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Veröffentlicht am 09.04.2017

Mal ein ganz anderer Thriller, allerdings für meinen Geschmack etwas zu politisch

Der Raub
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Der Raub von Daniel Silva

Ein Gabriel-Allon-Thriller

Inhaltsangabe / Klappentext

Für den Restaurator war Frieden nur die Zeit zwischen dem letzten Krieg und dem nächsten. Frieden war eine Täuschung, ...


Der Raub von Daniel Silva

Ein Gabriel-Allon-Thriller

Inhaltsangabe / Klappentext

Für den Restaurator war Frieden nur die Zeit zwischen dem letzten Krieg und dem nächsten. Frieden war eine Täuschung, ein flüchtiges Trugbild …

Der israelische Geheimagent und Restaurator Gabriel Allon bessert gerade ein Altarbild in Venedig aus, als die italienische Polizei seine Hilfe verlangt: Ein krimineller Kunstsammler wurde brutal in dessen Villa am Comer See ermordet. Ausgerechnet Gabriels langjähriger Weggefährte Julian Isherwood gilt als Hauptverdächtiger. Um die Unschuld des Kunsthändlers zu beweisen, muss Allon den wahren Täter aufspüren. Seine Ermittlungen führen ihn quer durch Europa bis in den Nahen Osten. Dabei stößt er auf ein mörderisches Komplott von gigantischem Ausmaß – und kommt dem berühmtesten gestohlenen Gemälde der Welt auf die Spur …

Meine Meinung

Für mich war es das erste Buch das ich von Daniel Silva gelesen habe und es hat mir im großen und ganzen richtig gut gefallen. Mit dem Schreibstil hatte ich keine Probleme, er war flüssig.

Obwohl es sich bei dem Thriller um
eine Thrillerreihe handelt hatte ich keinerlei Probleme dem Buch ohne Vorkenntnisse zu folgen. Ich habe angefangen zu lesen und war gleich gefesselt.

Julian Isherwood sollte für einen Bekannten in Italien ein Gemälde untersuchen, aber so weit kam es dann nicht. Als er sein Ziel erreicht hat, findet er den Besitzer des Bildes bestialisch ermordet vor. Alles deutet darauf hin das er den Kunstsammler ermordet hat und da kommt dann Gabriel Allone ins Spiel. Die italienische Polizei bittet ihn um Hilfe, eigentlich will er den Auftrag ablehnen aber als er hört das sein alter Freund Isherwood als Hauptverdächtiger festgenommen wurde ändert er seine Meinung und beginnt mit seinen Ermittlungen.

Der Thriller hat mich, zumindest am Anfang, richtig gefesselt. Es war einfach einzigartig wie Allone an den Fall ran ging und beeindruckend zu lesen was für mächtige Freunde er hatte und wie er mit ihrer Hilfe begann den Fall zu bearbeiten. Die Ideen die er hatte und auch umsetzte waren wirklich gigantisch. Dazu kam das es zahlreiche Einblicke in die Welt der Kunst gab und alles so geschildert wurde das man sich ein Bild von der Arbeit eines Restaurators machen konnte, aber auch von der eines Fälschers. Beides war richtig Klasse, ebenso wie Gabriel Allone selbst. Der Charakter Gabriel Allone hat mir richtig gut gefallen – irgendwie trifft auf ihn der Spruch „Harte Schale, weicher Kern“ zu. Man spürt vom ersten Moment das er die „einfache“ Arbeit als Restaurator liebt, seine Liebe zu der Kunst, aber auf der anderen Seite merkt man auch sofort wie er umschaltet wenn er zum Agenten oder aber Helfer der Polizei wird. Auch hier ist er zu hundert Prozent bei der Arbeit. Der weiche Kern der in ihm steckt zeigt sich wenn es um seine Frau geht – sie und die Kinder die bald kommen sollen stehen bei ihm an erster Stelle. Wenn es um sie geht wird lernt man in von einer ganz anderen Seite kennen, man spürt auch die Angst die er immer um sie hat.

In seinem neusten Fall geht es rasant und brisant zu.

