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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2020

Der tote Autor

Frankenstich
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In der kleinen Buchhandlung von Felicitas Reichelsdörfer hat gerade noch eine Krimilesung des erfolgreichen Autors Georg Neuner stattgefunden, als dieser kurz darauf genau in dort ermordet aufgefunden ...

In der kleinen Buchhandlung von Felicitas Reichelsdörfer hat gerade noch eine Krimilesung des erfolgreichen Autors Georg Neuner stattgefunden, als dieser kurz darauf genau in dort ermordet aufgefunden wird. Für den ermittelnden Hauptkommissar Clemens Sartorius stellt sich die Ladeninhaberin sehr schnell als Hauptverdächtige heraus. Felicitas fällt aus allen Wolken, und um den aus ihrer Sicht völlig inkompetenten Ermittler die Augen zu öffnen, begibt sie sich selber auf die Mörderjagd...
Das Autoren-Duo Katharina Drüppel und Heike Heinlein haben mit dem Kriminal-Roman "Frankenstich" ihr Debüt veröffentlicht. Sie erzählen die Geschichte in einem äußerst lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des toten Starautors klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser erhält immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen anzustellen, um dann im fulminanten Finale doch noch von der Auflösung überrascht zu werden. Den besonderen Charme erhält der Krimi durch die interessant charakterisierten Haupt-Protagonisten und den wohldosierten Lokalkolrit.
Insgesamt war "Frankenstich" für mich ein gelungenes Debüt des fränkischen Autoren-Duos und gleichzeitig ein sehr vielversprechender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe. Ich freue mich auf alle Fälle auf den nächsten Fall für den sympathischen Ermittler Sartorius und der neugierigen Buchhändlerin Feli. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Düsteres Geheimnis

In Vitro
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Jack und die schwangere Grace haben einen wunderschönen Urlaub in Schottland verbracht und wollen auf ihrer Rückreise kurz Grace Tante Theodora besuchen, zu der sie ein wenig den Kontakt verloren haben. ...

Jack und die schwangere Grace haben einen wunderschönen Urlaub in Schottland verbracht und wollen auf ihrer Rückreise kurz Grace Tante Theodora besuchen, zu der sie ein wenig den Kontakt verloren haben. Bei der Ankunft verläuft aber vieles nicht so wie geplant, so bekommen sie Theodora nicht zu sehen, die sich bereits ein wenig geschwächt zurückgezogen hat, stattdessen treffen sie auf den jungen Nachbarn Adam, der sich um die Tante kümmert. Sein Auftreten wirft allerdings viele Fragen auf, und das soll nur der Auftakt zu einem äußerst mysteriösen Aufenthalt sein...
"In Vitro - Das Angst Experiment" ist für mich das erste Buch des Autors JP Conrad. ICh habe schon viel positives über seine Werke gelesen und bin mit hohen Erwartungen in den Thriller gestartet. Sehr schnell konnte er mich dann auch mit seiner lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise in die mysteriöse Welt von Harynthorpe entführen. Der Spannungsbogen wird nach und nach aufgebaut und über die mysteriösen Hintergründe aus der Vergangenheit und der verzweifelten Suche nach Grace auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehoben. JP Conrad bedient sich beim Spannungsaufbau nicht an der Schilderung blutrünstiger Taten, sondern legt das Augenmerk des Lesers auf eine geheimnisvolle und gleichzeitig knisternde Atmosphäre. Es entsteht so ein clever konzipiertes Konstrukt, was nur sehr schwer zu durchschauen ist und mit vielen überraschenden Wendungen überzeugen kann.
Insgesamt ist "In Vitro - das Angst Experiment" ein aus meiner Sicht zu jeder Zeit packender und mysteriöser Thriller, den man quasi nicht aus der Hand legen kann. Das Buch hat mich so überzeugt, dass ich mich mit weiteren Titeln des Autors auseinandersetzen werden. Ich spreche so auch eine absolute Leseempfehlung aus und bewerte den Thriller mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Die Aalfrage

Das Evangelium der Aale
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Für mich war der Aal bisher lediglich ein Speisefisch mit einer etwas absonderlichen Form. So war mir nichts vom großen Mysterium bekannt, welches sich um diesen besonderen Fisch rankt. Schon seit Jahrhunderten ...

