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Veröffentlicht am 19.10.2019

Etwas nervige Protagonisten

Was ist mit uns
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Arctis (20. September 2019)
ISBN-13: 978-3038800309
empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Originaltitel: What If It’s Us
Übersetzung: Hanna Fliedner und Christel Kröning
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Arctis (20. September 2019)
ISBN-13: 978-3038800309
empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Originaltitel: What If It’s Us
Übersetzung: Hanna Fliedner und Christel Kröning
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Etwas nervige Protagonisten

Inhalt:
Als der 16-jährige Arthur einen süßen Jungen vor dem Postamt sieht, ist es sofort um ihn geschehen. Doch bevor sich mehr ergeben kann, werden die beiden durch eine Menschenansammlung getrennt. Doch Arthur lässt nicht locker, bis er den namenlosen Jungen gefunden hat und mit ihm seine erste große Liebe erlebt.

Meine Meinung:
Die vorherigen Bücher der beiden Autoren fand ich klasse. Deshalb habe ich das auch von dieser Gemeinschaftsarbeit erwartet. Leider wurde ich aber etwas enttäuscht.

Der Schreibstil ist sehr jugendlich locker, aber auf die Anhäufung von Fäkalausdrücken hätte ich gerne verzichten können. Die einzelnen Kapitel sind wechselweise aus Arthurs und Bens Ich-Perspektive geschrieben.


Nach einem sehr schönen Anfang zieht sich die Handlung elend in die Länge. Die Geschichte von Arthur und Ben ist eine Geschichte von Aufs und Abs, von Hins und Hers. Das hat mich ziemlich genervt. Statt den anderen mal zu Wort kommen zu lassen, wird die beleidigte Leberwurst gespielt und alles, was gerade noch so toll und wichtig war, ist plötzlich nichts mehr wert. Das ist nicht nur zwischen Arthur und Ben so, sondern auch zwischen ihnen und ihren sämtlichen Freunden. Eigentlich wirken beide über weite Strecken nicht sonderlich sympathisch.

Die Gefühle der beiden kamen mir fast etwas zu kurz. Die Erzählung empfand ich als zu emotionslos. Da ging es mehr darum - typisch amerikanisch -, ob man einen gemeinsam verbrachten Abend, an dem man sich gegenseitig angeschmachtet hat, nun als Date bezeichnen kann oder nicht und ob der andere nun ein fester Freund ist oder nicht. Oberflächlichkeiten, die doch eigentlich überhaupt nicht wichtig sind. Und wenn ich noch ein Mal mehr das Wort „süß“ hätte lesen müssten, hätte ich das Buch vielleicht doch noch abgebrochen. Die gefühlten 100 Male haben mir wirklich gereicht.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 19.10.2019

Mysteriös, aber ganz unterhaltsam

Vielleicht morgen
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Taschenbuch: 471 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (9. November 2015)
ISBN-13: 978-3492307680
Originaltitel: Demain
Übersetzung: Bettina Runge und Eliane Hagedorn
Preis: 11,00 €
auch als E-Book und als ...

Taschenbuch: 471 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (9. November 2015)
ISBN-13: 978-3492307680
Originaltitel: Demain
Übersetzung: Bettina Runge und Eliane Hagedorn
Preis: 11,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Mysteriös, aber ganz unterhaltsam

Inhalt:
Emma lebt in New York. Mit Männern hat sie nur Pech.

Matthew lebt in Boston. Seit dem Unfalltod seiner Frau vor einem Jahr ist seine kleine Tochter Emily sein ganzer Halt.

Auf einem Flohmarkt macht Matthew einen Fund, der eine Verbindung zu Emma herstellt - auf ganz unglaubliche Art …

Meine Meinung:
Was nach dem Cover aussieht wie ein 08/15 Liebesroman und auch in der ersten Hälfte des Buches so wirkt, entpuppt sich nach und nach halbwegs als Thriller. Den Anfang fand ich noch recht öd, dann kam eine mysteriöse und überraschende Wendung. Ab da hatte Musso mich gepackt. Und mit jeder Seite hat der Roman mich dann mehr gefesselt.

Auch wenn die Geschichte alles andere als glaubwürdig ist und ich den Figuren nicht wirklich nahegekommen bin, konnte der Autor mich gut unterhalten. Vieles ist definitiv nicht vorhersehbar, unter anderem auch, weil es eben nicht realistisch ist.

