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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2024

Tödliche Bloody Mary

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
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Anna hat sich von Norddeutschland nach Italien aufgemacht, um das Haus ihrer verstorbenen Nonna in Besitz zu nehmen. Sie verbindet viele schöne Erinnerungen damit. Nur befindet sich das Haus in einem desolaten ...

Anna hat sich von Norddeutschland nach Italien aufgemacht, um das Haus ihrer verstorbenen Nonna in Besitz zu nehmen. Sie verbindet viele schöne Erinnerungen damit. Nur befindet sich das Haus in einem desolaten Zustand. Da nimmt sie mit Freude, die Stelle als Aushilfsbedienung an, um etwas Geld zu verdienen. Nur blöd, dass ausgerechnet bei ihrem Einsatz drei Männer eine Vergiftung erleiden. Das Gift war in den von ihr servierten Bloody Marys . Um sich vom Mordverdacht zu befreien und ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, macht sie sich auf Mördersuche.

Ebenfalls auf Tätersuche ist Commissario Vico, der aus Rom in das kleine Dorf Fontenaia strafversetzt wurde. Anna und Vico sind von einander nicht begeistert, aber am Ende muss Vico zugeben, dass er ohne Anna den Fall nicht hätte lösen können.

Der Krimi beginnt sehr beschaulich mit Annas Erinnerung an eine schöne Zeit mit ihrer Nonna. Am liebsten wäre ich sofort in die Vergangenheit gereist. Anna selbst ist sympathisch, wenn auch etwas anstrengend. Sie neigt zu ausufernder Spontanität.

Die drei Opfer lerne ich kurz vor der Tat kennen und ehrlich gesagt, hat das völlig gereicht, um sie nicht all zu sehr zu bedauern.

Gegen Commissario Vico hatte ich zu Beginn Vorbehalte. Er war ständig genervt, ungerecht zu seinen Mitarbeitern und hat den Römer raushängen lassen. Als ich mehr über ihn erfahren habe, habe ich innerlich Abbitte geleistet.

Wenn etwas für Anna spricht, dann ihre Hartnäckigkeit und Kombinationsgabe. Sie kommt tatsächlich auf die richtige Spur. Das führt zu einer rasanten Verfolgung mit dem Rad und bringt Anna in Lebensgefahr. Nur gut, dass die Polizei zur Stelle war, wenn man sie braucht.

Der Krimi liest sich angenehm, ist unterhaltsam und hält eine spannende Krimihandlung mit einem überraschenden und packenden Ende bereit. Anna und Vico passen mit ihren unterschiedlichen Charakteren gut zusammen und machen definitiv Lust auf mehr.


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Veröffentlicht am 17.02.2024

Ein besonderes Geschäftsmodel mit dem Teufel als Partner

Die Kommissarin und der Teufel
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Angenommen man könnte den Tod eines Menschen innerhalb von 4 Wochen nur anhand des Namens vorhersagen, was könnte man damit anfangen ? Den Menschen warnen oder Kapital daraus schlagen ? Frank Torberg sieht ...

Angenommen man könnte den Tod eines Menschen innerhalb von 4 Wochen nur anhand des Namens vorhersagen, was könnte man damit anfangen ? Den Menschen warnen oder Kapital daraus schlagen ? Frank Torberg sieht das ganz wirtschaftlich und baut sich ein Unternehmen auf, das andere erpresst und verdient damit Millionen. Denn Frank trifft zufällig Ludwig, einen Autisten, der diese Gabe besitzt. Durch geschicktes Taktieren und indem er Ludwig in seinem Wahn bestärkt, er sei Luzifer, bringt er ihn dazu, ihm regelmäßig Namen von Todeskandidaten zu nennen.

