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Veröffentlicht am 01.05.2018

Ein junger Magier kämpft gegen das Verbrechen

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht ...

Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht von verschiedenen Banden. Eine davon sind die Prinzen. Einer ihrer Anführer ist Colin, ein Cousin von Veranix. Alle leben in Angst vor dem übermächtigen Verbrecherkönig Fenmere, der sein Geld überwiegend mit Drogenhandel verdient. Da Veranix seine Mutter durch Drogen verloren hat, bekämpft er Fenmere mit allen Mitteln, wo er nur kann. Als er von eine große, vermeintliche Drogenlieferung abfangen kann, gelangt er in den Besitz eines Mantels und eines Seils, die seine magischen Kräfte erheblich verstärken. Der Diebstahl ruft den magischen Zirkel "Die blaue Hand" auf den Plan, für den die Gegenstände ursprünglich bestimmt waren. Nun jagen Veranix nicht nur Fenmere und seine Handlanger, sondern auch die mächtigen und bedeutend skrupelloseren Magier.. Unterstützung bekommt Veranix nur durch Kaiana, die als Gärtnerin bei der Universität arbeitet und seinem Mitstudenten Delmin.
Das Buch zieht einen gleich in seinen bann. Ständig gerät Veranix bei seinen Versuchen, Fenmere zu schaden in Schwierigkeiten und ich war jedes mal gespannt, wie er es schafft, heil aus der Sache heraus zu kommen. Veranix ist ein hitzköpfiger sympathischer Junge, der sich allein dem schier aussichtslosen Kampf gegen das Böse stellt. Das ist zugleich eine Schwäche der Geschichte. Veranix begibt sich ohne Nachdenken in Gefahr und entkommt jedes mal. Das ist auf Dauer trotz des Einsatzes von Magie unglaubwürdig. Gut, dass er seine verlässlichen Freunde Kaiana und Delmin hat, die für ihn das Denken übernehmen. Colin, seinen Vetter, habe ich dagegen bedingungslos ins herz geschlossen. Auf den ersten Blick scheint er als Mitglied der Prinzenbande auf der falschen Seite zu stehen. Er hat aber das herz auf dem rechten Fleck und erweist sich als echter Freund.
Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, weil es für mich einige wichtige Fragen unbeantwortet lässt.

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  • Abenteuer
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 15.04.2018

Die Idylle trügt

Brennende Gischt
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Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten ...

Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten hatte, das dieser der Kirche hinterlassen hatte.
Überschattet werden die Ermittlungen durch Rivalitäten zwischen ihrem Arbeitskollegen Hennes und dem Leiter Bente sowie einem Maulwurf in den eigenen Reihen. Auch privat gestaltet sich der Fall für Liv belastend, da ihre Familie, mit der sie sich überworfen hat, auf Sylt lebt. Der Fall selbst scheint schnell gelöst. Der Pfarrer führte eine offene Ehe und ein eifersüchtiger Ehemann gerät in Verdacht. Doch wie passt das liebenswürdige alte Ehepaar ins Bild ? Als der Mann plötzlich verschwindet, weist eine der möglichen Spuren in die wilden Siebziger der Insel.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Familienprobleme von Liv geben der Geschichte eine besondere Note, werden aber nie so dominant, dass sie vom eigentlichen Fall ablenken. Sehr gelungen fand ich den Spannungsbogen ausgehend vom Mord am Pfarrer, der auf den ersten Blick einfach zu lösen scheint. Als die Ermittler etwas an der Oberfläche kratzen, bringen sie rasch menschliche Abgründe ans Licht. dadurch entwickelt sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Obwohl der Täter doch schon einige Seiten vor dem Ende bekannt ist, gelingt es der Autorin die Spannung hoch zu halten. Liv war mir als Person sympathisch. Trotz ihrer persönlichen Probleme hat sie kein Alkoholproblem oder ist neurotisch. Das hebt sie für mich positiv aus dem Meer von psychisch kranken Ermittler heraus. Ihre Kollegen blieben dagegen eher blass, was das Lesevergnügen aber nicht beeinträchtigt.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Wer bestimmt, was Gerechtigkeit bedeutet ?

Marthas Widerstand
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Martha soll in sieben Tagen hingerichtet werden. Sie hat den hochgeschätzten Millionär und Wohltäter Jackson Paige erschossen. Auf sie wartet jedoch kein Gerichtsverfahren ,wie wir es kennen. Über ihr ...

