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Veröffentlicht am 11.04.2025

Mut zur Selbstfindung

Und wenn ich es selbst wert bin
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Was bleibt, wenn man sich selbst vergisst?" Diese Frage findet sich vor dem Klappentext von "Und wenn ich es selbst wert bin" von A.D. Wilk und stimmt doch direkt nachdenklich.

Im Roman geht es um die ...

Was bleibt, wenn man sich selbst vergisst?" Diese Frage findet sich vor dem Klappentext von "Und wenn ich es selbst wert bin" von A.D. Wilk und stimmt doch direkt nachdenklich.

Im Roman geht es um die junge Pflegerin Marly, die sich in ihrer Sorge um andere verliert, zwischen den Erwartungen ihrer Mitmenschen und ihren Zweifeln steht - bis zu einer Begegnung, die etwas in ihr verändert. So beginnt Marlys Reise zu sich selbst, inklusive aller Gefühle, Gedanken und Ängste .

A.D. Wilk schreibt Marlys Weg so berührend, liebevoll und eindrucksvoll. Marly schließt man einfach ins Herz, man kann sich in sie einfühlen , mitfühlen und sich dabei selbst auf seine eigene Reise begeben. Dabei geht es um den Mut zu sich selbst zu stehen, sich selbst zu finden, seinen Traum zu leben und das Leben voll Freude zu genießen ebenso wie sich den Gefühlen und Herausforderungen zu stellen.

Das wunderschöne Cover samt Farbschnitt passen perfekt zur Geschichte und vermitteln ein Wohlgefühl, das einem beim Lesen begleitet.

Im Inneren des Buches findet man Fragen bzw. Impulse, die sich durch eine kleine Vignette und kursiver Schrift hervorheben und dazu einzuladen, sich damit näher zu befassen.

Für mich persönlich war Marlys Weg eine wertvolle Unterstützung. Es gab so wunderbare Charaktere, die mich haben schmunzeln lassen, hilfreiche Reminder und Szenen, die mein Herz erwärmt haben.

"Und wenn ich es selbst wert bin" ist ein wahrer Buchschatz, den man einfach selbst gelesen haben muss. Wer sich offenen Herzens zu Marly auf dem Weg macht, wird hier sicherlich so manchen Impuls erhalten und hoffentlich ebenso erfüllt und mit einem Lächeln im Gesicht am Ende das Buch nach der letzten Seite wieder schließen.

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Veröffentlicht am 29.03.2025

Fantasy trifft auf persische Mythologie

Hidden Creatures (Band 1) - Das Einhorn vom Anbeginn der Zeit
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Es war einmal und es war auch nicht ..." so beginnen die mystischen Erzählungen, die Marjans Vater seiner Tochter als Kind erzählt. Doch dann ereignet sich ein tragischer Schicksalschlag und seine Geschichteb ...

Es war einmal und es war auch nicht ..." so beginnen die mystischen Erzählungen, die Marjans Vater seiner Tochter als Kind erzählt. Doch dann ereignet sich ein tragischer Schicksalschlag und seine Geschichteb verstummen und für Marjan ändert sich alles.

"Hidden Creatures - Das Einhorn vom Anbeginn der Zeit" von Kiyash Monsef ist ein besonderer Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Reihe, erschienen im Loewe Verlag. Dabei geht es um die 15jährige Marjan, die plötzlich die Praxis ihres Vaters übernehmen und diese samt Schule, Freunde und den Verlust unter einen Hut bringen muss. Als eine Fremde ihr einen Auftrag vermittelt, wird schnell klar, dass die Geschichten ihres ermordeten Vaters Wahrheit in sich tragen. Die Fabelwesen gibt es wirklich und Marjan begibt sich in ein gefährliches Abenteuer.

Das wunderschöne Cover mit dem mystischen Einhorn ist einfach traumhaft anzusehen und weckt die Neugierde. Doch im Inneren des Buches wartet so viel mehr.

Kyash Monsef hat es geschafft unsere Realität mit der Welt der persischen Mythologie zu vereinen. Sein Schreibstil ist anspruchsvoll und es liest sich wunderbar. Besonders die mystischen Legenden, die immer wieder im Buch auftauchen, faszinieren. Ebenso ist der Anfang absolut fesselnd und man kann sich gut in Marjan hineinversetzen.

Im Buch geht es um Tod, Verlust, Trauer, Freundschaft, Mord, natürlich den Fabelwesen, aber auch um Magie und Macht. Es ist offiziell ab 12 Jahre empfohlen, doch es gibt einige Punkte, die dagegen sprechen. Für das junge Jugendalter sind die Szenen teilweise sehr komplex in Kombination mit dem manchmal herausfordernden Schreibstil. Das Buch verbindliche die Fabelwesen nicht, teilweise sind sie sehr brutal. Der Anteil an Gewalt ist hoch und auch wenn diese Szenen nicht in jedem Detail beschrieben sind, so sind sie es doch genug, dass es für das empfohlene Alter doch zu stark und grausam ist. Zudrm muss sich Marjan auch mit Entscheidungen befassen, die für 12jährige noch schwer nachzuvollziehen sind. Meine Empfehlung: ab 14/ 15 Jahren! Eine Content Note wäre schön gewesen.

