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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2018

Eine wundervolle Unterhaltungslektüre mit gedanklichen Anreizen!

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Der Inhalt: Durch einen Zufall landet der Astronaut Thomas Major bei dem falschen Anschluss und muss sich nun mit der vergesslichen Dame Gladys auseinandersetzen. Und dann führt ein Anruf dazu, dass Miss ...

Der Inhalt: Durch einen Zufall landet der Astronaut Thomas Major bei dem falschen Anschluss und muss sich nun mit der vergesslichen Dame Gladys auseinandersetzen. Und dann führt ein Anruf dazu, dass Miss Gladys und ihre zwei Enkel seine Hilfe brauchen. „Zögerlich und leise fluchend wird der Mann im All zum Helfer in der Not.“

Die Charaktere hätten kaum unterschiedlicher sein können. Mayer Tom ist eine verbitterte und vor Sarkasmus triefende Figur, die mit seiner Art zwar äußert witzig, aber manchmal auch sehr nervig sein kann. Miss Gladys hingegen ist eine liebenswürdige und leichtgläubige ältere Dame, die an Demenz leidet. Zusammen bilden sie einen interessanten Mix zweier Persönlichkeiten, die mich mit ihrer Gegenseitigkeit super unterhalten konnten.

Das Besondere an diesem Roman war für mich, die Gedankenwelt von Miss Gladys. Sie weiß, dass sie vergesslich ist und an einer Krankheit leidet und dieser Fakt wurde gut im Schreibstil aufgenommen. Die Zwiegespaltenheit und die Unsicherheit ihrerseits kam gut zur Geltung, was für mich als Leser Verständnis gegenüber dieser Krankheit, Demenz, hervorruft. Auch möchte ich die Charakterentwicklung des Astronauten erwähnen, denn Thomas Major hatte am Ende mehr zu bieten als anfangs erwartet.

Der Klappentext hätte mich vermuten lassen, dass es sich hierbei um ein sehr viel humorvolleres Buch handelt, aber das war nicht der Fall. Viel eher war es eine leicht traurige Erzählung mit lustigeren Szenen zwischendrin. Auch hätte ich nicht erwartet, dass die Geschichte so realisierbar wäre. Abgesehen von dem Astronauten bleibt der Roman absolut glaubwürdig.

Mein Fazit: Eine zugleich traurig sowie glücklich stimmende Geschichte mit einigen Lachern zwischendrin. Eine tolle Unterhaltungslektüre, die gedankliche Anreize bietet.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Ein unterhaltsamer Roman für entspannte Lesestunden mit einer soliden Geschichte.

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Inhaltlich: Annika ahnt nichts böses als sie wie gewohnt an ihrem Geburtstag zur Arbeit, an einem hoch angesehenen Gymnasium als Lehrerin, geht. Überrascht wird sie allerdings vom Schulleiter, der sie ...

Inhaltlich: Annika ahnt nichts böses als sie wie gewohnt an ihrem Geburtstag zur Arbeit, an einem hoch angesehenen Gymnasium als Lehrerin, geht. Überrascht wird sie allerdings vom Schulleiter, der sie wegen des Personalmangels an eine sogenannte „Brennpunktschule“ versetzt. Total unglücklich über diese Situation beginnt ein neuer (ungewollter) Abschnitt in ihrer Laufbahn und sogar in ihrem Leben.

Die Charakterentwicklung von Annika war das Besondere an diesem Roman. War sie mir am Anfang noch regelrecht unsymaptisch mit ihrer Überheblichkeit, so hat sie schnell ihre Einstellung gegenüber der neuen Schule ändern können und mich mit ihrer neuen Denkweise umstimmen können. Man kann sagen, dass ich sie von Seite zu Seite immer mehr mochte.

Die Problematik bezüglich des Lehrerwesens (zu wenige Lehrer, die meist kaum Zeit haben individuell auf ihre Schüler eingehen zu können) wurde nebensächlich als wichtiges Thema behandelt. So wird der Leser nebenbei mit diesem Problem konfrontiert und kommt nicht umhin, sich darüber Gedanken zu machen. Eine schöne Nebensächlichkeit zum Beginn des Buches, die sehr realistisch umgesetzt wurde. Eine wichtigere Problematik und die wohl konfliktreichere war die aussichtslose Lage der Schüler an dieser Gesamtschule. Die Schüler selbst meinten, dass sie keine Zukunft hätten. Eine interessante Lage, der Annika bevorsteht und ich war sehr neugierig darauf, wie sie darauf wohl reagiert.

