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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2018

Seelenverwandschaft

Blutschatten
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Sunday Night lebt allein und zurückgezogen. Sie hat sich dazu entschieden, da sie in der Welt bereits mehrfach schwer enttäuscht wurde. Ihre einzigen Kontakte stellen ein Eichhörnchen namens Bob und ihr ...

Sunday Night lebt allein und zurückgezogen. Sie hat sich dazu entschieden, da sie in der Welt bereits mehrfach schwer enttäuscht wurde. Ihre einzigen Kontakte stellen ein Eichhörnchen namens Bob und ihr Ziehvater dar. Dieser konfrontiert Sunday auch mit einem länger zurückliegenden Fall, bei dem die Polizei nicht weiterkommen zu scheint. Ein fünfzehnjähriges Mädchen ist seit einem terroristischen Anschlag spurlos verschwunden und die Polizei geht davon aus, dass sie nicht mehr lebt. Ihre vermögende Großmutter will dies nicht akzeptieren und sucht nach einer Person, die Licht ins Dunkle bringen kann. Von dem Schicksal des Mädchens berührt, übernimmt Sunday den Fall, ohne zu ahnen, sich bald ihren eigenen Dämonen stellen zu müssen...

Ich habe bisher noch kein Buch der erfolgreichen Thriller-Autorin Kathy Reichs gelesen, war aber aufgrund der vielen guten Bewertungen für ihre Tempe-Brennan-Reihe sehr gespannt auf ihre neue Ermittlerin. Sie schickt mit Sunday Night sicherlich eine interessante und gewöhnungsbedürftige Person ins Rennen, aber ihre Ecken und Kanten machen aus meiner Sicht den Charakter aus. Die Autorin erzählt die Geschichte in einer temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, der man die Erfahrung und Professionalität vieler geschriebener Thriller anmerken kann. Die Spannung wird über die rasanten Ermittlungsarbeiten und das offene Schicksal der vermissten Stella auf einem hohen Niveau gehalten, um dann in einem rasanten und gut nachvollziehbaren Finale zu enden. Die Story ist clever konzipiert und entwickelt sich zu einem komplexen und aus meiner Sicht unvorhersehbaren Szenario.
Der gelungene Auftakt dieser geplanten neuen Reihe lässt auf weitere Fälle für Sunday Night hoffen.

"Blutschatten" konnte mich als spannender Thriller überzeugen und entwickelte sich im Verlauf des Buches für mich zu einem echten Page-Turner, Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Schwebendes Königreich

Der Mann, der auf Bäume klettert
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Als James Aldred im Jahre 1988 durch den New Forest in Südengland wanderte, stieß er plötzlich auf eine Herde wilder Pferde. In seine Verzweiflung rettete er sich auf einen Baum und entkam schadlos der ...

Als James Aldred im Jahre 1988 durch den New Forest in Südengland wanderte, stieß er plötzlich auf eine Herde wilder Pferde. In seine Verzweiflung rettete er sich auf einen Baum und entkam schadlos der durchaus gefährlichen Situation. Dass dieses Erlebnis sein zukünftiges Leben bestimmen würde, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, aber der Besuch des Baumes hatte eine Leidenschaft in ihm geweckt, der er sich nicht mehr entziehen konnte. Die Bäume konnte nicht mehr hoch genug sein und es reihte sich ein Abenteuer an das andere...

James Aldred erzählt von seinen fantastischen Erlebnissen, nachdem es ihm gelungen war seinen Leidenschaft zum Beruf zu machen. Er arbeitete mit vielen bekannten Naturfilmern wie David Attenborough zusammen und erhielt bereits einen Emmy für seine spektakulären Bilder. In dem Buch "Der Mann, der auf Bäume klettert" erzählt er zehn seiner Abenteuer in einem lebendigen und mitreißenden Schreibstil. James Aldred nahm mich als Leser quasi mit auf seine Reisen und ich konnte mir durch seine bildreichen Beschreibungen ein gutes Bild seiner Unternehmungen machen. Es ist unglaublich, welche Überraschungen die Fauna und Flora in dem Baumgipfeln der höchsten Bäume der Welt für den Abenteurer bereithielten. Ständig den Gefahren wilder Tiere und plötzlichen Wetterum-schwüngen ausgesetzt, ließ er sich niemals von seiner Faszination abbringen, den Baumgipfel zu erklimmen. Seine Abenteuer lesen sich dabei spannender als so mancher Krimi oder Thriller und ich musste mir dabei immer vor Augen führen, dass James Aldred dies auch wirklich alles erlebt hat. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich habe ihn sicherlich nicht um jede Situation beneidet, die er in seinen Jahren, in denen er in Bäumen klettert, erlebt hat. In seinen Beschreibungen wird aber auch seine Überzeugung und Faszination deutlich, was das Buch auch sehr authentisch wirken lässt und die stillen und einsamen Momenten an den Orten, wo sicherlich noch nie ein Mensch gewesen ist, waren alle Mühen wert.

