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Veröffentlicht am 20.10.2020

Ein vergessener Planet, Menschen mit Flügel und eine große Gefahr...

Eines Menschen Flügel
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Was habe ich diesen Monat nur mit dicken Wälzern? Auch „Eines Menschen Flügel“ fällt auf jeden Fall unter den Begriff, dick. Es hat über 1200 Seiten und ich kann immer noch nicht glauben in welcher Rekordzeit ...

Was habe ich diesen Monat nur mit dicken Wälzern? Auch „Eines Menschen Flügel“ fällt auf jeden Fall unter den Begriff, dick. Es hat über 1200 Seiten und ich kann immer noch nicht glauben in welcher Rekordzeit ich dieses Buch verschlungen habe. Ich bereits „NSA“ von dem Autoren gelesen und absolut geliebt (klingt in dem Themenzusammenhang vllt. ein bisschen makaber).
Zunächst ist mir wieder sehr Eschbachs unglaublich flüssiger und schöner Schreibstil aufgefallen, der wie ein Schreibstil eines Jugendromans anmutet, der es dem Leser nicht gerade schwer macht durch die Seiten zu fliegen. Auch die Struktur ist sehr besonders. Sie mutet wie eine Trilogie an, die in ein dickes Buch gepackt wurde.
Bevor ich das Buch begonnen habe, dachte ich, dass der Leser nur einen Charakter folgt, jedoch wurde dieser Irrtum sehr schnell aufgeklärt. Es gibt unglaublich viele Charaktere! Für mich leider ebenfalls ein Kritikpunkt. Ich liebe Mehrperspektivität, aber leider war der Charaktercast förmlich unüberschaubar, viele Personen hießen ähnlich und bereits am Anfang werden zu viele Personen auf einmal vorgestellt.
Die Thematik fand ich wiederrum unglaublich genial. Eine ferne Zukunft, auf einem vergessenen Planeten, wenig Technologie, die Menschen leben fast schon paradiesisch als Jäger und Sammler. Eschbach geht unglaublich liebevoll und detailverliebt in die Tiefen und scheut wie gewohnt auch nicht vor ernsteren Themen wie Umweltschutz, Manipulation, Intrigen, Populismus, etc. zurück. Per se mutet es zunächst wie SF an, aber es erinnert mich teils in Auszügen an märchenhaftes Fantasy. Ich würde euch natürlich grob umreißen, um was es in der Geschichte geht, aber das ist einfach unmöglich! Ich kann keine 1200 Seiten in zwei Sätzen anreißen…
Mit „Eines Menschen Flügel“ hat er eine fesselnde, hoch originelle Geschichte und Setting geschrieben, die mich ab der ersten Seite fesseln konnten. Ich hatte mittendrin einen kleinen Durchhänger und musste mich förmlich zum Weiterlesen überwinden und auch die Wiederholungen und Rückblicke fand ich ein bisschen anstrengend, aber ansonsten bin ich durchweg an der Geschichte drangeblieben und habe sie in Rekordzeit gelesen.
Ich ziehe meinen Hut vor Eschbach und freue mich schon auf weitere Romane von ihm, gerne auch wieder in diese Richtung, vllt. mit ein paar weniger Seiten? Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Grausamer als die Natur ist nur der Mensch...

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Solide. Das ist das erste Wort, das mir zu diesem Thriller eingefallen ist. Ich habe den Autoren mit „Der Alphabetmörder“ kennen und schätzen gelernt und warte momentan noch darauf, dass er wieder dieses ...

Solide. Das ist das erste Wort, das mir zu diesem Thriller eingefallen ist. Ich habe den Autoren mit „Der Alphabetmörder“ kennen und schätzen gelernt und warte momentan noch darauf, dass er wieder dieses unglaublich hohe Niveau erreicht. Leider konnte mich dieser Band zwar mehr als Band 2 catchen, aber an seinen ersten Thriller der Reihe kommt es leider nicht heran.
An seinem wunderbar flüssigen Schreibstil liegt es zunächst einmal nicht. Ich bin wieder förmlich durch die Seiten geflogen. Er hat wieder einen sehr spannenden Einstieg in die Geschichte gewählt, der an Brutalität nicht spart. Also nichts für schwache Nerven! Eigentlich genau die Sorte Thriller, die ich unglaublich schätze. Auch die kurzen Kapitel und die mehreren Perspektiven haben mir unglaublich gut gefallen.
Leider muss ich sagen, dass ich den Fall zwar spannend fand, aber wirklich umhauen konnte es mich nicht. Vielleicht hätte ich davor nicht unbedingt einen Andreas Gruber lesen sollen, durch dessen über 600 Seiten Thriller ich förmlich durchgeflogen bin. Da kann ein Lars Schütz leider nicht zu 100% mithalten.
Jan und Rabea sind interessante Charaktere, aber gerade Jan habe ich den Vorgängerromanen wegen seiner besonderen Eigenheiten geliebt, die jetzt leider immer mehr verschwunden sind. Er wirkt fast schon zu gewöhnlich. Ich bin ein großer Fan von besonderen Kommissaren/Profilern, die aus der breiten Masse der Thriller herausstechen. Auch die Opfer- und Täterperspektiven sind mir ein bisschen zu kurz gekommen.
Insgesamt ein solider Thriller, den man schnell innerhalb ein paar Stunden inhaliert hat, aber ich habe schon bessere Thriller gelesen, deswegen vergebe ich 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Fünf Schicksale, eine Prophezeiung, ein Auserwählter: Nur einer kann die Welt retten – oder in den Untergang stürzen ...

