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Veröffentlicht am 15.09.2016

Zoey werd' erwachsen!

Gejagt
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Das Cover:
Wie immer ist das Cover schön anzusehen. Zoey, die Hauptprotagonistin präsentiert sich darauf mit all ihren schönen Tattoos, die sogar über ihren Körper hinaus über den Buchdeckel wandern. Der ...

Das Cover:
Wie immer ist das Cover schön anzusehen. Zoey, die Hauptprotagonistin präsentiert sich darauf mit all ihren schönen Tattoos, die sogar über ihren Körper hinaus über den Buchdeckel wandern. Der Mond darauf ist das Zeichen der Göttin Nyx. In der Hand hält sie eine Feder, thematisch passend zum Erscheinen von Kalona, dem gefallenen Engel.

Die Story:
Nahtlos geht es weiter mit der spannenden Geschichte rund um Zoey. Die Jungvampyre haben sich vor Kalona und Neferet in den Untergrund geflüchtet und schmieden Pläne, wie sie den schwarzen gefallenen Engel vertreiben können. Er ist nicht nur eine Gefahr für das House of Night und das gesamte Vampyr-Dasein, sondern auch für die Menschen.
Etwas anstrengend fand ich, dass die Autorin am Anfang des Buches noch einmal alle vorkommenden Personen und Konstellationen beschrieben hat. Nach 5 Teilen House of Night sollten die Leser es wohl kapiert haben und wollen ganz sicher nicht für blöd gehalten werden. Da der Start in einen neuen Teil immer super reibungslos läuft und man sofort im Geschehen ist, kann die Autorin hier wirklich darauf verzichten.
Aufgrund der tollen Ideen und Umsetzungen reizt es mich aber nach wie vor weiterzulesen.

Die Charaktere:
In "House of Night" dreht sich alles um die Jungvampyrin und Hohepriesterin Zoey. Häufig hat sie es schwer - gerade, weil sie lernen muss, ihren Aufgaben als Hohepriesterin gewachsen zu sein. Und mit vielen Freunden an ihrer Seite erhält sie zwar immer die nötige Unterstützung, aber es ist auch nicht einfach, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zoey schafft es aber immer wieder und zeichnet sich somit als ganz besondere Jungvampyrin aus.
Da wir nun bereits im 5. Band rund um das House of Night sind, würde man vermuten, dass Zoey auch ein Stück weit erwachsen geworden ist. Im Buch soll sie 19 Jahre alt sein, sie benimmt sich aber häufig eher wie eine 13-Jährige. Wenn es um sexuelle Themen geht, agieren sie und ihre gleichaltrigen Freunde überaus albern. Die Autorin hat wohl vergessen, dass Zoey und ihre Freunde keine Jugendlichen mehr, sondern zu Erwachsenen geworden sind. In vielen Lebenslagen handelt Zoey außerdem extrem naiv, was mich auch an ihrem Alter zweifeln lässt.
Ein großer Minuspunkt sind leider, wieder einmal, ihre Liebeskisten. Jeder Typ, der ihr gegenüber tritt, ob Mensch oder Vampyr, gut oder böse scheint auf sie abzufahren und umgekehrt - sofern er nicht, wie ihr bester Freund Damien, schwul ist. Das nervige daran ist aber nicht die Masse an Verehrern, sondern die Art, wie sie und ihre Typen damit umgehen. Sie verknallt sich immer hemmungslos in jeden und kann sich für keinen von ihnen entscheiden. Am liebsten würde sie mit jedem eine Beziehung eingehen. Umgekehrt ist den Männern zwar bewusst, dass sie Konkurrenten haben, sie akzeptieren es aber, Zoey teilen zu müssen. Ganz so realistisch ist das in meinen Augen nicht. UND ES NERVT! Tut mir Leid, liebe Zoey - entscheide dich endlich mal!

