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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Eine Liebe die alles überwinden kann..

Lips Don't Lie
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Riley ist neu in Miller. Und die ungeschriebenen Gesetze dieser Stadt interessieren sie nicht im geringsten. Sie will sich ihren Platz nicht nehmen lassen - weder den auf dem Basketballfeld, noch den an ...

Riley ist neu in Miller. Und die ungeschriebenen Gesetze dieser Stadt interessieren sie nicht im geringsten. Sie will sich ihren Platz nicht nehmen lassen - weder den auf dem Basketballfeld, noch den an Tristans Seite. Doch Tristans Schicksal scheint besiegelt. Seit dem Tod seines Vaters ist er festes Mitglied der FiftySevens. Und das heißt: Treue oder Tod..

Die Geschichte bedient sich einiger Klischees. Der Badboy, der eigentlich nur auf das eine Mädchen wartet, dass ihm zeigt, dass es auch anders geht. Der all das Böse in seinem Leben eigentlich nicht will, einen Ausweg sucht und alleine nicht die Kraft dazu hat. Das toughe Mädchen, dass sich einen Platz zwischen den Jungs erkämpft, vor nichts zurückschreckt, bei dem die Grenze zwischen Mut und Dummheit relativ schmal ist. Eigentlich kann ich sowas nicht leiden, Klischeekisten sollten eigentlich immer besser zu bleiben. Hier schadet es aber nicht, denn zumindest Riley ist so gut ausgearbeitet, dass es einfach prima funktioniert. Tristan bleibt zwar etwas blass, der lässt sich aber gut von Riley mitziehen, sodass das kaum auffällt.

Die Geschichte liefert deutlich weniger Drama und Spannung, als man nach dem Klappentext erwarten könnte. Es wird viel mehr Wert auf die Beziehungsentwicklung zwischen Riley und Tristan gelegt als auf die Spannung, die Aktivitäten der Gang und Tristans Weg hinaus. Das fand ich ein bisschen schade, hier hätte ich stellenweise gerne ein bisschen mehr gelesen. Letztendlich gewinnt das Buch dadurch aber auch enorm - mein Herz zu erreichen ist nicht unbedingt leicht, ich bin so gar nicht rührselig veranlagt, aber Riley und Tristan haben es irgendwie geschafft. Und das Gefühl, dass den beiden vielleicht kein Happy End vergönnt sein wird, hat mir fast körperliche Schmerzen zugefügt.

"Lips dont lie" gewinnt am Ende trotz einiger Schwächen durch seine tiefe Emotionalität. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, es hat mich berührt und einfach an der richtigen Stelle abgeholt. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Mittendrin eingestiegen und dennoch gefesselt!

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
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In Shadow Falls leben einige Wesen die alles andere als normal sind - Hexen, Feen, Werwölfe, Vampire. Doch Kylie ist selbst in diesem bunten Haufen noch etwas besonderes - erst jetzt erfährt sie, welcher ...

In Shadow Falls leben einige Wesen die alles andere als normal sind - Hexen, Feen, Werwölfe, Vampire. Doch Kylie ist selbst in diesem bunten Haufen noch etwas besonderes - erst jetzt erfährt sie, welcher ungewöhnlichen Art sie wirklich angehört, lange war es ihr ein Rätsel. Doch damit werden leider nur noch mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Und dann ist da auch noch ein Geist, der genau so aussieht wie Holiday, die Campleiterin und eine von Kylies besten Freunden. Aber Holiday lebt - noch. Was hat das also alles zu bedeuten?

Ich kannte die Vorgängerteile nicht und hätte wohl auch nie von ihnen erfahren, wenn mir dieses Buch nicht in die Hände gefallen wäre. Zu Beginn war ich skeptisch - es ist selten leicht mit Band 4 in eine Reihe einzusteigen. So viel ist passiert und alles zu ordnen ist meistens eher anstrengend als spaßig. Hier fiel es mir allerdings erstaunlich leicht, mich in Kylies Welt zurecht zu finden. Nach den ersten paar Seiten war ich mittendrin.

