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Veröffentlicht am 17.03.2024

Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen

Mein Name ist Lilith
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„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die ...


„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die griechische, sondern um die christliche Mythologie. Lilith wird uns als rebellische, starke Frauenfigur vorgestellt, die sich nicht beugen und unter den Mann stellen will. Wir begleiten sie durch unterschiedliche prägnante Stellen der Bibel, vom Garten Eden über Noahs Arche, die Machtprobe Gottes vom Propheten Elijah, usw… Man begegnet vielen bekannten Gesichtern, wobei hierbei die Männer insgesamt ziemlich schlecht wegkommen: Als Trunkenbolde, Vergewaltiger und machtgierige Ignoranten. Gott wird eifersüchtig auf seine Partnerin, die Muttergöttin, dargestellt, Noah ist ein Säufer und Adam ein Vergewaltiger. Von den Figuren, die sich in einer von Männer geschriebenen Bibel die Objektifizierung von Frauen erlauben und damit positiv dargestellt werden, findet man in diesem Buch die Kehrseite, und es wird auf das Leid, dass sie Frauen angetan haben, in den Fokus gerückt.
Zwischendurch kam mir schon der Gedanke, die Handlung sei schon sehr für die eigenen Ansichten gebogen und verzerrt, so findet man am Ende des Buchs eine ausführliche Aufzählung zu historischen Quellen. Grundsätzlich ist das Werk Fiktion, aber man wird beim Lesen vor die Frage gestellt, inwiefern sich die anderen Mythen, die ganz große Parallelen mit der Bibel aufweisen, von ebendieser unterscheiden, die Basis für eine Weltreligion ist und in der starke Frauenfiguren verhältnismäßig nur wenig Platz eingeräumt wird.
Mit einem sehr farbigen und bildhaften Schreibstil führt uns Nikki Marmery durch Jahrtausende in der Zeitgeschichte. Die bunte Lebensgeschichte wird oftmals von gebetsartigen Passagen an die weibliche Muttergöttin unterbrochen, die manchmal sehr schön sind, allerdings sich gegen Ende des Buchs häufen, sodass das Lesen etwas anstrengend wird. Ich habe mich selbst dabei ertappt, über einzelne Stellen halb geflogen zu sein, weil der Inhalt sich immerzu wiederholt hat.
Insgesamt eine spannende Sichtweise für Leser:innen, die sich für Religion und Feminismus interessieren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2024

Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen

Mein Name ist Lilith
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„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die ...

„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die griechische, sondern um die christliche Mythologie. Lilith wird uns als rebellische, starke Frauenfigur vorgestellt, die sich nicht beugen und unter den Mann stellen will. Wir begleiten sie durch unterschiedliche prägnante Stellen der Bibel, vom Garten Eden über Noahs Arche, die Machtprobe Gottes vom Propheten Elijah, usw… Man begegnet vielen bekannten Gesichtern, wobei hierbei die Männer insgesamt ziemlich schlecht wegkommen: Als Trunkenbolde, Vergewaltiger und machtgierige Ignoranten. Gott wird eifersüchtig auf seine Partnerin, die Muttergöttin, dargestellt, Noah ist ein Säufer und Adam ein Vergewaltiger. Von den Figuren, die sich in einer von Männer geschriebenen Bibel die Objektifizierung von Frauen erlauben und damit positiv dargestellt werden, findet man in diesem Buch die Kehrseite, und es wird auf das Leid, dass sie Frauen angetan haben, in den Fokus gerückt.
Zwischendurch kam mir schon der Gedanke, die Handlung sei schon sehr für die eigenen Ansichten gebogen und verzerrt, so findet man am Ende des Buchs eine ausführliche Aufzählung zu historischen Quellen. Grundsätzlich ist das Werk Fiktion, aber man wird beim Lesen vor die Frage gestellt, inwiefern sich die anderen Mythen, die ganz große Parallelen mit der Bibel aufweisen, von ebendieser unterscheiden, die Basis für eine Weltreligion ist und in der starke Frauenfiguren verhältnismäßig nur wenig Platz eingeräumt wird.
Mit einem sehr farbigen und bildhaften Schreibstil führt uns Nikki Marmery durch Jahrtausende in der Zeitgeschichte. Die bunte Lebensgeschichte wird oftmals von gebetsartigen Passagen an die weibliche Muttergöttin unterbrochen, die manchmal sehr schön sind, allerdings sich gegen Ende des Buchs häufen, sodass das Lesen etwas anstrengend wird. Ich habe mich selbst dabei ertappt, über einzelne Stellen halb geflogen zu sein, weil der Inhalt sich immerzu wiederholt hat.
Insgesamt eine spannende Sichtweise für Leser:innen, die sich für Religion und Feminismus interessieren!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 18.02.2024

