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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2025

Spannung am Gardasee

Was am Ufer lauert
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Nachdem ihr Vater gerade erst wieder zurückgekehrt ist, will die Journalistin Gianna Pitti die Bitte ihres Vaters nicht ablehnen, geheime Informationen in Empfang zu nehmen. Zur Übergabe kommt es aber ...

Nachdem ihr Vater gerade erst wieder zurückgekehrt ist, will die Journalistin Gianna Pitti die Bitte ihres Vaters nicht ablehnen, geheime Informationen in Empfang zu nehmen. Zur Übergabe kommt es aber nicht, stattdessen findet Gianna die Leiche einer älteren Frau im Meer. Bei ihr entdeckt sie die Hülle einer CD-Rom mit der Beschriftung "Die Geheimnisse Winston Churchills". Gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Onkel macht sie sich nun auf die Suche nach dem Täter und der Vergangenheit Churchills, die mit der Gardasee-Region anscheinend zusammenhängt...

Der erfolgreiche Autor Lenz Koppelstätter konnte mich bereits mit seinen Kriminalromanen um den sympathischen Ermittler Commisario Grauner begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf sein neues Projekt vom Gardasee war. "Was am Ufer lauert" ist bereits der zweite Band aus der Reihe, aber ich hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme, so dass das Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Koppelstäätter erzählt die Geschichte in seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, mit dem er den Leser schnell in die Gardasee-Region entführt. Der Spannungsbogen wird mit der toten Frau und dem Geheimnis um Churchills Vergangenheit sehr gut aufgebaut und über die anschließenden Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Die Story wirkt gut durchdacht und konnte mich bis zum Finale, welches den fall mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung abrundet, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Was am Ufer lauert" ein gelungener Regionalkrimi, der mit einer guten Mischung aus Lokalkolorit und Spannung überzeugen kann, aber aus meiner Sicht nicht ganz an das Niveau der Südtirol-Kriminalromane um Commisario Grauner heranreichen kann. Ich empfehle das vorliegende Buch durchaus als soliden Kriminalroman und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2025

Von Liebe, Kunst und Vernunft

Wut und Liebe
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Der Künstler Noah und die Angestellte Camilla leben ein tristes aber verliebtes Leben. Dies erfüllt aber nicht Camilas Lebenstraum, sie denkt, dass das Leben mehr zu bieten haben muss als harte Arbeit ...

Der Künstler Noah und die Angestellte Camilla leben ein tristes aber verliebtes Leben. Dies erfüllt aber nicht Camilas Lebenstraum, sie denkt, dass das Leben mehr zu bieten haben muss als harte Arbeit für kargen Lohn. So verlässt sie trotz der anhaltenden Liebe Noah und sucht sich einen reichen Mann, um das Leben in vollen Zügen zu genießen. Aufgrund ihres Charmes und ihres Aussehens ist sie auch schnell fündig geworden, aber das große Lebensglück will sich auch trotz des nun reichlich vorhandenen Geldes nicht wirklich einstellen. Gleichzeitig kämpft Noah um seine große Liebe und ist durchaus bereit, dafür seine Grenzen auszutesten...

Der Schweizer Autor Martin Suter hat mich schon mit vielen seiner Romane oder Kriminalgeschichten begeistern können, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt professionellen und aus meiner Sicht sehr schönen Schreibstil, der uns in die Welt der beiden Liebenden Noah und Camilla eintauchen lässt. Geschickt spielt er mit deren Gefühlen zueinander und den Vorstellungen vom perfekten Leben. Gerade das vermeintlich zu erstrebende Lebensglück führt die beiden Protagonisten in eine Situation, in der sie sich selbst hinterfragen und testen, wie weit sie bereit sind zu gehen. Dadurch entsteht eine Spannung, die vom klassischen Muster eines Kriminalromans abweicht und sich eher nach und nach auf eine Eskalation hinsteuert. Die wirklich toll erzählte Geschichte konnte mich bis zur letzten Seite voll und ganz in den Bann ziehen.

Insgesamt hat Martin Suter für mich mit "Wut und Liebe" wieder einmal bewiesen, dass er besondere Bücher schreiben kann, die aus der MAsse herausstechen und dennoch entspannt für Unterhaltung sorgen. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2025

Spannung aus Zons

Das Geheimnis der toten Mädchen: Thriller
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Im Jahre 1506 bekommt es Bastian Mühlberg mit einem rätselhaften Verschwinden einer scheinbar ermordeten jungen Frau zu tun. Die Leiche wird kurze Zeit später im Fluss wiedergefunden, allerdings stark ...

Im Jahre 1506 bekommt es Bastian Mühlberg mit einem rätselhaften Verschwinden einer scheinbar ermordeten jungen Frau zu tun. Die Leiche wird kurze Zeit später im Fluss wiedergefunden, allerdings stark gezeichnet und blutleer. Wer kann ein Interesse daran haben, die Totenruhe des Opfers zu stören? Bastian steht mit seinen Recherchen noch völlig am Anfang, als ein weiterer Mord geschieht...

In der Gegenwart hat Kriminalkommissar Oliver Bergmann gleich zwei Todesfälle aufzuklären, die scheinbar in Verbindung stehen. Eine junge Frau wird im Keller des Stadtarchivs tot aufgefunden und der Archivar selbst stirbt kurze Zeit später an einem Stromschlag. Die Verbindung scheint klar, aber einen richtigen Reim kann sich das Ermittlerteam nicht machen, so dass sie weiterhin im Dunklen tappen. Sind weitere Morde zu befürchten?