Die Geschichte an sich fand ich sehr unterhaltsam und trotz der hohen Seitenanzahl von satten 576 Seiten kam keine Langeweile auf. Die Entwicklung der Handlung stufenweise zu erlesen hatte eine gewisse Spannung an sich, die mich Kapitel für Kapitel weitergebracht hat, ohne das ich merkte, wie ich durch die Seiten flog.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Roman für entspannte Lesestunden mit einer soliden Geschichte. Das war mein erstes und sicherlich nicht letztes Buch von Petra Hülsmann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein unterhaltsamer kurzer Roman, welcher perfekt für einen gemütlichen Lesenachmittag ist.

Die Buchhandlung der Träume
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Inhalt: In diesem dünnen Büchlein begleitet der Leser Nina in ihrem Alltag. Sie ist eine Buchhändlerin mit finanziellen Sorgen. Allerdings glaube ich eher, dass es eigentlich sogar zwei Handlungen gab, ...

Inhalt: In diesem dünnen Büchlein begleitet der Leser Nina in ihrem Alltag. Sie ist eine Buchhändlerin mit finanziellen Sorgen. Allerdings glaube ich eher, dass es eigentlich sogar zwei Handlungen gab, denn Adele, eine gute Freundin unserer Protagonistin, spielt eine große Rolle im Roman und so erfährt man in der Summe mehr über sie und ihre Vergangenheit als über Nina.

"Jeder Kunde kann ein Buch, das für ihn eine große Bedeutung hat, dem zufällig nächsten Kunden schenken." - Eine schöne Tradition aus Ninas Buchhandlung

Schichtweise/Adele: Erzählt wird die Geschichte von Adele, einer älteren Dame, die schon seit einiger Zeit Stammkundin und gute Freundin von Nina ist. Sie begleitet den Leser durch das Buch und parallel zur Gegenwart mit Ninas Leben wird uns ihre Vergangenheit mitsamt aller wichtigen Erlebnisse erläutert. Wobei der Schwerpunkt nicht auf Dialogen oder Handlungen liegt, sondern auf den Gefühlen und Gedanken von Adele. Aber auch in der Gegenwart werden dem Leser ihre Gedanken auf jeder Seite begegnen, denn Adele besitzt eine unglaublich philosophische Art (wodurch sie mir sehr sympathisch war). Ihren Gedanken habe ich gerne gelauscht. Sie besitzt im Allgemeinen einen sehr liebenswürdigen Charakter, wodurch schnell eine Nähe zwischen ihr und dem Leser entsteht.

Die Autorin hat die Gabe zwei Geschichten in einem zu erzählen, ohne dabei Verwirrung zu stiften. Mir gefiel es, wie im Klappentext Nina als Hauptperson angepriesen wird, aber eigentlich Adele der Star dieser Geschichte ist. Zumindest hatte ich das so im Gefühl. Nachdem ich das Büchlein ausgelesen hatte, kam es mir jedenfalls so vor, als kenne ich Adele viel besser als Nina.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer kurzer Roman, welcher perfekt für einen gemütlichen Lesenachmittag ist.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Eine schöne alltagsnahe Erzählung

Alles Begehren
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Inhaltsangabe: Jeder kennt diesen einen Moment, der die Weichen neu stellt und alles verändert. Und wenn man das Leben zurückspulen könnte wie eine VHS-Kassette, dann würde man auf diesen Moment spulen ...

Inhaltsangabe: Jeder kennt diesen einen Moment, der die Weichen neu stellt und alles verändert. Und wenn man das Leben zurückspulen könnte wie eine VHS-Kassette, dann würde man auf diesen Moment spulen – um sich anders zu entscheiden.
1985: Callum ist ein glücklich verheirateter Familienvater. Die Studentin Kate ist bildschön und gewohnt, sich das zu nehmen, was sie braucht. Sie begegnen sich – und begehren einander mit solch einer Macht, dass es ihrer beider Leben beinahe zerstört. Aber nur beinahe. Siebzehn Jahre später treffen sie sich wieder. Das Leben hat auf den Moment der Entscheidung zurückgespult. Sie können noch einmal wählen. Doch das Leben verfolgt einen eigenen Plan.

