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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2018

Aus dem Dunkel

Aus dem Dunkel
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Inhaltsangabe:

Riccarda verschwindet spurlos, aber ihre Mutter Annegret verliert nicht die Hoffnung, dass ihre Tochter eines Tages wieder vor ihrer Tür steht. Und genau dies passiert, aber sie ist nicht ...

Inhaltsangabe:

Riccarda verschwindet spurlos, aber ihre Mutter Annegret verliert nicht die Hoffnung, dass ihre Tochter eines Tages wieder vor ihrer Tür steht. Und genau dies passiert, aber sie ist nicht allein: in ihrem Arm hält sie ihre kleine Tochter Sophie. Diese gibt Riccarda in die Obhut der Mutter, um kurz darauf wieder zu verschwinden. Wohin will Riccarda und warum lässt sie die Kleine bei ihrer Mutter? Zusammen mit Kommissar Steffen Noack versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen…


Aus dem Dunkel ist der neue Psychothriller von Leonie Haubrich (Heike Fröhling). Wieder einmal überzeugt sie mit ihrem leichten, aber sehr detaillierten Schreibstil und versteht es den Leser an das Buch zu fesseln. Ab der ersten Seite gelingt es ihr, den Spannungsbogen sich immer weiter zu steigern und bis zum Schluss aufrecht zu halten. Die gut ausgearbeiteten Charaktere und eine brillant beschriebene Kulisse runden das ganze Geschehen ab. In diesem Thriller merkt der Leser, dass Leonie selbst Mutter ist. So wie sie die Emotionen und Ängste von Annegret, Riccardas Mutter, eingefangen und wiedergegeben hat, war nahezu perfekt. Die immerwährende Suche nach dem rettenden Strohhalm, der Annegret zu ihrer Tochter führt, lässt den Leser nicht kalt. Man fiebert und leidet mit. Die Handlung liegt im Fokus von Riccardas Verschwinden und der Suche nach ihr. Aber nicht nur das, denn es geht auch um die Mutter - Tochter Beziehung, die nicht einfach war.
Das Ende war zwar gut gewählt, aber ich hätte mir ein paar mehr Details bezgl. Noacks Tochter, der Sekte u.s.w.) gewünscht.


Für mich ist Aus dem Dunkel ein kurzweiliger, aber dennoch emotionaler und spannender Thriller.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Gabriele Münter - die Malerin

Die Malerin
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Inhalt:
Die junge Gabriele Münter (Ella) träumt davon Malerin zu werden und um diesen Traum wahr werden zu lassen nimmt sie Kunstunterricht bei Wassily Kandinsky. Wassily sieht Ella nicht nur als seine ...

Inhalt:
Die junge Gabriele Münter (Ella) träumt davon Malerin zu werden und um diesen Traum wahr werden zu lassen nimmt sie Kunstunterricht bei Wassily Kandinsky. Wassily sieht Ella nicht nur als seine Schülerin, sie wird seine Muse. Während er seine Feinheiten in der Malerei immer weiter ausbaut und zu sich selbst zu finden, verliebt sich Ella in ihn. Doch die Liebe steht unter keinem guten Stern. Der erste Weltkrieg trennt die beiden. Nicht nur das Ella um ihre große Liebe trauert, sie muss auch ihren Platz als Malerin finden und das ist als Frau gar nicht so einfach…

Die Autorin Mary Basson, die im Milwaukee Art Museum, wo die größte Gabriele Münter - Sammlung beherbergt ist, arbeitet, hat sich von der Malerin so inspirieren lassen, dass sie ein Buch über sie schreiben wollte. Mary Basson setzte sich nicht nur mit dem Leben der Malerin auseinander, sondern besuchte auch die Wirkungsstätten der Künstlerin. Heraus kam eine Geschichte mit biografischen Hintergrund. Die Autorin erzählt die Gabriele Münters Geschichte auf so einer lebendigen und gefühlsnahen Art, so dass der Leser sofort in die Kunstszene ab – und eintauchen kann. Auf den knapp 427 Seiten durfte ich die Malerin und ihre verschiedenen Stationen, von den Anfängen über die große und unerwiderten Liebe bis hin ins hohe Alter, kennenlernen. Es ist interessant wie Gabriele Münter ihren Weg ab 1902 ins Künstlermilieu fand und erlebte. Was heute fast selbstverständlich ist, dass es berühmte Malerinnen gibt, war es in diesen Jahren undenkbar. Erschrocken bin ich, wie Künstler der bildenden Kunst unter Hitlers Regime leben und leiden mussten. Gerade ausländliche Maler/innen standen unter keinem guten Stern. Dank Gabriele Münter konnten zahlreiche Bilder in Sicherheit gebracht werden. Die Geschichte bekommt mit der Stiftung einen versöhnlichen Abschluss.