The Age of Darkness - Feuer über Nasira
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Mit diesem Cover hat sich der cbj Verlag und die Coverdesigner mal wieder selber übertroffen. Wow. Einfach wow. Dieser silbrig glänzende Untergrund, die Flammen und die wunderschön ausgearbeiteten Elemente ...

Mit diesem Cover hat sich der cbj Verlag und die Coverdesigner mal wieder selber übertroffen. Wow. Einfach wow. Dieser silbrig glänzende Untergrund, die Flammen und die wunderschön ausgearbeiteten Elemente und Figuren lassen mein High Fantasy Herz förmlich höher schlagen. Es ist auf jeden Fall ein Eyecatcher in jedem Regal. Auch der Klappentext klingt mit seinen „Das Lied der Krähen“ Vibes unglaublich cool. Katy Rose Pool lässt die Vibes durchaus nur anklingen, aber letztendlich kreiert sie etwas ganz Eigenes.

Trotz klassischem High Fantasy typischen Worldbuilding und Elementen und einem etwas schleppenden Anfang, der das Setting, die fünf Charaktere, den geschichtlichen Hintergrund und das Magiesystem einführt, kann sie mit einem sehr lockeren, anschaulichen und fließenden Schreibstil punkten. Neben interessanten Charakteren wie Ephyra, Hassan, Jude, Anton oder auch Beru bringt sie eine gewisse Diversität der Charaktere in ihre Geschichte, die ich an dieser Stelle gerne loben möchte. Momentan kann ich noch nicht wirklich sagen, ob es mir zu viele Perspektiven/Charaktere sind oder ob es die Geschichte gebraucht hätte. Ich mag Mehrperspektivität in Büchern unglaublich gerne, weil somit eine besondere Lebendigkeit erzielt wird.

Leider konnte mich nicht die gesamte Handlung durchweg packen. Der Anfang war mir an manchen Stellen ein bisschen too much, dann wurde die Handlung immer besser und ich konnte und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, besonders das letzte 1/3 hat mir unglaublich gut gefallen. Teile des Mittelteils waren leider wieder ein bisschen langatmig und haben mich in meinem Lesefluss gestört, obwohl ich immer noch durch die Seiten geflogen bin.

Insgesamt hat die Autorin einen soliden Auftakt erschaffen, der mehr als neugierig auf seine Folgebände macht, besonders dieses rasante Ende und dieser unfassbar gemeine Cliffhänger lassen meine Gedanken sogar jetzt nicht los. Natürlich ist noch sehr viel offen und nicht alle Fragen geklärt, aber die Geschichte ist auch noch lange nicht zu Ende erzählt, schließlich folgen noch zwei Bände, auf die ich natürlich unglaublich gespannt bin. Die Charaktere waren nicht alle gleich tief aufgebaut, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin dies noch vertiefen wird. Vorerst gebe ich dieser Geschichte 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Die Knochennadel
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Mit "Die Knochennadel" hat Andreas Gruber einen Thriller geschaffen, der es in sich hat.
Schauplatz: unter anderem Paris, Nizza und Monaco. Mysteriöse Morde, ein verschwundenes Artefakt und eine verschwundene ...