Die Jagd nach dem Mörder des Kunstsammlers ist gigantisch und das einzige was es mir etwas schwer machte der Geschichte non-stop zu folgen waren die vielen Namen die mir um die Ohren geknallt wurden. Egal in welchem Land, und das waren nicht wenige, Allone unterwegs war überall hatte er Leute mit denen er durch die Vergangenheit verbunden war, die ihm ebenso vertrauten wie er ihnen und somit bekam er von allen Seite Hilfe bei seinen Ermittlungen und seinen vielen Plänen die er schmiedete um die Unschuld seines Freundes zu beweisen. Dabei geht es später nicht mal nur noch um den Mord an dem Kunstsammler oder um ein Gemälde das seit Urzeiten verschwunden war, auch die Politik spielt eine große Rolle. In dem Moment wo die Politik ins Spiel gekommen ist war das Buch für mich nicht mehr so reizvoll. Die begonnene Jagd nahm eine andere Richtung ein und das was mich am Anfang so sehr fasziniert hat war urplötzlich weg. Dennoch war ich weiterhin begeistert, den das was Allone mit seinen Helfern so alles gedreht und gedeichselt hat war wirklich allererste Sahne, aber es war nicht mehr dasselbe.

Es gab in diesem Buch sehr viele unterschiedliche Charaktere so dass man pauschal sagen kann, der eine war auf Anhieb sympathisch, der andere brauchte seine Zeit bis man ihn mochte und der Rest blieb einfach bis zum Ende unsympathisch.

Cover und Titel passen eigentlich ganz gut zum Buch und dessen Inhalt. Beim Cover musste ich erst überlegen was es mit dem Inhalt zu tun hat, aber im Nachhinein habe ich eine Vorstellung wie es sich einfügt. Ein Hingucker ist es in jedem Falle und es macht auf jeden Fall neugierig auf das Buch.

Mein Fazit

Ich habe lange hin und her überlegt wie ich das Buch bewerte. Für mich war es mal eine ganz andere Art von Thriller wie ich sie bislang kenne und das reizte mich ungemein. Meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, gegen Ende spielte das politische (für meinen Geschmack) eine zu große Rolle und dennoch hatte das Buch etwas das es mich nicht aus den Händen legen hat lassen.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne die ich jedoch auf 4 Sterne aufrunde.

Irgendwann werde ich mir den ersten Band der Thriller-Reihe zulegen, den Gabriel-Allone hat es geschafft mein Interesse an ihm zu wecken.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Ein sehr bewegendes, aber auch fesselndes Buch

Sturmherz
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Sturmherz von Corinna Bomann

Inhaltsangabe/Klappentext
:
Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre ...

Sturmherz von Corinna Bomann

Inhaltsangabe/Klappentext
:
Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.

Meine Meinung:

Sturmherz war das erste Buch das ich von Corina Boman gelesen habe. Ich kann jedoch schon jetzt sagen das es mit Sicherheit nicht das letzte war.
Eine bewegende Geschichte die Corina Bomann aufs Papier gezaubert hat, eine Geschichte die an die große Sturmflut in Hamburg zurückerinnert, aber auch eine Geschichte die zeigt das so eine Kathastrophe nicht nur Verwüstung zurück lässt sondern auch ganz andere Auswirkungen haben kann. Mich hat das Buch so sehr gefesselt das ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich fühlte mit den einzelnen Charaktern und zum Ende hin sah ich vieles aus einem anderen Blickwinkel. Eine tolle Geschichte mit Charakteren in die man sich reinversetzen konnte, mit denen man fühlte. Abgerundet wurde alles durch einen anschaulichen und flüssigen, fesselnden Schreibstil bei dem man zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselte.