Soweit, so gut. Dann läuft einiges schief. Franks Geliebte Julia findet auch Gefallen an Franks Mitarbeiter Sebastian. Das kann Frank nicht hinnehmen und ruft damit die Polizei, in Gestalt der Kommissarin Christine auf den Plan, die nun das Unternehmen ernsthaft gefährdet. Es gibt nur eine Lösung, sie muss weg. Das wiederum bringt den Ex GSG 9 Beamten Alexander ins Spiel, der sich in Christine verliebt hat und von deren Eltern um Hilfe gebeten wird.

Der Krimi hatte für mich Licht und Schatten. Die Vorstellung, jemand könne zuverlässig Tode vorhersagen, fand ich abenteurlich, aber wie heißt es so treffend, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde. Gefesselt hat mich der Mittelteil, der schildert, wie Frank sein Unternehmen aufbaut. Die Idee war schlichtweg genial und perfide. Frank wäre möglicherweise in einer legalen Branche ebenfalls ein erfolgreicher Unternehmer geworden. Auch die Ereignisse rund um Julia und ihren Geliebten Sebastian waren spannend.

Meine Probleme hatte ich mit Kommissarin Christine, die ich als unprofessionell und eher unrealistisch empfunden habe. Das war für mich an mancher Stelle richtig ärgerlich. Besonders als sie wie eine Anfängerin in die Falle tappt und in die Gewalt von Frank und Julia gerät. Auch die weitere Entwicklungen zu diesem Handlungsstrang waren für mich nicht überzeugend. Dagegen hat mir die Zerschlagung des Erpresserrings wieder gut gefallen.

Insgesamt konnte mich der Krimi in einigen Teilen gut unterhalten. Einiges habe ich der dichterischen Freiheit des Autors zugerechnet und was ich als Mangel empfunden habe, stört andere möglicherweise nicht. Gut gefallen hat mir insgesamt der Erzählstil des Autors.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Liebe kommt oft unverhofft

Komplett verliebt in dich
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Violet arbeitet in einem Londoner Verlag und teilt sich eine Wohnung mit ihren besten Freundinnen Laurie und Florence. Liebe, eine feste Beziehung ? Nein, danke ! Leider sieht das ihre Familie anders ...

Violet arbeitet in einem Londoner Verlag und teilt sich eine Wohnung mit ihren besten Freundinnen Laurie und Florence. Liebe, eine feste Beziehung ? Nein, danke ! Leider sieht das ihre Familie anders und deshalb sieht Violet dem kommenden Weihnachtsfest nicht begeistert entgegen.

Jonathan hat von seiner Tante den Verlag geerbt unter der Bedingung, dass er sich an Weihnachten verlobt. Doch woher nimmt man eine Verlobte auf die schnelle ?

Violet ist von ihrem neuen Boss wenig begeistert und nimmt deshalb den Vorschlag, ihren Familien an Weihnachten, das verliebte Paar vorzuspielen , an. Schließlich besteht keine Gefahr, dass sie Gefühle für ihn entwickelt. Was zuerst nach einem guten Plan aussieht, entwickelt sich kompliziert, denn Liebe lässt sich nicht planen.

Ich habe mich von Anfang an mit dem Roman wohlgefühlt. Ich konnte Violets Frust sehr gut nachempfinden, denn ich kenne diese nervige Fragerei nach einem festen Partner nur allzu gut. Die Bedingung im Testament von Jonathans Tante fand ich ungerecht. So konnte ich die Scharade der beiden absolut gut heißen. Und dann habe ich mich einfach nur noch königlich amüsiert. Schnell war klar, dass beide für den anderen mehr empfinden, es aber tapfer ignorieren. Ich habe ständig darauf gewartet, dass es einer zugibt. Mittlerweile hatte ich auch Jonathan ins Herz geschlossen und fand ihn einfach umwerfend.

Die beiden verbringen zuerst einen Tag bei Violets Familie und fahren dann zu Jonathans. Beide Familien haben wie jede andere auch ihre kleinen Macken, sind aber sehr sympathisch. Sowohl bei mir als auch bei Violet und Jonathan stellen sich wegen der Lüge Gewissenbisse ein. Die beiden verbringen eine traumhafte Zeit und kommen sich auch sehr nahe, nur sagt keiner der beiden die Zauberworte. Zurück in London geht jeder allein nach hause.

