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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2017

Fast perfektes "Perfect girl"

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Als die junge Pianistin Zoe Maisey nach einem mehrmonatigen Jugendarrest, zu welchem sie verurteilt worden war, da man ihr die Schuld am Tod dreier Mitschüler zur Last legte, mit ihrem Stiefbruder Lucas ...

Als die junge Pianistin Zoe Maisey nach einem mehrmonatigen Jugendarrest, zu welchem sie verurteilt worden war, da man ihr die Schuld am Tod dreier Mitschüler zur Last legte, mit ihrem Stiefbruder Lucas gemeinsam ein Klavierkonzert gab, erregte ein sie lautstark beschimpfender Mann, der Vater eines der ums Leben gekommenen Mitschüler, Aufsehen. In der folgenden Nacht stirbt Maria, ihre Mutter.
Die Handlung dieser Geschichte, die ich weniger einen Kriminalroman oder gar einen Thriller, sondern eher eine Familientragödie nennen würde, spielt sich innerhalb von 24 Stunden ab. Sie wird uns aus den verschiedensten, Perspektiven erzählt, zu denen auch ihre Tante Tessa und ein Anwalt zählen. Was zwar einerseits die Spannung bis ins beinaheUnerträgliche steigert, andererseits aber auch zu Wiederholungen bzw. Längen führt und außerdem ein wenig zu gleichförmig gestaltet wurde.
Jedenfalls stellt sich heraus, dass jeder der Betroffenen in seinem bisherigen Leben Schuld auf sich geladen hatte. Gute Spürnasen können ab einem bestimmten Zeitpunkt die Lösung erahnen, auf jeden Fall ist es ein schönes Puzzle, das zu lesen mir 4 Sterne wert ist.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Kurzgeschichten - Anna Gavalda

Ab morgen wird alles anders
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In typischer Anna Gavalda-Art serviert und sie versierte Autorin dieses Mal (leider) keinen Roman, sondern fünf alle in Frankreich angesiedelte Kurzgeschichten. Möglicherweise liegt es mit daran, dass ...

In typischer Anna Gavalda-Art serviert und sie versierte Autorin dieses Mal (leider) keinen Roman, sondern fünf alle in Frankreich angesiedelte Kurzgeschichten. Möglicherweise liegt es mit daran, dass mich ihre Romane mehr überzeugen konnten. Ich muss allerdings fairerweise zugeben, dass ihre Figuren wie immer authentisch gestaltet waren, eine nachvollziehbare Entwicklung durchmachten und ich aus jeder einzelnen Geschichte Stoff zum Nachdenken mitnehmen konnte.
Trotzdem wurde ich nicht so richtig warm. Dabei gefielen mir zwei Geschichten eigentlich recht gut, aber ich mag es eben, wenn ich mit den Protagonisten länger "zusammen sein" kann. Zwei andere Geschichten fand ich - teilweise vom sprachlichen her - ungewohnt rüde. Das Cover täuscht, die Geschichten spielen keineswegs alle in Paris. Der Titel hingegen passt recht gut.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Berührend, nachhallend, gut: So, und jetzt kommst du

So, und jetzt kommst du
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Das Jahr ist gerade einmal zu einem Viertel um und ich habe schon das Gefühl, einen der Anwärter auf das Treppchen der besten Bücher 2017 gelesen zu haben. Mitten ins Emotionszentrum treffend, leicht lesbar ...

Das Jahr ist gerade einmal zu einem Viertel um und ich habe schon das Gefühl, einen der Anwärter auf das Treppchen der besten Bücher 2017 gelesen zu haben. Mitten ins Emotionszentrum treffend, leicht lesbar formuliert und laut Covertext auf einer wahren Begebenheit basierend, erzählt uns in diesem Buch der Ich-Erzähler und zugleich Protagonist aus seiner Jugend/Kindheit. Er ist das älteste von drei Kindern, einer von zwei Brüdern, der zur Zeit des Hauptgeschehens so etwa um die 12-13 Jahre alt gewesen sein dürfte, denn er besuchte damals gerade die 6. Klasse.
Berücksichtigt man die Namen, deutet vieles darauf hin, dass wir es hier mit einem autobiografischen Roman zu tun haben.
Wir lernen, dass die Familie bereits innerhalb Deutschlands wiederholt und plötzlich die Adresse gewechselt hat. Ein weiterer überstürzter Aufbruch, wohl viel eher eine Flucht, führt an die Côte d' Azur, später durch Spanien nach Lissabon und zuletzt über Paris zurück durch weitere Stationen bei Verwandten und Bekannten in der Bundesrepublik der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Das Leben ist wie eine Achterbahn und hat immer irgendwie mit den geschäftlichen Eskapaden des Vaters zu tun. Verzweiflung, Hoffnung, Reichtum, Armut, Luxus, und schließlich sogar Kriminalität wechseln einander ab.
Letztendlich erkennen auch die Kinder: der Vater ist ein Hochstapler.
Betroffen und beeindruckt habe ich dieses Buch kaum aus der Hand legen können.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Maria Duenas' vielfach interessanter Roman mit leichten Schwächen

