Ein Schicksal, das unter die Haut geht
Weil wir es uns versprochen habenBrittainy C. Cherry ist seit Langem ein Garant für wundervolle, gefühlvolle Geschichten. Bei ihr gibt es eigentlich nur zwei Kategorien: gute Bücher und überragende Bücher. Der Roman „Weil wir es uns versprochen ...
Brittainy C. Cherry ist seit Langem ein Garant für wundervolle, gefühlvolle Geschichten. Bei ihr gibt es eigentlich nur zwei Kategorien: gute Bücher und überragende Bücher. Der Roman „Weil wir es uns versprochen haben“ gehört für mich eindeutig zur zweiten Kategorie.
Es ist eine Geschichte, die es eigentlich nicht geben sollte – nicht, weil sie schlecht wäre, sondern weil sie ein Schicksal beschreibt, das so realistisch und tragisch ist, dass man sich wünscht, solche Erfahrungen würden in der realen Welt nicht existieren. Leider wissen wir alle, dass es viel zu viel Leid gibt.
Im Mittelpunkt steht Kierra Hughes, die bereits in ihrer Jugend von einem schweren Schicksalsschlag getroffen wurde. Jahre später befindet sie sich in einer unglücklichen Ehe und versucht, für sich und ihre Tochter einen Ausweg zu finden. Als wäre das Gefühlschaos nicht schon groß genug, taucht plötzlich jemand aus ihrer Vergangenheit auf – jemand, der ihr einst sehr viel bedeutet hat.
Besonders beeindruckt hat mich, wie komplex Kierras Persönlichkeit dargestellt wird. Es ist so leicht, andere Menschen oder deren Beziehungen zu beurteilen oder gar zu verurteilen. Kierra zeigt eindrücklich, dass vieles viel komplizierter ist, als es von außen scheint. Man versteht, warum sie ihre Ehe nicht einfach beendet oder warum sie nicht einfach mehr Dinge tut, die sie glücklich machen könnten. Die Geschichte ist an vielen Stellen sehr heftig, und ich kann gut nachvollziehen, dass sie manchen Leserinnen oder Lesern zu nahe gehen könnte.
Die Sprache ist – wie bei der Autorin gewohnt – angenehm, bildhaft und erzeugt sofort ein lebendiges Kopfkino. Ich bin direkt in die Atmosphäre eingetaucht und hätte mühelos noch zehn weitere Kapitel lesen können. „Weil wir es uns versprochen haben“ ist eine emotionale, tiefgründige Geschichte, die ich von Herzen weiterempfehle.