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Veröffentlicht am 29.11.2025

Hamouli, Hamouli, Mepp Mepp Mepp! Oder: zamonische Lindwurm-Weihnachten

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Inhaltsangabe Verlag:
Als Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ...

Inhaltsangabe Verlag:
Als Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ein Fest schildert, das Moers frappierend an unser Weihnachtsfest erinnert hat. Die Lindwürmer Zamoniens begehen es alljährlich und nennen es »Hamoulimepp«. Während dieser drei Feiertage steht die Lindwurmfeste ganz im Zeichen der beiden Figuren »Hamouli« und »Mepp«, die unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Ruprecht verblüffend ähneln. Außerdem gehören zur Tradition Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ungesundes Essen, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr. Laut Moers, kein Freund der Weihnachtsfeierei, gibt dieser Brief von Mythenmetz einen profunden Einblick in die Gebräuche einer beliebten zamonischen Daseinsform, der Lindwürmer. Nie war Weihnachten so zamonisch.

Meine Inhaltsangabe:
Auf 51 Seiten plaudert Hildegunst von Mythenmetz in Briefen an Hachmed Ben Kibitzer über das Fest Hamoulimepp auf der Lindwurmfeste, erörtert Gebräuche und lässt sich eher abfällig über dieses große, 3 Tage andauernde Fest aus. Begleitet werden die Briefe von kleinen Illustrationen, die auf die letzten 33 Seiten mit Taxonomischen Tafeln verweisen und dort bildlich in all ihren Variationen dargestellt sind.

Erster Satz: »Hamouli, Hamouli, Mepp Mepp Mepp!«

Mein Eindruck:
Hamoulimepp erinnert stark an unser Weihnachten, was auch den Titel des Buches erklärt. In gewohnt witzigen, teils bissigen und immer herrlich fantasievoll ausgeschmückten Briefen lässt sich mein Lieblings-Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz über das Fest der (Lindwurm-)Feste aus, regt sich über die Gebräuche auf, schwadroniert über Lieder, Gedichte, Essen und den Brauch der Geschenke und lässt irgendwie kein gutes Haar übrig, nur um am Ende doch irgendwie fast sentimental zu werden. Ich mag Moers Schreibstil sehr, die irren Wortkreationen, diese Ideen, mal schräg und skurril, dann wieder zum Schmunzeln und Grübeln. Die Optik des Buchs gefällt mir sehr gut. Das gelbliche Briefpapier, auf schwarzem Hintergrund, die rotbraune Schrift, die vielen Illustrationen, all das lädt zum Schmökern ein und ich war ratzfatz fertig mit dem Briefwechsel. Sehr unterhaltsam und völlig zamonisch. Ein kleiner Ausflug ins festliche Zamonien, kein Roman, kein dickes Meisterwerk, einfach ein kleines, nettes und sehr unterhaltsames Büchlein über Weihnachten auf der Lindwurmfeste. Die Taxonomischen Tafeln hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, da sie eigentlich nichts erklären, aber sie stören mich auch nicht. Ich mags, daher 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2025

Stricken, Sticken, Stechen: der 4. Fall des Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclubs

Fadenkreuz
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Inhaltsangabe Verlag:
Ein Heiratsschwindler, eine Sticknadel als Mordwaffe und ein Kommissar mit ungewollter Unterstützung – ein neuer Fall für Kommissar Wallenstein und den Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub!
Es ...

Inhaltsangabe Verlag:
Ein Heiratsschwindler, eine Sticknadel als Mordwaffe und ein Kommissar mit ungewollter Unterstützung – ein neuer Fall für Kommissar Wallenstein und den Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub!
Es geht trubelig zu in Madlfing: Der jährliche Winterbasar steht vor der Tür. Die Vorbereitungen kosten den Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub einige Nerven. Nur Camilla hält sich zurück, konzentriert sich stattdessen auf ihren neuen Lover. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt: Frank ist ein waschechter Heiratsschwindler – und er wird im Blauen Land ein jähes Ende finden. Natürlich können die Damen vom MKHC es nicht hinnehmen, dass eine der ihren des Mordes verdächtigt wird ... Kommissar Wallenstein muss sich wieder auf ihre äußerst tatkräftige Mithilfe bei den Ermittlungen einstellen!

