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Veröffentlicht am 29.10.2023

Familie, Freundschaft und Erwachsenwerden

Wie Melodien im Wind
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Toni ist ein ganz normales Mädchen, doch das Leben will nicht so wie sie. Ihr großer Bruder ist ihr ein und alles - aber die meiste Zeit des Jahres tut sie so, als würde es ihn nicht geben. Und dann verrät ...

Toni ist ein ganz normales Mädchen, doch das Leben will nicht so wie sie. Ihr großer Bruder ist ihr ein und alles - aber die meiste Zeit des Jahres tut sie so, als würde es ihn nicht geben. Und dann verrät er sie auf die schlimmste aller möglichen Arten. Und sie muss so tun, als wäre nichts gewesen. Vor ihren Freundinnen ist sie die fröhliche, entspannte Fußball-Toni. Von ihrer zweiten großen Leidenschaft, dem Schlagzeug-spielen, wissen ihre Freundinnen genauso wenig wie von ihrem Bruder oder ihrer ganzen schwierigen Familiengeschichte, die sie jeden Tag beschäftigt. Doch im Internat Schloss Mare ist nicht nur sie jemand anders - auch Lukas hält lange Zeit vor den meisten seiner Mitschülerinnen geheim, wer er wirklich ist. Ganz anders, aber in gewisser Weise genauso wie Toni, um einfach ganz normal erwachsen zu werden. Und dieses Erwachsenwerden kommt den beiden gehörig in die Quere, denn die Schmetterlinge, die ihre Freundschaft so lange begleitet haben, lassen sich langsam nicht länger unterdrücken. Erst recht nicht, als sie sich plötzlich in einer Band wiederfinden, für die sie gemeinsam Songs schreiben sollen.
In diesem Buch haben mich die freundschaftlichen Beziehungen ganz besonders beeindruckt, die den Kern der ganzen Reihe ausmachen. Denn auch wenn Toni lange versucht, alles ohne ihre Freund
innen mit sich selbst auszumachen, sind sie immer für sie da. Auch die familiären Bindungen spielen sowohl für Toni, als auch für Lukas aber eine große Rolle. Geschwister stehen im Fokus als die Menschen, mit denen beiden die Last ihrer Familiengeschichten tragen. Das ist ein sehr berührender Punkt der Storyline, könnte aber durchaus noch etwas stärker ausgearbeitet werden.
Die Liebesgeschichte - das, worum es uns allen doch am meisten geht ;) - ist sehr süß, durch ihre lange Vorgeschichte voller Vertrauen und ehrlichen Gefühlen. Im ganzen Roman hat mich der Vorbildcharakter für jugendliche Lesende beeindruckt: Es wird offen mit Themen wie mentaler Gesundheit und verschiedenen Sexualitäten umgegangen. Lediglich in Bezug auf die sexuelle Beziehung von Toni und Lukas ging es mir etwas zu schnell - das vermittelt meiner Meinung nach eine falsche Vorstellung und wäre für die Beziehung der beiden wirklich nicht nötig gewesen.
Insgesamt fand ich das Buch sehr schön und konnte es auch wunderbar lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Ich konnte lediglich keine sehr enge Beziehung zu der ganzen Geschichte entwickeln und hatte immer wieder ein paar Kleinigkeiten auszusetzen. Deswegen gibt es leider keine sehr gute Bewertung von mir.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Ein wahrer Wohlfühlroman

Küstenträume in der kleinen Tanzschule am Meer
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Ja, das ist dieses Buch, ein Wohlfühlroman: Mit sympathischen Protagonistinnen und einem leichten, aber nicht eintönigen Erzählstil ergibt sich in malerischer Urlaubsatmosphäre eine Liebesbeziehung, in ...

