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Veröffentlicht am 19.02.2024

Ein neuer Fall für Franz Gasperlmaier

Letztes Zuckerl
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Eigentlich ist für den liebenswerten Polizisten und Familienmenschen Franz Gasperlmaier die Welt in Ordnung, als seine beiden Kinder wieder in die heimischen Gefilde zurückkehren, aber der Tod zwei Männer ...

Eigentlich ist für den liebenswerten Polizisten und Familienmenschen Franz Gasperlmaier die Welt in Ordnung, als seine beiden Kinder wieder in die heimischen Gefilde zurückkehren, aber der Tod zwei Männer sorgt für Unruhe. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst als sehr schwierig, da die Toten nicht in Verbindung gebracht werden können, die Todesumstände aber zu ähnlich sind, um es zu ignorieren. Die Motive um die Taten herum sind mit offenem Frauenhass, Immobiliengeschäfte und Drogen vielfältig, was die Reihe möglicher Verdächtiger steigen lässt. Es erfordert wieder das ermittlerische Gespür eines "alten Hasens", um dem Täter auf die Spur zu kommen...

"Letztes Zuckerl" ist mittlerweile der elfte Band um den mehr als sympathischen und gemütlichen Polizisten Franz Gasperlmaier. Einige seiner vorherigen Fälle konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in das neue Werk des österreichischen Autors Herbert Dutzler gestartet bin. Er erzählt die Geschichte wieder in seinem lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil, der mich schnell wieder ins steirische Altaussee entführte. Der Spannungsbogen wird mit den beiden männlichen Leichen zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die recht schwierigen und weit verzweigten Ermittlungsarbeiten auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein spannender Kriminalfall, bei dem die Vielzahl der Verdächtigen immer wieder Gelegenheit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen. Sehr gut gefällt mir die Weiterentwicklung der Protagonisten, die mit ihrem Charme zum Gelingen der Krimi-Reihe beitragen. Der aktuelle Fall konnte mich wieder einmal bis zum Finale fesseln, in dem eine gut nachvollziehbare und in der Form für mich überraschende Auflösung das Buch gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Letztes Zuckerl" eine aus meiner Sicht sehr gelungene Fortsetzung einer charmanten Krimi-Reihe, die aus der Masse des Genres heraussticht. Ich freue mich bereits auf weitere knifflige Fälle für meinen österreichischen Ermittlungs-Star Franz Gasperlmaier. Natürlich empfehle ich den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Höllen-Trip durch Amerika

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Die beiden ehemaligen Polizisten Mark und Rebecca haben eine Detektei geründet und warten noch immer auf einen Durchbruch in ihrem neuen Metier. Plötzlich erhalten sie einen lukrativen Auftrag, der nicht ...

Die beiden ehemaligen Polizisten Mark und Rebecca haben eine Detektei geründet und warten noch immer auf einen Durchbruch in ihrem neuen Metier. Plötzlich erhalten sie einen lukrativen Auftrag, der nicht allzu schwierig erscheint. Auf der legendären Route 66 ist der Sohn einer vermögenden Ärztin spurlos verschwunden und die beiden machen sich als touristische Biker getarnt auf die Suche nach ihm. Dabei kommen sie durch eine trostlose Gegend, die vom Verfall geprägt ist und nur wenig von dem vermeintlichen Charme der berühmten Route widerspiegelt. Auch Spuren sind nicht zu finden und die wenigen Menschen auf die sie treffen sind absolut verschlossen. Kurz bevor das Unterfangen von Mark und Rebecca als gescheitert eingestuft wird, kommt es aber doch zu ersten Spuren und schnell scheint klar, dass sie sich auf der Fährte eines Serien-Killers befinden...

Nach den vielen tollen Kommentaren und Bewertungen zum Vorgänger "Pacific Crest Trail Killer" war mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt auf das neue Werk des Autors Christian Piskulla. Er erzählt die Geschichte in einem anfänglich etwas gewöhnungsbedürftigen harten Schreibstil, der den Thriller aber für mich schnell zum absoluten Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem für den Leser nicht lange ungeklärtem Verschwinden des jungen Mannes sehr gut aufgebaut und über die mehr als erlebnisreiche Reise durch eine trostlose und raue Welt auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die unterschiedlichen Handlungsstränge und die zunächst hohe und scheinbar zusammenhanglose Zahl an Protagonisten ergeben im Verlauf immer mehr ein Ganzes und sorgen mit vielen Cliffhangern und harter Action für eine Art Lesesucht, die ich selten erlebt habe. Der Thriller konnte mich bis zur letzten Seite in Atem halten und überraschen.

Insgesamt ist "Die Suche nach dem Route 66 Killer" einer der besten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Das Buch ist sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet, aber der Autor Christian Piskulla versteht es für mich eine Grenze nicht zu überschreiten und so auch die Härte in den Geschehnissen der Sprache anzupassen. Von mir eine absolute Leseempfehlung begleitet von einer Bewertung mit fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

20 Sekunden Mut

Schattenriss
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Obwohl der Privatdetektiv Edgar Brehm den Fall eines vermissten Jungen nicht wirklich übernehmen will, lässt er ihn einfach nicht los. Gerade die Verbindung zu seinem ehemaligen Geliebten Ralph, der mittlerweile ...

