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Veröffentlicht am 18.05.2025

"Die Inselschwimmerin" - aufwühlend wie das Meer

Die Inselschwimmerin
1

„Die Inselschwimmerin“ ist das Romandebüt der britischen Journalistin und Fernsehmoderatorin Lorraine Kelly. Nach mehreren Sachbüchern wagt sie sich hier erstmals an fiktionale Literatur – und das mit ...

„Die Inselschwimmerin“ ist das Romandebüt der britischen Journalistin und Fernsehmoderatorin Lorraine Kelly. Nach mehreren Sachbüchern wagt sie sich hier erstmals an fiktionale Literatur – und das mit spürbarer Leidenschaft für das Setting: die Orkneyinseln, in die sie sich laut eigenen Aussagen bereits vor Jahrzehnten verliebt hat.
Im Zentrum der Geschichte steht Evie, eine Frau mittleren Alters, die vor zwanzig Jahren plötzlich und ohne Erklärung ihre Heimat – die rauen, windumtosten Orkneys – verlassen und sich in London ein neues Leben aufgebaut hat. Der Grund für ihre abrupte Flucht liegt tief vergraben in ihrer Vergangenheit, ein gut gehütetes Geheimnis, über das sie nie gesprochen hat – weder mit ihrer Familie, zu der sie jeden Kontakt abgebrochen hat, noch mit ihrer einzigen verbliebenen Freundin Freya. Auch Freya weiß bis heute nicht, warum Evie damals gegangen ist. Als Freya ihr mitteilt, dass Evies Vater im Sterben liegt, ringt sich Evie dazu durch, in ihre Heimat zurückzukehren – allerdings kommt sie zu spät, um sich mit ihm auszusöhnen. Dennoch wird ihre Rückkehr zum Ausgangspunkt einer schmerzhaften, aber notwendigen Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit. Evie beschließt, sich endlich ihrer Geschichte zu stellen und das lang verdrängte Kapitel ihres Lebens aufzuarbeiten.

Besonders gelungen ist meiner Meinung nach die Erzählstruktur des Romans: Die Handlung entfaltet sich auf mehreren Zeitebenen. Neben der Gegenwart im Jahr 2024 gibt es Rückblenden in die 1960er Jahre, in denen wir miterleben, wie sich Evies Eltern kennenlernen und eine Familie gründen, sowie ins Jahr 2004, dem Zeitpunkt von Evies Flucht. Lorraine Kelly versteht es bemerkenswert gut – und das gerade für ein Erstlingswerk – diese verschiedenen Zeitstränge kunstvoll miteinander zu verweben. Wie Puzzlestücke fügen sich die Ereignisse allmählich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Diese Art der Erzählweise entwickelt einen regelrechten Sog und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte – man möchte ständig wissen, wie alles zusammenhängt und was als Nächstes passiert.

Was dieses Buch zudem für mich besonders lesenswert macht, ist die Vielzahl an vielschichtigen, teils widersprüchlichen Charakteren. Einige wachsen einem schnell ans Herz, andere wirken befremdlich oder gar abstoßend – nicht selten tun sich dabei menschliche Abgründe auf. Doch gerade diese Mischung sorgt für Spannung und emotionale Tiefe.

Auch thematisch hat der Roman einiges zu bieten: Trauer, familiäre Konflikte, Versöhnung, unerfüllter Kinderwunsch, Suchtproblematik, Krankheit, Freundschaft, Verlust, Schuld, Erpressung und Trauma sind nur einige der Themen, die sensibel und glaubwürdig in die Handlung eingebettet werden. Trotz dieser thematischen Fülle wirkt die Geschichte nie überladen – vielmehr ist es der Autorin gelungen, all diese Aspekte organisch miteinander zu verknüpfen.

Ein ganz besonderes Highlight ist jedoch die atmosphärische Beschreibung der Orkneyinseln. Die kargen, zugleich rauen und doch faszinierend schönen Landschaften, die Weite des Meeres, das wechselhafte Licht – all das wird mit so viel Liebe zum Detail und Sinn für Stimmung geschildert, dass beim Lesen fast automatisch Reiselust aufkommt. Man möchte selbst dorthin reisen, den Wind spüren, die Klippen sehen und in diese besondere Insellandschaft eintauchen.

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt dennoch: Der deutsche Titel „Die Inselschwimmerin“ sowie der Klappentext erwecken Erwartungen, die der Roman nur bedingt erfüllt. Der Schwimmaspekt spielt eine eher untergeordnete Rolle und dient eher als symbolisches Motiv denn als zentrales Handlungselement. Dennoch hat dies bei mir das Lesevergnügen kaum geschmälert.

Insgesamt ist „Die Inselschwimmerin“ ein atmosphärisch dichter, berührender und klug konstruierter Roman, der mit emotionaler Tiefe, einem spannenden Erzählbogen und lebendigen Landschaftsbeschreibungen überzeugt. Für ein Debüt ein wirklich gelungenes Werk – mit dem Potenzial, Lesende nicht nur zu unterhalten, sondern auch nachhaltig zu berühren.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Ein Liebesbrief, eine Suche durch Ostfriesland und eine Reise zu sich selbst

Strandkorbbriefe
3

„Strandkorbbriefe“ ist der zweite Teil aus der Nordsee-Reihe von Marie Merburg. Obwohl ich den Vorgänger „Nordseesterne“ nicht kenne, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme mit dem Folgeband. Der Roman ...

„Strandkorbbriefe“ ist der zweite Teil aus der Nordsee-Reihe von Marie Merburg. Obwohl ich den Vorgänger „Nordseesterne“ nicht kenne, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme mit dem Folgeband. Der Roman lässt sich problemlos eigenständig lesen und bietet einen schönen Einstieg in die liebenswerten Charaktere und in die idyllische Kulisse Ostfrieslands.

Im Mittelpunkt steht ein anonymer Liebesbrief, der im Krummhörner Wochenblatt im Rahmen eines Wettbewerbs veröffentlicht wird und scheinbar perfekt auf die Polizistin Merle zutrifft. Doch Merle selbst hat keine Ahnung, wer der Verfasser sein könnte. Gemeinsam mit dem Redakteur des Wochenblatts Bastian macht sie sich auf eine emotionale Suche quer durch Ostfriesland, bei der sie alle möglichen „Kandidaten“ abklappert. Was die beiden dabei erleben, hält einige Überraschungen bereit.

Marie Merburg zeichnet ihre Figuren mit viel Tiefe und Liebe zum Detail. Merle ist keine eindimensionale Heldin – sie ist eine taffe Polizistin, die nach einem traumatischen Vorfall mit Ängsten kämpft. Die Suche nach dem Verfasser des Liebesbriefs wird gleichzeitig zu einer Reise in ihre Vergangenheit und zu sich selbst. Ihre Entwicklung und ihr innerer Kampf werden von der Autorin realistisch und glaubwürdig dargestellt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Auch die anderen Charaktere, wie der charmante Bastian oder auch der „heimliche Held“ des Romans, der WG-Hund Kalle, werden wunderbar lebendig beschrieben – manchmal musste ich richtig schmunzeln.
Die Reise von Bastian und Merle durch Ostfriesland hat mir gut gefallen und hat bei mir richtige Urlaubssehnsucht aufgrund der realistischen Beschreibung der dortigen Örtlichkeiten geweckt sowie mir eine schöne Auszeit vom Alltag beschert. Somit hat dieser Roman für mich genau seinen Zweck erfüllt: Er ist ein schöner Wohlfühlroman, obwohl durchaus auch einige ernste Themen, wie zum Beispiel die Verarbeitung eines Traumas, aufgegriffen werden.
Ein wunderbarer Liebesroman mit Tiefgang, der nicht nur Ostfriesland-Fans begeistern wird, sondern den ein oder anderen zum Ostfriesland-Fan werden lässt. Ich hoffe sehr, dass es bald einen weiteren Teil dieser Reihe gibt und ich nochmals die virtuelle Reise an die Nordseeküste antreten kann. Und irgendwann kommt sicher auch die reale Reise dorthin…

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  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.10.2024

Glück hat nichts mit Besitz zu tun

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
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Ella wagt einen ganz besonderen Schritt im Leben. Nachdem ihre Ehe in die Brüche gegangen ist und die Söhne ausgezogen sind, beschließt sie, sich von ihren Besitztümern zu trennen und für ein Jahr in ein ...

Ella wagt einen ganz besonderen Schritt im Leben. Nachdem ihre Ehe in die Brüche gegangen ist und die Söhne ausgezogen sind, beschließt sie, sich von ihren Besitztümern zu trennen und für ein Jahr in ein Tiny House, welches sich auf einem Biohof befindet, zu ziehen. Sie ist Journalistin, die sich bis jetzt vorwiegend mit Umweltkatastrophen beschäftigt hat, und will dort über dieses Projekt eine Dokumentation machen – sich auf das Wesentliche konzentrieren, sowohl haptisch als auch mental, darum soll es gehen. Also trennt sie sich von ihrem Haus und allem unnötigen Zeugs darin und geht dieses spannende Abenteuer ein. Dort angekommen wird sie bald auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn vieles ist gar nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat: Das Haus ist wahnsinnig klein, die Bewohner sind auf dem ersten Blick irgendwie verschroben, das Alleinsein und konsequente Nichtstun bereitet ihr große Probleme. Sie muss sich mit Edgar, ihrem komplizierten Holzofen, abquälen, um ihre Bude warm zu kriegen und so manche Abfuhr von ihrem Nachbarn Jakob, der ihr irgendwie bekannt vorkommt, hinnehmen. Bekanntlich ist ja aller Anfang schwer, doch wird sie hier wirklich glücklich werden, nachdem ihr Auftrag, eine Dokumentation zu produzieren, geplatzt ist, und somit es gar keinen Anlass mehr gibt für dieses Experiment?