Vor allem die authentischen Charaktere aus dem Roman habe ich am liebsten gemocht. Jeder hatte seine Vorzüge, Probleme und Eigenarten, die so treu beschrieben wurden, dass ich sie geglaubt habe. Am Ende des Buches hatte ich den Eindruck, ich könnte erahnen, was sie als nächstes Denken oder wie handeln würden, so nah waren mir die Figuren. Am meisten deutlich wurde das bei Kate oder Callum. Ihre Verhaltensweisen waren für mich am verständlichsten, aber selbst Nebenprotagonisten kamen nicht kurz, was ich sehr positiv finde. Jeder hat seine individuelle Geschichte, die erzählt wurde.

Mit der Erzählweise der Geschichte hatte ich manchmal etwas Probleme, da ich als Leser leicht den Faden verlieren kann. Die Erzählung erfolgt anhand des Alltages, hat also sozusagen keinen festen Ablauf. Zumindest empfand ich so. Einerseits finde ich das gut, da die Authentizität des Roman durch diese realitätstreue verstärkt wird, aber andererseits werden dadurch viele zusätzliche Details genannt, welche oft keine Relevanz haben.

Mein Fazit: Zwar zu detailreich, aber dennoch eine schöne alltagsnahe Erzählung, die ich genossen habe zu lesen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Eine schöne Buchidee, aber mit einem zu detailreichen Schreibstil und dem Leser fremden Charakteren.

Das Mädchen, das in der Metro las
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Erschienen als gebundenes Buch (18€) und als eBook (14,99€) im DuMont Verlag am 22.05.2018.

Kurz zum Inhalt: Durch Zufall lernt unsere Hauptperson Juliette den Büchersammler Soliman kennen. Dieser macht ...

Erschienen als gebundenes Buch (18€) und als eBook (14,99€) im DuMont Verlag am 22.05.2018.

Kurz zum Inhalt: Durch Zufall lernt unsere Hauptperson Juliette den Büchersammler Soliman kennen. Dieser macht sie schnell zu einer seiner "Kuriere". Von nun an ist es Juliettes Aufgabe von ihr ausgewählten Personen das richtige Buch zu schenken und somit vielleicht etwas im Leben dieser Menschen zu bewegen, denn das richtige Buch kann zu einer großen Veränderung führen.

Die Ausdrucksweise, welche im Roman benutzt wurde, hatte viele langgezogene Sätze, so dass ich am Ende einige Passagen mehr als nur einmal lesen musste. An unruhigen Orten, ich las meist in der Bahn, fiel es mir schwer mich auf das Gelesene zu konzentrieren. Meistens lag die Länge an der detailtreue der Autorin. Leider beschreibt sie meiner Meinung nach einfach zu viel. Zwar liegt der Charme oft eben in diesen Details, aber für mich war diese Schreibart auf Dauer einfach zu anstrengend.

Die Geschichte hingegen mochte ich wirklich gerne und als Leser kam ich schnell ins Träumen und zum Nachdenken. Wie würde ich regieren wenn eine mir fremde Person ein Buch schenken würde, das perfekt zu mir passt? Würde ich so etwas machen können? Wohl eher nicht. Gedanken, über die ich stundenlang philosophieren könnte. Daher werden besonders Buchliebhaber ihre Freude an diesem dünnen Büchlein von nur 176 Seiten haben.

Die Charaktere hingegen waren mir zu "fremd". Bei der geringen Seitenzahl kann ich das zwar etwas nachvollziehen, aber mir hat einfach die Nähe zu den Figuren gefehlt. Man könnte sagen durch die weinigen persönlichen Informationen kam keine Sympathie, und vor allem Verständnis der Handlungen, meinerseits auf.

Mein Fazit: Eine schöne Buchidee, aber mit einem zu detailreichen Schreibstil und dem Leser fremden Charakteren.