Wenn ich jetzt nicht gehe
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"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das ...

"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das Cover ist schlicht und ansprechend, weist aber ebenfalls keinerlei besonderen Bezug zu dem Buchinhalt auf, abgesehen davon natürlich, dass der charismatische Protagonist gelegentlich mit Damen in Berührung kommt.
Bei diesem handelt es sich um den attraktiven und wohlsituierten Mauro Larrea, einen verwitweten Vater zweier erwachsener Kinder, dem plötzlich der finanzielle Ruin droht. Um diesen abzuwenden, verlässt er das politisch unruhige Mexiko der Benito Juarez-Ära in Richtung Kuba und begibt sich später nach Spanien, woher er ursprünglich kam.
Reisewege und örtliche Gegebenheiten hätte ich sehr gern auf Kartenmaterial oder wenigstens Skizzen verfolgt wie es früher in den Original Karl May-Bänden möglich war. Die vielen handelnden Personen sowie die nicht unkomplizierten Familienverhältnisse hätten auch ein Personenregister sinnvoll gemacht.
Ein Lesebändchen ist immerhin vorhanden.
Der Leser gewinnt während er den Protagonisten auf dessen amourösen und vor allem geschäftlichen Abenteuern begleitet, interessante Einblicke in die Welt der Winzer und das Wesen des Bergbaus.
Die Spannung wurde gekonnt aufgebaut, so dass ich mich das Buch kaum aus den Händen zu legen in der Lage sah.
Leider fielen mir etliche Fehler auf wie beispielsweise der Wechsel von Groß- und Kleinschreibung bei der Anrede in wörtlicher Rede, dafür wurde dann groß geschrieben, wenn in wörtlicher Rede lediglich über jemanden gesprochen wurde. Alles kein Beinbruch, aber vermeidbar. Und eigentlich eine kleine Respektlosigkeit den Käufern gegenüber.
Insgesamt hat mir diese Mischung aus Liebes-, Reise-, Abenteuer- und Familienroman jedoch noch gut genug für eine 4-Sterne-Benotung gefallen.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Freddie Janssen gibt Saures!

Saures
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen 1A-Ratgeber, wie man sich durch auf Milchsäuregärung basierender Konservierung von oft mit unerwünschten Zutaten versehenen Kaufkonserven unabhängig machen kann.
Es ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen 1A-Ratgeber, wie man sich durch auf Milchsäuregärung basierender Konservierung von oft mit unerwünschten Zutaten versehenen Kaufkonserven unabhängig machen kann.
Es ist mit einem recht originellen Cover ausgestattet, liegt angenehm in der Hand, erklärt mit Unterstützung von ansprechendem Fotomaterial und kleinen Skizzen wirklich leicht verständlich und nachvollziehbar auf 144 Seiten alles Wissenswerte, begonnen mit einigen Anmerkungen der Verfasserin über ihren persönlichen Werdegang und das benötigte Zubehör. Letzteres ist im übrigen erfreulich wenig. Freddie Janssen wurde in den Niederlanden geboren und bereiste nahezu die ganze Welt. Sie lebt jetzt in Großbritannien.
In dem Buch werden, von wenigen Ausnahmen am Ende abgesehen, keine Rezepte von kompletten Mahlzeiten angegeben, sondern nur Verarbeitung und Konservierung einzelnen Komponenten vorgestellt. Eröffnet wird der Reigen von Gurken und Zwiebeln, gesunde Holunderbeeren werden ebenso verarbeitet wie Ingwer, aus welchem wohlschmeckendes Bier hergestellt werden kann. Man erhält genug Anregungen und kann der eigenen Kreativität freien Lauf lassen.