Martha soll in sieben Tagen hingerichtet werden. Sie hat den hochgeschätzten Millionär und Wohltäter Jackson Paige erschossen. Auf sie wartet jedoch kein Gerichtsverfahren ,wie wir es kennen. Über ihr Schicksal werden die Zuschauer der Fernsehsendung "Death is Justice" per Telefonabstimmung entscheiden.. Es wird keine Beweisaufnahme, keine Zeugen, keinen Verteidiger und keinen unabhängigen Richter geben. Vom Tag der Festnahme bis zum Tag der Hinrichtung liegen sieben Tage. In Rückblenden erzählen verschiedene Beteiligte, was sich vor der Festnahme ereignet hat. Möglicherweise ist Paige für den Tod von Marthas Mutter verantwortlich. Und ist er wirklich der selbstlose Wohltäter, als der er in der Öffentlichkeit dargestellt wird ?
Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, wie ungerecht und manipulativ das sogenannte Gerichtsverfahren ist. Die Fernsehsendung dient lediglich dazu, die abstimmenden Massen zu einem bestimmten Urteil zu bringen: Marthas Tod auf dem elektrischen Stuhl. Fürsprecher werden öffentlich diffamiert und Beweise, die gegen Marthas Schuld sprechen, unterdrückt. Aber warum wiederholt Martha gebetsmühlenartig ihr Schuldgeständnis? Und welche Rolle spielt Paiges Adoptivsohn Isaac ?
Das Buch hat mich sehr berührt und oft auch wütend gemacht. Besonders die Fernsehshow hat mich an die Grenzen meiner Toleranz gebracht. Ich hätte das Publikum anschreien wollen "Seht Ihr nicht, dass alles gelogen ist ?" Die Atmosphäre wird ständig bedrückender, um so näher der Tag der unausweichlichen Hinrichtung rückt. Man erlebt die wachsende Verzweiflung Marthas hautnah und stellt sich die Frage , was sind das für Menschen, die einer 16jährigen so etwas antun.
Die handelnden Personen bleiben aber in meinen Augen dennoch eher blutleer. Möglicherweise liegt es daran, dass man über sie persönlich zu wenig erfährt. Sie scheinen vorwiegend in der Gegenwart zu existieren. Die Vergangenheit und damit auch ihre Motivation bleibt zu vage. Der Grund dafür liegt vielleicht in der Tatsache begründet, dass es einen 2. Teil geben wird. So endet das Buch zwar mit einem Paukenschlag, lässt aber den Leser mit einer Vielzahl von Fragen ratlos zurück. Dennoch mochte ich das Buch, weil es mich in weiten Teilen berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

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  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2017

Kampf gegen die Organnmafia

Das Lazarus-Syndrom
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Johannes Kraft, genannt Joe the Butcher, war einst ein aufstrebender Stern am Medizinerhimmel.Seit seine Frau und sein ungeborenes Kind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, hängt er nur noch ...