Der Schreibstil:
Sprachlich hält Frau Cast alles recht einfach und gut verständlich. Es ist schnörkellos und flüssig zu lesen.
Teilweise lässt sie noch die jugendliche Umgangssprache zwischen den Freunden einfließen, aber das hat meiner Ansicht nach im Vergleich zu den Vorgängerbänden schon deutlich abgenommen. Ich finde es gut so, denn man soll ja merken, dass die Herrschaften erwachsen werden - auch, wenn Frau Cast das nicht in allen Lagen schafft.

Ende:
Das Ende wurde gut eingeleitet und umgesetzt. Der Ausgang erscheint einem gerade zu einfach und zu glatt, aber der Schein trügt und auf unsere Jungvampyre werden wohl noch weitere gefährliche Situationen warten.

Fazit:
Wenn die Geschichte rund um das House of Night nicht so einfallsreich und spannend wäre, würde ich wegen Zoeys ewigen Liebeleien und der fehlenden Charakterentwicklung die Reihe abbrechen. Aber - ich bin einfach zu neugierig!
3 1/2 von 5 Isis'

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein unglaublich fesselnder Thriller

Die Zelle
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Das Cover:
Ein Zellenboden, grau und schmutzig. Er scheint von einer unsichtbaren Quelle beleuchtet zu sein. Der Rest ist in Dunkelheit gehüllt. Dieses Stück der Zelle scheint leer, aber was liegt im Dunkeln ...

Das Cover:
Ein Zellenboden, grau und schmutzig. Er scheint von einer unsichtbaren Quelle beleuchtet zu sein. Der Rest ist in Dunkelheit gehüllt. Dieses Stück der Zelle scheint leer, aber was liegt im Dunkeln verborgen?
Zu diesem Thriller passt das Cover perfekt. Allein das, was man sieht, ist aussagekräftig genug. Hier braucht es keinen reißerischen oder schillernden Buchdeckel - schwarz in grau ist alles.

Die Story:
Sammy verdächtigt seinen Vater, ein Mädchen im unterirdischen Bunker unter dem Haus gefangenzuhalten. Der Leser begleitet ihn auf der Suche nach Antworten. Wohin ist das Mädchen verschwunden? Ist sein Vater zu solch einer Tat fähig? Die Geschichte ist überaus gut gestrickt. Ständig grübelt man, wie man selbst in solch einer Situation handeln würde - bei seinem eigenen Vater. Herr Winner treibt gemeine Psychospielchen mit dem Leser und nichts ist, wie es scheint.

Die Charaktere:
Sam "Sammy" Grossmann ist der Hauptprotagonist in diesem Buch. Bis auf den Prolog und den Epilog sind sämtliche Kapitel Sammys Erzählungen: eine möglichst detailgetreue Wiedergabe der Erlebnisse während seiner Kindheit in Berlin. Daher sind die Passagen auch in der 1. Person dargestellt.
Im Alter von 11 Jahren zieht Sammy mit seiner Familie nach Berlin, weil seine Mutter dort einen lukrativen Job erhalten hat. Es sind gerade Sommerferien und Sammy und sein Bruder Linus haben genügend Zeit sich an Berlin zu gewöhnen. Während Linus sich ab und an mit Freunden trifft, ist Sammy allein und erkundet lieber das Grundstück. Auf einem seiner Streifzüge entdeckt er einen Luftschutzbunker, versteckt unter einer Hütte in ihrem Garten. In den unterirdischen Gängen findet er nicht nur eine alte Bowlinghalle, sondern stößt auch auf ein Mädchen, das dort in einem Raum eingesperrt ist und das er nur durch ein Guckloch in der Wand sehen kann. Sofort verdächtigt er seinen Vater, denn er hat ihn kurz zuvor in den Bunker hinunter gehen sehen. Von da an bricht für Sammy die Welt zusammen, denn er kann seinem Vater nicht mehr trauen. War er es, der das Mädchen dort versteckt hielt? Und anstatt sofort zur Polizei zu gehen, versucht er auf eigene Faust dahinter zu kommen - denn er liebt seinen Vater und möchte einfach nicht wahrhaben, was er vermutet.
Alle Charaktere sind unglaublich gut gezeichnet. Da Sam der Hauptcharakter ist, legt der Autor auf ihn natürlich ein besonderes Augenmerk. Sam ist nicht nur authentisch dargestellt, sondern man nimmt ihm sein Alter von 11 Jahren wirklich ab. Er ist naiv, kindlich, trotzig, manchmal etwas dümmlich und noch sehr auf seine Eltern bezogen.