Gerade zum Ende hin gibt es dann leider Verwirrungen, die den roten Faden des Buches verblassen lassen. Wo zuvor die Verwirrungen für Spannung sorgten, scheinen sie hier plötzlich nicht ganz stimmig.

Nichts desto trotz nimmt einem das Buch in seine ganz eigene Welt voll ein. Es ist mit kleinen Ausnahmen spannend, bewegend, unheimlich und auf faszinierende Weise grausam. Vor allem steckt es voll mystischer Wesen, die einen in ihren Bann ziehen und vor dem geistigen Auge lebendig werden.

"Hidden Creatures- Das Einhorn von Anbeginn der Zeit" steckt voller Überraschungen und trotz der Unstimmigkeiten, bringt es Faszination und Lesefreude pur.

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Veröffentlicht am 25.03.2025

Wohlfühlgarten im Innen wie Außen

Der geheimnisvolle Garten und das Wunder der Versöhnung
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Es gibt sie, diese Bücher, die so fein sind und so viel bewirken und "Der geheimnisvolle Garten und das Wunder der Versöhnung" von Yngra Wieland ist so ein Buch.

Es geht um eine der wichtigsten Bindungen ...

Es gibt sie, diese Bücher, die so fein sind und so viel bewirken und "Der geheimnisvolle Garten und das Wunder der Versöhnung" von Yngra Wieland ist so ein Buch.

Es geht um eine der wichtigsten Bindungen in unser aller Leben, die zwischen Mutter und Tochter. Im Buch lernen wir Julia kennen, die auf der Beerdigung ihrer Großmutter dessen beste Freundin Charlotte begegnet. Charlotte wohnt mit ihrer Katze Frigga in einem Häuschen mit einem wundervollen Garten. Dank ihr begibt sich Julia auf ihren eigenen Weg der Selbstliebe und dem Verständnis für ihre Mutter.

Das kleine Büchlein kündigt schon mit seinem weißen blütenvollen Cover an, dass es sich hier im ein Wohlfühlbuch handelt. Im Inneren warten bei jedem Kapitel, die alle den Titel einer Pflanze tragen, die passende Illustration dazu.

Julias Weg berührt und ermutigt. Es geht dabei um Selbstliebe, Verständnis, Selbstakzeptanz, Vertrauen, Versöhnung, Loslassen und Liebe. Von Charlotte erhält Julia kleine Weisheiten und Aufgaben, die sich gut für sich selbst umsetzen lassen. Diese und kleine Rituale findet man ebenso im Anhang wieder wie auch die Pflanzen und deren Bedeutung.

Yngra Wieland hat einen so schönen, leichten Schreibstil und schafft es, schwere Themen mit Wohlfühloasen zu kombinieren. Julias Geschichte wird beim Lesen nicht nur lebendig, sondern wirkt sich positiv auf sich selbst aus.

Für mich ergaben sich wichtige Erkenntnisse, ich habe geschmunzelt, ein paar Tränchen flossen und Erinnerungen wurden wach. Ich habe gelacht, neue Ideen bekommen und vor allem Mut. Beim Lesen der Kapitel gab es oft Synchronizitäten. Tagsüber hatte mich eine Brennessel sanft gebrannt, was mir ein Reminder der Achtsamkeit war und prompt war das Kapitel "Brennessel" an dem Tag an der Reihe und brachte mir eine weitere Erkenntnis.

"Der geheimnisvolle Garten und das Wunder der Versöhnung" ist ein kleiner Buchschatz, der Großes bewirken kann, wenn es mit offenen Herzen und der Bereitschaft etwas zu verändern gelesen wird. Es ist eine absolute Herzensempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Huldu-Blut und Freundschaftsprüfung

Die Pferde aus Galdur - Das blaue Band
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Willkommen zurück auf Island! Die zweite Staffel der Reihe "Die Pferde aus Galdur" von Sabine Giebken startet mit "Das blaue Band" geheimnisvoll.

Wichtig! Eventuelle Spoiler finden sich. Falls die erste ...

Willkommen zurück auf Island! Die zweite Staffel der Reihe "Die Pferde aus Galdur" von Sabine Giebken startet mit "Das blaue Band" geheimnisvoll.

Wichtig! Eventuelle Spoiler finden sich. Falls die erste Staffel noch nicht bekannt ist, empfiehlt es sich diese zuerst zu lesen.

Fenja freut sich auf die Zeit mit ihrer Freundin Ingi - perfekte Ablenkung, denn der Verlust ihres Pferdes Baldurs hängt ihr schmerzlich nach. Auch Frnjas Familie kämpft noch mit den Folgen des Vulkanausbruchs. Bei der Suche nach den vermissten Pferden taucht die Stute Gróa auf. Sie soll auf Wettkämpfen starten, denn sie ist besonders schnell. Doch sollte sie gewinnen, muss sie Island für immer verlassen - fatal, denn Gróa könnte ein Schicksalpferd, ein Pferd mit Huldurblut sein.