Meine Inhaltsangabe:
Adventszeit in Madlfing: das Erste Madlfinger Stickfestival mit Workshops und Krimi-Begleitprogramm ist ein voller Erfolg und der Weihnachtsbasar steht auch kurz bevor. Die Frauen vom Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub (MKHC) haben alle Hände voll zu tun und eigentlich keine Zeit, um in einem Mordfall zu ermitteln. Doch das müssen sie, denn Hauptverdächtige ist Camilla. Sie soll ihren aktuellen Lover ersticknadelt haben. Die antike Nadel steckt nicht nur in der Brust des Toten, sondern auch in einem mit dem Spruch Liebe erträgt alles bestickten Tuch, zwischen erträgt und alles hat jemand das Wort fast geschrieben. Scheint also eine Beziehungstat gewesen zu sein, wie passend, dass Camilla und der Tote sich am Vorabend gestritten haben. Die MKHC-Damen sind aber von Camillas Unschuld überzeugt und so kommt es, wie Kommissar Wallenstein schon fast erwartet hat: seine Ermittlungen werden tatkräftig vom MKHC unterstützt.

Erster Satz: »Ein Wirbel polarer Kaltluft hatte Madlfing und ganz Oberbayern in ein Winterwunderland verwandelt.«

Mein Eindruck:
Es hat ungefähr 0,3 Sekunden gedauert und schon war ich wieder mittendrin in Madlfing. Kommissar Wallenstein und Wollladenbesitzerin Ariadne sind ja nun ein festes Paar, was den Krimi aber nicht verwässert, sondern einfach sehr gut passt. Die übrigen Figuren sind wie eh und je einfach zum Gernhaben und ich fühlte mich in der illustren Runde sofort wieder wohl. Der Fall selbst ist spannend und mit Hand und Fuß gestrickt, so dass ich schön miträtseln konnte, einen vagen Verdacht hatte ich dann auch irgendwann, der sich dann zum Ende hin bestätigt hat. Nebenbei habe ich wieder einmal ein bisschen was über Handarbeitskunst gelernt und konnte mich zudem an den bildhaften Beschreibungen des Settings erfreuen, viel Schnee und ein bisschen weihnachtliche Stimmung inklusive. Im Anhang gibt es dann wieder eine Strickanleitung (diesmal der MKHC-Schal, der auch in der Geschichte vorkommt) und ein Kreuzstich-Zählmuster für das MKHC-Logo. Einfach nur gut und super unterhaltsam und ich freue mich jetzt auf Band 5 und ein Wiedersehen mit all den inzwischen liebgewonnenen Madlfingern. 5/5 Sterne. Wer gerne humorvolle, bayerische Krimis mit spannenden Fällen mag, dem kann ich die Reihe ans Herz legen. Bitte mit Band 1 anfangen, es baut aufeinander auf, auch wenn die Fälle jeweils abgeschlossen sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2025

Unglaublich lustiges Zamonien-Abenteuer voller Fantasie und verrückter Einfälle

Qwert
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Inhaltsangabe Verlag:
Nach einem Sturz durch ein Dimensionsloch erwacht Qwert, der Gallertprinz aus der 2364. Dimension, in der Parallelwelt Orméa. Irritiert stellt er fest, dass er im Körper und der Rüstung ...

Inhaltsangabe Verlag:
Nach einem Sturz durch ein Dimensionsloch erwacht Qwert, der Gallertprinz aus der 2364. Dimension, in der Parallelwelt Orméa. Irritiert stellt er fest, dass er im Körper und der Rüstung eines attraktiven Ritters steckt, den er aus Trivialromanen kennt: Prinz Kaltbluth. Kein Wunder also, dass er zunächst eine gefesselte Schönheit befreien muss, die von einem dreiköpfigen Ungeheuer bewacht wird. Mit Hilfe seines unsichtbaren Degens Tarnmeister gelingt die Befreiung – doch die Gerettete entpuppt sich als gefährliche Janusmeduse, die alles Leben mit ihrem bösen Blick in Stein verwandeln will. Von nun an hat Prinz Kaltbluth eine ritterliche Verpflichtung: Er muss Orméa von der entfesselten Meduse erlösen. Ungünstig nur, dass er sich gerade unsterblich in sie verliebt hat.
Walter Moers schickt uns auf eine rasante Reise durch eine wahnwitzige Welt, die aus nichts als Abenteuern, Spannung, Ritterromantik, dialoglustigem Humor und reiner Fabulierlust besteht. In diesem atemlosen Pageturner, wo nichts ist, wie es scheint, und immer alles anders kommt, als man denkt, kreuzen sich die abenteuerlichsten Ideen und Bilder unserer Kultur, von antiken Mythen und Ritterromanen bis zu Fantasyfilmen; von den Nibelungen und der griechischen Sagenwelt über Don Quichote und König Artus´ Tafelrunde bis hin zu Monty Python. Qwert ist ein reich illustrierter Lesespaß für alle von 9 bis 99.