Leider nicht mein Fall...

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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"Somebody to Love" von Rebekka Weiler ist leider nicht mein Fall. Die Erwartung an einen mitreißenden Roman wurde schnell enttäuscht, als ich feststellten musste, dass die Handlung extrem zäh ist. Die ...

"Somebody to Love" von Rebekka Weiler ist leider nicht mein Fall. Die Erwartung an einen mitreißenden Roman wurde schnell enttäuscht, als ich feststellten musste, dass die Handlung extrem zäh ist. Die ersten 150 Seiten könnten problemlos in einem Satz zusammengefasst werden. Ich habe das Buch sehr oft weggelegt, weil ich als Leserin nicht wirklich den Drang hatte weiterzulesen. 150 Seiten lang versuchen Emil und Fee gemeinsam den Laptop des verstorbenen Bruders bzw. Freunds zu knacken. Man würde ja meinen die Handlung, nimmt nach dieser Aufgabe dann Fahrt auf, aber es passiert echt so wenig und man könnte große Passagen des Buches meiner Meinung nach einfach streichen, weil sie nicht zur Handlung beitragen.

Ich dachte mir zuerst, dass der Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere, den man recht oft bekommt, gerade für ein Buch, in dem es um Trauer und die Bewältigung eines Todesfalls geht, gut gewählt ist. Allerdings wiederholen sich die Gedanken der Charaktere ständig. Das ist auf jeden Fall realistisch, aber für mich persönlich hat es nicht viel dazu beigetragen, dass ich mit den Charakteren eine Verbindung aufbaue. Ein bisschen mehr "Show, don't tell" wäre für mich persönlich besser gewesen. Das wird teilweise in Rückblenden versucht, was zwar eine gute Idee ist, aber auch diese haben wieder wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun. Es wird einfach für meinen Geschmack zu viel erklärt, dass die Hauptcharaktere traurig sind und das seitenlang in leicht abgewandelten Worten, wo es meiner Meinung nach besser gewesen wäre, das durch Plotpunkte und Szenen zu machen.
Auch die Nebencharaktere sind recht flach. Die Eltern von Fee beispielsweise arbeiten in einer Holzfirma und halten ihren verstorbenen Freund für einen Verbrecher, aber außer diesen Informationen bekommen sie recht wenig emotionale Tiefe oder Charakter.

Insgesamt würde ich "Somebody to Love" mit 2 von 5 Sternen bewerten. Es ist schade, dass das Buch nicht mein Geschmack war, denn das Cover ist wunderschön gestaltet und weckte ursprünglich mein Interesse. Leider konnte der Inhalt nicht mit der ästhetischen Präsentation mithalten.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Leider nicht mein Fall...

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller)
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"Somebody to Love" von Rebekka Weiler ist leider nicht mein Fall. Die Erwartung an einen mitreißenden Roman wurde schnell enttäuscht, als ich feststellten musste, dass die Handlung extrem zäh ist. Die ...

