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Veröffentlicht am 28.11.2017

Astrid Lindgren - ihr Leben

Astrid Lindgren. Ihr Leben
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Biographien gehören nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genre‘s, da mir viele immer als viel zu trocken erscheinen. Die weltbekannte schwedische Autorin Astrid Lindgren interessierte mich schon lange ...

Biographien gehören nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genre‘s, da mir viele immer als viel zu trocken erscheinen. Die weltbekannte schwedische Autorin Astrid Lindgren interessierte mich schon lange Zeit und als mir diese Biographie von Jens Andersen ins Hause flatterte, griff ich gerne zu.

Für mich, die Astrid Lindgren nur von einigen wenigen Büchern her kennt, war es eine sehr interessante Lektüre. Man merkt dem Buch an, das der Autor Jens Andersen viel Zeit für seinen Recherchen zum Buch aufgewendet hat. Man merkt, dass er sich sehr mit dem Thema Astrid Lindgren beschäftigt hat. Denn in meinen Augen geht er sehr respektvoll und keineswegs reißerisch mit dem Menschen, seinen Ängsten und seinen Gefühlen um. Gerade bei dem doch sehr bewegenden Thema, dass sie ihren unehelichen Sohn bei Pflegeeltern gelassen hat – gerade bei den Schuldgefühlen die sie da hat: er verurteilt nicht, er erzählt.

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat war das umfangreiche Bildmaterial, welches im Buch zu finden ist. Die vielen Zitate, Briefauszüge und Tagebuchauszüge aus ihrer Feder, die nicht spekulieren liesen sondern Fakten schafften.

Für mich erweckte die 2002 verstorbene Autorin durch dieses Buch wieder zum Leben und ich habe es sehr genossen, ihr Leben durch die Augen von Jens Andersen zu betrachten.

Es ist ein Buch, das man über einen längeren Zeitraum hinweg liest, lesen muss. Nicht weil man sich zwingen muss weiterzulesen oder weil es langweilig ist. Sondern weil es so viele Fakten und Informationen enthält, die man erst einmal verarbeiten muss.

Meine Wertung für diese Biographie: 4 ½ von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.11.2017

wunderbar

Ein Baby und zwei Opas
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Auch das ist mal wieder so ein Buch, das mich komplett überraschen konnte. Aber auch ein Buch, das ich überhaupt nicht auf meiner Wunschliste stehen hatte. Ich bin in einem Bücherforum darauf gestoßen, ...

Auch das ist mal wieder so ein Buch, das mich komplett überraschen konnte. Aber auch ein Buch, das ich überhaupt nicht auf meiner Wunschliste stehen hatte. Ich bin in einem Bücherforum darauf gestoßen, hab es dann kurz darauf im Buchladen gesehen und konnte nicht widerstehen.

Und dass war gut so. Ich hatte dass Buch als Krankenhauslektüre mit, als mein zweites Kind zur Welt kam und die Zeit verflog mit den Seiten des Buches. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt, habe viel geschmunzelt und musste mir immer wieder das Lachen verkneifen.

Der Schreibstil der mir bis dato vollkommen unbekannten Autorin war locker-flockig-leicht und so steigt man richtig gut in die Geschichte ein.

Der kleine Finn erzählt aus seiner Sicht die gesamte Geschichte – den Kampf zweier Opas ; die Einkaufstouren und die Veränderungen, die er im Leben seiner beiden Opas anrichtet. Und das sind gravierende Änderungen.

Wer sich gefragt hat, was ein Einjähriger so denkt, hier bekommt er die (teilweise überspitzte) Antwort.

Normalerweise stört es mich, wenn etwas zu überspitzt dargestellt wird – es ist eine Gratwanderung die nicht jeder Autor wirklich beherrscht – aber hier passt es richtig gut und es macht richtig viel Spaß, der Geschichte zu folgen.

Mir gefällt auch sehr gut, wie der Opa dargestellt wird. Opa Wilhelm, der erst so dagegen ist, das sein Enkel bei ihm bleibt und der doch ein so butterweiches Herz hat, das er dann alles für seinen Finn tun würde.