Der Schreibstil:
Wie bereits erwähnt, beinhaltet "Die Zelle" Sammys Erzählungen zum damaligen Sommer. Zwischen Sams Passagen werden auch Kapitel gesetzt, die offensichtlich vom Mörder - und damit seinen Gedankengängen und Taten - stammen.
Der Stil ist außergewöhnlich bildlich, sodass man als Leser überhaupt keine Schwierigkeiten hat, sich in das Buch einzufinden. Das Haus, das Grundstück und alles darum und darin kann man sich so gut vorstellen als wäre man live dort. Umso bedrückender erscheinen einem dadurch die Geschehnisse.
Herr Winner schafft einen Sog, der den Leser in ein Konstrukt aus Irrungen zieht und ihn erst wieder am Ende ausspuckt. Man hat das Gefühl in einem Psychospiel gefangen zu sein. Der Autor spielt mit dem Leser wie die berühmte Katze mit der Maus.

Das Ende:
Bombastisch! Das Ende hat es wirklich in sich. Durch Herrn Winners Katz-und-Maus-Spiel konnte ich die ganze Zeit über nicht dahinter steigen, wie der Thriller enden wird. Die Erkenntnis hat mich erst im Prolog endgültig überrollt und platt gewalzt. Danach musste ich ein paar Mal tief durchatmen und meinen Schock verarbeiten.

Fazit:
"Die Zelle" ist ein unglaublich gut konstruierter Thriller mit authentischen Charakteren und einem überaus bildlichen Schreibstil. Herr Winner spielt Spielchen mit dem Leser und zieht ihn in einen Sog aus Irrungen. Mit einem überragenden Ende lässt er die Bombe platzen.
5 von 5 Isis'

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Tierquälerei war meine Grenze

AUF LEBEN UND TOD
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Cover:
Das Cover von "Auf Leben und Tod" ist sehr prägnant. Zentral und für den Betrachter sofort ins Auge stechend ist eine Frau mit wutverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht. Einem Gesicht, das zu ...

Cover:
Das Cover von "Auf Leben und Tod" ist sehr prägnant. Zentral und für den Betrachter sofort ins Auge stechend ist eine Frau mit wutverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht. Einem Gesicht, das zu allem fähig scheint. Unterhalb des Titels ist ein altes Haus auf dem Land abgebildet. Der Himmel ist düster. Beide Bilder sind sinnbildlich für dieses Buch und passen daher gut auf das Cover. Die Frau: eine Gefangene aus Henrys "Königreich"; das Haus: sein Elternhaus.

Die Story:
Im ersten Erzählstrang möchte das Buch dem Leser aufzeigen, was geschehen kann, wenn man als Kind von seinen Eltern seelisch misshandelt wird. Man wird zu jemandem wie Henry. Henry versucht aus seinem Dasein als Prügelknabe auszubrechen und entwickelt sein eigenes kleines Königreich. Nur leider geht dies nicht mehr nur über die Theorie hinaus...
Die zweite Handlung zeigt uns, wie Menschen werden können, wenn sie jahrelang eingesperrt sind und nur einem Menschen "gehorchen".
Ausnahmen bestätigen in beiden Fällen die Regel, und Herr Burkhardt präsentiert uns hier eher die Ausnahmen. Thematisch durchaus interessant und sicherlich nicht für jedermann etwas - vor allem nicht für die sanfteren Gemüter unter uns. Der Autor spielt hier ausgefallen mit der Frage "Was wäre, wenn...".
Nicht ganz schlüssig ist mir allerdings, wieso die ersten richtigen "Bewohner" von Henry keine Fluchtgedanken hatten. Wieso sie sich dem freiwillig ausgesetzt haben. Denn sie hatten, soweit ich das verstanden habe, noch eine Wahl. Daher ist es für mich nicht ganz logisch.