Meine Inhaltsangabe:
Qwert, Gallterprinz aus der 2364. Dimension, fällt mal wieder durch ein Dimensionsloch und landet in Orméa. Aber nicht als Gallertprinz, sondern im Körper des berühmten Ritters Prinz Kaltbluth. Er ist verwirrt aber auch begeistert, dass er endlich mal einen Körper mit Gliedmaßen hat und so verwundert es nicht, dass er auf die Hilferufe einer schönen Maid reagiert und diese vor einem vermeintlichen Ungeheuer befreit. Doch die vorgebliche Jungfrau ist eine Janusmeduse, eins der gefährlichsten Wesen in Orméa, deren Blick alles Lebendige versteinern kann. Qwert bricht also auf, Orméa vor der Gefahr zu beschützen und bekommt dabei Hilfe von seinem Knappen Oyo, der eigentlich Queekwigg der Küstengnom ist, der ebenfalls durch ein Dimensionsloch gefallen und in Orméa gelandet ist. Zu zweit, nein, pardon, zu dritt, denn Reitwürmchen Schneesturm ist mit von der Partie, machen sie sich also auf den Weg quer durch Orméa, um den Schaden der befreiten Janusmeduse wieder gut zu machen. Blöd nur, das Qwert sich in diese verliebt hat und sie sich in ihn. Außerdem gibt es noch viele Ritter, die mit Prinz Kaltblut ein Hühnchen zu rupfen haben.

Erster Satz: »Qwert Zuiopü stürzte durch ein Dimensionsloch.«

Mein Eindruck:
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Endlich wieder nach Zamonien (bzw. in die Parallelwelt Orméa)! Ich fühlte mich sofort mittendrin und habe Tränen gelacht über all das Absurde und Urkomische, was ich hier zu lesen bekam. Dabei strotzt die Story wieder vor lauter Fantasie und Ideen, bei denen ich mich echt frage, wie man wohl auf sowas kommt. Verliebt habe ich mich auch, und zwar in Schneesturm, das Reitwürmchen. Die Dialoge sind fabelhaft bis völlig schräg und saukomisch, die Handlung einfach nur gut und sehr spannend. Ich habe ein paar alte Bekannte aus den zamonischen Vorbänden getroffen und mich riesig darüber gefreut. Um Qwert zu lesen, sind allerdings keine Kenntnisse der Vorbände nötig (aber wer sie nicht liest, verpasst trotzdem was). Der dicke Wälzer von fast 600 Seiten wird durch viele Moers typische s/w-Illustrationen veredelt, die einfach genial sind. Im Buchvor- und -nachsatz findet sich zudem eine Karte von Orméa, mit der man den Überblick behalten kann. Für mich ein Meisterwerk, ein Feuerwerk aus Humor, Spannung, Fantasie und einer Schreibkunst, die ihresgleichen sucht. Ich liebs! 5/5 + Highlight-Sternchen!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 25.11.2025

Toleranz, Akzeptanz und Offenheit schon für die ganz Kleinen, herrlich lustig verpackt

Schwein im All – Roboter im Stall
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Inhaltsangabe Verlag:
Schweinchen Henry staunt nicht schlecht, als eine seltsame Maschine vom Himmel fällt. Neugierig kommt er näher – und findet sich wenig später in einem echten Raumschiff wieder. Doch ...

Inhaltsangabe Verlag:
Schweinchen Henry staunt nicht schlecht, als eine seltsame Maschine vom Himmel fällt. Neugierig kommt er näher – und findet sich wenig später in einem echten Raumschiff wieder. Doch die Außerirdischen verstehen ihn völlig falsch!
Roboter Piep3 will die Erde erforschen, doch nichts läuft wie geplant. Die Maschinen hier sind so … unfreundlich! Warum redet denn niemand mit ihm?
Zwei lustige Geschichten voller Missverständnisse – über das Fremdsein, verrückten Begegnungen und die wunderbare Kunst, sich trotzdem zu verstehen.

Meine Inhaltsangabe:
Bei diesem Wendebuch werden zwei Geschichten erzählt, die in der Mitte des Buches ein gemeinsames Ende haben. Schweinchen Henry findet sich plötzlich in einem Raumschiff wieder und versteht zuerst nicht, was die Roboter von ihm wollen. Trotzdem gefällt es ihm dort im All, aber ein Schweinchen gehört dennoch in den Stall und so kehrt es wieder zurück.
Im Stall taucht eines Tages plötzlich der Roboter Piep3 auf, der zur Erde gekommen ist, um mehr über diese zu erfahren. Doch keiner hier versteht ihn und umgekehrt genauso. Bis er irgendwann erkennt, dass hier eigentlich trotzdem alles okay und gut ist, nur seine Vorstellungen waren die falschen.