Natürlich gibt es ein Happyend und das ist unglaublich romantisch. Alles andere hätte mich schwer enttäuscht. So war ich hin und weg und bin mir sicher, das war nicht mein letztes Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Liebesglück mit Hindernissen

Lord zu behalten
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Die Handlung um Lord Jonathan und seine Ehefrau Cassandra, die er doch sogar nicht heiraten wollte, setzt unmittelbar an die Ereignisse des 1. Bandes an. Aus diesem Grund ist es hilfreich auch diesen ausgesprochen ...

Die Handlung um Lord Jonathan und seine Ehefrau Cassandra, die er doch sogar nicht heiraten wollte, setzt unmittelbar an die Ereignisse des 1. Bandes an. Aus diesem Grund ist es hilfreich auch diesen ausgesprochen vergnüglichen Band vorher gelesen zu haben.

Nach der ersten gemeinsamen Nacht, schließlich muss ein Erbe her, auch wenn man sich verabscheut, gerät Jonathans gefasster Entschluss, Cassandra als habgierige Frau zu betrachten, ins wanken. Bevor es zu einem klärenden Gespräch kommt, erfreut sich das beschauliche Cottage von Mrs Green ungeahnter Beliebtheit. Zuerst taucht Alfred auf, der sich seiner Schaffenskraft als Dichter durch seine Ehefrau Marigold, die Cousine und Freundin Cassandras, beraubt sieht. Mancher mag das nicht wirklich bedauern. Das führt natürlich Marigold ebenfalls in das Cottage. Jonathan wird sich seines Glücks bewusst, dass er nicht Marigold geheiratet hat und stellt fest, dass Cassandra möglicherweise das kleiner Übel ist. Das Gespräch wird immer drängender, aber das Schicksal hat eindeutig etwas gegen eine klärende Aussprache.

Ein dringlicher Brief von Jonathans Mündel schickt diesen auf die Reise. Bei seiner Heimkehr führt ein Ehezerwürfnis erneut Alfred und Marigold in sein ehemals beschauliches Zuhause.

Ich wurde zu meiner Freude wieder durch den Roman auf das beste unterhalten. Ich habe mich königlich amüsiert, wie Jonathan und Cassandra versucht haben, sich auszusprechen und dabei ständigen Störungen ausgesetzt sind. Ein weiteres Mal haben mich Alfred und Marigold fast in den Wahnsinn getrieben - er mit seinen schwülstigen Gedichten und sie mit ihren übertriebene, selbstverliebten Gefühlsausbrüchen. Beide sehen nur sich und halten sich für ein Geschenk Gottes an ihre Freunde, die ihrerseits viel zu gute Manieren und Rücksichtnahme zeigen.

Eine meiner Lieblingsfiguren war Mrs Green, die Haushälterin und gute Seele des Haushalts, die versucht, das Chaos, das die ungebetenen Gäste verursachen, zu meistern. Außerdem habe ich gelernt, dass es kein Vorurteil ist, dass es in England ständig regnet. Wiederholt fällt einer der Bewohner Mrs Green pitschnass vor die Füße und sie sorgt sich um dessen Gesundheit.

Sowohl Cassandra als auch Jonathan stellen fest, dass sie den anderen lieben. Ausgerechnet bei Alfred und Marigold suchen die beiden Rat. Die daraus entstandene Situation war einer meiner Highlights. Obwohl ich den beiden am Ende ihr Glück von Herzen gönne, mischt sich Wehmut darunter, weil ich die beiden verlassen muss, denn ich hatte eine so unterhaltsame und vergnügliche Zeit mit ihnen.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Der Griff nach den Sternen

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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4 junge Frauen, die zusammen in Schottland aufwachsen, eint der Wunsch , ihr Leben selbst zu bestimmen, auch gegen den Willen der Eltern.