Das Buch zeigt auf humorvolle Art, wie viel Macht ein kleines Würmchen über seine Großeltern hat: nicht nur das sie ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen. Nein, sie vergessen ihre Wehwehchen, raufen sich zusammen, nehmen wieder aktiver am Leben teil; sie vergessen Eifersucht und Konkurrenzdenken, um für ihren Enkel da zu sein.

Die Charaktere der Geschichte sind liebenswürdig und charmant gezeichnet, manchmal vielleicht etwas skuril aber das passt hier hervorragend hin.

Für mich war dieses Buch ein sehr gelungenes Debüt der Autorin und ist ganz klar eine Empfehlung für alle, die Kinder und/oder Enkelkinder haben. Ich werde das Buch auf jeden Fall an die Opas meiner Kinder weitergeben ?

Wie ich gerade entdeckt habe, wird es im November ein weiteres Buch von Angela Ochel mit dem Titel „Schief gewickelt, Opa“ geben – die Fortsetzung dieses Buches. Ich freue mich riesig darauf.

Für dieses Buch vergebe ich auf Grund des Unterhaltungswertes 4 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Schief gewickelt

Schief gewickelt, Opa!
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Das ist mein insgesamt dritter Roman der Autorin Angela Ochel und der zweite aus der Reihe um Baby Finn. Nach dem ich den ersten Band damals verschlungen hatte, lag dieser Band ewig auf meinem SUB, ehe ...

Das ist mein insgesamt dritter Roman der Autorin Angela Ochel und der zweite aus der Reihe um Baby Finn. Nach dem ich den ersten Band damals verschlungen hatte, lag dieser Band ewig auf meinem SUB, ehe ich ihn mir Anfang des Herbstes alt Pause- und Arbeitsweg-Lektüre schnappte.

Gefreut habe ich mich auf lustige, leichte Unterhaltung – auf Abschalten vom Büro und dem Gequatsche anderer Leute auf dem Weg zur und von Arbeit.

Leider weiß ich nicht, was passiert ist. Hat sich mein Humor verändert? War ich einfach nicht in der Stimmung für das Buch? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass mich das Buch, im Gegensatz zum ersten Teil, überhaupt nicht begeistern konnte. Konnte mich die Erzählweise – alles wird aus der Sicht des Babys bzw. des Kleinkindes erzählt – beim letzten Mal begeistern, war ich diesmal genervt. Jetzt weiß ich nicht ob von Finn, der natürlich erzählt wie er das Verhalten der Erwachsenen – der schwangeren Mama, der überforderten Großväter und der anderen Beteiligten wahrnimmt. Oder ob es die Geschichte an sich war, die kein einziges Klischee in Sachen Schwangerschaft, Geschwisterkind usw. auslässt.

Ich konnte immer nur ein paar Seiten, ein Kapitel lesen. Dann war ich genervt und musste das Buch zur Seite legen. Sicherlich ist die Geschichte irgendwo witzig und die Kommentare von Finn auch. Nur hätte ich es an dieser Stelle begrüßt, wenn ein „Erzähler“ – also eine dritte Person – das erzählen übernommen hätte und man nur hin und wieder in die Gedanken von Finn hätte reinschauen können. So nahm das ganze überhand, es kam zu ständigen Wiederholungen.

Mir hat es gezeigt, dass es nicht immer so sein muss, dass der zweite Band genauso gut ist wie der erste. Dass nicht immer der zweite Band das halten kann, was der erste versprochen hat. Das „neue“ für mich, der neue Reiz, war weg.

Für den ersten Teil „Ein Baby und zwei Opas“ habe ich damals 4 ½ von 5 Sternen vergeben können. Diesmal wird es deutlich weniger, da ich mich teilweise wirklich zwingen musste, weiterzulesen. Ich musste mich zwingen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen, noch ein paar Seiten zu lesen. Ich wollte es zu Ende bringen, da auf meinem SUB andere, sehr interessante Titel schummern und auch gelesen werden wollen.