Alexa ist 11 Jahre alt als ihre Mutter urplötzlich verschwindet. Drei Monate weiß keiner was mit ihr passiert ist, drei Monate voller Angst und Schrecken dann ist sie plötzlich wieder da, aber sie ist nur noch ein Schatten dieser selbst. Sie spricht nicht über diese drei Monate, keiner weiß was passiert ist aber alle haben an den Folgen zu knabbern. Sie entfremdet sich von ihrer Familie und keiner findet mehr Zugang zu ihr. Damit verändert sich alles und besonders Alexa hat an diesen Folgen zu knabbern. Die Mutter wird ihr immer fremder und die Jahre vergehen ohne das sich etwas am Verhältnis der beiden ändert. Als Alexas Mutter dann krank wird und ins Koma fällt muss Alexa sich entscheiden ob sie die Vormundschaft für die Mutter übernehmen will. Keine leichte Entscheidung die sie zu fällen hat.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. In dem einen wird die Geschichte des Mädchens Cornelia erzählt die keine leichte Kinder- und Jugendzeit hat. Als sie endlich die Möglichkeit hat ein neues Leben zu beginnen und aufzubauen macht ihr die Sturmflut einen Strich durch die Rechnung. Alles kommt anders wie sie denkt und sie steht auf einmal ganz alleine da und muss versuchen ihren Weg zu finden. In der Gegenwart liest man die Geschichte rund um Alexa die bis zu ihrem 11. Geburtstag glücklich und zufrieden mit ihrer Familie lebt. Dann ändert sich auch ihr Leben und erst als ihre Mutter ins Koma fällt wird das Rätsel um deren damaliges Verschwinden, aber auch ihr Verhalten danach aufgeklärt.
Durch die parallel laufenden Handlungsstränge bekommt man eine ganz andere Sicht auf Alexas Mutter Cornelia und man versteht langsam aber ganz warum alles so gekommen ist, aber warum die Mutter so handelte. Nicht alles konnte man verstehen, aber Cornelia kommt einem im Laufe der Zeit näher auch Alexa findet wieder Zugang zu der Mutter.
Die Geschichte war sehr bewegend geschrieben und ich hatte immer wieder Bilder vor Augen. Ich mochte die einzelnen Charaktere und besonders berüht hat mich wie sehr die Sturmflut das Leben von Cornelia und Richard verändert hat, aber auch wie Jahrzehnte später Alexa noch unter den Folgen zu leiden hatte. Oftmals schlich sich mir ein Tränchen ins Auge, aber am Ende des Buches war ich zufrieden.
Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen und das Buch wurde so geschrieben das man die Vergangenheit aus Sicht der jeweiligen Betroffenen gelesen hat und somit dann auch einen direkten Zugang zu den jeweiligen Charakteren bekam. Man verstand wieso die Vergangenheit einen so großen Einfluss auf die Gegenwart bekam, aber man konnte auch Cornelias Verhalten etwas besser verstehen. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit lernte auch Alexa ihre Mutter neu kennen, besser verstehen und am Ende konnte auch sie ihr verzeihen.

Ein Buch das mich richtig bewegt und mitgenommen hat, aber auch das mir die damalige Sturmflut nochmals mit anderen Augen sehen lies. Ein Schicksal wie sie damals wohl auf der Tagesordnung waren und so wie sie Cornelias Leben verändert hat ging es wohl damals vielen anderen auch. Besonders gut gefallen hat mir auch das Alexa am Ende einem neuen Anfang entgegen blicken konnte und die Vergangenheit zufrieden hinter sich lassen konnte.

Ein Hingucker der besonderen Art war auch das Cover des Buches. Es passte, wie auch der Titel, sehr gut zum Inhalt.

Mein Fazit:

Ein spannendes und fesselndes Buch bei dem Liebe und Trennung eine große Rolle spielt und bei dem vieles anders ist wie es scheint. Von mir bekommt "Sturmherz" eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Eine sehr bewegende Geschichte - für mich ein Highlight des 1. Quartals 2017

Ein geschenkter Anfang
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Ein geschenkter Anfang von Lorraine Fouchet

Bei dem Buch haben mich Titel, Cover und Inhaltsangabe gleichermaßen in den Bann gezogen und ich musste das Buch einfach lesen. Für mich war es das erste ...


Ein geschenkter Anfang von Lorraine Fouchet

Bei dem Buch haben mich Titel, Cover und Inhaltsangabe gleichermaßen in den Bann gezogen und ich musste das Buch einfach lesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich kann schon jetzt sagen, es war nicht das Letzte. Das Buch war flüssig geschrieben und jeder einzelne Charakter ist mir ans Herz gewachsen.

Die wohl größte und bedeutendste Rolle in dem Buch spielt die kürzlich verstorbene Lou. Eine Frau die nicht nur von ihrer Familie geliebt und geschätzt wurde. Eine Frau, die weiß wie schwer es für die Familie ohne sie sein wird.Lou war das Band das die Familie zusammen gehalten hat und sie weiß das ohne sie die Familie zerbrechen wird. Als Mutter spürt Lou was ihre Kinder bewegt, aber auch das ihre Kinder in ihrem jetzigen Leben nicht glücklich sind. Der Vater spielt im Leben der Kinder keine große Rolle. Man spürt wie traurig es sie macht das ihre Kinder den geliebten Mann nie so richtig kennengelernt haben, das sie ihm nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringen können wie ihr. Man spürt wie sehr sich Lou Gedanken um die Familie macht. Sie möchte das ihre Kinder wieder glücklich sind und das aus den einzelnen Personen wieder eine Familie hat. Lou weiß das Jo alles versuchen wird um ihren letzten Wunsch zu erfüllen, aber sie weiß auch das Jo eine Aufgabe braucht um über ihren Tod hinwegzukommen.

