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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2025

Spannende Verfolgungsjagd

Die Jagd
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Spannende Verfolgungsjagd

Alexa wird ungewollt Zeugin eines Mordes. Sie flieht in ihrem Auto, muss aber bald schon zu Fuß weiter - in einer Gegend, in der sie sich nicht auskennt, der Mörder schon. Und ...

Spannende Verfolgungsjagd

Alexa wird ungewollt Zeugin eines Mordes. Sie flieht in ihrem Auto, muss aber bald schon zu Fuß weiter - in einer Gegend, in der sie sich nicht auskennt, der Mörder schon. Und er wird nicht aufgeben, bis er die Zeugin erledigt hat, dessen ist sich Alexa sicher.

Ich bin eigentlich nicht unbedingt Fan von Kurzgeschichten, egal welcher Gattung. Aber dieser Kurzthriller hat es in sich. Natürlich kann man keine hoch komplexe Handlung erwarten. Aber wie viel Spannung auf diesen wenigen Seiten liegt, hat mich positiv überrascht. Ich habe praktisch eine Stunde lang den Atem angehalten, während ich an Alexas Seite durchs Unterholz geprescht bin. Die Verfolgungsjagd wird so plastisch und drastisch beschrieben, dass quasi ein Film vor dem inneren Auge abläuft.

Und es gibt nicht nur am Ende eine überraschende Wendung, sondern auch schon vorher die ein oder andere. Mir war das Ganze nur etwas zu unrealistisch-reißerisch, aber als kleines Lesehäppchen zwischendurch durchaus zu empfehlen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 25.10.2025

Hoch spannend, aber etwas zu viel von allem

Kälter
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Hoch spannend, aber etwas zu viel von allem

Inhalt:
Luzy Morgenroth hat einen ruhigen Job in der Polizeistation auf Amrum. Zusammen mit ihrem Freund und Kollegen Jörgen kümmert sie sich mal um einen Verkehrsunfall, ...

Hoch spannend, aber etwas zu viel von allem

Inhalt:
Luzy Morgenroth hat einen ruhigen Job in der Polizeistation auf Amrum. Zusammen mit ihrem Freund und Kollegen Jörgen kümmert sie sich mal um einen Verkehrsunfall, häusliche Gewalt oder kleinere Delikte. Bis eines Tages ein Mitarbeiter des Fährbetriebs auf See bleibt. Schnell ist klar, dass die Fremden, die auf der Fähre waren, mit dessen Tod zu tun haben. Luzy erkennt ihren Erzfeind: Babel. Ihn hat sie in ihrer Zeit als Personenschützerin beim BKA kennen gelernt. Damit wollte sie eigentlich nichts mehr zu tun haben, aber nun sinnt sie auf Rache.

Meine Meinung:
Andreas Pflügers Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron sowie der Agententhriller „Wie sterben geht“ haben mich vollkommen begeistert. Auch das im Oktober 2025 bei Suhrkamp erschienene „Kälter“ ist hoch spannend. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Pflüger erzählt rasant, aber auch etwas sprunghaft. Zuweilen habe ich die Übergänge verpasst und war kurzzeitig verwirrt. Dabei war ich heilfroh, dass ich mit den meisten realen Personen, Begriffen und Abkürzungen, die im Roman auftauchen, etwas anfangen konnte, da ich in der beschriebenen Zeit aufgewachsen bin, der Zeit des Kalten Krieges bis kurz nach dem Mauerfall.

Luzy ist wie Nina aus „Wie sterben geht“ eine absolut taffe Superwoman, der praktisch alles gelingt und die schwerste Verletzungen überlebt, selbst wenn sie zwischendurch ein paar Fehler macht. Auch wenn sie sich hin und wieder Gedanken um die Menschen macht, die sie getötet hat, fällt ihr das Töten doch unglaublich leicht. Mir persönlich waren es ein paar Leichen zu viel.

Schön fand ich allerdings, dass Luzy auch zu echten Gefühlen fähig ist und lieben kann. Ihre Intelligenz und ihr Durchblick sind faszinierend, ebenso ihre körperliche Fitness mit 50 Jahren.

Ein Wiedersehen mit Figuren aus den früheren Büchern des Autors habe ich schmunzelnd genossen. Man kann „Kälter“ aber auch vollkommen ohne Kenntnis der anderen Bücher lesen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.10.2025

Das Sonderdezernat Q ermittelt weiter!

Tote Seelen singen nicht
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Das Sonderdezernat Q ermittelt weiter!

Nachdem im März 2024 das groß angekündigte Finale der Reihe erschienen war, war ich jetzt einigermaßen verblüfft, einen weiteren Band zu sehen. Des Rätsels Lösung: ...

Das Sonderdezernat Q ermittelt weiter!

Nachdem im März 2024 das groß angekündigte Finale der Reihe erschienen war, war ich jetzt einigermaßen verblüfft, einen weiteren Band zu sehen. Des Rätsels Lösung: Die alte Reihe um Carl Mørck von Jussi Adler-Olsen ist tatsächlich zu Ende, der Druckluftnaglerfall endgültig abgeschlossen. Carl Mørck ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Nun geht es nach einem Wechsel zum Penguin Verlag weiter, und es sind neben Jussi Adler-Olsen noch die Autorinnen Line Holm und Stine Bolther mit am Start.

Carl Mørck taucht zwar hin und wieder bei seiner alten Truppe auf, spielt aber keine so große Rolle mehr. Gordon Taylor ermittelt neuerdings in Nordseeland, sodass vom alten Dezernat Q nur noch Assad und Rose übrig geblieben sind. Ihnen wird eine neue Kollegin zur Seite gestellt, die aus Frankreich kommende Ermittlerin Helena Henry, die davon genauso wenig begeistert ist wie Rose. Das gibt Spannungen im Team, die der Story eine gute Würze verleihen. Besonders Assads sprachliche Verbesserung von Helenas Dänisch reizt das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.

Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig; man kann sehr gut mit diesem Band in die Reihe einsteigen, auch wenn man dann Assads und Roses Geschichte nicht kennt. Für den Kriminalfall ist das absolut nicht nötig. Dieser wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Kleine Cliffhanger am Ende einzelner Kapitel sorgen dafür, dass die Spannung gehalten wird. Sie hätte allerdings durchaus noch ein bisschen höher sein dürfen. Durch ausführliche Beschreibungen der Ermittlungen und viele innere Konflikte der Protagonistinnen entstehen manchmal Längen. Zudem ist praktisch von vornherein klar, wer der Täter ist. Es geht nur noch darum, wie viele Menschen sterben werden und ob die Polizei vielleicht den ein oder anderen Mord verhindern kann.

Der Schreibstil ist rund und wie aus einem Guss, obwohl drei Autor
innen beteiligt sind. Die Handlung ist logisch aufgebaut, und mit den Hintergrundgeschichten von vor allem Helena und Rose bleiben am Rand einige lose Fäden, die es in den folgenden Bänden weiterzuknüpfen gilt. Band 12 und 13 sind bereits in Arbeit. Ich freue mich schon darauf!

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.10.2025

Viel Lokalkolorit, aber auch Spannung

Der Himmel über Nordfriesland
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Viel Lokalkolorit, aber auch Spannung

Inhalt:
Helena Reinke leidet unter Depressionen. Ihre kleine Tochter Anna ist gestorben. Von ihrem Mann Markus hat sie sich entfremdet. Und auch die Sterne können ...

Viel Lokalkolorit, aber auch Spannung

Inhalt:
Helena Reinke leidet unter Depressionen. Ihre kleine Tochter Anna ist gestorben. Von ihrem Mann Markus hat sie sich entfremdet. Und auch die Sterne können ihr nicht weiterhelfen. Sie begeht Suizid.

Eine Astrologin wird im Watt eingegraben und der Flut überlassen, eine weitere Frau wird entführt. Ein über Nacht ausgetrockneter Löschteich, ein Kornkreis und weitere paranormale Phänomene geben der Polizei Rätsel auf.

Meine Meinung:
Ich habe vorher noch kein Buch dieser Reihe, ja keines von Gerd Kramer überhaupt gelesen und hatte daher keine Erwartungen. Ich war dann aber sehr positiv überrascht von diesem 5. Band der Reihe, den man problemlos ohne Vorkenntnisse lesen kann - mit ist es wahrscheinlich noch besser.

Die ermittelnden Kommissare Flottmann und Hilgersen sind ein eingespieltes Team und sehr sympathisch. Über ihre Kabbeleien musste ich immer wieder schmunzeln. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Man bangt um die Opfer, hofft auf Rettung in letzter Minute. Da kann man schon mal den Atem anhalten. Manche Szenen empfand ich als richtig schockierend. Doch im Großen und Ganzen ist es eher ein eher ruhiger, aber gut durchdachter Kriminalroman.

Die Reihe:
1. Das Flüstern im Watt
2. Tidetod
3. Tod an der Seebrücke
4. Endstation Seeschleuse
5. Der Himmel über Nordfriesland

★★★★☆

Veröffentlicht am 17.10.2025

Mythologie, Magie und Romantik

Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der Muse
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Mythologie, Magie und Romantik

Meine Meinung:
Ich habe nun schon etliche Bücher von Sabine Schoder gelesen, angefangen bei ihrem Debütroman „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“ bis hin zur Trilogie ...

Mythologie, Magie und Romantik

Meine Meinung:
Ich habe nun schon etliche Bücher von Sabine Schoder gelesen, angefangen bei ihrem Debütroman „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“ bis hin zur Trilogie „The Romeo & Juliet Society“. Ich finde ihren jugendlich-erfrischenden Schreibstil einfach klasse und bin immer wieder von ihren Büchern begeistert. Auch „Der Kuss der Muse“ hat mir ein paar wunderschöne Lesestunden beschert. Es ist eine gelungene Mischung von griechischer Mythologie, Magie, Romantik und Spannung, garniert mit der ein oder anderen Prise Spice.

Ich durfte die 18-jährige Liv nach Korfu begleiten, wo sie an einem Autorenwettbewerb teilnimmt - nicht um zu gewinnen, sondern nur um Werbung für ihren Webtoon zu machen. Doch schnell stellt sich heraus, dass es bei dem Wettbewerb nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Teilnehmer müssen verschiedene Prüfungen auf Leben und Tod absolvieren. Wer überleben will, muss gewinnen. Was aber, wenn man sich mit den Konkurrenten angefreundet oder sich gar verliebt hat? Kann Liv sich trotzdem gegen sie durchsetzen in dem Wissen, dass sie ihnen damit schadet? Das geht der sympathischen Protagonistin total gegen den Strich! Zum Glück ist sie sehr kreativ und weiß sich in vielen Situationen gegen die Konkurrenten sowie die Veranstalter zur Wehr zu setzen.

Nicht nur Liv, sondern auch der mysteriöse Flame ist eine gelungene Figur. Ich liebe die knisternde Spannung zwischen den beiden und ihre frechen Dialoge. Dass es eine verbotene Liebe ist, macht die Sache nur umso interessanter.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: Es gibt frappierende Parallelen zur Romeo & Juliet Society-Trilogie. Dafür ziehe ich einen halben Stern ab.

Die Reihe:
1. Der Kuss der Muse
2. Die Nacht des Verrats (erscheint voraussichtlich im April 2026)

★★★★★