Erster Satz:
»Henry suhlt sich im kühlen Nass und genießt es mehr als irgendwas.« (Schweinchen)
»Piep3 kommt von einem fernen Stern, zusammen mit anderen Robotern.« (Roboter)

Mein Eindruck:
Wie von Franziska Freys Kinderbüchern nicht anders gewohnt, besticht auch dieses wieder durch seine herzallerliebsten, großformatigen bunten Illustrationen. Der Text ist in Reimform und lässt sich holperfrei und flüssig lesen, was mir sehr gut gefällt. Ganz großartig ist natürlich das Konzept eines Wendebuches. Hier kann man das Buch drehen und wenden und stellt fest: beide Geschichten haben dasselbe Ende. Zunächst ist Schweinchen in einer fremden Umgebung und danach Roboter. Und beide schaffen sie es, sich mit Offenheit, Vertrauen und Mut einander anzunähern und haben den Wunsch, viel mehr über den jeweils anderen zu erfahren. Hier werden also schon den ganz Kleinen wichtige Themen wie Offenheit, Toleranz, Akzeptanz vermittelt, aber auch Neugierde und Mut haben einen Stellenwert, was mir sehr gut gefällt. 5/5 Sterne und eine Empfehlung an alle, die mit den vermittelten Themen gern die Welt ihrer Kids offener und freundlicher machen wollen und das mit ganz viel Spaß dabei.

Veröffentlicht am 24.11.2025

Autismus aus der Sicht eines Schattenkindes

Das Universum im Käseloch
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Inhaltsangabe Verlag:
Gwendolyn hat einen Bruder mit Autismus. Dieser pflegt eine besondere Obsession zu Käse, er ist überzeugt, dass man um die Löcher herum essen muss, um das Universum im Käseloch intakt ...

Inhaltsangabe Verlag:
Gwendolyn hat einen Bruder mit Autismus. Dieser pflegt eine besondere Obsession zu Käse, er ist überzeugt, dass man um die Löcher herum essen muss, um das Universum im Käseloch intakt zu halten. Gwendolyn selbst hat aber etwas ganz anderes im Kopf: Sie will unbedingt zur gefragten Halloween-Party einer beliebten Schülerin eingeladen werden. Denn in diesem Jahr hat sie sich als Kostüm etwas ganz Ausgefallenes überlegt: Sie will als Universum im Käseloch gehen. Doch nichts läuft nach Plan und am Ende gerät Loris durch Gwendolyns Handeln in Gefahr ... Zum Glück ist da die lokale Käserei, in der alle wieder heil zusammenfinden!

Meine Inhaltsangabe:
Gewndolyn möchte unbedingt auf die angesagte Halloween-Party ihrer bei allen beliebten Mitschülerin. Doch die grenzt Gewendolyn und ihre beiden Freunde aus, da diese die drei Uncoolen sind. Doch so schnell gibt Gewendolyn nicht auf. Blöd nur, dass sich in ihrer Familie alles um ihren jüngeren Bruder Loris dreht. Der ist im Autismus-Spektrum und benötigt klare Regeln und Abläufe, was permanent die Aufmerksamkeit der Eltern beansprucht. Gewndloyn ist genervt, hat aber schon eine Idee, wie sie es auf die Party schafft und welches Kostüm sie dafür anziehen wird. Warum das letztlich alles schief geht und Loris in Gefahr gerät, liest Du am besten selbst. Eins ist sicher: Käse spielt dabei eine große Rolle!

Erster Satz: »Mein Bruder ist blöd.«

Mein Eindruck:
Zunächst gefallen mir Cover und der lustige Titel sehr gut, weil beides richtig neugierig macht, was wohl dahintersteckt. Und das, was dahintersteckt, gefällt mir mindestens genauso gut. Es ist eine Geschichte über Autismus, aber aus der Sicht des Schattenkindes (also des Geschwisterkindes, das immer ein bisschen hinter der Erkrankung des Bruders zurückstecken muss). Das ist hier wunderbar kindgerecht, aber auch realistisch gelöst. Gewendolyns Gefühle gegenüber ihrem Bruder sind völlig nachvollziehbar, dennoch wird gut erklärt, warum es einfach so ist, wie es eben ist. Autistische Kinder benötigen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. So blöd (nicht dumm! Sondern blöd) Gewendolyn ihren Bruder auch findet, sie liebt ihn natürlich doch. Und ich mag es total, wie die Auseinandersetzung der Geschwister dargestellt, aber nicht thematisch überstrapaziert wird. Geschwister fetzen sich halt einfach mal (ich weiß, wovon ich spreche, ich habe vier Geschwister), ganz egal, ob einer dabei eine Erkrankung hat oder nicht. Nebenbei wird auch noch Mobbing und Ausgrenzung angesprochen, aber auch Freundschaft und Familie. Verpackt in eine lustige, berührende und spannende Halloween-Story. Ein Buch, das Verständnis schafft. Für das erkrankte, aber auch sehr für das Schattenkind. Und was nun das ominöse Universum im Käseloch ist? Finde es selbst heraus! 5/5 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere