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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2025

Mal etwas anderes

Shark Heart
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"Shark Heart" von Emily Habeck ist thematisch und stilistisch ein außergewöhnliches Werk.
Die Geschichte ließe sich fast als Dystopie einordnen, da in dieser Welt Menschen offenbar häufig zu verschiedenen ...

"Shark Heart" von Emily Habeck ist thematisch und stilistisch ein außergewöhnliches Werk.
Die Geschichte ließe sich fast als Dystopie einordnen, da in dieser Welt Menschen offenbar häufig zu verschiedenen Wildtieren mutieren. Ein grausames Schicksal für die Betroffenen und ihre Angehörigen, die sie pflegen müssen – so wie Wren, die ihren Ehemann Lewis an das Leben als Weißen Hai verliert. Die philosophischen Reflexionen der beiden machen die Handlung noch tragischer. Man fühlt sich unmittelbar mitgerissen.
Besonders reizvoll ist der Schreibstil, der zwischen Theatertext und Prosa oszilliert und dabei beide Welten ideal verbindet.
Lediglich die Unterteilung in zwei Teile empfand ich als Bruch. Der experimentelle Erzählstil hätte eine engere Verknüpfung und Durchmischung der Handlungsstränge ermöglicht.
Dennoch ein literarisches Vergnügen für alle, die sich auf Außergewöhnliches einlassen möchten und schonmal eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Sehnsucht nach Wasser

Unbeugsam wie die See
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"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein Roman, der abwechselnd in verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Durch Überschriften ist aber jederzeit alles gut zuzuordnen.
Mary befindet sich mit ihrer ...

"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein Roman, der abwechselnd in verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Durch Überschriften ist aber jederzeit alles gut zuzuordnen.
Mary befindet sich mit ihrer Zwillingsschwester Eliza im Jahre 1800 auf einem Schiff, gemeinsam mit vielen anderen Frauen, eingepfercht wie Tiere, auf ihrer Deportation von Irland nach Australien.
Im Jahre 1999 begegnen wir der jungen Jess, die sich sehr für Kunst interessiert und auch das Interesse ihrer Lehrers mehr weckt, als gut ist. Sie leidet unter einer merkwürdigen Wasserallergie und findet sich selber dadurch abstoßend.
2019 begegnen wir Jess wieder, aber eher im Zusammenhang mit Lucy, ihrer Schwester. Diese flieht von ihrer Uni, vor Ereignissen, die sie sich nicht recht erklären kann.
In diesem kleinen Ort auf einer Klippe, direkt über dem Meer verflechten sich dann alle Stränge langsam zu einem gemeinsamen Geschehen.
Ich fand die Stimmung in diesem Buch sehr stark, geheimnisvoll und voller Rätsel anfangs, bis sich langsam eins nach dem anderen klärt.
Ganz dramatisch fand ich die Schilderungen der Gefangenentransporte, ohne Rücksicht auf die Frauen und ihr Leid.
Mir gefällt hier die Schilderung der Frauen, ihren Weg und ihre Verbundenheit untereinander, auch wenn das auf eine geheimnisvolle Weise dargestellt wird. In der Erzählung verbinden sich reale mit fantastischen Elementen auf eine gute und glaubhafte Art und Weise.
Mir hat auch die Sprache der Autorin so gut gefallen, dass ich gerne noch anderes von ihr lesen möchte.

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Veröffentlicht am 18.08.2025

Von Beginn an spannend

Wilderland – Der Wald
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"Wilderland – Der Wald" von Gina Mayer ist der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe für Kinder und Jugendliche, kann aber auch von Erwachsenen sehr gut gelesen werden.
Calum, Jasleen, Skye und Miro leben in ...

"Wilderland – Der Wald" von Gina Mayer ist der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe für Kinder und Jugendliche, kann aber auch von Erwachsenen sehr gut gelesen werden.
Calum, Jasleen, Skye und Miro leben in einer Wohngruppe zusammen, weil sie alle keine Eltern mehr haben.
Zu Beginn fühlt sich Calum von der Gemeinschaft der anderen ausgeschlossen, bleibt der Einzelgänger. Doch das ändert sich schnell, als er zusammen mit Skye eine Entdeckung macht, sie werden beobachtet und überwacht.
Dann stellen sie auch noch fest, was sie für Besonderheiten und damit auch Gemeinsamkeiten haben und halten alle fest zusammen.
Das Buch ist sehr spannend, von der ersten Seite an, war man mitten in der Geschichte. Die Jugendlichen und ihre Probleme werden gut geschildert und auch die Dynamik zwischen ihnen.
Es gibt hier eine Menge Abenteuer, aber auch Action und immer wieder mal etwas fantastisches. Gerade diese Elemente mochte ich sehr, sie fügen sich sehr gut in die Geschichte ein.
Die Idee, wie hier dieser Zusammenschluss aus Mensch und Tier funktioniert ist gut entwickelt und trägt die Geschichte mit.
Es ist ein starker Auftakt und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, was die vier gemeinsam erleben und auch erlernen werden.

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Veröffentlicht am 16.08.2025

Ein Leben in Songs

Deep Cuts
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"Deep Cuts" von Holly Brickley ist ein tolle Geschichte. Sie regt zum Nachdenken an und die beiden Protagonisten Percy Marks und Joe Morrow werden mir noch länger im Gedächtnis bleiben.
Joe ist am Anfang ...

"Deep Cuts" von Holly Brickley ist ein tolle Geschichte. Sie regt zum Nachdenken an und die beiden Protagonisten Percy Marks und Joe Morrow werden mir noch länger im Gedächtnis bleiben.
Joe ist am Anfang seiner Karriere als Musiker und hat noch nicht mal eine Band. Polly ist Studentin und sucht noch nach ihrem Platz im Leben, eindeutig ist, sie liebt Musik über alles.
Als sie sich kennengelernt haben nimmt Polly einen Song von Joe komplett auseinander und sie machen gemeinsam etwas besseres daraus. Die beiden werden beste Freunde und sind immer wieder kurz vor einer echten und tiefen Beziehung. Irgendetwas steht immer zwischen ihnen, oftmals sogar die Musik, die beide lieben und über die sie sich identifizieren. Zwei starke Persönlichkeiten, deren Wege immer wieder voneinander angezogen werden. Man spürt die Anziehung zueinander beim lesen förmlich, das ist gut beschrieben.
Ich mochte auch die passende Playlist zum Buch sehr, starke Songs, die genau im Buch erwähnt werden. Und das ist auch mein Kritikpunkt, viele Gedanken und Gespräche werden von Liedzeilen getragen, das hätte irgendwie, auch in Klammern oder so, übersetzt werden sollen. Mich hat das übersetzen, mit App oder auch anders immer wieder aus dem Lesefluss gerissen.
Ich mochte das Buch sehr, die Musik als ein Lebensgefühl, die jeweils ihre Generationen prägt und vieles erhält und trägt.

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Veröffentlicht am 15.08.2025

Sehr gute Fortsetzung

Aschesommer
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"Aschesommer" von Benjamin Cors ist schon der zweite Band der Reihe rund um die Ermittler der Gruppe 4. Es ist zwar ein abgeschlossener Fall, aber hier liest es sich wirklich besser, wenn man den ersten ...

"Aschesommer" von Benjamin Cors ist schon der zweite Band der Reihe rund um die Ermittler der Gruppe 4. Es ist zwar ein abgeschlossener Fall, aber hier liest es sich wirklich besser, wenn man den ersten Band kennt, da doch so einige Zusammenhänge bestehen. Der Fall ist allerdings in sich abgeschlossen.
Die Ermittler Jakob Groth und Mila Weiss geraten an einem Tatort schon sehr an ihre Grenzen und im Laufe der Zeit gibt es dazu sogar noch Steigerungen. Ein Paar wurde in einer Kühlkammer in einem abgelegenen Keller eingesperrt und ist erfroren. Es gibt eine Botschaft dazu: Das erste Sterben hat begonnen, geschrieben mit Asche.
Das Buch fesselt von Beginn an, es ist spannend, es ist schnell, aber trotzdem detailliert. Die schnellen Wechsel der Perspektiven bieten gute Einblicke, inclusive Opfer und auch Mörder. Die Ermittlungsarbeit ist gut beschrieben, gerade in dieser außergewöhnlichen Gruppe.
Sehr gut gefallen mir hier die Verbindungen zu einer psychiatrischen Klinik, alles sehr geheimnisvoll und teils absolut böse.
Bis zum Schluss darf man hier miträtseln, wer der Täter ist und trotzdem war ich von einigen Entwicklungen total überrascht.
Eine geniale Reihe, bei der ich noch auf Fortsetzungen hoffe.

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