Mit "Die Knochennadel" hat Andreas Gruber einen Thriller geschaffen, der es in sich hat.
Schauplatz: unter anderem Paris, Nizza und Monaco. Mysteriöse Morde, ein verschwundenes Artefakt und eine verschwundene Lebensgefährtin, eine düstere Vergangenheit und ein Privatermittler, der einiges auf dem Kasten hat.
Zunächst kann der Autor mit einem sehr flüssigen, spannenden und temporeichen Schreibstil brillieren, sodass ich das Buch in nur zwei Tagen förmlich verschlungen habe. Ab einer bestimmten Stelle konnte ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe zwar ziemlich schnell die groben Puzzleteile zusammenfügen können, aber ein paar Eckdaten hatten mir dennoch gefehlt.
Wir begleiten Peter Hogart bei einer spannenden Ermittlung, die ihm in einem fremden Land alles abverlangt, auf der Suche nach seinen Freunden, seiner Familie. Die Zeit arbeitet gegen ihn. Die finale Auflösung hat mich fertig gemacht, mir sogar teils die Tränen in die Augen getrieben im Anblick dieser Grausamkeiten. Die Drahtzieher waren überaus brutal, deswegen würde ich den Zartbesaiteten eher von der Geschichte abraten, obwohl sie unglaublich gut gemacht und fesselnd erzählt ist.
Ich bin glücklich, dass ich einen neuen Thrillerautoren für mich entdeckt habe und ich habe auf jeden Fall große Lust auch die beiden vorherigen Fälle zu lesen. Hogart habe ich aufgrund seiner kauzigen Art sehr in mein Herz geschlossen und ich bin ebenfalls ein großer Fan seiner Praktiken, seiner Intelligenz und seinem Einfallsreichtum.
Ich kann euch die Geschichte nur empfehlen. Ich kann natürlich nicht wirklich auf besondere Einzelheiten eingehen, weil das natürlich spoilern würde, aber ich kann nur wiederholen, dass Andreas Gruber eine sehr temporeiche, rasante und unglaublich spannende Geschichte geschrieben hat, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich vergebe 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Eine Welt voller Drachen, starker Frauenfiguren und politischer Intrigen

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
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High Fantasy, Drachen, zwei verfeindete Reiche, Religionen und eine Autorin, die im englischsprachigen Raum sehr gehypt wird. Meine Neugier war mehr als geweckt und letztendlich wurde ich zum Glück nicht ...

High Fantasy, Drachen, zwei verfeindete Reiche, Religionen und eine Autorin, die im englischsprachigen Raum sehr gehypt wird. Meine Neugier war mehr als geweckt und letztendlich wurde ich zum Glück nicht enttäuscht, obwohl es zunächst sehr danach aussah.
Ich bin leider sehr schleppend in die Geschichte hinein gekommen. Der Schreibstil war hart, drückend und ich musste mich förmlich durch die Seiten kämpfen, besonders, weil ich gar keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Bis ich diese magische 150 Seiten Grenze überschritten habe. Schlagartig wurde der Schreibstil um Welten besser, die Geschichte nahm immer mehr an Fahrt auf und irgendwann konnte ich mich gar nicht mehr von den Seiten losreißen. Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt, aber überwiegend aus Eads Perspektive, passend zum Untertitel des Buches. Sie war zum Glück mit Abstand meine liebste Protagonistin. Dicht gefolgt von Loth, den ich auch immer lieber gewonnen habe. Mit den beiden Anderen konnte ich leider eher etwas weniger anfangen, aber dies könnte auf jeden Fall darin begründet liegen, dass der Fokus auf Ead und der Königin lag und die Anderen eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Die LGBTQ+ Elemente fand ich übrigens auch richtig schön in die Geschichte integriert. Der Fokus liegt nicht auf den Liebesgeschichten, sondern auf der Handlung, aber es hat sich wunderbar gelesen.
Der Spannungsbogen baut sich erst nach und nach auf. Am Anfang wird die Welt eingeführt, die nicht die Einfachste ist, mit vielen verschiedenen Religionen, Ländern, Völkern, Ausgangssituationen und politischem Kalkül, das natürlich an einem Königshof eine große Rolle spielt. Mit der Zeit wurde es immer besser und besser. Zunächst konnte ich mir kaum vorstellen, Lust darauf zu haben, den zweiten Teil der Geschichte kennenlernen zu wollen, aber das Ende... Dieses Ende. Ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht, weil die Geschichte zwar etwas schwächer beginnt, aber sich wirklich gemausert hat. Ich habe große Hoffnungen, dass mir der 2. Band noch viel besser gefallen könnte, weil sich das Setting und die Ausgangssituationen drastisch verändert haben. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf noch eine andere Perspektive der Reiche zu sehen. Insgesamt vergebe ich 4/5 Sterne und kann euch nur raten... beißt euch durch die ersten 150 Seiten durch! Es lohnt sich!

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