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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Erschreckend und schockierend - nichts für schwache Nerven

Der Regisseur
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Olivia Kleinknecht beschreibt in ihrem Thriller „Der Regisseur“ den mächtigen Mann Vittorio Angelotti, der in der Filmindustrie sein perfektes Jagdgelände gefunden hat. Sie bedient sich dabei eines Schreibstils, ...

Olivia Kleinknecht beschreibt in ihrem Thriller „Der Regisseur“ den mächtigen Mann Vittorio Angelotti, der in der Filmindustrie sein perfektes Jagdgelände gefunden hat. Sie bedient sich dabei eines Schreibstils, der sich sehr flüssig lesen lässt.

Im Buch sind keine Kapitel zu finden, sondern Filmschnitte. Diese sind alle relativ kurz gehalten, was für mich zu einer gleichbleibenden Spannung beigetragen hat. Allerdings erfordern sie auch ein gewisses Maß an Konzentration beim Lesen, um immer genau zu verstehen, wo man sich in der Geschichte gerade befindet.

Die Figur des Regisseurs empfand ich beim Lesen abstoßend und kalt. Es wird hier ein Mann beschrieben, der durchgehend psychopathische Züge aufweist. Gleichzeitig wird er im Buch als besonders anziehend dargestellt. Für mich unrealistisch empfand ich die Reaktionen der anderen Protagonisten – wirklich jeder ist dem Regisseur verfallen. Niemand hat seine Machenschaften oder sein Verhalten in Frage gestellt, nicht mal die Polizei.

Olivia Kleinknecht hat hier einen Thriller geschrieben, der definitiv nichts für schwache Nerven ist. Die Geschichte ist spannend und interessant geschrieben, sie hat jedoch auch einige erschreckende, abstoßende und schockierende Momente, die für mich als Leser nicht so leicht zu verdauen waren. Auf diesen Roman muss man sich einlassen können, man braucht Ruhe beim Lesen und eine erhöhte Konzentration.

Ich kann den Thriller weiterempfehlen, gebe jedoch zwei Sterne Abzug, weil mir die schillernde Welt des Regisseurs und alle anderen, ihm verfallenen Protagonisten, etwas zu unrealistisch waren. Auch konnte ich keinen der Protagonisten richtig greifen, sie haben mich leider nicht berührt. Folglich hat auch die Geschichte es nicht geschafft, mich richtig in ihren Bann zu ziehen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein Einstieg in die Komplexität der Gefühlswelt

Gefühle verstehen
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In dem Buch „Gefühle verstehen“ behandelt Stephanie Roth insgesamt 27 Gefühle, zu denen unter anderem Angst, Wut, Glück, Aufregung und Romantik zählen. Jedem dieser Gefühle ist ein eigenes Kapitel gewidmet, ...

In dem Buch „Gefühle verstehen“ behandelt Stephanie Roth insgesamt 27 Gefühle, zu denen unter anderem Angst, Wut, Glück, Aufregung und Romantik zählen. Jedem dieser Gefühle ist ein eigenes Kapitel gewidmet, wodurch der Überblick erleichtert wird. So kann man, je nach Belieben, direkt zu dem Gefühl springen, für das man sich gerade interessiert.

Jedes Kapitel beginnt dabei mit einem passenden Zitat. Danach erfährt der Leser woher das Gefühl kommt, dessen Auswirkungen, die chemischen Vorgänge sowie allgemeine Informationen. Bei einigen Gefühlen sind weitere Untergliederungen, wie zum Beispiel besondere Phänomene und Therapie, zu finden.

Oft lässt die Autorin ihre eigene Meinung miteinfließen und berichtet von persönlichen Erlebnissen.

Das Buch bietet einen guten Einstieg in die Komplexität der Gefühlswelt, allerdings bleibt es hier nur bei einem Einstieg. Ich hätte mir mehr und vor allem ausführlichere Informationen gewünscht. Mich persönlich hat auch die immer wieder auftretende eigene Meinung der Autorin gestört. Ich finde es hat zur generellen Aufmachung des Buches nicht gepasst. Aus diesem Grund gibt es von mir nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Die perfekte Lektüre um sich auf Weihnachten einzustimmen!

Weihnachtsfabel
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In der Weihnachtsfabel erzählt Lenny Löwenstern die Geschichte von 11 Personen, deren Schicksal auf unterschiedliche Art und Weise miteinander verbunden ist. Dabei lässt der Autor vor allem die Protagonisten ...

In der Weihnachtsfabel erzählt Lenny Löwenstern die Geschichte von 11 Personen, deren Schicksal auf unterschiedliche Art und Weise miteinander verbunden ist. Dabei lässt der Autor vor allem die Protagonisten und ihre Handlungen im Vordergrund stehen.

Der Schreibstil ist dabei flüssig und angenehm zu lesen. Fast jedes Kapitel ist einem der beschriebenen Protagonisten gewidmet, wodurch der Überblick erleichtert wird.