Die Charaktere:
Henry ist als kleiner Junge neugierig, wissbegierig und intelligent. Wie ein Junge seines Alters sein sollte. Doch die seelischen und körperlichen Misshandlungen seiner Eltern richten ihn zugrunde. Schläge gehören zur Tagesordnung, Pein und Demütigungen ebenso. Seine Mutter vergeht sich sogar sexuell an ihm. Wer kann da noch glauben, dass so etwas keine Narben hinterlässt?
Irgendwann wendet sich das Blatt und als er alt genug ist, schlägt er im wahrsten Sinne des Wortes zurück. Er rächt sich nicht nur an seinem Vater, sondern quält auch unschuldige Tiere und - denn darum geht es ja in diesem Buch - Menschen.
Die Art und Weise, wie Henry sich entwickelt und die Dinge, die er anderen antut, brachten mich zu der Erkenntnis, dass nicht die Kindheit allein für die Entwicklung eines Kindes verantwortlich ist, sondern dass auch Veranlagung mit hinein spielen muss. Zumindest kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man allein durch frühe Misshandlungen SO werden kann. In diesem Fall stimmt im Kopf von Henry schon etwas grundlegend nicht.
Henry ist jenseits von Gut und Böse und ich empfand für ihn nur anfangs eine kleine Spur Mitleid. Seine späteren Taten haben mich davon überzeugt, dass er ein Charakter ist, den man nicht mögen kann. Daher fehlt hier absolut die Identifizierung von Leser zu Hauptprotagonist, die normalerweise vonstatten geht.
Es gibt hier allerdings noch einen zweiten Hauptcharakter: Aldiana. Sie ist gefangen in Henrys späterem "Königreich" unter der Erde und seine Tochter. Bei ihr spürt man etwas mehr Menschlichkeit, auch wenn sie, genau wie alle anderen unter Henrys Regime, Kämpfe gegen ihre Mitbewohner ausstehen muss und sie auch vor dem Tod nicht zurück schreckt.
Die weiteren Charaktere sind eher blass gezeichnet und besitzen keinen Tiefgang. Das ist bei diesem Buch aber auch nicht notwendig.

Schreibstil:
Herr Burkhardt hat einen flüssigen Schreibstil, dem man gut folgen kann. Allerdings fehlte für mich der nötige Sog. Es kam keine richtige Spannung auf, wodurch die Geschichte sich eher wie eine Abhandlung/Erzählung las.
Positiv fand ich die Aufteilung des Inhalts in 2 Erzählstränge: Henrys Kindheit und das Leben im unterirdischen Bunker. Mit den Geschichten aus Henrys Kindheit wird man nach und nach heran geführt und die beiden Erzählstränge fließen logisch ineinander über.
Die Szenen, die der Autor hier einbaut, sind stellenweise echt brutal. Man muss so etwas ertragen können, sonst ist das Buch ein Fehlkauf. Ich habe schon viele harte, eklige und gruselige Bücher gelesen und bin dadurch ganz gut abgehärtet. Dachte ich jedenfalls. Denn der Autor zeigt mir mit "Auf Leben und Tod" eine Grenze auf: Für wen Tierquälerei zu weit geht, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ich möchte nicht darüber streiten, ob dieses Thema überhaupt in ein Buch gehört, denn das ist absolute Geschmackssache. Ich möchte nur davor gewarnt haben. Ich jedenfalls habe Seiten überblättern müssen (das mache ich sonst nie!), weil es mir echt zu viel wurde.

Das Ende:
Für mich blieb die entscheidende Dramatik aus, um dem Ende das gewisse Etwas zu verleihen. Der Schluss konnte mich einfach nicht mitreißen.

