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Veröffentlicht am 02.06.2025

Sehr bewegende Familiengeschichte

Zwei Leben
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Unmittelbar nach der Beerdigung ihrer Großmutter wird Nora von ihrem Mann Thomas verlassen und ist mit dem gemeinsamen Sohn Oliver allein.
Beim Ausräumen des Hauses von Großmutter Hannah entdeckt sie ...

Unmittelbar nach der Beerdigung ihrer Großmutter wird Nora von ihrem Mann Thomas verlassen und ist mit dem gemeinsamen Sohn Oliver allein.
Beim Ausräumen des Hauses von Großmutter Hannah entdeckt sie eine Holzschatulle, in welcher sich ein Ausweis mit einem anderen Namen sowie ein Metallring und ein Davidsstern befindet.Welches Geheimnis hatte ihre Großmutter, auch die Eltern können diese Frage nicht beantworten.Da sich ihr Sohn zusammen mit seinem Vater und Thomas Eltern im Urlaub befindet,hat sie die Möglichkeit auf Spurensuche zu gehen. Unterstützung findet sie bei dem Journalisten Andreas, der immer an einer guten Geschichte interessiert ist. Gemeinsam fahren sie nach Paris und von dort aus nach Weißrussland.Was sie dort erfahren, lässt das Leben ihrer Großmutter, in einem völlig anderen Licht erscheinen. die Geschichte wechselt nun zwischen zwei Zeiten 1941-1944 und 2013.Der zweite Weltkrieg ,sowie das große Leid der jüdischen Bevölkerung, beherrschen den Teil, der in der Vergangenheit spielt,während es in der Gegenwart um Noras neues Leben geht.

Ich kenne die Autorin von vielen Thrillern, die ich immer mit großer Begeisterung gelesen habe.Nach der Lektüre dieses Romans muss ich feststellen, dass sie auch dieses Genre hervorragend beherrscht.Einmal begonnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch wenn ich schon viele historische Romane gelesen habe, welche sich mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt haben, konnte ich auch in diesem Buch wieder neue Erkenntnisse gewinnen.Eine Besonderheit dieses tiefgründigen und spannenden Romans ist, dass er teilweise an die eigene Familiengeschichte der Autorin angelehnt ist. Ich spreche eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch aus und vergebe fünf Sterne. Gleichzeitig bin ich voller Vorfreude auf die Fortsetzung, die demnächst erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Das Geisterdorf

Der dunkle Sommer
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Die Architektin Tilda flieht nach einer dramatischen Erfahrung nach Sardinien,kauft in einem Geisterdorf eine verfallene Villa für einen symbolischen Euro. doch die Idylle trügt, das Dorf ist nicht so ...

Die Architektin Tilda flieht nach einer dramatischen Erfahrung nach Sardinien,kauft in einem Geisterdorf eine verfallene Villa für einen symbolischen Euro. doch die Idylle trügt, das Dorf ist nicht so verlassen, wie es scheint. Und außerdem behaupten die Leute, auf Tildas Haus liege ein Fluch.Gemeinsam mit dem Journalisten, Enzo, der eine Geschichte über den Ort schreiben will, versucht sie herauszufinden, was in dem Dorf vor 32 Jahren passiert ist.Doch der einzige Zeuge schweigt beharrlich. als plötzlich ihr Bruder Nino vor ihrer Türe steht, der kurz darauf auf mysteriöse Weise verschwindet, nimmt die Geschichte Fahrt auf.

Meine Meinung:

Wer einen blutrünstigen Thriller erwartet,ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Für Liebhaber von psychologisch aufgebauten Büchern ist das Buch aber ein Leckerbissen.Es wird im Wechsel zwischen zwei Zeitsträngen erzählt,der Zusammenhang erschließt sich erst nach und nach.Es baute sich eine kontinuierliche Spannung auf,die bis zum Schluss erhalten blieb.
Was mich extrem entsetzt hat, war die damals in Italien übliche Omerta Schweigepflicht, davon hatte ich noch nie etwas gehört. Eine vergewaltigte Frau musste den Vergewaltiger heiraten, damit ihr guter Ruf wiederhergestellt wird und die Familienehre keinen Schaden nimmt.Dadurch blieb der Vergewaltiger straffrei,ob solcher Praxis kann man nur sprachlos sein.
Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.Die

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Veröffentlicht am 31.05.2025

Krimi mit viel Lokalkolorit

Lavendel-Wut
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Bei der Rennrad - Community von Carpentras herrscht helle Aufregung,das Gipfelschild des Mont Ventoux ist verschwunden. Bei der Suche danach, an der sich auch, aus Gefälligkeit ihrem Kollegen gegenüber, ...

Bei der Rennrad - Community von Carpentras herrscht helle Aufregung,das Gipfelschild des Mont Ventoux ist verschwunden. Bei der Suche danach, an der sich auch, aus Gefälligkeit ihrem Kollegen gegenüber, Kommissarin Lilou Braque beteiligt,stößt sie auf die Leiche eines Radfahrers.Sie stellt bei der Überprüfung der Personalien fest,dass der Tote erst seit zwei Jahren hier lebt und über seine Vergangenheit nichts bekannt ist.Als weitere Untersuchungen ergeben ,dass der Tote Opfer eines Mordanschlags wurde,beginnen die Ermittlungen.Auf der Suche nach seinem Vorleben,reicht die Spur nach Großbritannien, sodass Detektiv Inspektor Fox anreist und die örtliche Polizei unterstützt.

Ich habe die vorhergehenden Bände gelesen, sodass mir die meisten Protagonistinnen / Protagonisten bekannt waren und ich gleich in die Handlung einsteigen konnte.Es wird von Anfang an viel Spannung aufgebaut und ich habe begeistert mitgerätselt.