Lorraine Fouchet hat eine sehr berührende und bewegende Geschichte geschrieben bei der man nicht nur weinen, sondern ab und dann auch lachen kann. Die Mischung war genial. Die Liebe spielt in dem Buch eine genauso große Rolle wie Lou, die auch nach ihrem Tod allgegenwärtig ist. In die Charaktere kann man sich gut reinfühlen weil man immer wieder aus Sicht jeden einzelnen liest und dabei viel aus der Gegenwart, aber auch viel aus der Vergangenheit mitnimmt. Ich mochte die Familie, jeden einzelnen - bei manchen braucht man etwas länger bis sie einem sympathisch sind, aber je mehr man über sie liest umso mehr wachsen sie einem ans Herz.

Lorraine Fouchet hat eine Geschichte geschrieben die mich sehr berührt hat. Die Liebe spielt in dem Buch eine große Rolle und Lou schwebt auch nach ihrem Tod wie ein roter Faden durch die Seiten. Immer wieder gibt es Rückblicke, ihre Sicht der Dinge so dass man sie bildlich vor Augen hat. Besonders gut gefallen hat mir das die Autorin immer wieder Wendungen eingebaut hat mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Man spürt auf jeder Seite welche Lücke Lou hinterlassen hat und man kann ahnen wie schwer es für Jo werden wird, Trauer und Aufgabe zu bewältigen. Wird Jo es schaffen - wird er wieder einen Zugang zu seinen Kindern finden?? Wird er es schaffen sie glücklich zu machen und somit Lous letzten Wunsch erfüllen? Wird er über den Tod seiner Frau hinweg kommen und endlich Teil der Familie werden? Wie gut das es noch Pomme und ihre Mutter gibt. Pomme, die uneheliche Tochter seines Sohnes, ist sein Sonnenschein. Die beiden verbindet eine bedingungslose Liebe, sie verstehen sich ohne Worte. Eine Verbindung die er in dieser Art zu seinen Kindern nie aufbauen konnte. Beide sind unglücklich mit ihrem Leben und man spürt wie sehr sie die Mutter vermissen, den lebenden Vater jedoch gar nicht brauchen. Jos unterschiedliche Enkeltöchter mochte ich sofort und es hat mir gefallen das die beiden sich im Laufe der Zeit, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, angefreundet haben. Die Mädels haben den gleichen Papa und es ist berührend zu lesen wie die beiden Mädels ihr Leben und ihren Papa sehen. Jo hadert oft mit sich, wünscht sich das er gestorben wäre und nicht die geliebte Frau die von allen so sehr gebraucht wird. Trotzdem bemüht er sich den letzten Wunsch seiner Frau zu erfüllen, er weiß das es nicht einfach ist, die Sache scheint aussichtslos, aber dann kommt dieser Tag der alles ändert.

"Ein geschenkter Anfang" ist eine Geschichte die traurig und schön zugleich ist. Eine Geschichte die zeigt, das nichts ist wie es ist und das ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann.

Lorraine Fouchet hat mich mit ihrer Geschichte mitgenommen, meine Gefühle fuhren Achterbahn, es gab Wendungen und Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte und sie hat mich zu Tränen gerührt. Ich konnte mich in alle Charaktere reinversetzen, mit ihnen fühlen und es war als würde ich als stiller Beobachter in einer Ecke sitzen. Meine Erwartungen an das Buch wurden sogar noch übertroffen und dafür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Hilfe, Oma hat Burn-Out - unterhaltsam, witzig, frech - Klasse

Oma wird erwachsen
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Oma wird erwachsen von Liv Jansen

Häkelkreis, Kirchenchor, Kaffeekränzchen mit den Nachbarinnen, dann noch die Tiere versorgen – Oma Edith ist ausgebrannt! Enkelin Isabell eilt ihr gemeinsam mit ihrem ...

