht zu kurz: es wird gebacken, gebastelt und festlich geschmückt.



Der Roman“ Weihnachtszauber und Hundepfoten“ hat mich wunderbar unterhalten und in schöne vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Durch das Thema häusliche Gewalt, das immer im Hintergrund schwebt, hat die Geschichte allerdings auch einen ernsten Aspekt, was mir sehr gut gefallen hat.

Dies war mein erstes Buch von Petra Schier. Nachdem ich gesehen habe, dass es schon einige andere Weihnachtsbücher von ihr gibt, werde ich mich bestimmt mit dem ein oder anderen noch ein bisschen mehr in Weihnachtsstimmung bringen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Eine Lebensgeschichte, die ihresgleichen sucht

Der Buchladen am Ende der Welt
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„Der Buchladen am Ende der Welt“ ist eins dieser Bücher, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Ruth Shaw erzählt darin abwechselnd über ihr unglaublich bewegtes Leben und über die Menschen, ...

„Der Buchladen am Ende der Welt“ ist eins dieser Bücher, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Ruth Shaw erzählt darin abwechselnd über ihr unglaublich bewegtes Leben und über die Menschen, die ihren kleinen Buchladen besuchen. Schon nach den ersten Seiten, der Beschreibung des Two Wee Bookshops, war ich dem Buch komplett verfallen. Wie gerne würde auch ich die große Schiffsglocke läuten, mir ein Buch von Ruth empfehlen lassen und einfach schmökernd in ihrem Garten sitzen.

Dieser Ort ist soviel mehr als ein Buchladen. Natürlich bekommt jeder, der vorbeikommt eine Buchempfehlung, denn wie Ruth so schön sagt: „ Für jeden gibt es ein Buch“. Auch Menschen, die eigentlich keine Bücher lesen, zieht es manchmal an diesen Ort im südlichen Neuseeland und bekommen die ein oder andere Lebensweisheit gratis zu einer Tasse Kaffee dazu.

Doch nicht nur die „Geschichten aus dem Buchladen“, sind es, die dieses Buch so besonders machen, sondern vor allem das Leben der Autorin, das so prall gefüllt ist mit aufregenden, aber auch tieftraurigen Ereignissen. Oft habe ich mich gefragt, woher Ruth Shaw immer wieder die Kraft genommen hat, neu anzufangen.

Ihre Lebensgeschichte, mal spannend, mal traurig, macht aber vor allem Mut, denn sie zeigt, dass es sich lohnt, niemals aufzugeben, egal welche Widrigkeiten sich einem in den Weg stellen.

Von mir gibt es deshalb eine fünf Sterne Leseempfehlung.

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