Die Autorin hat eine angenehme, leicht zu lesende Art zu schreiben, die Seiten flogen beim umblättern regelrecht durch meine Finger. Anspruchsvolle Literatur ist also sicherlich etwas anderes, aber manchmal will man mit einem Fantasywerk ja auch "nur" in fremde Welten abtauchen und dem Alltag ein wenig entfliehen. Das gelingt hier wunderbar, und was ist an ein wenig Eskapismus denn so falsch?

Die Protagonisten sind alle wundervoll gezeichnet und authentisch gehalten. Den einzigen Stern Abzug gibt es dafür, dass mir Kylie stellenweise ein wenig auf den Senkel gegangen ist. Sicher, ihre Situation ist nicht leicht und die Probleme die sie hat sind wohl auch typisch für einen Teenager aber bitte - "Ich habe keine Freunde, ich gehöre nirgends hin" - du hast Holiday, Derek, Miranda, Lukas, Della die unerschütterlich an deiner Seite stehen. Eine Handvoll wirklich guter Freunde - ich finde, das ist genug um ein bisschen weniger zu jammern.

Ich werde mir vermutlich im Laufe der Zeit die anderen Bände auch noch zulegen. C.C. Hunter hat mich mit diesem Buch von ihrer Reihe überzeugt, das Werk hat mich zum träumen und oft zum lächeln gebracht, auch die Spannung kam nicht zu kurz. Definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Von Löwen und Lämmern

Am Horizont die Freiheit
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1484, ein Fischerdorf in Spanien. Nach einem Piratenüberfall bleibt der 12 Jährige Joan allein mit seinem kleinen Bruder zurück, sein Vater ist Tod, Mutter und Schwester verschleppt. Die beiden Waisenkinder ...

1484, ein Fischerdorf in Spanien. Nach einem Piratenüberfall bleibt der 12 Jährige Joan allein mit seinem kleinen Bruder zurück, sein Vater ist Tod, Mutter und Schwester verschleppt. Die beiden Waisenkinder werden in ein Kloster nach Barcelona gebracht, in ihrem Dorf ist kein Platz mehr für sie. Doch auch im Kloster können sie nicht bleiben. Joan findet schließlich Arbeit bei einem Buchhändler, entdeckt seine Liebe zu Büchern und zu Anna. Sein weiteres Leben ist geprägt von seinem tiefen Wunsch nach Rache an den Männern, die im seine Familie genommen haben und seiner unerfüllten Liebe zu Anna. Beides bringt ihn mehr als einmal in Schwierigkeiten und treibt ihn schließlich über das halbe Mittelmeer.

Ich habe selten einen Roman gelesen, bei dem ich mir so unschlüssig war, was es darüber zu sagen gibt. Zunächst einmal muss man Molist zu gute halten, dass er ein wahrer Geschichtskenner ist. Die Geschichte ist gut recherchiert, die Fakten passen zusammen und er hat sie gut in eine Handlung eingewoben - die leider nicht wirklich überzeugen kann.

Ich habe verhältnismäßig lang gebraucht, um mich in die Handlung einfinden zu können. Obwohl der Autor auf einer sehr emotionalen Ebene schreibt und der Schreibstil durchaus überzeugen kann blieben mir die Protagonisten zunächst fern. Der 12 jährige Joan wurde von Anfang an für seine Pfiffigkeit und seine Intelligenz gelobt - die ich leider an diesem Teil des Buches noch nicht wirklich erkennen konnte.