Wie man es bei der Autorin kennt ,bleibt neben dem Kriminalfall genügend Zeit,bei den sehr bildhaften Beschreibungen, die schöne Landschaft zu genießen und sich (leider nur per Buch) kulinarisch verwöhnen zu lassen.Auch das Privatleben der sympathischen Kommissarin fand wieder in angemessenem Rahmen Erwähnung.Auch wenn ich diesmal die Auflösung schon relativ früh erahnte,gab es zum Schluss noch ein paar kleine Überraschungen.

Ich freue mich schon auf den achten Fall.

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Schlimme Erinnerungen

Am Meer ist es schön
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Susanne ist acht Jahre alt ,als sie zur Kur nach St.Peter Ording geschickt wird.Da sie unter gewichtig ist, soll sie dort aufgepäppelt werden und einen schönen Urlaub zusammen mit vielen anderen Kindern ...

Susanne ist acht Jahre alt ,als sie zur Kur nach St.Peter Ording geschickt wird.Da sie unter gewichtig ist, soll sie dort aufgepäppelt werden und einen schönen Urlaub zusammen mit vielen anderen Kindern verbringen.So die Theorie - die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus. Susanne erlebt, zusammen mit den anderen Kindern, eine albtraumhafte Zeit, die geprägt ist von Lieblosigkeit, Unterdrückung, Zwang und Gewalt.Schon bei ihrer Ankunft wurden Ihnen ihre Kuscheltiere weggenommen und bis zum Ende der Kur verwahrt,das wurde den Kindern als hygienische Maßnahme verkauft, wie grausam ist so etwas? Ihre Briefe nach Hause wurden zensiert, einzig der Zusammenhalt der Kinder untereinander, die es auch schafften,den sogenannten „Tanten“ ab und zu ein Schnippchen zu schlagen, ließ sie die Zeit ertragen. Nach ihrer Rückkehr unternahm Susanne den Versuch, ihren Eltern davon zu erzählen, ihr wurde jedoch nicht geglaubt.So verschloß sie die Erinnerungen, ganz tief in sich, und überstand auch die schweren Albträume, die sie immer wieder heimsuchten.Fast fünfzig Jahre später erzählt sie ihrer Mutter,ihrer Tochter und ihren Geschwistern, mit denen sie am Sterbebett ihrer Mutter im Pflegeheim zusammentrifft, was damals wirklich passiert ist.

Ich kenne bereits mehrere Bücher der Autorin und weiß, dass sie zu den von ihr behandelten Themen, immer eine ausführliche Recherche durchführt. Das ist auch in diesem Fall passiert und so präsentiert sie ungeschönt eine Geschichte,die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist. Viele Jahrzehnte ist über diese Vorfälle der Mantel des Schweigens gebreitet worden und erst durch Journalisten, welche sich dieses Themas angenommen hatten, kamen die unglaublichen Vorfälle nach und nach ans Licht. Man vermag sich gar nicht vorzustellen, welchen körperlichen, aber vor allen Dingen seelischen Schaden die betroffenen Kinder dadurch erlitten haben. Bevor ich dieses Buch las, habe ich auch schon durch andere Literatur und mehrere Fernsehbeiträge zu diesem Thema ,einiges erfahren,war also nicht gänzlich unvorbereitet.Trotzdem erlebte ich beim Lesen eine wahre Achterbahn der Gefühle,es ist definitiv ein Buch ,was nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwindet.

Beim Lesen wurde mir wieder einmal bewusst, welches Glück ich damals gehabt habe, als ich - als zehn oder elfjähriges Mädchen - ebenfalls an die Nordsee, auf die wunderschöne Insel Borkum, verschickt wurde.Mich begleiten nunmehr seit vielen Jahrzehnten viele positive Erinnerungen an diese schöne Zeit Ich vergebe fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Ziemlich zähflüssig mit übertriebenem Happyend

The summer we kissed
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Der Senior Sunrise ist der heiß ersehnte Abschluss der Schulzeit Zu ihm gehören neben der Übernachtung am Strand , verschiedene andere Rituale.Die Pläne geraten etwas außer Kontrolle,als die geheimen Briefe ...

Der Senior Sunrise ist der heiß ersehnte Abschluss der Schulzeit Zu ihm gehören neben der Übernachtung am Strand , verschiedene andere Rituale.Die Pläne geraten etwas außer Kontrolle,als die geheimen Briefe ,welche die Schüler an sich selbst richten,durch den Wind verstreut werden und dadurch drohen öffentlich zu werden.Hier kommen ihre Freunde ins Spiel,die mit viel Einsatz und Geschick gefährliche Klippen umschiffen.

Für die Protagonisten Ethan und Natalia ist es die Chance ,endlich einmal über ihre Gefühle zueinander Klarheit zu erhalten.Außerdem haben sie mit Problemen im familiären Umfeld zu kämpfen.

Die Geschichte begann sehr spannend, und der Plot hatte viel Potenzial. Die kurzen, knappen Kapitel wurden jeweils aus der Sicht eines der Protagonisten erzählt, was ich für eine gute Idee halte.Die Autorin hat es geschafft,ein Spiegelbild unserer Gesellschaft zu präsentieren,was wohl in großen Teilen realistisch ist.Leider verlief der Mittelteil sehr zähflüssig,mit vielen ähnlichen Situationen und Dialogen, was mir die Geschichte etwas verleidete.Das Ende hingegen war ziemlich abrupt und etwas zu überladen.Deshalb kann ich für die Geschichte leider nur drei Sterne vergeben.

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