"Der Mann, der auf Bäume klettert" ist ein außergewöhnliches und aus meiner Sicht absolut lesenswertes Buch, welches sicherlich viele Informationen aber auch spannende Momente bereithält. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Eine lesenswerte Reise nach Wien im Jahre 1918

Schönbrunner Finale
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Wir schreiben in Wien das Jahr 1918 und Oberinspector Joseph Nechyba bekommt es mit einem grausamen Mord zu tun. Ein älterer Mann wurde brutal erschlagen und die ersten Ermittlungen deuten auf zwei Untermieter ...

Wir schreiben in Wien das Jahr 1918 und Oberinspector Joseph Nechyba bekommt es mit einem grausamen Mord zu tun. Ein älterer Mann wurde brutal erschlagen und die ersten Ermittlungen deuten auf zwei Untermieter hin, denen das Opfer verbotener weise Unterschlupf gewährt hatte. Nechyba ermittelt während der 1. Weltkrieg in den letzten Zügen liegt. Das Elend in der Stadt ist groß und der Hunger bestimmt mit aller Gewalt das Geschehen vor Ort. Wurde der Mann aus Habgier oder aus der Not getötet? Ein verzwickter Fall wartet auf den erfolg-reichen und schwergewichtigen Ermittler...
"Schönbrunner Finale" ist der sechste Band aus der Reihe um den gemütlichen Oberinspector aus Wien. Schon in den Vorbänden überzeugte der Autor mit der bildreichen und lebendigen Beschreibung des historischen Hintergrunds. Er arbeitet hier mit einer sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, in der er gekonnt und wohldosiert ursprüngliche wienerische Begriffe einbaut. (Welche stets in Fußnoten erläutert werden) Dies verleiht dem Buch sehr viel Authentizität und seinen besonderen Charme. Ebenfalls hat der Autor mit dem Ermittler Nechyba einen sympathischen Ermittler geschaffen, der durchaus um das eigene Wohlbefinden besorgt ist, aber sein Herz am rechten Fleck trägt, um im ärmlichen Wien für Gerechtigkeit zu sorgen. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz, es beginnt ein klassisches Katz und Maus Spiel quer durch die österreichische Hauptstadt, bei der die Auflösung des Kriminalfalls aus meiner Sicht nur die historischen Berichte der damaligen Zeit gekonnt aufpeppt. Diese Begebenheiten wirken sehr gut recherchiert und gaben mir ein umfassendes Bild Österreichs der mehr als dramatischen Zeit. Diese Buch stellt leider den Abschluss der Reihe um Oberinspector Nechyba dar, dem ich gerne noch bei weiteren Fällen über die Schulter geschaut hätte.
"Schönbrunner Finale" ist aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Kombination aus historischem Roman und Kriminalroman, welche mich in den Bann schlagen konnte Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Sie kommen, um dich zu holen...

Snowblind
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Das Städtchen Coventry in Neuengland wird von einem starken Schneesturm heimgesucht. Die bittere Bilanz nach dem Blizzard weist mit 18 Menschen eine hohe Anzahl an Opfern aus. Die Trauer und der Schock ...

Das Städtchen Coventry in Neuengland wird von einem starken Schneesturm heimgesucht. Die bittere Bilanz nach dem Blizzard weist mit 18 Menschen eine hohe Anzahl an Opfern aus. Die Trauer und der Schock sitzt tief und selbst zwölf Jahre später sind die Einwohner von Coventry immer noch ein wenig parallelisiert, wenn ein neuer Schneesturm angekündigt wird. Nun ist es wieder so weit und nach einem kleiner Sturm im Vorfeld erscheinen einige Menschen in diesem kleinen Städtchen verändert. Hängt es mit dem angekündigten Sturm zusammen? Es geschehen rätselhafte Dinge...