Das wunderschöne Cover mit seinen eisblauen Farben und der schwarzweißen gescheckten Islandstute wirkt mysteriös und schafft Vorfreude auf die Story. Ein geheimnisvoller Farbschnitt ergänzt es.

Sabine Giebken hat einen faszinierenden Start in die zweite Staffel geschrieben. Die Huldu, die Landschaft und die Islandpferde sorgen für so manche Szene, die Island lebendig werden lassen. Doch besonders die Emotionen Fenjas, Elvas und Ingi sind es, die sehr bewegen. Die Freundschaften zwischen Fenja und Elva sowie Fenja und Ingi werden durch das drohende Schicksal Gróas geprüft. Einfühlsam, lebendig und authentisch schildert die Autorin nicht nur die typischen Freundschaftprobleme, die sicherlich vielen Jugendlichen bekannt sind, sondern auch, wie tief die Verbindung zu Land und Pferde haben kann und dass auch die Islandpferde so eine strapaziöse Trennung ihrer Heimat spüren.

"Die Pferde aus Galdur" ist für mich auch deshalb eine so besondere Reihe, weil sie aufzeigt, dass Pferde Lebewesen sind, die von uns oft genug für unsere Zwecke genutzt werden, aber dennoch ein Recht auf ihr Leben haben. Ebenso steht hier die Verbindung und Achtung der Natur im Vordergrund, was z.B. deutlich wird, durch Fenjas Lieblingsplatz, der Elfenkuhle. Somit ist gerade "Das blaue Band" so wertvoll, da hier so viele wichtige Punkte geschildert werden.

Mich hat der Auftakt der zweiten Staffel sehr berührt und wieder dazu beigetragen, in einer privaten Pferdeangelegenheit noch tiefer zu blicken und zu verstehen. Vor allem aber war es ein Gefühl von "Nach Hause kommen" - zurück nach Island, seinen wunderbaren Pferden und mystischen Landschaften.

"Die Pferde von Galdur - Das blaue Band" ist nicht nur Pferdeliebhaber eine Herzensempfehlung. Auch Leser*innen, die Mystik, Island lieben, werden hier sicherlich viel Lesefreude finden.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Ein Helfer in der Notlage

Unbedingt lesen, wenn ...
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Sie gehören zu unserem Leben dazu: Höhen und Tiefen. Doch es gibt jene Zeiten, die uns besonders herausfordern, in denen uns Zweifel, Wut oder Traurigkeit begleiten oder in denen wir einfach nicht weiter ...

Sie gehören zu unserem Leben dazu: Höhen und Tiefen. Doch es gibt jene Zeiten, die uns besonders herausfordern, in denen uns Zweifel, Wut oder Traurigkeit begleiten oder in denen wir einfach nicht weiter wissen. "Unbedingt lesen, wenn ..." von Dr. Julie Smith setzt hier an und bietet in ihrem Buch Unterstützung an.

Das Cover ist schlicht in Weiß mit schwarzer und goldener Schrift gehalten. Der Titel ist dabei größer als die restlichen Beispiele warum man das Buch lesen sollte.

Im Inneren wartet zunächst eine längere Einleitung, ehe es losgeht. Jedes Kapitel enthält ein Thema, z.B. Wenn es dir schwer fällt, um Hilfe zu bitten. Unter dem Titel gibt es ein passendes Schriftwort oder Zutsr, danach folgt "Mein Brief an dich". Hier richtet sich die Autorin direkt an den Leser persönlich und gibt einfühlsam erste Einblicke ins Thema. Danach folgt ein Toolkit mit einer kleinen Handwerkervignette. Hier geht es um Lösungsmöglichkeiten mit der Situation umzugehen. In "Probiers mal damit" werden diese Wege konkretisiert.Am Ende des Kapitels gibt es dann eine kurze Zusammenfassung.

Dr. Julie Smith ist klinische Psychologin und bekannt durch ihr Buch "Aufstehen oder liegen bleiben".

Das Taschenbuch kann ein guter Unterstützung in all unseren Alltagssorgen, aber auch schwer wiegenden Themen sei. Leider ist die Schrift sehr klein, was gerade für jene, die in Krisenzeiten auch mit Migräne oder Gesichtsschmerz, Sehproblemen oder generell dann mit verschwommener Sicht zu tun haben, es erschweren es zu lesen. Manchmal waren mir die sonst sehr hilfreichen Texte einfach auch noch zu komplex geschrieben. Ansonsten hatte ich trotz all meiner Fachkenntnisse hier und da Aha-Momente, an anderen Stellen fühlte ich mich gesehen und verstanden - letzten Endes kann genau das dazu beitragen, dass man eine Krise/Notlage/ Problem meistert.

"Unbedingt lesen, wenn ..." kann ein guter Alltagsbegleiter sein, der in vielen Situationen weiterhelfen kann.

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