Die Geschichte wird immer wieder durch „Galerie“ ergänzt. Hierbei handelt es sich um eine Informationsseite von J. Eichner zu einzelnen Bildern von Gabriele Münter oder Wassily Kandinsky. Leider fehlen hierzu die entsprechenden Abbildungen, aber wer mag kann dazu das Internet befragen.
Was ich allerdings vermisst habe, war eine Zeittafel am Ende des Buches. So hätte man nochmals alle Daten kurz durchgehen können.

Auch wer sich für Kunst nur am Rande beschäftigt fühlt sich bestens unterhalten und wird sehr gut in die Kunstszene eingeführt. Für mich war dies eine spannende Reise und deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Emmas Neuanfang

Emma
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Inhalt:
Das Leben der Journalistin Emma scheint von ihren Selbstzweifeln und Enttäuschungen beherrscht zu werden und das Vertrauen anderen gegenüber hat sie ebenfalls verloren. Anstatt zu leben und das ...

Inhalt:
Das Leben der Journalistin Emma scheint von ihren Selbstzweifeln und Enttäuschungen beherrscht zu werden und das Vertrauen anderen gegenüber hat sie ebenfalls verloren. Anstatt zu leben und das Leben zu genießen hat sie sich entschlossen alle Kontakte abzubrechen und als Einzelkämpferin durchs Leben zu gehen. Ihr Bruder, der zugleich auch ihr Chef ist, zieht die Notbremse und schickt sie nach Amerika. Sie soll dort das neue Verlagsbüro leiten. Trotz enormer Zweifel fliegt sie nach San Diego und stellt sich den neuen Aufgaben. Aber nicht nur das: sie muss sich auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und das kostet nicht nur Kraft, Mut und Überwindung, sondern auch eine Reise in die dunkle Seele. Wird sie es schaffen, einen neuen Weg mit neuen Freunden zu gehen? Eine neue Liebe zu finden?


Emma ist bereits der dritte Roman der Autorin Cornelia Pichler. Nachdem ich die ersten beiden Bücher (Wenn der Wind sich dreht und So lange es noch Sara gibt) mit großer Begeisterung gelesen habe, ist es für mich schon ein MUSS, ihren neusten Roman auch zu lesen. Erneut besticht die Autorin mit ihrem flüssigen und nahezu unverwechselbaren Schreibstil, der mich gefühlvoll durch Emmas Geschichte führt. Die Protagonisten, angefangen von Emma über ihre Familie bis hin zu den ihren Mitarbeitern des Verlages sind alle facettenreich ausgearbeitet worden, so dass sie authentisch und sympathisch erscheinen. Dadurch erhält diese Geschichte eine sehr lebendige Note, dass man meint ein Teil dieser zu sein. Emma auf ihrem Weg in ihr neues Leben zu begleiten, war spannend und emotional zugleich. Sie, die in ihrem bisherigen Leben gefangen war, zeigt auf, dass man vieles schaffen kann, wenn man alte Wege verlässt, um neue gehen zu können. In ihrem Fall heißt es, dass sie sich mit der Vergangenheit (unliebsame Gespräche führen, Schmerz und Wut zulassen) auseinandersetzen musste, um Platz für die Zukunft zu schaffen. Es macht Mut lesen zu dürfen, dass es immer irgendwo Menschen gibt, die einen so akzeptieren und respektieren wie man ist, ohne sich vollkommen aufzugeben. Klar, gibt es auch Neider, aber man sollte nie den Glauben an sich selbst verlieren, denn auch hier gilt: Es gibt auch Menschen, die einen helfen und die gleichen Ziele verfolgen. Während des Lesens litt und freute man sich mit Emma, dass sie Menschen gefunden hat, die sie so nahmen wie sie war. Auch beruflich merkte man ihr an, wie sie ehrgeizig und konsequent, aber auch voller Selbstzweifel, ihre neuen Aufgaben annahm um sie zu meistern. Sie wuchs über sich hinaus und das gab ihr das nötige Selbstvertrauen zurück. Das Ende dieser Geschichte war wieder unvorhersehbar, aber dennoch sehr stimmig. Es ist einfach perfekt.

Mein Fazit: Vertrauen muss wachsen, denn dadurch kann nur eine Basis entstehen auf der man bauen kann. Wer zu schnell vertraut kann auch sehr schnell enttäuscht werden.
Gib niemals den Menschen auf, der du bist. Bleibt dir selber treu und lass dich nicht verbiegen.

Für mich ist und bleibt Cornelia Pichler meine Lieblingsautorin, denn ihre Romane sind keine klassischen Liebesromane. Sie stehen für das Leben mit all seinen Facetten und wer gerne mehr über das Leben oder Neuanfänge erfahren möchte, der sollte unbedingt ihre Bücher lesen. Bücher die zum Nachdenken anregen….

Veröffentlicht am 10.01.2018

Stich ins Herz - Band 1

Stich ins Herz
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Nachdem Stine sich von ihrem Freund Simon getrennt hat, zieht sie wieder in ihre alte Heimat zurück und zwar in das Haus ihrer Großmutter Lore. Allerdings hat sie keine Ahnung wie es mit ihr beruflich ...