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.10.2019

Intelligent konzipiertes Katz-und-Maus-Spiel

Wisting und der Tag der Vermissten
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Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Piper Paperback (1. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3492061414
Originaltitel: Katharina-koden
Übersetzung: Andreas Brunstermann
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Piper Paperback (1. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3492061414
Originaltitel: Katharina-koden
Übersetzung: Andreas Brunstermann
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Intelligent konzipiertes Katz-und-Maus-Spiel

Inhalt:
Ein alter Fall ist das ganz persönliche Anliegen des norwegischen Kriminalkommissars William Wisting aus Larvik. Am 10. Oktober vor 24 Jahren verschwand Katharina Haugen spurlos. Seither trifft Wisting sich jedes Jahr am Jahrestag mit Katharinas Mann Martin, mit dem er sich ein wenig angefreundet hat. Doch dieses Jahr ist Martin nicht zu Hause.

Zudem wurden in einem weiteren Cold Case Spuren gefunden, die zu Martin Haugen führen. Ist dieser Mann ein ganz anderer, als er zu sein scheint?

Meine Meinung:
Ich habe diesen 448 Seiten starken Kriminalroman innerhalb von 24 Stunden verschlungen, das sagt wohl einiges. Nun frage ich mich natürlich, warum ich von Jørn Lier Horst zuvor noch nie etwas gehört habe, denn dieser Autor schreibt einfach klasse. So musste ich jetzt feststellen, dass es sogar bereits eine Reihe um den Kommissar William Wisting gibt, die leider in Deutschland nicht allzu bekannt ist.

„Wisting und der Tag der Vermissten“ ist nun der 1. Band einer neuen Reihe, in der es um Cold Cases geht. Oftmals finde ich solche Krimis nicht allzu spannend, schließlich liegt der Fall viele Jahre zurück und auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nun auch nicht an. Jørn Lier Horst erzählt aber genau einen solchen Fall wahnsinnig fesselnd. Man spürt die Spannung praktisch unterschwellig in jedem Satz, sieht die Gefahr förmlich auf einen zurollen.

Dabei kommt Jørn Lier Horst fast ganz ohne Blut und Gewalt aus. Als ehemaliger Kriminalkommissar erzählt er lieber authentisch von der polizeilichen Ermittlungsarbeit, lässt seine Protagonisten raffiniert interagieren und setzt die Lösung des Falles wie ein Puzzle Stückchen für Stückchen zusammen.

Verschiedene Handlungsfäden werden hier genial miteinander verknüpft. Verdachtsmomente kommen auf und werden wieder verworfen. Die genauen Zusammenhänge waren für mich bis zum Schluss nicht vorhersehbar, erwiesen sich aber als äußerst logisch. Im Rückblick erkenne ich die kleinen Details, die wie beiläufig eingestreut wurden und anhand derer man auch als Leser auf die Lösung hätte kommen können. Genau so liebe ich Krimis!

Am Ende des Buches sind die ersten zwei Kapitel des 2. Bandes der Reihe abgedruckt. „Wisting und der fensterlose Raum“ soll im Januar 2020 erscheinen. Ich kann es kaum erwarten.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.10.2019

Sehr anstrengend

Der Untergang der Könige
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Gebundene Ausgabe: 863 Seiten
Verlag: Klett-Cotta (21. September 2019)
ISBN-13: 978-3608963410
Originaltitel: The Ruin of Kings
Übersetzung: Urban Hofstetter und Michael Pfingstl
Preis: 25,00 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 863 Seiten
Verlag: Klett-Cotta (21. September 2019)
ISBN-13: 978-3608963410
Originaltitel: The Ruin of Kings
Übersetzung: Urban Hofstetter und Michael Pfingstl
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr anstrengend

„Der Untergang der Könige“ ist der 1. Band eines mehrbändigen Fantasy-Epos. Das Buch ist nicht nur aufgrund seines Gewichts und seiner Dicke anstrengend zu lesen, sondern vor allem wegen seines Inhalts.

Die ersten ca. 750 Seiten werden aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt. Der junge Kihrin sitzt im Kerker und wird von der Gestaltwandlerin Klaue bewacht. Sie zwingt ihn seltsamerweise dazu, ihr seine Geschichte zu erzählen, obwohl sie sie bereits kennt, da sie seine Gedanken lesen kann. Kihrin beginnt mit seiner Erzählung an dem Punkt, wo er versklavt wurde. Das ist Klaue nicht genug, und so erzählt sie selbst aus der Zeit davor. Abwechselnd werden die Handlungsstränge weitergesponnen, bis beide in der Gegenwart angekommen sind. Beide Geschichten werden später von Thurvishar D’Lorus transkribiert und mit einer Vielzahl von Fußnoten versehen. Das mag ich persönlich gar nicht, weil es den Lesefluss doch erheblich stört.

Der Sinn dieser Zweiteilung der Geschichte hat sich mir leider nicht erschlossen. Eine einzige chronologische Erzählung hätte ich hier besser gefunden.