"Somebody to Love" von Rebekka Weiler ist leider nicht mein Fall. Die Erwartung an einen mitreißenden Roman wurde schnell enttäuscht, als ich feststellten musste, dass die Handlung extrem zäh ist. Die ersten 150 Seiten könnten problemlos in einem Satz zusammengefasst werden. Ich habe das Buch sehr oft weggelegt, weil ich als Leserin nicht wirklich den Drang hatte weiterzulesen. 150 Seiten lang versuchen Emil und Fee gemeinsam den Laptop des verstorbenen Bruders bzw. Freunds zu knacken. Man würde ja meinen die Handlung, nimmt nach dieser Aufgabe dann Fahrt auf, aber es passiert echt so wenig und man könnte große Passagen des Buches meiner Meinung nach einfach streichen, weil sie nicht zur Handlung beitragen.

Ich dachte mir zuerst, dass der Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere, den man recht oft bekommt, gerade für ein Buch, in dem es um Trauer und die Bewältigung eines Todesfalls geht, gut gewählt ist. Allerdings wiederholen sich die Gedanken der Charaktere ständig. Das ist auf jeden Fall realistisch, aber für mich persönlich hat es nicht viel dazu beigetragen, dass ich mit den Charakteren eine Verbindung aufbaue. Ein bisschen mehr "Show, don't tell" wäre für mich persönlich besser gewesen. Das wird teilweise in Rückblenden versucht, was zwar eine gute Idee ist, aber auch diese haben wieder wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun. Es wird einfach für meinen Geschmack zu viel erklärt, dass die Hauptcharaktere traurig sind und das seitenlang in leicht abgewandelten Worten, wo es meiner Meinung nach besser gewesen wäre, das durch Plotpunkte und Szenen zu machen.
Auch die Nebencharaktere sind recht flach. Die Eltern von Fee beispielsweise arbeiten in einer Holzfirma und halten ihren verstorbenen Freund für einen Verbrecher, aber außer diesen Informationen bekommen sie recht wenig emotionale Tiefe oder Charakter.

Insgesamt würde ich "Somebody to Love" mit 2 von 5 Sternen bewerten. Es ist schade, dass das Buch nicht mein Geschmack war, denn das Cover ist wunderschön gestaltet und weckte ursprünglich mein Interesse. Leider konnte der Inhalt nicht mit der ästhetischen Präsentation mithalten.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie

Atalanta
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Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen ...

Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Allerdings habe ich „Ariadne“ auf Englisch gelesen, außerdem stand eine Heldin im Fokus, die in der Sagenwelt etwas bekannter ist.
Zuerst möchte ich anbringen, dass die deutsche Übersetzung den Schreibstil der Autorin wunderbar einfängt. Saint malt mit ihren Worten eine wunderbare Umgebung und man taucht durch die recht bildhafte Sprache sofort in eine fremde, antike Welt voller Abenteuer, Götter und mythologischer Kreaturen ein.
Atalanta ist eine starke Protagonistin, die ihren Weg geht und sich furchtlos in einer männerdominierten Welt durchsetzt. Ich finde sie sehr toll charakterisiert, ihre vielen Stärken und auch ihre Schwächen und finde ihre Entwicklung über den Roman hinweg sehr spannend. Aber auch die anderen Charaktere, wie die Göttin Artemis, Jason, Herakles und Menelaos sind interessant. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen werden oft durch nur kleine Bemerkungen der Autorin sehr greifbar.
Die Handlung selbst beschreibt Atalantas Leben in drei Teilen, wobei ich gerade ihre Kindheit und Jugend sprachlich sehr schön beschrieben fand. Die Fahrt mit den Argonauten stellt einen Höhepunkt in der Geschichte dar, mit dem der dritte Teil spannungstechnisch nicht ganz mithalten kann. Allerdings hat das Leben von Atalanta keinen herkömmlichen Spannungsbogen, wie in den meisten Romanen, wodurch ich das sehr in Ordnung finde. Außerdem bleibt der dritte Teil insofern interessant, weil Atalanta den Umständen, in die sie das Leben wirft, zu kämpfen hat. Der Schluss war für mich noch einmal ein Highlight, die letzten Sätze des Buches sind sehr passend und stark gewählt.

Insgesamt kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der ein Fan von griechischer Mythologie ist und gerne von starken Frauenfiguren liest. Jennifer Saint kann mit den Romanen von Madeline Miller auf jeden Fall mithalten!

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