Ella ist eine bezaubernde Frau, ich habe sie von Anfang an bewundert für ihren Mut, diesen Schritt der Reduktion zu gehen. Fast jeder kann sich wohl an die eigene Nase fassen, denn wer hat nicht viel zu viel zu Hause und müsste längst mal gründlich ausmisten? Doch das, was Ella da tut, ist ja nicht nur ein gewöhnliches Ausmisten, es ist eine Konzentration auf das Elementare und letztlich auf sich selbst. Es war wirklich sehr spannend, Ella bei diesem Prozess zu begleiten und ich gebe zu, es hat mich wirklich in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken gebracht, das ein oder andere Tiny-House hab ich nun auch schon mal gegoogelt.

Das Cover in seinem Pastellton, mit den Blumen und dem versteckten Häuschen hat mich gleich angesprochen, der Klappentext hat mir dann den Rest gegeben – dieses Buch musste ich einfach lesen! Und ich habe es wirklich nicht bereut! Ich bin so sehr versunken in die Welt von Ella, dass ich die Atmosphäre der Tiny House-Siedlung und ihren Bewohnern schon fast gespürt habe, am liebsten wäre ich dort geblieben!

„Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben“ ist mein zweites Buch von Kristina Günak und ich musste wirklich schmunzeln, als ich im Nachwort wieder die immer gleichlautende Danksagung an ihren Mann gelesen habe. Ich werde sicherlich mal wieder zu einem Buch dieser tollen Autorin greifen, denn sie schreibt einfach wunderbar über die Sonnen- und auch Schattenseiten des Lebens.

Ich kann dieses Buch wirklich uneingeschränkt empfehlen, es entführt die Leserschaft ins richtige Leben, lässt einen manchmal schmunzeln, manchmal aber auch traurig und nachdenklich werden.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

„Einfach plätschern lassen!“ – Teenagerlovestory vom Feinsten

Mein Herbst voller Küsse, Chaos und Graffiti
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Michala Thewes kann mit ihrem Fortsetzungsband „Mein Herbst voller Küsse, Chaos & Graffiti“ zu ihrem Debütroman bei ONE „Mein Sommer voller Flips & Flops“ auf jeden Fall bei der Zielgruppe „Jugendliche ...

Michala Thewes kann mit ihrem Fortsetzungsband „Mein Herbst voller Küsse, Chaos & Graffiti“ zu ihrem Debütroman bei ONE „Mein Sommer voller Flips & Flops“ auf jeden Fall bei der Zielgruppe „Jugendliche ab 12/13 Jahren“ punkten, da bin ich mir ganz sicher! Es ist aber auch für erwachsene Leserinnen und Leser geeignet, die Liebesgeschichten mögen.
Charly und Noah sind ein glückliches Teenagerpärchen. Als Charlys Mutter Sina, die Tochter ihrer Freundin, für eine Weile aufnehmen will, freut sich Charly zunächst über den Familienzuwachs auf Zeit. Sie kennt sie bereits von früheren Besuchen und hat sich immer ganz prächtig mit ihr verstanden. Doch von der netten Sina, mit der man durch Dick und Dünn gehen konnte, ist nichts mehr übrig, sie ist ständig schlecht gelaunt und unnahbar für Charly - die Pubertät lässt grüßen oder? In dieser Konstellation müssen sich die beiden Mädels nun für mehrere Monate ein Zimmer teilen und verbringen auch noch den Schultag miteinander, weil Sina in Charlys Klasse kommt. Als einige seltsame Gerüchte über Charly verbreitet werden und Sina dann auch noch in der Graffiti-AG viel Zeit mit ihrem Freund Noah verbringt, gerät Charlys Leben so richtig aus den Fugen. Für sie ist klar, wer die Ursache für all das Chaos ist, aber ist das denn auch wirklich so, wie sie vermutet?
Ich kenne den ersten Band zwar nicht, aber das hat mir überhaupt keine Probleme bereitet, alle nötigen Infos aus dem ersten Band wurden geschickt in den zweiten Band eingearbeitet, sodass man diesen ohne größere Probleme lesen konnte.
Die meisten Charaktere in diesem Buch waren mir sehr sympathisch, sie bieten auf jeden Fall viele Identifikationsmöglichkeiten für jugendliche Leserinnen und Leser. Die Handlung war sehr kurzweilig, es hat Spaß gemacht zu lesen, ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ich jetzt unbedingt weiterlesen muss. Auch der Schreibstil war passend und schön. Besonders gut fand ich die wunderschön erzähltechnisch ausgestalteten Passagen mit passenden Adjektiven und Verben sowie schildernden Elementen, die es vielfach in diesem Roman gibt.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen für jugendliche Leserinnen und Leser aber auch durchaus für Erwachsene, die gerne Romanzen lesen. Typische Themenfelder der Jugendlichen sind auf jeden Fall vorhanden, wie z. B. erste Liebe, beste Freundin, Clique, aber auch weniger „schöne“ Themen, wie z. B. Mobbing, Eifersucht, Trennung und Trauer. Mir sind die Protagonisten alle sehr ans Herz gewachsen, gerne möchte ich noch mehr von Charly, Noah und Co lesen und ich hoffe wirklich sehr, dass Michaela Thewes die „Jahreszeitenuhr“ nach ihrem Sommer- und Herbstroman voll macht und wir noch zwei weitere Romane mit Schwerpunkt auf den Winter und Frühling lesen, genügend Stoff für die ein oder andere Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden!