Die phantastische Welt, die Jenn Lyons sich ausgedacht hat, bietet nichts wirklich Neues. Es gibt Dämonen und Drachen, Adlige und Sklaven, Zauberer und Götter und so etwas wie Elfen, nur heißen sie hier anders. Das Setting mutet eher mittelalterlich an - man fährt in Kutschen oder reitet auf Pferden -, dazu passt die manchmal etwas zu lockere, neuzeitliche Sprache nicht. Auch der Anflug von Humor, der sich zuweilen irgendwo versteckt, erschien mir unpassend. Denn witzig ist die Geschichte überhaupt nicht. Sie ist geheimnisvoll und grausam, durchzogen von Intrigen. Und ziemlich kompliziert.

Stellenweise hatte ich den Eindruck, jeder liegt mit jedem im Clinch und nichts ist, wie es scheint. Dies mag auch daran liegen, dass man nie genau wissen konnte, wer sich hinter einer Figur gerade verbirgt, denn viele können ihre Gestalt verändern bzw. ihre Seelen schlüpfen in den Körper eines anderen. Weiter behaupten manche, irgendjemand sei ihr Sohn, obwohl es nicht stimmt, oder ein Vater verleugnet sein Kind. Man bekommt es so mit einer riesigen Anzahl von Namen zu tun, die zu weit weniger Charakteren gehören und die man zuweilen schwer auseinanderhalten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass viele davon praktisch keine Rolle spielen, weil sie längst tot sind. Andererseits kann man bei den Toten nie wissen, ob sie wirklich tot sind. Man muss hier echt mit allem rechnen.

Im Anhang befindet sich ein Stammbaum der verschiedenen Adelshäuser, aus dem man die Verflechtungen der einzelnen Personen ersehen kann. Dieser ist mit Vorsicht zu genießen, da viele Verbindungen, die hier aufgezeigt sind, erst im Lauf der Geschichte ans Tageslicht kommen und man gespoilert wird, wenn man zu früh auf den Stammbaum schaut.

Das ebenfalls hinten angehängte Glossar mit verschiedenen Begriffen und Personen kann dagegen relativ problemlos während der Lektüre herangezogen werden. Die Aussprachehinweise fand ich eher verzichtbar, denn die Regeln, die Jenn Lyons sich ausgedacht hat, sind so kompliziert, dass man besser einfach liest, wie es einem in den Sinn kommt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 12.10.2019

Klasse!

Der Fund
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag (30. September 2019)
ISBN-13: 978-3442757831
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse!

Inhalt:
Rita Dalek ist 53 Jahre alt und ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag (30. September 2019)
ISBN-13: 978-3442757831
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse!

Inhalt:
Rita Dalek ist 53 Jahre alt und arbeitet in einem Supermarkt. Das Leben hat ihr übel mitgespielt. Als sie in einer Bananenkiste einen außerordentlichen Fund macht, beschließt sie, dass sich von nun alles ändern wird. In welche Gefahr sie sich und ihre Nächsten bringt, ist ihr dabei nicht bewusst …

Meine Meinung:
Man muss ihn mögen, Aichners knappen, prägnanten Schreibstil, sonst wird man die Lektüre nicht richtig genießen können. Und ich mag ihn sehr! Dass er lang rumschwafelt, kann man diesem Autor wirklich nicht vorwerfen. Sehr viele Kapitel bestehen nur aus Dialogen zwischen einem Polizisten und verschiedenen involvierten Personen - ohne einleitende oder ausschmückende Worte. Aber auch die normalen Erzählabschnitte - Rückblicke aus Ritas Sicht - sind eher einfach und schmucklos gehalten, die Sätze kurz und treffend. Und doch wird alles gesagt, was man wissen muss. Bernhard Aichner versteht es, auf diese Art sehr spannend zu erzählen. Praktisch in jedem Satz fühlt man die Gefahr, die auf Rita zurollt, später ihre Ängste, ihr Getriebensein, aber auch die Zuneigung zu ihrer Freundin Gerda.

Die Handlung entwickelt sich schnell und fesselnd. Mit häufigen Wendungen wird der Leser immer wieder überrascht. Trotz der knappen Worte erhalten die Figuren eine ausreichende Tiefe. Die Story ist haarsträubend, aber nicht unrealistisch. Und die Protagonistin Rita ist eine ganz wunderbare warmherzige Frau, der man ein bisschen Glück gönnen würde.

Fazit:
Wer bereits Aichner-Fan ist, darf diesen Thriller auf keinen Fall verpassen. Alle anderen können damit zum Fan werden, wenn sie bereit sind, sich auf den außergewöhnlichen Schreibstil des Autors einzulassen.

★★★★★