Meine Aufmerksamkeit wurde zum einen von dem aus meiner Sicht sehr gelungenen Cover und zum anderen von der Empfehlung des Großmeisters der unheimlichen Literatur Stephen King geweckt. Ich nehme es vorweg, meine hohen Erwartungen wurden erfüllt. Der Autor Christopher Golden erzählt die schaurige Geschichte in einem sehr gut zu lesenden und lebendigen Schreibstil. Er beschreibt die unheimliche Atmosphäre in dem kleinen Städtchen aus der Sicht einiger Protagonisten. Anfangs führte dies bei mir zu einigen Ver-wirrungen, aber mit dem Fortgang der Handlung konnte ich die Personen problemlos zuordnen. Den Gruselmoment erzeugt der Autor hier nicht über möglichst blutrünstige und spektakuläre Gewalttaten, sondern über einige mystisch erscheinende Situationen, die rational zunächst nicht erklärbar sind. Er baut so eine clever konzipierte Geschichte auf, in der die Spannung immer weiter steigt und in einem fulminanten Finale endet. "Snowblind" hat durchaus klassische Momente der Horrorliteratur, aber Christopher Golden gibt dem Buch spätestens mit dem Auftritt der Schreckens-verursacher seine eigene Handschrift.

"Snowblind" ist für mich ein sehr gut gelungener Horror-Roman und ich kann Stephen King nur Recht geben, wenn er sagt: "Dieser Roman lässt deine Knochen und dein Herz gefrieren". Wer Lust hat sich ein wenig zu gruseln, dem sei das Buch ans Herz gelegt, ich bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Der korsische Stolz

Das korsische Begräbnis
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Der erfolgreiche Krimiautor Eric Marchand zieht sich auf die Insel Korsika zurück, um nach einer Schreibblockade die Motivation für den abschließenden Band seiner Krimi-Reihe wiederzufinden. Er beobachtet ...

Der erfolgreiche Krimiautor Eric Marchand zieht sich auf die Insel Korsika zurück, um nach einer Schreibblockade die Motivation für den abschließenden Band seiner Krimi-Reihe wiederzufinden. Er beobachtet zunächst das Leben auf der französischen Insel und stößt dabei auf eine Beerdigung, bei der das zufällige Opfer einer Wildschweinjagd zu Grabe getragen wird. Eric bemerkt die besondere und angespannte Atmosphäre beim Begräbnis und kurz darauf stellt sich die Frage, ob der Tote wirklich Opfer eine Jagdunfalls geworden ist. Mit einem Gespür für kriminalistische Situationen macht sich der Schriftsteller auf die Suche nach einem korsischen Geheimnis...

"Das korsische Begräbnis" ist der Auftakt einer neune Krimi-Serie, welche auf der beliebten französischen Insel spielt. Vitu Falconi ist das Pseudonym für den erfolgreichen Autor Thomas Thiemeyer, der die Geschichte in einer rasanten und flüssig zu lesenden Schreib-weise erzählt. Sehr gut gefallen hat mir dabei die Betonung des besonderen Flairs Korsikas und deren Bewohner. Auf meinen letzten drei Urlauben auf der Insel konnte ich mir ein eignes und gutes Bild von den Korsen machen und bin der Meinung, dass der Autor diese spezielle Atmosphäre gut eingefangen hat. Es handelt sich um ein sehr stolzes und stellenweise eigensinniges Volk, bei dem die Tradition immer großgeschrieben wird. Die Spannung kommt in dem Buch aber auch nicht zu kurz, nach einem verhaltenen Start wird der Spannungsbogen aber immer weiter aufgebaut und endet in einem fulminanten und packenden Finale. Als begeisterter Kletterer hat es mich natürlich auch gefreut, dass sich die Handlung auch in die Berge Korsikas verlagerte, wo ich die dramatischen Szenen gut nachvollziehen konnte.

Für mich ist "Das korsische Begräbnis" ein toller und vielver-sprechender Beginn einer neuen Krimi-Reihe, welche sich in der tollen Kulisse Korsikas abspielt. Aus meiner Sicht überzeugt das Buch daher nicht nur mit seiner Spannung, sondern vor allem mit dem besonderen regionalen Flair. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!