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Achterbahnfahrt der Gefühle am Bodensee

Zeit der Schwestern
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Bei dem Buch „Zeit der Schwestern – Traubenfest“ handelt es sich um den dritten und leider wohl (vorerst?) letzten Band einer Trilogie, bei der die Familie Hohenhausen im Zentrum steht. Jeder Band der ...

Bei dem Buch „Zeit der Schwestern – Traubenfest“ handelt es sich um den dritten und leider wohl (vorerst?) letzten Band einer Trilogie, bei der die Familie Hohenhausen im Zentrum steht. Jeder Band der Trilogie ist wohl einer Tochter der Familie gewidmet, welche jeweils die Hauptperson ist. Ich kannte die Vorgängerbände nicht, jedoch hatte ich keine Verständnisprobleme, was der Autorin schon einmal hoch anzurechnen ist, denn ihr ist es gelungen in diesem letzten Band alles soweit zurechtzulegen, dass ich nicht das Gefühl hatte, etwas nicht zu verstehen.
Die Protagonistin in „Traubenfest“ ist Veronika, auch Veri genannt. Sie ist die älteste Tochter von Georg und Lotte Hohenhausen und eine wahnsinnig sympathische Frau, die sich selten um sich, jedoch ständig um das Wohl anderer sorgt und dabei immer im Einsatz ist. Zusammen mit ihrem Mann Stefan betreibt sie ein Weingut, in ihrer Ehe kriselt es, was Veri zunächst nicht wahrhaben will. Ihre Schwestern Romy und Carolin sind sehr feinfühlig und unterstützen Veri, wo sie nur können. Der familiäre Beistand tut ihr sichtlich gut. Als sie den sympathischen Vater ihres Praktikanten und dessen innovatives Weingut kennen lernt, spielen ihre Gefühle Achterbahn.
Das Cover des Buches mit seinem leicht erhobenen und glänzenden Titel der Reihe sowie den gemalten Weinreben hat mich gleich angesprochen. Ich persönlich mag derart gestaltete Buchcover, v. a. wenn sie auch haptisch was hergeben.
Ich kannte die Autorin bisher noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft noch mehr von ihr lesen werde, weil mich ihr Schreibstil wirklich angesprochen hat. Als geborene Karlsruherin lebt sie nun in München und damit unweit vom Bodensee entfernt. Ihre Liebe zum größten See in Deutschland kommt sicherlich nicht nur in diesem Teil der Reihe, sondern in der gesamten Trilogie zum Ausdruck.
Mir hat der letzte Band der Trilogie sehr gut gefallen, weil er gefühlsgeladen Veris Innenleben und die vielen Herausforderungen ihres Lebens behandelt sowie auf eine wunderbare Weise Einblick in eine Familie gibt, welche wirklich vorbildlich zusammenhält. Ich konnte das Buch kaum weglegen, es ist absolut kurzweilig und Tanja Hutmacher gelingt es, die Atmosphäre des Bodensees in einer derartigen Weise zu beschreiben, dass man richtig Sehnsucht bekommt, dorthin zu reisen. Ich werde auf jeden Fall demnächst den Bodensee mal wieder in meine Urlaubsplanungen einbeziehen und die beiden Vorgängerbände lesen. Unheimlich gerne möchte ich noch länger am Leben der Familie Hohenhausen teilnehmen, gerne noch in einem überraschenden weiteren Band, Stoff für die ein oder andere Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden.
Ich kann „Zeit der Schwestern – Traubenfest“ denjenigen Leserinnen und Lesern empfehlen, die gerne gefühlsbetonte Bücher lesen. Für mich war dieses Buch auf jeden Fall ein ganz besonderes Lesehighlight in diesem Jahr.

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