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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2021

Literarisch tolle Lösung des geheimnisvollen Falls der Isdal-Frau

Das letzte Bild
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Dies war mein erstes Buch von Anja Jonuleit. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht mein letztes gewesen sein wird. Denn die Autorin versteht meiner Ansicht nach ihr Handwerk!

Von der Isdal-Frau, deren ...

Dies war mein erstes Buch von Anja Jonuleit. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht mein letztes gewesen sein wird. Denn die Autorin versteht meiner Ansicht nach ihr Handwerk!

Von der Isdal-Frau, deren Tod bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Toll finde ich daher Jonuleits akribische Recherche, von der sie am Ende des Buches berichtet. Und beeindruckend finde ich auch, wie passend sie ihre Fiktion um die realen Geschehnisse spinnt. Dabei bleibt es stets spannend und man möchte dran bleiben und das Buch nicht mehr weglegen!

Warum also nur vier Sterne? Nun ja, das Buch wird als “Familiengeschichte“ beworben. Und dafür passiert mir innerhalb der Familie einfach etwas zu wenig bzw das, was passiert, wird zu oberflächlich angerissen. Die Charaktere bleiben zum Teil etwas zu flach, sind oft nicht recht zu greifen und lassen zu viel Raum für Spekulationen und Interpretationen. Und so bleiben am Ende des Romans für meinen Geschmack etwas zu viele Fragen offen, die wenigstens zum Teil hätten aufgeklärt werden müssen.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Ein auch heute noch wichtiger Klassiker der Emanzipation

Erfahrungen eines schönen Mädchens
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Ein Klassiker in den USA, der viel für die Emanzipation der Frau ermöglicht hat. Bisher hatte ich leider noch nie etwas von diesem Roman gehört, bin aber sehr froh, dass ich ihn nun sogar auf Deutsch lesen ...

Ein Klassiker in den USA, der viel für die Emanzipation der Frau ermöglicht hat. Bisher hatte ich leider noch nie etwas von diesem Roman gehört, bin aber sehr froh, dass ich ihn nun sogar auf Deutsch lesen konnte.

Aus heutiger Sicht muten viele im Buch genannte Themen etwas antiquiert an. Wie zum Beispiel das überaus dominierende Schönheitsideal. Fast nichts ist den Frauen, und auch der Protagonistin Sasha so wichtig, wie ihre Schönheit. Und doch ist dieses Thema auch heute noch sehr aktuell, denn das Schönheitsideal ist Mädchen nach wie vor oft unglaublich wichtig. Natürlich hat es auch eine biologische Funktion, dass sich Frauen (hauptsächlich für Männer) rausputzen. Allerdings sollte es schon längst nicht mehr die Norm sein, dass Frauen nur darauf reduziert werden. Daher finde ich es auch umso schlimmer, dass man den Roman unter diesem Aspekt fast als zeitgenössischen Roman lesen könnte! Auch wenn man sich aus heutiger Sicht wünschen würde, dass die Moral etwas anders im Buch behandelt würde.



An manchen Stellen ist die Protagonistin ihrer Zeit voraus und möchte, vergleichsweise revolutionär denkend, unabhängig sein. An anderen Punkten ist sie jedoch sehr an alte Konventionen gebunden und kommt auch nicht von ihnen los. Dadurch ist sie mir – zumindest aus heutiger Sicht – oft etwas schwer zu verstehen. Warum ist sie in manchen Punkten sehr emanzipiert, aber das Schönheitsideal und die Wichtigkeit dessen hinterfragt sie z.B. praktisch nicht. Ich habe mich deshalb gefragt, ob die Autorin vielleicht bewusst solche Extreme für ihren Hauptcharakter gewählt hat, um mit der Überspitzung noch stärker auf die Missstände aufmerksam zu machen. Auch könnte darauf hindeuten. Möglicherweise hat Shulman den Namen gewählt, damit der Hauptcharakter nicht gleich als Frau gesehen werden musste, sondern ggf. auch ein Mann hätte sein können.



Meiner Ansicht nach ein sehr wichtiger Roman, der uns einerseits aufzeigen kann, wie weit wir schon gekommen sind in der Emanzipation und wie schwer der Weg speziell auch damals war. Andererseits zeigt er uns auch deutlich auf, welche Missstände wir nach wie vor nicht einfach hinnehmen dürfen.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Einstimmung auf Weihnachten

Friesenwinterzauber
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Dass ich schon im Oktober so positiv in Weihnachtsstimmung bin, gab es wohl noch nie. Tanja Janz hat es aber geschafft.