Die deutsche Autorin Catherine Shepherd hat mich mit ihren drei Serien immer wieder begeistern können, so dass ich mich auf ihr neues Werk sehr gefreut habe. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder nach Zons entführte. Das Besondere an dieser Reihe sind die parallelen Handlungsstränge zu unterschiedlichen Zeiten, aber am selben Ort. So wird der Spannungsbogen in beiden Geschichten direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die jeweiligen ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Gerade die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln und die immer wiederkehrenden Cliffhanger machen das Buch für mich zu einem absoluten Page-Turner. Die Stränge stehen zwar für sich, sind aber über eine magisch wirkende Verbindung miteinander verwoben und konnten mich bis zu den beiden Finals in den Bann ziehen.

"Das Geheimnis der toten Mädchen" ist aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die zwei Zeitebenen verbindet, interessante Fälle zu bieten hat und natürlich vom Erzähltalent der Autorin lebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2025

Selbstbestimmtes Leben

Swift River
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Die noch junge Diamond hat es nicht leicht. Das Leben der kleinen Familie ist geprägt von Ausgrenzungen aufgrund ihrer Hautfarbe und so kommt es immer wieder zu internen Streitereien. Eines Tages ist der ...

Die noch junge Diamond hat es nicht leicht. Das Leben der kleinen Familie ist geprägt von Ausgrenzungen aufgrund ihrer Hautfarbe und so kommt es immer wieder zu internen Streitereien. Eines Tages ist der Vater spurlos verschwunden. Es kommen Gerüchte auf er wäre ermordet worden, oder er habe aufgrund seiner Situation eventuell den Freitod gewählt. Diamond bleibt mit ihrer Mutter zurück und lebt fortan in noch kärgeren Verhältnissen. Den verlorenen Vater versucht sie über dass Essen zu kompensieren, was sie über ihr Gewicht zusätzlich angreifbar macht. Kann es ihr gelingen, dem trostlos vorgezeichneten Leben zu entrinnen?

Die noch junge amerikanische Autorin Essie Chambers hat mit "Swift River" ihren Debüt-Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Familien- Geschichte der kleinen farbigen Diamond, die alles andere als umsorgt und rosig ist. Ihr Schreibstil liest sich zunächst etwas holprig und es fiel mir schwer in einen guten Lesefluss zu kommen. Es gab zunächst viele Zeitenwechsel, verbunden mit diversen Perspektivwechsel, die zunächst bei mir für Verwirrung sorgten. Mit der Zeit bessert sich dies aus meiner Sicht und ich konnte immer besser mit der Protagonistin mitfühlen, die versucht aus der von Ausgrenzung geprägten Welt zu entkommen und dabei Stärke beweist. Das Ganze ist durchaus eine ergreifende Geschichte, die mich aber leider nie so ganz mitreißen konnte.

Insgesamt ist "Swift River" kein schlechtes Debüt, schon allein weil es viel Potential offenlegt, aber für mich noch ein wenig unausgegoren wirkt. Die Autorin widmet sich mit den mir bis dato unbekannten Thema der "Sundown Towns" einer brisanten Thematik, welche sie versucht über ein Einzelschicksal zu hinterleuchten. Der Ansatz ist gut gewählt und ich bin durchaus interessiert, weitere Werke von Essie Chambers zu lesen. Ihr Debüt bewerte ich aufgrund des aus meiner Sicht nicht ausgeschöpften Potentials mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Die eigene Vergangenheit

Die Schanze
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Obwohl sie eigentlich nie wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren wollte, beschließt Ellen nach einer gescheiterten Beziehung genau an dem Ort einen Neuanfang zu wagen. Die praktizierende Ärztin nutzt die ...

Obwohl sie eigentlich nie wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren wollte, beschließt Ellen nach einer gescheiterten Beziehung genau an dem Ort einen Neuanfang zu wagen. Die praktizierende Ärztin nutzt die Chance, eine Praxis zu übernehmen wobei der Start ganz anders verläuft, als gewollt. Durch Zufall wird sie mit dem Tod eines jungen Mannes konfrontiert, der sie gleichzeitig in ein vergessen geglaubtes Trauma stürzt. Sie erkennt, dass sie nur eine Chance hat, hier Fuß zu fassen, wenn sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellt und die Geheimnisse von damals ans Tageslicht holt...

Der deutsche Autor Lars Menz hat mit "Die Schanze" ein aus meiner Sicht ordentliches Debüt veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der das Buch schnell zu einem Page-Turner macht. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche und der geheimnisvollen Vergangenheit direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die gesamte Länge des Buches auf einem ordentlichen Niveau gehalten. Die Protagonisten hätten für mich noch intensiver und ausführlicher gezeichnet werden dürfen, so dass dem Thriller ein wenig Tiefgang fehlt. Die Story ist aber clever konzipiert und sehr spannend aufgebaut, was mich bis zum fulminanten Finale, in dem eine gut nachvollziehbare Auflösung alles gelungen abrundet, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Die Schanze" ein aus meiner Sicht verheißungsvolles Thriller-Debüt, welches Lust auf mehr aus der Feder von Lars Menz macht. Die Kombination aus Spannung, hohem Lesetempo und raffinierter Storyline konnte mich überzeugen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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