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Veröffentlicht am 06.05.2017

Leicht enttäuschend

Was die Spiegel wissen (Band 3)
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Loewe (21. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785583302
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Blue Lily, Lily Blue

Dies ist der 3. Band der Raven ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Loewe (21. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785583302
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Blue Lily, Lily Blue

Dies ist der 3. Band der Raven Boys-Reihe. Meine Rezension kann daher Spoiler zu den ersten beiden Bänden enthalten. Diese sollte man auf jeden Fall gelesen haben, bevor man mit Band 3 beginnt. Sonst wird man der Handlung nicht folgen können.

Leicht enttäuschend

Inhalt:
Die Raven Boys und Blue sind immer noch auf der Suche nach dem walisischen König Glendower. Sie scheinen ihrem Ziel keinen Schritt näher zu kommen. Dann erfahren sie, dass in Cabeswater drei Schlafende sind, von denen einer geweckt werden soll, einer aber auf keinen Fall. Doch wie sollen sie wissen, wer welcher Schlafende ist?

Außerdem müssen sie sich mit einem alten Feind herumschlagen, Blues Mutter Maura ist spurlos verschwunden und zwischen den Jungs gibt es immer wieder Streit. Währenddessen fällt es Blue und Gansey immer schwerer, ihre Gefühle zu zügeln. Und dann steht ja auch immer noch Ganseys Tod im Raum …

Meine Meinung:
Nachdem mich die ersten beiden Bände dieser Reihe vollkommen begeistern konnte, hat mich der dritte leider ein bisschen enttäuscht. Er schließt nahtlos an den zweiten an, doch während es dort viel Action gab, passiert nun erst mal … nichts. Und das etwa über die erste Hälfte des Buches. Okay, ich übertreibe vielleicht ein bisschen. Es passiert nicht nichts, aber doch sehr wenig. Plätscher, plätscher … Ich musste mich immer wieder zum Weiterlesen zwingen.

Zum Glück ist Maggie Stiefvaters Schreibstil einfach toll, poetisch, bildhaft, mystisch wie die Handlung selbst. Die Atmosphäre wird daher gut ausgedrückt. Es herrscht eine stetige Melancholie, die aber immer wieder kurzzeitig durch humorvolle Dialoge aufgelockert wird.

Durch die häufigen Perspektivwechsel kann man sich in viele der Charaktere gut einfühlen, da die Handlung aus verschiedenen Richtungen beleuchtet wird. Das fand ich sehr gelungen.

Und glücklicherweise kommt die Handlung ab der Hälfte etwa auch mehr in Fahrt. Nun passiert wirklich etwas, es wird interessant, während ich anfangs das Gefühl hatte, hier müssten einfach Seiten gefüllt werden.

Wir lernen in diesem Band vor allem Adam und Ronan besser kennen, aber auch Blue. Lieb gewonnene bekannte Figuren sind ebenso dabei wie auch neue, die einen wichtigen Beitrag leisten. Sie alle sind gut ausgearbeitet und mit einer ausreichenden Tiefe und Vielschichtigkeit versehen.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, sodass ich froh bin, dass ich den Abschlussband bereits hier habe und gleich weiterlesen kann.

Die Reihe:
1. Wen der Rabe ruft
2. Wer die Lilie träumt
3. Was die Spiegel wissen
4. Wo das Dunkel schläft

★★★☆☆

Veröffentlicht am 05.05.2017

Absolut lesenswert

Die Taugenichtse
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Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423281171
Originaltitel: The Lonely Londoners
Preis: 18,00€
auch als E-Book erhältlich


Absolut ...

Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423281171
Originaltitel: The Lonely Londoners
Preis: 18,00€
auch als E-Book erhältlich


Absolut lesenswert

Unter dem Titel „The Lonely Londoners“ veröffentlichte Samuel Selvon diesen Roman bereits 1956 in England. Nun ist er erstmals auch auf Deutsch erschienen. Auch wenn mittlerweile etwa sechzig Jahre vergangen sind, ist der Text auch heute noch von aktueller Bedeutung.

Ab 1948 holt die britische Regierung billige Arbeitskräfte aus den karibischen Kolonien nach Großbritannien. Einer der Ersten, die in London Fuß fassen, ist Moses. Er fühlt sich verpflichtet, die Neuankömmlinge aus Trinidad, Jamaika, Barbados, Grenada oder Antigua unter seine Fittiche zu nehmen, ihnen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche zu helfen, sie auch mal bei sich in seinem schäbigen Zimmer wohnen zu lassen, wenn es anders nicht geht. Dabei fehlt es ihm selbst an allen Ecken und Enden. Obwohl er Nacht für Nacht in der Fabrik schuftet, kommt er auf keinen grünen Zweig. Längst hat er resigniert. Vom einstigen Optimismus bei seiner Ankunft in Waterloo Station ist nicht viel übrig geblieben. Doch Moses ist eine gute Seele, der Mittelpunkt der karibischen Gemeinschaft in Bayswater, London.