Ja, das ist dieses Buch, ein Wohlfühlroman: Mit sympathischen Protagonistinnen und einem leichten, aber nicht eintönigen Erzählstil ergibt sich in malerischer Urlaubsatmosphäre eine Liebesbeziehung, in der man sich verlieren kann. Nicht nur die frisch verliebten dieses Bandes, Lili und Tim, schließt man ganz schnell ins Herz, auch Nati und Nic, die ebenfalls ein paar Problemchen und vor allem zwei weitere Perspektiven auf das neue Liebespaar mit einbringen, muss man einfach gern haben. Mit Mara und Pascal ergibt sich schließlich das Personal dieses Romans und vor allem auch eine Freundesgruppe, in die man gern hineinschnuppert.
Nati und Nic sind frisch verheiratet, aber haben schon jetzt zu wenig Zeit füreinander, da beide arbeiten und vor allem Nati in ihrer eigenen Tanzschule oft Überstunden macht. Entsprechend zwiegespalten ist Nati, als ihre beste Freundin Mara sie bittet, deren Schwester Lili für ein paar Tage aufzunehmen, denn die bräuchte mal Abstand von den Schwierigkeiten, die das Leben ihr in letzter Zeit zu Hauf präsentiert hat. Lili kann zwar in der Tanzschule aushelfen, bringt aber auch mehr Verantwortung für Nati. Lili ist unterdessen selbst nur auf den Vorschlag ihrer Schwester eingegangen, weil sie nicht mehr anders kann, als vor ihrer Vergangenheit davonzulaufen. Dass das nicht unbedingt ein Fehler ist, macht ihr der zunächst etwas griesgrämige Meeresbiologe Tim deutlich, der selber gerade im Begriff ist, alle Zelte abzubrechen und auszuwandern. Doch dann kommt allen Beteiligten die Liebe dazwischen...

Mir hat der Roman wirklich sehr gut gefallen. Er ist leicht und natürlich ein wenig vorhersehbar, aber dies ohne langweilig zu sein. Der Schreibstil ist sehr angenehm und zieht einen auf Anhieb in die Geschichte hinein. Durch die vier verschiedenen Erzählperspektiven bleibt die Handlung abwechslungsreich und die Protagonist
innen sind individuell. Das Setting ist idyllisch und die Tanzschule dient wie im Titel versprochen als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, ohne zu viel Raum einzunehmen. Die persönlichen Schicksale von Lili und Nati werden feinfühlig erzählt und am Ende bekommt man, was man sich in einem solchen Roman wünscht: Alle sind glücklich und verliebt. ;)

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Tragödie im Regenwald

Dian Fossey - Die Forscherin
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Dian Fossey war eine außerordentlichr Frau, deren Vermächtnis uns alle etwas angeht. Schon allein deswegen ist dieses Buch über die junge Amerikanerin mit der schwierigen Kindheit, die ihre Berufung im ...

Dian Fossey war eine außerordentlichr Frau, deren Vermächtnis uns alle etwas angeht. Schon allein deswegen ist dieses Buch über die junge Amerikanerin mit der schwierigen Kindheit, die ihre Berufung im Leben mit wilden, aber dafür ehrlichen Wesen fand, absolut lesenswert. Es erzählt, wie aus der jungen, lebensbejahenden, naiv-mutigen Dian die körperlich gebrochene, verschlossene, misstrauische Dr. Fossey wurde. Dabei handelt die Geschichte nicht bloß vom Leben der Frau mit den Gorillas. Stattdessen erhält man einen umfassenden Einblick in die Lebensumstände, die die Persönlichkeit der Forscherin prägten. Dazu gehören Rückblenden in ihre schwierige Kindheit, ebenso wie Schilderungen ihrer Liebes-Affären und Beschreibungen der Grausamkeiten, die sie im afrikanischen Bürgerkrieg erfahren hat.
Dieser Gesamtüberblick über das Leben Dian Fosseys hat mir sehr gefallen, wenngleich es oft schmerzhaft war, sich die Faktizität der erzählten Grausamkeiten bewusst zu machen. Umso beeindruckter bin ich noch immer von der Entschlossenheit, mit der Dian ihren Traum lebte.

Auch der Stil der Erzählung gefiel mir sehr gut; er ermöglichte ein flüssiges Lesen, wobei die Sprünge in immer wieder verschiedene Epochen von Dians Leben häufig zunächst eine Orientierung in der Geschichte nötig machten.
Wirklich schade fand ich allerdings, dass nicht noch mehr über Dians Beziehung zu und Arbeit mit den Gorillas berichtet wurde, denn das war der Grund, aus dem ich das Buch überhaupt lesen wollte. Ich halte die ausführlichen Exkurse in ihre Vergangenheit keineswegs für falsch, sie ermöglichen hingegen ein besonders gutes Verständnis für Dians Begeisterung. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr Fokus auf die Gorillas zu legen. Dafür hätte ich auch gern noch 100 Seiten mehr gelesen. :)