Mit ihrem Stil nimmt sie einen regelrecht gefangen und man möchte immer weiterlesen. ...

Dass ich schon im Oktober so positiv in Weihnachtsstimmung bin, gab es wohl noch nie. Tanja Janz hat es aber geschafft.

Mit ihrem Stil nimmt sie einen regelrecht gefangen und man möchte immer weiterlesen. Dies schafft sie durch wunderbare Beschreibungen der Natur und der Umgebung und auch der weihnachtlichen Stimmung. Man hat Lust, selbst nach St. Peter-Ording zu reisen oder doch zumindest Plätzchen zu backen und das Haus zu schmücken! Einfach toll!

Die Protagonistin Isabel ist meiner Meinung nach auch gut ausgearbeitet: mit Ecken und Kanten. Für einen solchen Roman sehr stimmig.

Die Ereignisse im Buch sind zu Beginn wirklich schon zu lesen. Es gibt Überraschungen und realitätsnahe unvorhersehbare Wendungen. Das mochte ich sehr. Zur Mitte und zum Ende hin wurde es mir dann jedoch leider etwas zu viel der Klischees. Das hätte gerne etwas weniger Kitsch und dafür mehr Kanten vertragen können.

Am Ende wird alles gut. So sollte es in einem Wohlfühlroman sein. Darum liest man ihn ja auch.Trotzdem könnte es etwas mehr Realität vertragen. Warum nicht zum Schluß z.B. etwas mehr Zeit verstreichen lassen und den Epilog etwas später ansetzen? Das wäre genauso schön, aber realistischer. Es könnte ebenso romantisch und stimmig beschrieben werden. Aber es würde einfach etwas besser passen.

Ein Wohlfühlroman, der mit etwas Überarbeitung richtig toll sein könnte. Perfekt aber, um schon jetzt in Weihnachtsstimmung zu kommen!

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Weiter geht die Reise

Alea Aquarius 7. Im Bannkreis des Schwurs
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Weiter geht die Reise
Wer Alea nicht kennt, sollte sie schleunigst kennenlernen. Allerdings sollte man unbedingt mit Band eins starten. Ganze 7 Bände Lesevergnügen kann man sich dann bereits gönnen. Und ...

Weiter geht die Reise
Wer Alea nicht kennt, sollte sie schleunigst kennenlernen. Allerdings sollte man unbedingt mit Band eins starten. Ganze 7 Bände Lesevergnügen kann man sich dann bereits gönnen. Und auch in Band sieben schafft es Tanya Stewner gekonnt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Aleas Reise geht spannend und emotional weiter. Sie versucht weiter, gegen Orion zu kämpfen und die Welt der Meermenschen wieder aufleben zu lassen.



Man hat den Eindruck, die Autorin hätte die komplette Handlung der Reihe schon von Anfang an so geplant. Es wirkt nicht wie eine Reihe, bei der plötzliche Handlungsstränge erzwungen werden müssen oder Charaktere plötzlich unglaubwürdig Dinge tun, oder sich grundlegende Prinzipien der Magie widersprechen etc. Stewner beherrscht ihr Handwerk und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Wichtige Gedanken zum Thema Demenz

Das Gedächtnis des Baumes
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Die kurzen Episoden, in denen das Buch geschrieben ist und einzelne Geschichten und Begebenheiten des 10-jährigen Jan erzählenn, sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber unglaublich passend für die ...

Die kurzen Episoden, in denen das Buch geschrieben ist und einzelne Geschichten und Begebenheiten des 10-jährigen Jan erzählenn, sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber unglaublich passend für die Erzählweise aus Kindersicht. Wäre nicht dieses Fünckchen Erwachsenensicht mit dabei, würde es wohl zu kindlich klingen und die Ernsthaftigkeit der Geschichte wäre schwer zu erreichen. So aber kann man gut folgen und hat an den richtigen Stellen durch das jeweilige Ende der Episoden eine (kurze) Pause, um über das Gelesene nachzudenken.

Tina Vallès schafft es gekonnt, das Thema Demenz mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Emotionalität zu behandeln, die diese Erkrankung erfordert. Man kann sehr gut mit Jan mitfühlen und viele Kapitel regen nachhaltig zum Darüber-Nachdenken an. Toll, dass dieses schwierige Thema so gefühlvoll als Roman bearbeitet wurde!

Für Betroffene und Angehörige ein sehr tröstliches Buch, das zum Nachdenken anregt und somit auch ein Buch ist, um sich mehr dem Hier-und-Jetzt bewusst zu werden.

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