Ailis , die zum Bedauern ihrer Eltern nur ein Mädchen ist und ...

4 junge Frauen, die zusammen in Schottland aufwachsen, eint der Wunsch , ihr Leben selbst zu bestimmen, auch gegen den Willen der Eltern.

Ailis , die zum Bedauern ihrer Eltern nur ein Mädchen ist und damit den Besitz nicht erben kann, träumt , seit sie ein kleines Mädchen war , davon zu den Sternen zu fliegen. Trotz guter Noten in einer Bildungseinrichtung für höhere Töchter, wird sie gegen ihren Willen verheiratet. Donella hat einen Bruder, auf dem alle Hoffnungen ruhen und in dessen Schatten sie steht. Sie darf zusammen mit Ailis und Haily - ihren Cousinen - ebenfalls die Schule besuchen. Seit sie ein Bild einer Montgolfiere gesehen hat, will sie den Himmel erobern. Auch sie darf nicht studieren. Auf der damals üblichen Bildungsreise queer durch Europa lernt sie in Paris den charmanten Frederico, einen reichen Erben einer Kaffeeplantage , kennen. Er teilt ihre Begeisterung für die Fliegerei. Haily ist ein verzogenes Einzelkind und steht gerne im Mittelpunkt. Da ist es im Grunde nicht verwunderlich, dass sie von einer Bühnenkarriere träumt - allerdings undenkbar zur damaligen Zeit für einen Adelsspross.

Die vierte im Bunde ist Emily. Sie ist die Tochter der Köchin in Hailys Elternhaus. Von klein auf beansprucht Haily Emily für sich. So kommt es, dass es auch Emily möglich ist , die Schule zu besuchen. Sie möchte wissen, warum Menschen und Tiere so sind, wie sie sind.

Die Autorin schildert die Lebenswege der jungen Frauen unterhaltsam und mit unerwarteten Wendungen versehen, die den Lebensläufen eine neue Richtung geben, genauso wie man es von ihr erwartet und gewohnt ist.

Ailis, Donella und auch Emily sind alle drei sehr sympathisch , achten aufeinander und sind gute Freundinnen. Ailis und Donella teilen ihr Schattendasein in der Familie als Töchter. Das bekommt besonders Ailis zu spüren, deren Vater mit drastischen Mitteln versucht, den ersehnten Erben zu bekommen. Was für Ailis zuerst das Ende ihrer Träume bedeutet, eröffnet ihr neue Perspektiven.

Donella soll zwar eine gute Ausbildung bekommen, aber dann vorteilhaft heiraten. Wenn ich mir ihre Entscheidungen anschaue , dann halte ich sie für die mutigste des Viererbundes. Besonders berührt hat mich Emilys Geschichte. Ihre Ausgangsposition ist die schlechteste, denn Bildung war für ihre Gesellschaftsschicht nicht vorgesehen. Dabei ist Emily intelligent und wissbegierig. Hier ist ihre Nähe zu Haily ein Segen, dennoch habe ich sie bedauert, weil sie den Launen und Eskapaden Hailys schutzlos ausgeliefert war. Und das führt mich zu Haily, die ich von Anfang an nicht leiden konnte. Sie ist selbstverliebt und hinterhältig. So geht sie ihren selbst bestimmten Lebensweg ohne Skrupel oder Gewissensbisse.

Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen und und mit den Frauen gelitten und war wütend ob der Ungerechtigkeit des Lebens und den frauenfeindlichen Regeln der Gesellschaft. Ein kleiner Wermutstropfen für mich war, dass die Autorin versucht hat, auch wirklich jedes Problem oder Widerstand , dem sich Frauen zur damaligen Zeit ausgesetzt sahen, in die Handlung einzubringen. So schien es mir zumindest. Da bleibt manches oberflächlich. In erster Linie soll dieses Buch aber unterhalten und das tut es auf jeden Fall.

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