Oma wird erwachsen von Liv Jansen

Häkelkreis, Kirchenchor, Kaffeekränzchen mit den Nachbarinnen, dann noch die Tiere versorgen – Oma Edith ist ausgebrannt! Enkelin Isabell eilt ihr gemeinsam mit ihrem besten Freund, Kosmetiker Kalle, zur Hilfe. Oma muss dringend lernen, auch mal Nein zu sagen! Bald schmeißen Isabell und Kalle nicht nur im Alleingang den idyllischen Resthof an der Ostsee sondern entwickeln auch eine höchst lukrative Antistress-Therapie für überarbeitete Großstädter. Der kleine Ort lebt richtig auf – doch ein hinterhältiger Grundstücksmakler versucht mit allen fiesen Tricks, sich Omas Hof unter den Nagel zu reißen …

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch welches ich von Liv Jansen gelesen habe. Der Schreibstil war locker, flockig, witzig und passte genauso gut zu dem Buch wie auch das witzige Cover. Ein Blick auf das Cover verspricht eine witzige, unterhaltsame Geschichte und genau die wurde dann auch geliefert. Manchmal war es etwas überspitzt, aber das hat mich nicht weiter gestört.

Die Charaktere haben mir richtig gut gefallen, allen voran die Oma die unter Burn - Out leiden soll. Es wird recht schnell klar das Oma kein Burn-Out hat sondern einfach nur das Wörtchen "Nein" in ihrem Wortschatz nicht vorkommt. Die Bewohner des Dörfchens Seestein wissen das natürlich nur zu gut und wenn es irgendwo klemmt, was recht oft der Fall ist, ruft man halt Isabells Oma an.

Isabel lebt in Hamburg und arbeitet dort als Assistentin bei einem Filmproduzenten. Ihr Chef ist arrogant und behandelt sie mehr schlecht wie recht. Er ist recht sprunghaft und verlangt viel von Isabell die auch brav alles für ihn erledigt obwohl ihr vieles nicht passt. Aber, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so geht alles seinen Gang bis sie eines Tages vor die Tür gesetzt wird. Isabell ist stinke sauer, weiß nicht was sie tun soll.

Eine große Rolle in dem Buch spielt auch Isabells bester Freund Kalle. Er arbeitet als Kosmetiker und sein größtes Problem ist das er nicht immer die Klappe halten kann und so seine Kunden immer wieder vergrault. Auch bei ihm läuft nicht alles so rosig, wie gut das er sich immer bei Isabell ausheulen kann. Die beiden bauen sich immer wieder gegenseitig auf und unterstützen sich wo sie nur können.

Isabell liebt ihre Oma und sie hat schöne Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit mit Oma in Seestein. Als sie nun erfährt das die Oma krank ist möchte sie ihr endlich etwas zurück geben. So kommt es das sie, mit Kalle im Schlepptau, ihre Zelte in Seestein aufschlägt und darauf achtet das Oma sich nicht übernimmt. Nicht jedem Seesteiner gefällt das, am allerwenigsten aber Oma die ihr eigenes Ding weiter machen möchte.

Isabell und Kalle wissen nicht wie es für sie beruflich weitergehen soll, sie genießen erst einmal die Zeit bei Oma, helfen ihr und gerade Kalle lernt man hier von einer ganz anderen Seite kennen. Eines Abends schauen sich die beiden einen Bericht über Burn-Out an und dabei kommt ihnen die Idee das sie ja eigentlich Seminare für gestresste und unter Burn-Out leidende Leute anbieten könnten. Der Gedanke ist noch nicht einmal ausgedacht da geht es schon los, allerdings kommen sie mit ihrer Idee einem Imobilienmakler in die Quere der davon träumt sämtliche alten Gebäude aufzukaufen und ein Ferienparadies für Urlauber entstehen zu lassen.....

Ein richtig unterhaltsames, erfrischendes und spritziges Buch bei dem alles anders kommt wie man denkt. Die Charaktere waren Creme ala Creme und man konnte sie sich bildlich vorstellen. Die Oma war der Hit und die Sprüche die sie brachte waren einfach nur der Hammer. Von wegen Burn-Out, die Oma machte in dem Buch allen etwas vor. Isabell und Kalle haben mir aber auch richtig gut gefallen, man merkte richtig wie wohl sie sich fernab der Großstadt fühlten und es machte richtig Spaß zu sehen wie sich ihre Idee entwickelte, auch wenn nicht immer alles nach Plan lief.

Die Nebencharaktere sind der Autorin auch gut gelungen. Der schüchterne Polizist Hulle, die Dorfbewohner die nicht begreifen können das Oma Edith nicht mehr zur Verfügung steht, alle zusammen machen das Buch zu dem was es ist.

