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Veröffentlicht am 19.10.2022

Lesenswert - Familienbande

Meine bessere Schwester
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Die Lektüre der 41-seitigen Leseprobe zu Rebecca Waits von Anna-Christin Kramer aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetztem Roman "Meine bessere Schwester" ließ mich interessiert-neugierig zurück, ...

Die Lektüre der 41-seitigen Leseprobe zu Rebecca Waits von Anna-Christin Kramer aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetztem Roman "Meine bessere Schwester" ließ mich interessiert-neugierig zurück, erwies sich jedoch weitgehend als so skurril, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob ich am näheren Kennenlernen von Alice, Hannah, Michael und ihrer Mutter wirklich ungetrübtes Lesevergnügen würde empfinden können.
Diese Befürchtungen stellten sich jedoch erfreulicherweise als unbegründet heraus und so verbrachte ich etliche unterhaltsame Lesestunden.

Zugegeben die Familie, zu welcher man zunächst in die Kinder/Jugendjahre der Mutter nebst deren Schwester Katy (mit deren Beerdigung im Jahr 2018 das 1. Kapitel beginnt) zurückkehrt, zeigt sich weder den Lesenden noch untereinander von der liebenswertesten Seite und psychische Probleme bis hin zu Klinikeinweisungen kommen vor.
Nichtsdestotrotz fesselte mich die Lektüre, teilweise durch berührende oder zum Schmunzeln anregende, ab den 370er Seiten aber auch durch interessante und zum Nachdenken anregende Szenen, vor allem, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht.

Einen rosabrilligen Liebesroman sollte man hier aber eher nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Vorgeschichte der 101 Dalmatiner-Bösewichtin

Disney Cruella: Hello, wildes Herz!
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Schon die Leseprobe von Maureen Johnsons für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren gedachtem und von Petra Sparrer aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetztem Kinder/Jugendbuch "Disney: ...

Schon die Leseprobe von Maureen Johnsons für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren gedachtem und von Petra Sparrer aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetztem Kinder/Jugendbuch "Disney: Cruella - Hello, wildes Herz!" konnte mich auf Anhieb überzeugen und das vollständige Buch enttäuschte mich nicht.

Obwohl ich den Film "101 Dalmatiner" selbst nicht gesehen habe, war mir dessen Inhalt in groben Zügen bekannt und es war sehr interessant, hier die zukünftige "Bösewichtin" Cruella de Vil kennen zu lernen, nämlich die Teenagerin Estella.
Diese lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihren kleinkriminellen Freunden Horace und Jasper in einem Versteck in einer Londoner Ruine und bestreitet ihren Lebensunterhalt durch Diebstähle.
Unterbrochen wird dieses "Underdog"-Leben, als sie in eine Clique junger reicher Leute gerät, in deren Alltag sie durch ihr "Anders-Sein" Abwechslung vom im Wohlstand gelangweilten Dasein bringt. Vor allem interessieren sie sich jedoch für "Stellars" außergewöhnliche Begabung zum Entwerfen und Anfertigen extravaganter Mode.

Die Geschichte spielt zur Hauptzeit des "Swingin' London" Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die damalige Prominenz im Musik- und Design-Milieu findet häufig Erwähnung.
Der Text ist altersangemessen und ansprechend, die Geschichte wird rasant und spannend erzählt.
Manchmal empfand ich großes Mitgefühl mit der Protagonistin, für deren spätere unsympathische Art durch die hier geschilderten Erlebnisse wohl Erklärung geweckt werden soll.

Einige Fragen blieben für mich allerdings leider offen, beispielsweise, was es mit den von ihrer Mutter kurz vor deren Tod besuchten Leuten auf sich hatte oder auch mit den schwarz-weißen Haaren.

Das Cover hingegen passt super!

Ich schätze dieses Buch für die Zielgruppe als sehr geeignet ein.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Spannend & rasant: Cyberagenten 1

Swift & Hawk, Cyberagenten 1: Die Entführung
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Bereits die Lektüre der 38-seitigen Leseprobe von Logan Macx' aus dem Englischen von Fabienne Pfeiffer in die deutsche Sprache übersetzten und für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren empfohlenen ...