Als Gegensatz zu Moses lernen wir in „Die Taugenichtse“ aber auch andere Zuwanderer kennen, Galahad, Big City, Five past Twelve und wie sie alle heißen. Sie haben noch Hoffnung, dass sie etwas erreichen, dass sie ein weißes Mädchen heiraten oder dass sie als reicher Mann in die Heimat zurückkehren können. Mit allen möglichen Tricks halten sie sich über Wasser, suchen Arbeit, leben in den Tag hinein, genießen das Leben, streiten und vertragen sich wieder. Und wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.

Von den Weißen werden die sogenannten Mokkas abgelehnt, höchstens geduldet. Wie auch heute bei uns hat man Angst, dass die Fremden, die Dunkelhäutigen, den Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen.

Sehr speziell ist die Sprache, die Samuel Selvon verwendet. Es ist eine Art Pidgeon, Umgangssprache, gebrochen, so wie man es sich eben vorstellt, dass diese Protagonisten sprechen. Allerdings sind nicht nur die Dialoge in dieser Sprache, sondern der gesamte Text. Dies erzeugt eine sehr authentische Atmosphäre, die einen gewissen Sog ausübt.

Der Roman gibt nicht nur Einblick in das Leben der „Neu-Londoner“ in den 1950er Jahren, sondern ein wenig auch in deren Kultur und Bräuche in der karibischen Heimat. Ich fand die Lektüre sehr interessant und habe einige der Protagonisten ins Herz geschlossen. Ich hätte mir lediglich noch mehr Tiefe und eine ausführlichere Erzählung gewünscht.

★★★★☆

Herzlichen Dank an die dtv Verlagsgesellschaft, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt hat.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Kein 08/15-Thriller

Die Jagd - Am falschen Ort
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Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036721
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Jonas Keller wird Zeuge ...

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036721
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Jonas Keller wird Zeuge zweier brutaler Morde. Der Mafia-Boss Luca Torrini tötet seine Freundin und deren Geliebten. Damit befindet sich Keller in Todesgefahr. Er wird ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und muss ein ganz neues Leben beginnen, das ihn quer durch Europa treibt. Doch wirklich sicher vor Torrinis Rache kann er nie und nirgendwo sein …

Meine Meinung:
Von Anfang an ist bei diesem Roman eine unterschwellige Spannung zu spüren. Sie erreicht mehrere Gipfel bei Verfolgungsjagden und anderen brenzligen Situationen. Selbst in ruhigeren Passagen, wo Keller über sein Leben nachdenkt, wird es nie langweilig.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, einfach zu lesen, flott geschrieben. Bei den Beschreibungen der europäischen Städte, in denen Keller sich aufhält, überkam mich von Zeit zu Zeit sogar das Fernweh. Es wirkt recht authentisch.

Jonas Keller erzählt von seiner Odyssee in der Ich-Form, sodass man das Gefühl bekommt, die Ereignisse zusammen mit ihm zu erleben. Auch seine Ängste, seine Zweifel und Hoffnungen bekommt man so direkt mit. Trotzdem wurde ich mit diesem Charakter nicht wirklich warm. Ich konnte sein Verhalten leider nicht immer nachvollziehen. Manches Mal reagiert er sehr voreilig und unüberlegt. Vielleicht muss man das der Stresssituation zuschreiben, doch mich störte es ein bisschen. Und so war ich dann auch nicht besonders überrascht, dass am Ende alles so kommt, wie es kommt.

Nichtsdestotrotz sorgt Claus Probsts neuer Thriller für einige Stunden spannender Unterhaltung.

★★★★☆

Veröffentlicht am 30.04.2017

Tolle Fortsetzung des Rosie-Projekts

Der Rosie-Effekt
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aschenbuch: 448 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (22. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031856
Originaltitel: The Rosie Effect
Preis: 9,99€
auch als gebundenes Buch, als E-Book und als Hörbuch ...

aschenbuch: 448 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (22. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031856
Originaltitel: The Rosie Effect
Preis: 9,99€
auch als gebundenes Buch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich



Tolle Fortsetzung des Rosie-Projekts

Inhalt:
Don Tillman und Rosie Jarman sind mittlerweile verheiratet und leben in New York. Don schafft es mit seiner sozialen Inkompetenz immer wieder, seine Mitmenschen vor den Kopf zu stoßen und Missverständnisse hervorzurufen. So droht dem jungen Paar bald schon der Verlust der Wohnung. Außerdem hat Dons Freund Gene sich angekündigt, und den mag Rosie ja so gar nicht. Doch Don findet für jedes Problem eine seiner Meinung nach passende Lösung …

Meine Meinung:
Sicher kann man diesen Roman ohne Vorkenntnisse lesen, aber das volle Vergnügen wird man dann wohl nicht haben. Ich denke, der Vorgänger „Das Rosie-Projekt“ liefert einige Informationen zu Don und Rosie und beschreibt ihre Charaktere und ihr Kennen- und Liebenlernen sehr schön, sodass man sich diesen Band als Erstes gönnen sollte, sofern man ihn noch nicht kennt.