Johannes Kraft, genannt Joe the Butcher, war einst ein aufstrebender Stern am Medizinerhimmel.Seit seine Frau und sein ungeborenes Kind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, hängt er nur noch an der Flasche, weil er sich die Schuld am Unfall gibt.
Seine Geld verdient er damit, dass er für eine Organtransplantationsfirma Organspendern Organe entnimmt. Eigentlich hat er mit seinem Leben abgeschlossen und sein Ziel ist es, sich so schnell wie möglich zu Tode zu saufen. Bei der Organentnahme bei einem Kind fallen ihm Unregelmäßigkeiten auf. Der Verdacht keimt auf, dass der Gehirntod potentieller Spender künstlich herbeigeführt wird.
Dies rüttelt Johannes, genannt Joe, aus seiner Lethargie auf. Er will nun herausfinden, wer hinter den Machenschaften steckt. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Studienkollege von ihm umgebracht .Der ermittelnde Kommissar Hagen Schoch ist fest davon überzeugt, dass Joe der Täter ist.Bei dem Versuch, sowohl den Mord an seinem Studienkollegen auf zu klären als auch der Organmafia das Handwerk zu legen wendet er sich an verschiedene Personen aus seinem Bekanntenkreis: seine guten Freunde Marc und Isabel Decker, für deren achtjährigen Tochter Yvonne, er Pate ist; Susanne Friedrich, eine ehemalige Doktorandin und seinem ehemaligen Doktorvater Van Cahn. Als auf seine EX-Freundin ein Anschlag verübt wird, der offensichtlich ihm gegolten hat, kann er niemanden mehr trauen. Schließlich werden auch Marc und Isabel ermordet. Der Kommissar verdächtigt weiterhin Joe. Joe flieht mit Yvonne, der vor kurzem ein Spenderherz transplantiert wurde zu seiner ehemaligen Freundin Uli, Die lässt sofort alles liegen und stehen und flieht gemeinsam mit den beiden aus der Stadt. Der Kommissar, dessen kleiner Sohn dringend eine Spenderniere braucht, wir per SMS aufgefordert, Joe so schnell wie möglich kalt zu stellen. Als Belohnung wird ihm eine Spenderniere für seinen Sohn zugesagt Zusätzlich ist auch der Killer auf Joes Spur.
Joe beschließt die Hintermänner der Organmafia auf eigene Faust zu stellen. Es kommt an einem Kölner See zu einem Treffen. Der vermeintliche Hintermann wird erschossen, Joe hat auf der Flucht vor dem Killer einen Unfall. Ist das das Ende ?
Grundsätzlich ist der Stoff um den es in dem Krimi geht , nämlich Organhandel, spannend und aktuell.Als Hauptperson einen versoffenen Chirurgen zu wählen ist originell. Und die ersten Kapitel lesen sich spannend. Natürlich gibt es die schriftsellerische Freiheit, aber der Autor hat hier den Bogen überspannt. Die Ungereimtheiten und die in keinster Weise mit der Realität in Einklang zu bringenden Geschehnisse häufen sich gegen Ende zu sehr. Das ist doppelt ärgerlich, da das Thema an sich brisant ist und sich der Schreibstil gut lesen lässt.
Wer bei einem Krimi auch die realistische Darstellung schätzt, sollte dieses Buch nicht lesen.

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Veröffentlicht am 21.10.2016

netter Wohlfühlkrimi für einen verregneten Nachmittag

Tiefer Grund
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Sarah Edwards, alleinerziehende Mutter zweier Teenager und Freizeitdetektivin lebt in einem Cottage in der kleinen Stadt Cherringham..
Als der Lehrer Jack Owen nach der Abschlussfeier der Schule unter ...

Sarah Edwards, alleinerziehende Mutter zweier Teenager und Freizeitdetektivin lebt in einem Cottage in der kleinen Stadt Cherringham..
Als der Lehrer Jack Owen nach der Abschlussfeier der Schule unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, bittet Sarahs alter Freund Tory Standish, der einen Sitz im Schulrat hat, sie den Todesfall zu untersuchen .Was die Öffentlichkeit bisher nicht weiß, im Blut des Lehrers wurden Drogen festgestellt. Sarah ist entsetzt. sind ihre Kinder in Gefahr ? Noch zögert sie, sich des Falles anzunehmen, da ihr Partner Jack, der sie bisher bei ihren Ermittlungen unterstützt hat, sich in New York aufhält.
Schließlich sagt sie zu, dass sie durch ihre Kinder auch persönlich betroffen ist. Sie beginnt mit der Befragung der Anwesenden bei der Abschlussfeier. Da ist die Kollegin Maddie, die den Toten gefunden hat und die jeden Verdacht, Jack habe Drogen genommen auf das heftigste verneint. Waren die beiden mehr als Kollegen.
Dann unterhält sie sich mit Tim, ebenfalls Lehrer und der Verlobte von Maddie. Dieser scheint vom Drogenfund nicht überrascht und schildert eine Begebenheit, bei der er beobachtet haben will, wie Jack eine Partydroge genommen hat.
Dann ist Jack überraschend zurück und erklärt sich bereit, Sarah bei ihren Nachforschungen zu unterstützen. Jack stellt bei seinen Ermittlungen Verbindungen zum Drogenmilieu fest. War der Lehrer ein Dealer und wurde von verfeindeten Banden ermordet ?
Sarah trifft im Laufe ihrer Detektivarbeit immer wieder auf einen verdächtigen Imbisswagen. Werden hier die Drogen verteilt oder ist der Inhaber harmlos ?Viele verschiedene Spuren und Verdächtige und die beiden tappen im Dunkeln. Doch scheinen sie der Lösung des Falles näher als gedacht, denn Sarah wird in ihrem Haus überfallen.
Das Buch liest sich sehr gut. Die Figuren sind sympathisch und lebensnah. Die Handlung ist spannend, aber nie bluttriefend oder grausam.
Mit knapp 250 Seiten lässt es sich gut an einem Wochenende lesen und lässt einem mit einem angenehmen Gefühl zurück.

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