Bereits die Lektüre der 38-seitigen Leseprobe von Logan Macx' aus dem Englischen von Fabienne Pfeiffer in die deutsche Sprache übersetzten und für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren empfohlenen Kinder- bzw. Jugendbuch "Swift & Hawk Cyberagenten 1 - Die Entführung" konnte auf Anhieb durch gut aufgebaute Spannung und rasanten Stil überzeugen.
Das auffällige Cover passt gut dazu.
Auch das Buch selbst enttäuschte nicht:
Der 13-jährige Caleb Quinn erlebt in seinem im Obergeschoss des allein von ihm und seiner verwitweten Mutter Harper bewohnten Elternhauses gelegenen Zimmer via Computer die Entführung Harpers mit und begibt sich verabredungsgemäß sofort in seine Schule und dort auf die Suche nach einer bestimmten Lehrerin, Prof. Clay. Es handelt sich um eine Schule für Heranwachsende mit ganz besonderen Fähigkeiten, welche dort gefördert werden sollen. Als er Clay nicht antrifft, statt dessen jedoch eine Nachricht seiner gleichaltrigen Mitschülerin Zenobia erhält, versucht er, diese zu finden und trifft dort auch auf die Lehrerin. Es stellt sich heraus, dass auch Zenobias Eltern und Zenobias jüngere Schwester entführt worden sind.
Clay verpasst den beiden Schülern die Decknamen "Swift" und "Hawk" - selbst agiert sie unter "Goldfinch" - , macht sie mit der Problematik vertraut und erteilt ihnen den Auftrag, einen bestimmten Code zu knacken.
Statt dessen geraten die Beiden in allergrößte Gefahren, müssen "mal eben kurz die Welt retten", kommen von London aus über Amsterdam bis auf eine kleine norwegische Insel und geraten dabei verschiedenen "Bösewichtern" in die Quere.
Glücklicherweise sind die Zwei hochtalentierte Musterschüler, eine Mischung von James Bond, Kwai Chang Caine, Indiana Jones, Hercule Poirot, Mr. Spock, Prof. Christiaan Barnard und was es da sonst noch so an Tausendsassas gibt.
Auch, wenn ich - ähm... der Zielgruppe einige Jährchen entwachsen - von der Technik nicht allzu viel begreifend alles tapfer-gläubig abnicken musste, genoss ich die Lektüre bis zur vorletzten Seite (auf der letzten kam leider ein fiiieeser Cliffhanger) und empfehle es gern weiter...

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Mehr erwartet

Bullauge
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Friedrich Anis Kriminalroman "Bullauge" verfügt über ein attraktives und zum erzählten Geschehen passendes Cover und auch die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe sprach mich auf Anhieb an. So war ...

Friedrich Anis Kriminalroman "Bullauge" verfügt über ein attraktives und zum erzählten Geschehen passendes Cover und auch die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe sprach mich auf Anhieb an. So war ich auf dieses Buch gespannt, zumal es für mich meiner Erinnerung nach das erste Werk dieses Autors war.
Der in der Ich-Form erzählende Protagonist, ein im Polizeidienst tätiger Middleager namens Kay Oleander, befindet sich momentan im Krankenstand, da er während eines Einsatzes bei einer Demonstration durch eine geworfene Bierflasche verletzt wurde und daraufhin auf dem linken Auge dauerhaft die Sehfähigkeit verlor.
Er macht die Bekanntschaft mit Silvia ("Via") Glaser, die sich vor einigen Jahren ebenfalls auf ungewöhnliche Weise eine Körperbehinderung zuzog und deshalb seitdem auf die Benutzung einer Gehhilfe angewiesen ist.
Spannung kommt auf, als ein geplantes Attentat aus rechtsradikalen Kreisen thematisiert wird.
Wirklich ein toller Plot!
Aber dessen Umsetzung wurde dem bedauerlicherweise in meinen Augen nicht gerecht.
Außerdem war mir stellenweise der Erzählstil ein wenig zu sprunghaft.
Was genau ich an der Umsetzung falsch finde, kann ich leider nicht verraten, weil ich damit Hinweise auf den Ausgang gäbe.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Anstrengend, aber lohnend

MTTR
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Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich mit der Geschichte und deren Protagonistin Teresa überhaupt annähernd warm werden konnte (mit der Tatsache, dass hier die Anführungszeichen bei wörtlicher Rede fehlten ...

Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich mit der Geschichte und deren Protagonistin Teresa überhaupt annähernd warm werden konnte (mit der Tatsache, dass hier die Anführungszeichen bei wörtlicher Rede fehlten und zudem andauernd 1- oder 2-Wortsätze vorkamen, klappte das bis zum Ende nicht. Letzteres mag ein Kunstgriff gewesen sein, um die Zerrissenheit Teresas zu verdeutlichen oder LeserInnen zum Langsamlesen zu zwingen - mich störte es erheblich im Lesefluss, was dann auch zu Punkteabzug führen musste!).

Teresa ist schwanger von Erk (kein sehbehinderungsbedingter Schreibfehler, er heißt - wenn auch nur mit "Spitznamen" - wirklich so!), ist sich aber zunächst nicht sicher, ob sie das Kind überhaupt austragen will. Ihre Zweifel wurzeln vermutlich in der Beziehung zu ihren übergriffigen Eltern. Als sie sich in letzter Minute für das Kind entscheidet, kommen ihre Eltern erst richtig zum Zuge, auch Erks Eltern sind da keinen Deut besser - gut gemeint ist nicht gleich gut getan. In Erk selbst hat sie nur bedingt Unterstützung.

Im Krankenhaus werden ihre Vorstellungen von einer liebevollen Geburt nicht erfüllt, Missverständnisse, überlastetes oder schlecht ausgebildetes oder gelauntes Personal und andere Missstände treiben sie fast in dien Wahnsinn,

Das Schlimme an der ganzen Geschichte war/ist, dass viele Handlungsweisen und vor allem Worte einem selbst auch von der eigenen Familie her vertraut sind.

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