Don hat mich hier mit seiner trockenen Logik und seinen stets wissenschaftlichen Ansätzen, mit denen er sein Umfeld analysiert, immer wieder zum Lachen gebracht. Er hat mittlerweile erkannt, dass seine absolute Ehrlichkeit, die ihm von Natur aus eigen ist, nicht immer gut beim Gegenüber ankommt. So versucht er es einmal mit dem Verschweigen der Wahrheit oder sogar mit Lügen, was ihm unheimlich schwerfällt. Doch die Wahrheit würde Stress für Rosie bedeuten, und das will Don unbedingt vermeiden. Dass diese Taktik natürlich auch nicht aufgeht, liegt auf der Hand. Am Ende richtet Don auch damit mal wieder Unheil an und hat alle Hände voll zu tun, das Schlimmste abzuwenden.

Ich fand auch die vielen Nebencharaktere sehr interessant und vielseitig dargestellt. Jeder trägt seinen Teil zum Gelingen dieser herrlich humorvollen und doch auch ernsten Geschichte bei.

Graeme Simsion nimmt mit seinem Roman gesellschaftliche Normen und Erwartungen auf die Schippe und regt immer wieder zum Nachdenken an. Was ist wirklich wichtig im Leben?

Fazit:
„Der Rosie-Effekt“ ist ein genauso warmherziger Roman wie sein Vorgänger. Ich habe mich sehr amüsiert und konnte mich sehr gut in diesen liebenswerten und wahrlich nicht durchschnittlichen Protagonisten einfühlen. Absolute Leseempfehlung!

Die Reihe:
1. Das Rosie-Projekt
2. Der Rosie-Effekt

★★★★★

Veröffentlicht am 28.04.2017

Zufriedenstellender Abschluss der Dilogie

Gated - Sie sind überall
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Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761086
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Astray
Preis: 16,95€
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761086
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Astray
Preis: 16,95€
auch als E-Book erhältlich


Zufriedenstellender Abschluss der Dilogie

ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Dilogie. Meine Rezension kann daher SPOILER zum 1. Band enthalten.

Inhalt:
Die sektenartige Gemeinde von Mandrodage Meadows ist offiziell zerschlagen, der Anführer Pioneer wartet im Gefängnis auf seinen Prozess. Lyla lebt bei Codys Familie und versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Doch die Gemeinde lässt einfach nicht locker und versucht, sie mit allen Mitteln zurückzuholen.

Meine Meinung:
Den 1. Band fand ich nicht ganz schlecht, aber ich kam einfach nicht an Lyla heran. Da war eine zu große Distanz. Dies habe ich am Anfang des 2. Bandes auch noch so empfunden, aber im weiteren Verlauf wurde es immer besser und ich fühlte mich Lyla immer näher. Sehr anschaulich werden ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Zweifel, ob sie sich richtig entschieden hat, als sie die Gemeinde verließ, dargestellt. Das wirkt alles recht authentisch. Dabei ist Lyla ein sehr sympathisches Mädchen, das auch viel Verständnis für die „Außenstehenden“, also die normalen Bürger, aufbringt. Dadurch kann man die Handlungsweisen aller Personen gut nachvollziehen.

Beginnt das Buch noch recht gemütlich mit einigen Erinnerungen an das, was im 1. Band geschah, nimmt es doch schon bald an Fahrt auf. Es geschehen einige üble und beängstigende Dinge, die Lyla das Leben schwermachen. Pioneer scheint aus dem Gefängnis heraus seine Leute noch ganz gut im Griff zu haben. Und Lyla bekommt immer wieder Drohungen von ihm, die sie wanken lassen. Da hat die Gehirnwäsche wohl gut funktioniert.

Es wird auch wieder gut herausgearbeitet, wie diese Manipulationen der Sektenmitglieder funktionieren. Das ist schon erschreckend. Eigentlich sollte sich jeder mal damit befassen, um nicht eines Tages selbst ein Opfer zu werden.

Lyla erzählt, wie auch schon im 1. Band, in der 1. Person im Präsens. Die Sprache ist recht einfach, die Sätze eher kurz. Das wirkt ein bisschen eintönig. Zum Glück wird es aber von einer immer spannender werdenden Handlung kompensiert. Am Ende kommt es wieder zu einem fulminanten Show down und die Geschichte zu einem sehr befriedigenden Abschluss.

★★★★☆