Fazit:
Die Thematik ist zwar durchaus interessant, aber durch die fehlende Identifizierung mit den Charakteren und der ausbleibenden Spannung konnte mich das Buch leider nicht begeistern. Auch waren die Szenen über Tierquälerei nicht mein Fall.
2 1/2 von 5 Isis'

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider zu kurzweilig

Der Psychopath
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Die Story:
Bram Dehouck präsentiert hier dem Leser einen ganz schön harten Brocken: Ein Vater, der seinen Sohn töten will, weil er in ihm einen Psychopathen sieht.
Dass es Psychopathen gibt, wissen wir ...

Die Story:
Bram Dehouck präsentiert hier dem Leser einen ganz schön harten Brocken: Ein Vater, der seinen Sohn töten will, weil er in ihm einen Psychopathen sieht.
Dass es Psychopathen gibt, wissen wir alle. Und auch, dass es Eltern gibt, die im Nachhinein immer ganz geschockt reagieren, wenn ihre Kinder austicken. Es gibt sogar Fälle, in denen Eltern ihre Kinder decken. Doch Dehouck beschäftigt sich mit der Frage, was geschieht, wenn der Vater es erkannt hat UND es mit allen Mitteln verhindern will. Eine Thematik, die ruhig einmal zur Sprache kommen darf.

Die Charaktere:
Chris Whalschap ist der Hauptprotagonist und führt uns größtenteils durch die Geschichte. Als Kind hatte er ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern und nie viel Wärme erfahren. Trotzdem hat es ihm an nichts gefehlt, denn mit seinem Bruder konnte er sich austoben. Schon früh hat er aber erkannt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, dass er anders als die anderen Kinder ist. Mit Tabletten und eiserner Disziplin konnte dem Einhalt geboten werden. Doch hier spannt sich nun der Bogen zu Chris' Sohn Sam. Für Chris ist es nur logisch, dass Sam seine schlechten Gene geerbt hat und er versteift sich bis auf's Äußerste darauf.
Sam Walschap ist ein unkontrollierter Junge, der mich mit seinen beschriebenen Taten jedesmal wütend gemacht hat. Er ist brutal und asozial und nur sein Vater hat erkannt, dass bei ihm ein besorgniserregendes Aggressionspotential besteht. Ich habe für Sam nur Abscheu empfunden und daher konnte ich mich sehr gut in Chris' hineinfühlen. Ich muss sogar eingestehen, dass ich regelrecht mitgefiebert habe, ob Chris es schafft Sam zu töten.
Die beiden Charaktere hat der Autor sehr gut gezeichnet. Nur die anderen Figuren sind überaus blass dargestellt. Aber um die Geschichte richtig zu übermitteln (und in Anbetracht der Kürze des Buches) ist es eigentlich nur logisch.

Der Schreibstil:
Herr Dehouck präsentiert uns 2 Erzählebenen. Zum einen lässt er uns an Rückblicken teilhaben, die aus der Erinnerung von Chris bestehen. Chris' Vorhaben und die Suche von Chris' Ehefrau nach Mann und Kind finden in der Gegenwart statt und werden treffend im Präsens erzählt.
Zugestopft fühlte ich mich allerdings, als in Chris' Erzählperspektive Erinnerungen in Erinnerungen wiedergegeben wurden. Das heißt, im Rückblick vom Vater gab es mindestens eine noch weiter in der Vergangenheit liegende Rückblende, von der er uns in diesem Zusammenhang unbedingt berichten musste. Das war etwas too much und kam leider nicht selten vor.
Dem Buch hätten außerdem ein paar mehr Seiten nicht geschadet. So fehlte für mich einfach die Tiefgründigkeit. So ausführlich wie im Klappentext beschrieben, wird es nicht dargestellt. Als Leser blickt man "nur mal eben ganz kurz" rein und schon ist es vorbei. Der Spannung hätte dies sicher auch gut getan.

Ende:
Leider konnte mich das Ende nicht überzeugen. Ich habe es als unbefriedigend und regelrecht einfallslos empfunden. Ich hatte einfach Besseres erwartet.

Fazit:
Ein Plus sind die überzeugenden Charaktere. Aber die fehlende Tiefgründigkeit und das schwache Ende können dies schwer ausgleichen.
3 1/2 von 5 Isis'