Mein Fazit:

Eine humorvolle und tolle Geschichte die mich von Anfang bis Ende wunderbar unterhalten hat, die die ein oder andere Überraschung für mich bereit hielt. Ein tolles Buch bei dem man wunderbar entspannen kann und bei dem man während des Lesens immer ein breites Grinsen im Gesicht hat. Oma Edith bringt`s immer wieder auf den Punkt.

Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Das Meisterstück der Profiler-Reihe - besser kann es nicht mehr werden

Keiner hört dein Schweigen
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Keiner hört dein Schweigen


Dania Dicken

Inhaltsangabe / Klappentext:

In einem Krankenhaus in Birmin
gham taucht die verwahrloste siebzehnjährige Kathie auf, die vor acht Jahren spurlos verschwand ...

Keiner hört dein Schweigen


Dania Dicken

Inhaltsangabe / Klappentext:

In einem Krankenhaus in Birmin
gham taucht die verwahrloste siebzehnjährige Kathie auf, die vor acht Jahren spurlos verschwand - gemeinsam mit ihrer Schwester Tracy. Psychologen und Sozialarbeiter versuchen vergeblich, von ihr etwas über den Verbleib ihrer Schwester zu erfahren. Doch Kathie schweigt. Nur zu Andrea scheint sie Vertrauen zu fassen. Kurzentschlossen nimmt die Profilerin das Mädchen mit zu sich nach Hause. Noch ahnt sie nicht, dass sie damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre ganze Familie in tödliche Gefahr bringt.

Meine Meinung:

Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll, denn der 6. Band der Profiler-Reihe war ein Meisterstück von Anfang bis Ende. Selten ist mir ein Thriller so ans Herz gegangen wie "Keiner hört dein Schweigen". Es war eine spannende, aber auch sehr emotionale Achterbahnfahrt. Ein Thriller der mich zum Weinen gebracht hat. Ein Buch das sehr bewegend ist und immer wenn ich von Tracy und Katie gelesen hatte schob sich mir automatisch das Bild der kleinen Maddie vor Augen, die damals unter mysteriösen Umständen in Portugal verschwand. Aber nicht nur Maddies Schicksal hatte ich vor Augen, auch das der vielen Kinder die immer wieder spurlos verschwinden und nicht mehr auftauchen. Ein Thriller der auch im wahren Leben so ablaufen könnte, ein Buch das mich von Anfang an in ein Gänsehautfeeling versetzt hat.
Der Schreibstil war wieder einmal grandios und das Buch hat mich von Anfang an gefesselt.

Katie und ihre Schwester Tracey wurden im Alter von 9 und 11 Jahren auf dem Nachhauseweg entführt und plötzlich nach 8 Jahren taucht Katie verwahrlost und unterernährt in einem Krankenhaus in Birmingham auf. Schnell konnte man ihre Identität ausmachen aber alle Versuche das Mädchen zum Reden zu bringen schlugen fehl. Katie konnte einfach nicht reden, sie stand unter Schock. Dazu kommt das sie jahrelang missbraucht wurde und Angst vor Männern hatte. Traumaspezialist Gordon weiß das nur einer das Mädchen zum Reden bringen kann - seine Kollegin, die Profilerin Andrea die in ihrem Leben selbst schon mal Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und sich somit ganz gut in das Mädchen reinversetzen kann. Andrea haddert kurz mit sich, den noch immer hat sie nicht vergessen was damals passiert ist. Sie kann inzwischen zwar damit umgehen, hat aber Angst das alles wieder nach oben kommt und sie runterzieht. Allerdings weiß sie auch ganz genau das es um Tracys Leben geht und das sie im Moment die einzige ist die eventuell zu Katie durchdringen kann. Also nimmt sie sich dem Mädchen an, nach einiger Zeit kommt sie auch zu ihr durch. Katie redet, aber sie fühlt sich im Krankenhaus unwohl und deshalb nimmt Andrea Katie mit zu sich nach Hause um sie dort weiter zu therapieren. Sie ahnt in dem Moment noch nicht das sie damit ihre ganze Familie in höchste Lebensgefahr bringt.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzen Seite gefesselt, ich war sprachlos und emotional hat mich das Buch sehr berührt. Dania Dickens Bücher sind nicht immer leicht zu lesen, sie bringt es auf den Punkt aber dieses Mal war es wirklich Hardcore. Was Katie und Tracy in ihrer Gefangenschaft erleben mussten war wirklich kein Zuckerschlecken, dabei war klar das die Autorin manches nur anritzte und nicht ins kleinste Detail ging. Man konnte aber zwischen den Zeilen lesen und hatte dabei immer Namen aus dem realen Leben vor Augen - sei es nun die kleine Maddie, Natascha Kampusch oder Jaycee Lee Dugard. Schicksale die einem nahe gegangen sind und die man sofort mit der Geschichte in Verbindung bringt. Bewegend wie Katie aus der Zeit ihrer Gefangenschaft erzählt, aber auch wie sie langsam lernen muss die Vergangenheit hinter sich zu lassen und leben lernen muss. Die erste Zeit in Freiheit ist nicht leicht für sie - diese ganzen Eindrücke, die vielen Menschen, das Licht - es ist für sie nicht einfach, dazu dann das Wissen das ihre Schwester immer noch in Gefangenschaft ist, aber auch das man sie sucht. Alles sehr bewegend und gefühlvoll geschrieben, die Spannung ist auch immerzu vorhanden.