Insgesamt konnte mich die Geschichte - vielleicht auch wegen der zahlreichen Zeitsprünge - nicht ganz so sehr mitreißen, wie ich gehofft hatte. Trotzdem würde ich sie jederm sehr empfehlen, unabhängig davon, wie viel man über Affen und ihre Erforschung weiß. Die Abholzung und Ausbeutung des Regenwalds und die damit einhergehende Bedrohung gefährdeter Tierarten ist auch heute mindestens so aktuell wie zu Dians Zeiten, und die Gefahren sind noch akuter.
Also, liebe Community: Lest dieses Buch und nehmt es euch zu Herzen! 💕🙏

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Unter Glanz und Anmut etwas enttäuschend

Privileged - Class of Royals
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Ein Mädchen vom Lande, das über Nacht zur Prinzessin wird - diese Story kennen wir. Auch höfische Intrigen und anstrengende Klatsch-Journalisten, die alles zu zerstören drohen, sind wir gewohnt. Neu ist ...

Ein Mädchen vom Lande, das über Nacht zur Prinzessin wird - diese Story kennen wir. Auch höfische Intrigen und anstrengende Klatsch-Journalisten, die alles zu zerstören drohen, sind wir gewohnt. Neu ist hingegen die prunkvolle Highschool für die Reichen und Schönen, um die sich die Story von "Privileged" rankt. Und ihre verführerischen wie hinterhältigen Schüler...

Aber nun einmal ganz von vorn: Nora wollte all das eigentlich gar nicht, denn es ist nicht einmal sie selbst, die sich in den Prinzen von England verliebt hat, sondern ihre Mutter. Und um sie glücklich zu sehen, zieht Nora dann doch gerne auf einen anderen Kontinent. Und auch wenn sie von dem ganzen Glamour eigentlich nichts wissen will, ist sie sich sicher, das eine Jahr bis zu ihrem Abschluss schon auf der Elite-Highschool überstehen zu können.

Asher hingegen erwartet Noras Ankunft bereits gespannt. Nicht etwa, weil er sie näher kennenlernen möchte, sondern weil er glaubt, noch eine Rechnung mit ihrem Stiefvater in spe offen zu haben. Und was wäre für einen Frauenheld aus der mächtigen Familie Frederic leichter, als die Unschuld vom Lande zu verführen, um an ihre Familie heranzukommen?
Und tatsächlich: Ashers Plan scheint aufzugehen, denn er und die selbstbezogene Gesellschaft, in die sie hineingerät, wirbeln Noras Gefühle und -Leben ganz schön durcheinander. Doch natürlich passiert auch das, mit dem Asher nicht gerechnet hat: Seine eigenen Gefühle, an deren Existenz er gar nicht mehr geglaubt hatte, werden von Noras naiver Art ebenfalls geweckt und drohen, ihm einen Strich durch die Rachepläne zu machen...

So viel zum Inhalt des Romans. Die Storyline hat mir von Anfang an gut gefallen und ist auch in weiten Teilen plausibel. Leider nimmt sie in meinen Augen etwas Schaden dadurch, dass viele Entwicklungen sehr schnell gehen. Nora verliebt sich nahezu von einer Seite auf die andere in Asher und andersrum ist es beinahe genauso. Auch hält die Handlung häufig nicht ganz, was sie verspricht. Besonders der große Showdown war für mich recht enttäuschend und eindeutig nicht so dramatisch, wie die vorherigen Andeutungen suggeriert haben.
Zu diesen Schwächen in der Handlung kamen ein für mich wenig geschmeidiger Erzählstil - das mag Geschmackssache sein - und vor allem zahlreiche störende Fehler, sowohl in Rechtschreibung und Satzbau, wie auch auf inhaltlicher Ebene. Es waren keine gravierenden Widersprüche, aber kleine Ungereimtheiten, die ich wegen Spoilergefahr nicht näher erläutern werde. All das hat für mich aber leider den Zauber der Geschichte ziemlich zunichte gemacht.