Der Mittelteil des Buches hingegen konnte mich vollständig überzeugen. Ich fand es schön, mit zu erleben, wie Joan vom Jungen zum Mann heranwächst, seine Entwicklung war authentisch beschrieben und verlief nicht gradlinig und märchenhaft. Joan machte Fehler wie jeder andere auch und genau das machte ihn für mich sympathisch. Hier begann sich Spannung aufzubauen - ich fühlte mit, mit Joan, seinen Herren, seinem Bruder, und ich wollte wissen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

Und dann.. ja, dann kam das Ende - damit meine ich in diesem Fall gut und gerne die letzten 150 Seiten. Gerade als mich meine Begeisterung für das Buch wirklich gepackt hatte war sie auch mit einem Schlag wieder verschwunden. Man könnte meinen, dass Molist plötzlich die Lust an der ganzen Sache verloren hat. "Ach, 500 Seiten haben wir schon, kein Konflikt ist gelöst, bringen wir das ganze mal flott über die Bühne." Am Anfang schweift der Autor aus, schreibt teilweise schon so langatmig dass der Leser gerne zum Punkt kommen würde und dann werden sämtliche lose Enden dürftig und schnell miteinander verwoben um zum Ende zu kommen.

Auch die beiden Protagonisten Joan und Anna gingen mir in diesem Teil - man kann es leider nicht anders sagen - nur noch auf die Nerven. Mit Joan habe ich sowieso eine Zeit gebraucht um warm zu werden, im letzten Teil hatte man allerdings das Gefühl, dass er noch infantiler war als zu Beginn der Handlung. Und da war er immerhin erst 12! Dennoch scheint sich für ihn auf wundersame Weisen immer alles zum Guten zu wenden - der Junge hat definitiv weitaus mehr Glück als Verstand! Anna hatte ich eigentlich von Anfang an als faszinierende Persönlichkeit wahrgenommen. Sie war eine - für die damalige Zeit - emanzipierte Frau, wusste was sie wollte und versuchte zumindest, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Je näher wir zum Ende kamen desto mehr wurde sie von der starken Frau zur Luftschlösser bauenden Prinzessin.

Alles in allem kann man Molist in meinen Augen keinesfalls mit einem Ken Follett vergleichen, wie es der Klappentext behauptet. Drei Sterne gibt es für den durchaus gelungenen Mittelteil und die gut recherchierten Fakten, mehr sind aber leider nicht drin. Kann man lesen - muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Nemti - Der Wanderer

Nemti
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Der Kommissaranwärter Lukas Dux darf bei der Polizei Im Team von Fritz Habermehl ein Praktikum absolvieren. Nichts hat er sich mehr gewünscht als eine spannende, ereignisreiche Zeit zu erleben - aber SO ...

Der Kommissaranwärter Lukas Dux darf bei der Polizei Im Team von Fritz Habermehl ein Praktikum absolvieren. Nichts hat er sich mehr gewünscht als eine spannende, ereignisreiche Zeit zu erleben - aber SO ereignisreich? Ein Serienmörder treibt sein Unwesen in der Eifel. Er lässt seine Opfer grausam verbluten und ritzt ihnen danach ein seltsames Symbol in die Wange. Lange erkennt die Polizei kein Muster, keinen Hinweis. Sowohl die Opfer als auch die Orte der Morde scheinen völlig willkürlich gewählt. Nur Lukas Dux erkennt irgendwann ein System..

Die Charaktere, die Wloch geschaffen hat, sind mehr als nur sympathisch und authentisch. Habermehl und Dux als Ermittlerduo funktionieren vom ersten Augenblick an perfekt miteinander und auch Dux allein, der immer wieder seine Kompetenzen überschreitet, ist dem Leser sofort nahe.

Wenn mich ein Buch dazu bringt, parallel eigene Recherchen anzustellen, muss es definitiv gut sein und mich fesseln - und genau das ist hier passiert. Die Informationen über Astronomie und Mythologie treiben den Leser an, selbst ein wenig nach zu forschen und damit in der eigenen Ermittlung einen kleinen Schritt weiter zu kommen. Dennoch tappt man völlig im Dunkeln. Mein Bauchgefühl hat mich zwar nicht getäuscht, sicher war ich mir dennoch bis zur Auflösung nicht, so blieb die Spannung bis zum Finale aufrecht erhalten.

Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil, das Buch lässt sich flüssig und zügig lesen und bald schon kommt man an den Punkt, an dem man es nur noch ungern aus den Händen legen möchte. Die Einblicke in das Handeln des Täters geben dem ganzen noch zusätzlichen Pfiff.

Ein kleines Sternchen Abzug - eigentlich ist es nur ein halbes - gibt es für das lange Nachgeplänkel. Sicher, auch nachdem der Täter bekannt ist muss in den meisten Krimis noch einiges klar gestellt werden, dieser Teil fiel mir hier aber etwas zu lang aus.

Alles in allem ein fantastischer Krimi, den ich jedem Krimi - Fan guten Gewissens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Schlag auf Schlag!

Achtzehn
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Nachdem Axel einen nicht genehmigten Podcast über die Verbindung diverser Morde online stellt ist er seinen Job los - und das soll noch sein kleinstes Problem sein. Denn die Menschen, denen er mit seinen ...

Nachdem Axel einen nicht genehmigten Podcast über die Verbindung diverser Morde online stellt ist er seinen Job los - und das soll noch sein kleinstes Problem sein. Denn die Menschen, denen er mit seinen Ermittlungen auf die Füße getreten ist, lassen sich gar nicht gern in ihren Machenschaften stören. Und ihre Kontakte reichen weit..



Ich hab oft so meine Probleme mit Skandinavischen Thriller. Unbestreitbar, sie sind immer spannend, atmosphärisch und gut. Aber durch die Fülle an ungewöhnlichen Namen und Orten verliere ich beim Lesen auch oft schnell die Orientierung und den roten Faden. Hier war das nicht der Fall. Dass unsere Protagonisten schlicht Axel und Stella heißen und das Personenregister überschaubar bleibt hat dabei sicherlich immens geholfen.

Der Thriller tritt quasi von Anfang an aufs Gas - man bekommt wenig Zeit sich einzugewöhnen bevor die Handlung Fahrt aufnimmt, die Spannung bleibt Konstant hoch und ein Ereignis folgt direkt auf ein anderes. Anton Berg hat es geschafft, die Spannungskurve konstant hochzuhalten, Langeweile kommt beim Lesen sicherlich nicht auf, im Gegenteil - es ist ziemlich schwer, eine passende Stelle zu finden um das Buch mal aus den Händen zu legen.

Auch die Charakterzeichnungen sind gut gelungen. Stella, Axels treue Freundin un Mitstreiterin, war von Anfang an mein Favorit und ist das auch geblieben. Sie ist tough, lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen und wuppt neben ihrem Anspruchsvollen Job auch noch die Rolle der Alleinerziehenden Mutter mit Bravour. Starke Frauen sprechen mich immer an und diese ist hervorragend gelungen! Axel war mir stellenweise ein bisschen zu naiv und blauäugig, wie er da planlos durch seine Ermittlungen stolpert - trotzdem. Er war durchweg authentisch und es hat mir Spaß gemacht, ihn auf seinem Weg zu begleiten.

Einzig das Ende hat mich nicht zufriedengestellt. Der Showdown war dramatisch und actionreich - da kann man diskutieren ob das nicht vielleicht schon ein bisschen drüber war, bleibt wohl Geschmackssache. Gestört hat mich aber wirklich, dass so viele Fragen am Ende offen bleiben. Im Endeffekt hat Axel nichts gewonnen. Vielleicht ist hier ein zweiter Teil geplant, ich weiß es nicht. Ich hatte nach dem Ende auf jeden Fall ein ordentlich unbefriedigtes Gefühl.

Alles in allem ist Achtzehn ein toller, spannungsgeladener Politthriller, der mir viel Freude bereitet hat. Das Ende hinterlässt einen leicht Faden Beigeschmack, aber alles andere ist fast perfekt gelungen!

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