Auch die Profilerin Andrea stößt bei diesem Fall an ihre Grenzen, vieles was sie hinter sich gelassen hat drängt wieder an die Oberfläche und man spürt wie sehr sie mit Katie leidet. Durch ihre Vergangenheit findet Andrea schnell Zugang zu Katie und wird ihr eine große Stütze. Andreas Stütze ist auch in diesem Fall ihr Mann Greg und ihre Tochter Julie. So traurig und beklemmend die Geschichte auch ist, dadurch das die Familie und Freunde in Danias Dickens Profiler-Reihe immer eine große Rolle spielen kommt man zum Luft holen und manchmal kann man auch ein bisschen lachen. Das braucht man gerade in diesem besonderen Fall auch. Es ist schön wenn man wieder auf bekannte Gesichter trifft und sieht was aus ihnen geworden ist.
Besonders gut dargestellt wurde auch die Mutter der verschwundenen Kinder. Auch für sie waren die letzten Jahre nicht einfach und man kann sich gut in sie reinversetzen. 8 Jahre zwischen Hoffnung und Angst - dann taucht eine Tochter wieder auf, kann aber nicht sagen was aus der Schwester geworden ist. Die Mutter möchte ihr Kind einfach nur in die Arme schließen, aber für das Kind ist die Mutter eine Fremde geworden. Ein Konflikt der sehr gut geschildert wurde und der mir als Mutter mehr wie einmal Tränen in die Augen gebracht hat. Ich litt mit der Mutter ebenso wie mit Katie.

Spannend von Anfang bis Ende, denn auch wenn das Schicksal von Katie und Tracy einem total in den Bann gezogen hat wollte man natürlich auch wissen warum alles so gekommen ist und wer hinter der Entführung steckte. Lange Zeit tappte man im Dunkeln, bis sich urplötzlich eine Spur auftat und die jagten einem dann gleich nochmals kalte Schauer über den Rücken. Die Frage wo Tracey steckt, ob man sie retten würde können war genauso spannend wie die Frage ob die Entführer weiterhin nach Katie suchten. Sie wusste zu viel und stellte für die Entführer eine große Gefahr dar.
Ein richtig spannendes, bewegendes, gefühlvolles, fesselndes Buch das einem mehr wie einmal zum Weinen bringt, das einen Zittern lässt, das einen an die Realität erinnert und das einen nicht kalt lässt. Das Cover und der Titel passen unheimlich gut zum Inhalt des Buches, aber auch zu den bisherig erschienenen Bände dieser Reihe.

Mein Fazit:

Ich habe schon viele Buchreihen gelesen aber immer wieder war dann mal eines dabei das mich enttäuscht hat. Bei Dania Dickens Bücher ist es genau umgekehrt, jedes Mal setzt sie noch einen obendrauf. Ich denke dieses Buch ist mit Abstand das Beste der Reihe und wahrscheinlich auch die Krönung. Ich kann mir nicht vorstellen das dieses Buch noch übertroffen werden kann. Es war einfach genial und eine Message an alle, sozusagen in Memory an all die Kinder die täglich verschwinden und nicht wieder auftauchen.

Meiner Meinung nach ist "Keiner hört dein Schweigen" das Meisterstück dieser Reihe und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.