Zusammen mit den Schwächen in der Handlung ist somit leider nicht sehr viel von den Gefühlen der Charaktere bei mir angekommen, weswegen mich der Roman insgesamt nicht wirklich begeistern konnte. Allen Interessierten rate ich also, erstmal die Leseprobe anzuschauen. Wenn euch der Schreibstil zusagt, hat das Buch bei euch ja vielleicht bessere Chancen als bei mir. :)

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Ein nettes kleines Abenteuer für Zwischendurch

Love Paris Dance
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Eine aufstrebende Ballerina erobert Paris und findet die Liebe - so könnte das Motto dieses Romans lauten. Für die lebensfrohe Mia erfüllt sich ein riesengroßer Traum, als sie für ein Ballett-Ferienprogramm ...

Eine aufstrebende Ballerina erobert Paris und findet die Liebe - so könnte das Motto dieses Romans lauten. Für die lebensfrohe Mia erfüllt sich ein riesengroßer Traum, als sie für ein Ballett-Ferienprogramm nach in die Stadt der Liebe reist. Strenge Ballettlehrer genauso inbegriffen wie die Chance, am Ende das Aufsehen einer berühmten Company zu ergattern und dem Ziel, Profitänzerin zu werden, ein Stückchen näher zu kommen. Außerdem hofft Mia, an den Ort zu gelangen, an dem ihre geheimnisvolle Vorfahrin angeblich einst als Primaballerina tanzte und von Degas auf einem Gemälde verewigt wurde. Doch damit nicht genug: Womit Mia nicht gerechnet hat, als sie ihre Koffer für die große Reise packte, waren Louis, ein super süßer Franzose, der ihr Herz so weich werden lässt wie das buttrigste Croissant und die Möglichkeit, tatsächlich endlich herauszufinden, ob ihre Vorfahrin auf einem Bild des berühmten Künstlers zu sehen ist.
Mit Mias Ankunft in Paris beginnt eine turbulente, lebensfrohe Geschichte mit unerwarteten Wendungen...

An diesem Roman hat mir die fröhliche, unbeschwerte, weltoffene Stimmung besonders gut gefallen. Mia wirbelt durch die Welt und ihr großes Abenteuer, eigentlich ganz anders, als man es von einer jungen Ballerina erwartet: Nicht immer geplant, nicht immer ganz auf den Punkt, nicht immer ganz klassisch und regelkonform. Aber genau das macht die Unbeschwertheit der Geschichte aus, auch wenn es manchmal schon beinahe etwas unglaubwürdig wird, wie viel sie auf einmal schaffen kann.
Auch Mia selbst mir als Charakter sehr gut gefallen, ich habe mich in der Regel gerne in ihre Gedanken geflüchtet. Louis ist ein wahrer Herzensbrecher und wird seiner Rolle in jedem Fall gerecht, denn man kann ihn ebenfalls direkt ins Herz schließen. Gleiches gilt für die anderen Charaktere, seien es Mias Mitstreiterinnen Audrey, Anouk und Lucy, ihre Großtante und deren Tochter oder ihr strenger Ballettlehrer.
Nicht ganz so begeistert war ich hingegen mit einigen Teilen der Handlung: Die Liebesgeschichte zwischen Louis und Mia hat sich zwar recht schön entfaltet, trotzdem ging mir manches zu schnell und ab und an fand ich die Folgerungen oder Reaktionen (genauer kann ich hier nicht werden schließlich soll niemand gespoilert werden) etwas unlogisch. Nicht zufrieden war ich allerdings vor allem mit der Geschichte rund um Mias geheimnisvolle Verwandte und das vermisste Degas-Gemälde. Schon Mias Einstellung dazu vermittelt in meinen Augen nicht das richtige Selbstverständnis für ein junges Mädchen wie sie, aber auch die Suche nach dem Gemälde war mir in weiten Teilen einfach zu unrealistisch und außerdem für die Handlung von wenig Bedeutung.
Auch die Ballettkomponente hätte in meinen Augen etwas präsenter sein können im Verlauf der Geschichte, aber das ist vermutlich ein recht subjektiver Eindruck - also, deutlich mehr, als das bei Rezensionen sowieso schon der Fall ist ; ).

Alles in allem hat mich der Roman ein wenig enttäuscht, aber trotzdem ganz gut gefallen. Als nettes Wohlfühlbuch für Zwischendurch kann ich ihn sehr empfehlen und wünsche allen, die das ausprobieren, eine schöne Lesezeit.

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