Für mich war der Aal bisher lediglich ein Speisefisch mit einer etwas absonderlichen Form. So war mir nichts vom großen Mysterium bekannt, welches sich um diesen besonderen Fisch rankt. Schon seit Jahrhunderten versuchen sich Zoologiker und Wissenschaftler daran, das Leben der Aale zu ergründen und scheitern dabei reihenweise an dem nicht zu erklärenden Verhaltensweisen dieses Fisches. Was lässt dieses Tier zunächst hunderte von Kilometern durch die Meere treiben, um einen Platz zu finden, wo er den Großteil seines Lebens verbringt? Und vor allem, was treibt ihn plötzlich an, den äußerst langen und beschwerlichen Weg zurück zu seinem Ursprung auf sich zu nehmen, um sich dort der Fortpflanzung und seinem anschließenden Tod hinzugeben?
Der Autor Svensson widmet sich in seinem Debüt-Roman "Das Evangelium der Aale" dieser großen bisher noch immer nicht abschließend beantworteten Aaalfrage. Er verbindet hierbei wissenschaftliche Erkenntnisse, historische Fakten und persönliche Eindrücke bezüglich des Aals zu einem aus meiner Sicht beeindruckenden Werk. Gerade durch die Einbindung seiner eigenen Vergangenheit, in der der Aal eine entscheidende Rolle spielte, transportiert er nicht nur das reine Wissen, sondern auch die Faszination für diesen besonderen Fisch. Es ist schon wirklich ein geheimnisvolles Tier, so dass sich im Laufe der Zeit viele Geschichten und Mythen entwickelten, die dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Zudem erzählt Patrik Svensson seine Geschichte in einem sehr gefühlvollen, teilweise schon fast poetischen Schreibstil, der diesen Roman, weit über den Status eines reinen Sachbuchs hinaushebt.
Insgesamt war für mich "Das Evangelium der Aale" eine sehr positive Überraschung. Der Roman überzeugte mich in erster Linie durch das Erzähltalent des Autors und der sehr interessanten Mischung aus Informationen und Gefühlen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Und plötzlich bist du nicht mehr da

Nach Mattias
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Völlig unerwartet scheidet der noch junge Mattias von einem Moment auf den anderen aus dem Leben und hinterlässt bei vielen Menschen eine Lücke. Es handelt sich dabei zum einen um seine engsten Bekannten ...

Völlig unerwartet scheidet der noch junge Mattias von einem Moment auf den anderen aus dem Leben und hinterlässt bei vielen Menschen eine Lücke. Es handelt sich dabei zum einen um seine engsten Bekannten und Verwandten, aber zum anderen auch um Personen, die ihn persönlich kaum oder gar nicht kannten.
Der Autor Peter Zantingh begibt sich mit seinem Roman "Nach Mattias" auf die Suche nach genau diesen Lücken und betrachtet den tragischen Tod des Titelhelden aus der Sicht von acht unterschiedlichen Menschen. In den jeweiligen Episoden spielt Mattias zuweilen eine Haupt- und manchmal aber auch nur eine unscheinbare Nebenrolle. Auf alle Fälle wirkt sich der plötzliche Tod des jungen Menschen auch auf das Leben der betreffenden Personen aus. Mit viel Geschick und interessanten Charakteren kreiert der Autor so einen Nachruf auf einen stets lebensfrohen und sympathischen Menschen. Er erzählt die Episoden in einem gefühlvollen und stark pointierten Schreibstil, der mit wenigen Worten viel aussagt. Nach eigenen Angaben ist es Peter Zantingh in seinen Büchern wichtig mit seinen Worten sparsam aber zielgerichtet zu agieren, was ihm aus meiner Sicht mit "Nach Mattias" vortrefflich gelungen ist, so hat er die Rohfassung des Romans nochmals um ein Drittel gekürzt.
Insgesamt hat mich der Roman "Nach Mattias" stark berührt und gleichzeitig nachdenklich zurückgelassen. Aus meiner Sicht ein wertvolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Brandmal des Bösen

Solothurn tanzt mit dem Teufel
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Kurz vor der Solothurner Fastnacht wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Eine versteckte Tätowierung des Opfers führt die Ermittler auf die Spur einer zurückliegenden Mordserie im Rotlichtmilieu. ...

Kurz vor der Solothurner Fastnacht wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Eine versteckte Tätowierung des Opfers führt die Ermittler auf die Spur einer zurückliegenden Mordserie im Rotlichtmilieu. Die Ereignisse überschlagen sich um Dominik Dornach, denn seine Tochter, die sich für die Uno im Irak befindet, gerät in das Visier von Terroristen. Schnell geraten immer mehr Personen in Gefahr und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
"Solothurn tanzt mit dem Teufel" ist der vierte und leider auch der letzte Band der spannenden Staffel um den sympathischen Ermittler Dominik Dornach. Der Autor Christof Gasser erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die Schweiz entführt hat. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden des ersten Opfers klassisch aufgebaut und über die Ermittlungen und den packenden Entwicklungen im persönlichen Umkreis des Hauptpro-tagonisten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Gerade die Komplexität der Geschichte konnte mich in den Bann ziehen und ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Leser bekommt immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen anzustellen und wird dann im fulminanten Finale wahrscheinlich doch noch wieder überrascht.
Insgesamt konnte mich auch der vierte Teil der Serie komplett überzeugen, so dass ich es sehr bedaure, dass es sich um den finalen Band handeln soll. Die Bücher haben mich in erster Linie mit der Entwicklung ihrer sehr interessant gezeichneten Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors begeistert. Ich empfehle "Solothurn tanzt mit dem Teufel" sehr gerne weiter, rate aber aufgrund des spannenden Aufbaus der Protagonisten mit dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Meine Bewertung fällt mit fünf von fünf Sternen folgerichtig sehr positiv aus.

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