Nachdem Stine sich von ihrem Freund Simon getrennt hat, zieht sie wieder in ihre alte Heimat zurück und zwar in das Haus ihrer Großmutter Lore. Allerdings hat sie keine Ahnung wie es mit ihr beruflich weitergehen soll, denn in der Werbebranche möchte sie nicht weiterarbeiten. Als sie den leerstehenden Laden in ihrem neuen Zuhause sieht, kommt ihr eine Idee: Sie beschließt das Cafe Latte zu eröffnen. Die holprige Eröffnung und die Trennung von ihrem Exfreund Simon lassen sie zweifeln. Wird Stine den Laden wieder schließen müssen? Gibt es doch noch ein Happy End mit Simon?



Stich ins Herz ist der Auftakt der neuen Spitzenweiber- Reihe von Frieda Lamberti. Wer die Autorin kennt, weiß dass sie ein Garant für humorvolle und unterhaltsame Geschichten ist und das hat sie auch hier erneut bewiesen. Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin lassen den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Die Charaktere sind sympathisch und authentisch ausgearbeitet worden, so entsteht der Eindruck, dass man meint sie schon jahrelang kennt. Die Handlung ist in kurzen und knappen Kapiteln erzählt worden und der ständige Perspektivenwechsel der Hauptakteure macht die Geschichte so lebendig. In der Geschichte geht es um Trennung, Neuanfang, Familie, Enttäuschung, Freunde und natürlich darf die Liebe auch nicht fehlen.



Ein kurzweiliger, aber sehr unterhaltsamer Roman, der Lust auf die Fortsetzung macht. Ich bin gespannt, wie es mit Stine und Co weitergehen wird.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Immer wieder im Sommer

Immer wieder im Sommer
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Inhaltsangabe:
Anna lebt nach der Scheidung mit ihren beiden Töchtern in München und dort arbeitet sie als Zimmermädchen in einem Hotel. Ihr Ex-Mann Max ist Pilot und genießt das Leben. Die beiden Töchter ...

Inhaltsangabe:
Anna lebt nach der Scheidung mit ihren beiden Töchtern in München und dort arbeitet sie als Zimmermädchen in einem Hotel. Ihr Ex-Mann Max ist Pilot und genießt das Leben. Die beiden Töchter Sophie ist im Teenageralter und rebelliert ein wenig. Nele, die jüngste der beiden, hat we-nig Freunde und wird immer wieder geärgert. Anna ist mehr oder weniger mit ihrem Leben zu-frieden, obwohl sie viel lieber in der Modebranche Fußfassen wollte. Seit einiger Zeit fragt sie sich immer öfter, was aus ihrem Jugendfreund Jan geworden ist. Sie beschließt allein nach Amrum zu fahren um Jan wiederzusehen. Doch alles kommt ganz anders, denn sie erhält eines Tages Post von ihrer Mutter Frieda, zu der sie seit einigen Jahren gar kein Kontakt mehr hat. In dem Brief bittet ihre Mutter sie um ein Gespräch. Was will Frieda ihr mitteilen? Wird sie Jan wiedersehen?

Immer wieder im Sommer ist der neuste Roman von Katharina Herzog. Der Klapptext verspricht eine sommerliche und wunderschöne Lebens- und Liebesgeschichte zu werden und das Cover hat schon den entsprechenden sommerlichen Touch.
Mit dem leichten und flüssigen Schreibstil gelingt es der Autorin den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und man merkt, dass es gewisse An-lehnungen aus dem Alltag gibt. Keiner dieser Personen ist mir fremd geblieben. Eher das Gegen-teil ist der Fall. An jedem Ereignis oder Schicksal nimmt man automatisch teil. Über die Hand-lung möchte ich nicht allzu viel schreiben, denn sonst verrate ich zu viel. Der Plot ist sehr gut re-cherchiert und ausgearbeitet worden. Dadurch, dass die Geschichte immer wieder von verschiede-nen Personen erzählt wird, kann der Leser sich in die jeweilige Figur sehr gut reinversetzen und ihre Gedanken folgen. Schade nur, dass man Max Sicht nicht erzählen lassen hat. Wäre auch mal interessant gewesen, wie er das Ganze gesehen hätte. Katharina Herzog hat hier ein wunderbares und sehr berührendes Buch über das wahre Leben mit all seine Facetten geschrieben: Pubertät, Trennung, Krankheit, Sehnsucht, Vergangenheitsbewältigung, Verzeihen und natürlich die Liebe. Während des Lesens merkt man schon, dass einige Passagen aus dem Leben gegriffen worden sind, denn sowas kann man sonst nicht so emotional rüberbringen, wenn man es nicht erlebt hat. Bei diesem Buch stimmte einfach alles: die perfekt eingefangene Stimmung, ein hier und da ein wenig Spannung und das stimmige Ende machten diesen Roman einfach brillant und perfekt.

Ein wunderschöner, emotionaler und zugleich nachdenklicher Roman über dem man noch lange sprechen wird. Wer dieses Buch nicht liest, ist selber schuld!