Neben dem weihnachtlichen und schön gestalteten Cover, enthält auch der Inhalt viel Wunderbares. Es finden sich in der Geschichte sowohl traurige und dramatische, als auch viele lustige Momente. Durch diesen perfekten Mix ist es dem Autor gelungen, eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte zu schreiben, die an manchen Stellen auch zum Nachdenken anregt.

Die detailreichen Beschreibungen der Protagonisten haben zur Folge, dass die Charaktere für den Leser nahbar werden. Man entwickelt für den einen mehr, für den anderen weniger Sympathien. Ich persönlich habe mit allen Protagonisten mitgelacht, mitgefühlt und mitgelitten – das Buch konnte ich schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.

Für alle Weihnachtsbegeisterten eine absolute Empfehlung, um sich auf Heiligabend einzustimmen!

Veröffentlicht am 03.11.2019

Interessante Kurzgeschichten mit Tiefgang

Verloren im Alltag
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„Verloren im Alltag“ ist eine Sammlung aus 13 Kurzgeschichten, die von den Autoren Robert Dimrich, Kerstin Herzog, Sebastian Flecker, Tamara Schopka und Stefan Egeler geschrieben wurden. Alle Kurzgeschichten ...

„Verloren im Alltag“ ist eine Sammlung aus 13 Kurzgeschichten, die von den Autoren Robert Dimrich, Kerstin Herzog, Sebastian Flecker, Tamara Schopka und Stefan Egeler geschrieben wurden. Alle Kurzgeschichten beschreiben eine Situation aus dem Alltag der handelnden Protagonisten. Manche sind länger und damit auch ausführlicher, andere recht kurz geschrieben.

Viele der beschriebenen Situationen sind erschreckend realistisch, manche lassen sich auf den Alltag übertragen, fast alle regen zum Nachdenken an. Einige der Geschichten hatten zum Teil sogar richtigen Thriller-Charakter.

Ich denke eine Bewertung einzelner Geschichten aus dem Band gestaltet sich relativ schwierig, da das Empfinden bei jedem Leser von individueller Natur ist. So hat mich die Geschichte „Entkernte Datteln“ besonders nachdenklich gestimmt, weil ich eine ähnliche Situation im Alltag mitbekommen habe. Anderen Lesern geht es womöglich mit einer der anderen Geschichten genauso oder ähnlich. Bei fast allen Geschichten hatte ich am Ende den gewünschten „Aha“- Moment, kaum ein Ausgang war für mich vorhersehbar.

Im Gesamten lässt sich der Band als sehr interessante und gelungene Sammlung bewerten, in die es sich lohnt hineinzuschauen. Da mich allerdings nicht alle Geschichten überzeugt haben, gibt es einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Auf der Suche nach dem Glück

Das Freu
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Karl Olsberg hat mit seinem Roman „Das Freu“ ein wunderbares Buch für Jung und Alt geschrieben, das den Leser sowohl in eine andere, fantastische Welt entführt, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken anregt. ...

Karl Olsberg hat mit seinem Roman „Das Freu“ ein wunderbares Buch für Jung und Alt geschrieben, das den Leser sowohl in eine andere, fantastische Welt entführt, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken anregt.

Inhaltlich behandelt das Buch zwei starke Gegensätze: Mafalda bekommt von ihrem vielbeschäftigten Vater einen Fortunator geschenkt. Dieser ist ein Gerät, welches eine virtuelle Realität erzeugen und damit den Menschen glücklicher machen soll. Den Gegensatz dazu bildet das Freu, das die einsame Mafalda im Nachbargarten entdeckt und welches absolut gar nichts mit Technik zu tun hat.

Neben dem wunderschönen Buchumschlag, hält auch der Inhalt viel Wundervolles bereit. Die detailreichen Beschreibungen Olsbergs lassen den Leser tief in die Welt von Mafalda eintauchen. Beim Lesen erhält man dadurch sehr oft das Gefühl, direkt neben Mafalda zu sitzen und mit ihr gemeinsam das Freu zu bestaunen.

Allerdings enthält die Geschichte auch erschreckende Bezüge zur Realität, die häufig zum Nachdenken anregen. Immer wieder wird man hier mit Situationen konfrontiert, die sicherlich jeder nur allzu gut aus dem eigenen Leben kennt; so zum Beispiel durch den regelmäßigen Gebrauch unserer Smartphones. Dieses Überdenken unseres Medienkonsums ist äußerst wichtig und dringend notwendig – das verdeutlicht auch eindringlich Olsbergs Buch.

Olsberg hat es hier geschafft, eine wunderschöne Geschichte zu erzählen und gleichzeitig eine wichtige Thematik aufzugreifen, über die wir alle nachdenken sollten. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Aus diesem Grund ganz klar fünf Sterne und eine Empfehlung für jeden, egal ob jung oder alt.