Obwohl der Privatdetektiv Edgar Brehm den Fall eines vermissten Jungen nicht wirklich übernehmen will, lässt er ihn einfach nicht los. Gerade die Verbindung zu seinem ehemaligen Geliebten Ralph, der mittlerweile das Priesteramt übernommen hat und eine undurchsichtige Rolle in der ganzen Geschichte spielt, lässt alle Alarmglocken bei Edgar schrillen. Die damals unkommentierte Trennung sorgt aber wohl auch dafür, dass er gemeinsam mit seiner Assistenz, der Schauspielschülerin Toni Lorenz, die Recherchen aufnimmt. Zunächst kommen die beiden nicht wirklich weiter, aber schnell wird klar, dass große Sehnsüchte und eine Frage der Schuld, die Schlüssel zu dem Fall zu sein scheinen...

Die österreichische Autorin Theresa Prammer konnte mich mit ihren Kriminalromanen schon mehrfach in den Bann ziehen. Mit einer entsprechend hohen Erwartungshaltung bin ich daher in ihr neues Werk gestartet, welches der zweite Band um das Ermittler-Duo Edgar Brehm und Toni Lorenz ist. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den besonderen Fall eintauchen ließ. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der beiden jungen Menschen zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die fesselnden Ermittlungsarbeiten, die mit vielen überraschenden Wendungen gespickt sind, auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die Autorin legt aber auch sehr viel Wert auf die Entwicklung ihrer Protagonisten mit ihren eigenen Schicksalen, was dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Die ausgeklügelte Story konnte mich bis zum Finale, welches mit einer für mich gut nachvollziehbaren aber auch überraschenden Auflösung glänzt, begeistern.

Insgesamt ist "Schattenriss" ein für mich mehr als gelungener Kriminalroman, der mit sehr interessant gezeichneten Protagonisten, einem raffiniert konzipierten Fall und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Packende Studie aus den 70ern

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker
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Harald Hasenbach ist in dem kleinen Dorf, in dem er lebt, ein Außenseiter. Niemand will etwas mit ihm zu tun haben und so ist er viel allein unterwegs. Auf einer seiner Touren findet er die Leiche der ...

Harald Hasenbach ist in dem kleinen Dorf, in dem er lebt, ein Außenseiter. Niemand will etwas mit ihm zu tun haben und so ist er viel allein unterwegs. Auf einer seiner Touren findet er die Leiche der Winzertochter und will so seinem trüben Schicksal ein wenig nachhelfen. Er erpresst die vermögenden Eltern und gibt ihnen erst nach einer Geldübergabe bekannt, wo ihre Tochter zu finden ist. Dies führt natürlich dazu, dass die Ermittlungen in der anschließenden Mordsache nicht richtig vorankommen und das Schweigen der Dorfbewohner macht es dann auch nicht einfacher...

Die Autorin Tina Seel hat mich mit ihrem Debüt "Der Tod der dreckigen Anna" beeindruckt. Somit war ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk und bin mit einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Schnell war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde, denn Tina Seel legt wieder sehr viel Wert auf die Protagonisten und ihr Umfeld. Die Geschichte spielt in den 70ern und das Bild, welches ich von der damaligen Zeit vor Augen hatte, wird hervorragend wiedergegeben, samt der Vorbehalte bezüglich gesellschaftlicher Rollen in der Familie und dem Verhalten behinderter Menschen gegenüber. Es entwickelt sich eine aus meiner Sicht mehr als spannende Studie der damaligen Zeit mit einer kriminalistischen Hintergrundgeschichte, die mich in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird über die Verflechtung der Bewohner in dem kleinen Ort auf einem für mich hohen Niveau gehalten und verleiht dem Kriminalroman so einen ganz besonderen Charme.

Insgesamt ist "Der sonderbare Fall der Rosi Brucker" ein äußerst gelungener Kriminalroman, der aus der Masse des Genres heraussticht. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem genauen und pointierten Blick für ihre Protagonisten und zielgerichteten Seitenhieben gegenüber der Gesellschaft in den bann ziehen. Ein toller Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Muttergefühle

Vermisst am Greifensee
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Ein fesselnder und absolut spannender Kriminalroman in dem die Gefühle ausschlaggebend sind.
Während Zita im Krankenhaus ihren Sohn Finn entbindet, wird im Krankenhaus ein Säugling entführt. Meier, der ...

Ein fesselnder und absolut spannender Kriminalroman in dem die Gefühle ausschlaggebend sind.
Während Zita im Krankenhaus ihren Sohn Finn entbindet, wird im Krankenhaus ein Säugling entführt. Meier, der gerade den Mord an einer Sozialarbeiterin untersucht nimmt die Ermittlungen auf, die ihn schnell in den Geburtsvorbereitungskurs "Mamyoga" führt. Während der Ermittlungen verändert sich die Situation plötzlich dramatisch, ihr Sohn Finn wird ebenfalls entführt. Kann Meier genügend Neutralität wahren, um in diesem für ihn so wichtigen Fall weiter ermitteln zu können?
Gabriela Kasperski erzählt die packende Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit den vielen Personen zu Beginn des Buches waren schnell vergessen. Die Autorin beschreibt das Thema Menschenhandel mit viel Respekt und Einfühlsamkeit. Die Spannung wird direkt zu Beginn der Geschichte aufgebaut und mit viel Emotionen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau gehalten. Das Ende kam für mich sehr überraschend, auch wenn ich während des Buches immer wieder Möglichkeiten hatte, eigen Überlegungen zur Lösung des Falls anzustellen. Die Hintergrund-Informationen zum Thema wirkten auf mich als sehr gut recherchiert, was den Unterhaltungswert von "Vermisst am Greifensee" zusätzlich erhöht hat.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer von Schneyder & Meier!!!

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