Alles in allem kann ich für das Buch gerade mal 2 ½ von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Der Duft von Pinienkernen

Der Duft von Pinienkernen
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… ist mein – wenn ich die Serie um Mr. Grey ausblende – vierter Roman aus der Feder von Emily Bold und ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Aus dem Grund konnte ich es kaum erwarten, es anzufangen ...

… ist mein – wenn ich die Serie um Mr. Grey ausblende – vierter Roman aus der Feder von Emily Bold und ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Aus dem Grund konnte ich es kaum erwarten, es anzufangen zu lesen, als es endlich bei mir war.

Die Geschichte dreht sich um Greta, die gemeinsam mit ihrer besten Freundin eine Nudelbar betreibt und durch einen großen Fehler alles zerstört. Da kommt das Angebot, durch Italien zu reisen und ein Kochbuch zusammenzustellen gerade recht.

Auf diese Reise nimmt Greta uns nun mit – eine Reise die uns von Venedig über Bologna nach Apulien führt.

Soweit zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil von Emily Bold ist einfühlsam und mitreißend. Sie beschreibt die Landschaft Italiens, die Olivenhaine zum Beispiel und die Städte so detailreich und mit warmen Worten, dass man meinen könnte, selbst mit vor Ort zu sein.

Sehr aufgefallen ist mir diese Gabe, Situationen zu beschreiben, als es um die Zubereitung der verschiedenen italienischen Speisen ging, aufgefallen. Dies war so plastisch beschrieben, dass ich förmlich den Duft in der Nase hatte. Dass ich meinte, den Geschmack der Speisen auf der Zunge zu spüren.

Auch der Bummel durch den Olivenhain, das Gefühl, die Früchte in der Hand zu halten, bei der Ernte dabei zu sein und die Verarbeitung zu sehen: es war eine wahre Freude diese Szenen zu lesen.

Das waren die positiven Seiten des Buches.

Kommen wir nun zu den Protagonisten und da hat die ganze Sachen einen riesigen Haken.

Ich mochte Greta nicht. Sie schafft es nicht, mich zu berühren und – das war der Hauptkritikpunkt – sie agiert nicht wie eine Frau von 30 sondern teilweise wie ein pubertierender Teenager, eine unreife Göre. Sie ist viel zu unselbstständig dafür, dass sie einen eigenen Laden, ein eigenes Restaurant hatte.

Auch verläuft die Geschichte, die Handlung viel zu glatt. Irgendwie geht immer alles gut, alle Menschen nehmen sie auf ihrer Reise freundlich auf und sie muss sich mit keinem einzigen Problem auseinander setzten. Und mal ehrlich: ich hab bisher noch keine Reise erlebt, bei der immer alles zu 101% glatt und gut ging. Irgendwas, und wenn es auch nur eine Kleinigkeit war, ging daneben.

Ihre beste Freundin Katrin blieb noch viel blasser als Greta. Gut, das Buch dreht sich nun mal nur um Greta, aber trotzdem hätte ich gern ein wenig mehr darüber erfahren, wie Katrin mit der ganzen Sache umgeht. Erst im letzten, winzigen Teil des Buches taucht sie tatsächlich auf: erst total stinkig und dann plötzlich – dem wunderbaren Cousin von Greta sei Dank – versöhnlich. Das ging mir viel zu schnell, war ohne wirklichen Tiefgang und eine Aufarbeitung der Freundschaft war das auch nicht.

Die Nebenfiguren; der Fotograf Chris an allererste Stelle und dann zum Beispiel der Puppenspieler Luca oder der Olivenbauer Daniele – die haben mehr Eindruck bei mir gemacht, mehr Gefühle und Gedanken ausgelöst.

Das Ende war zu „Hoppla hopp“, kam viel zu schnell und viel zu glatt.

Und ich war dann noch ein wenig enttäuscht, dass kein einziges Rezept im Anhang zu finden war – dabei hätte ich so gern wenigstens eines mal nachgekocht.

Alles in allem war der Schreibstil richtig gut und ich habe das Buch gern weggeschmökert, konnte mich aber mit den Hauptprotagonisten nicht anfreunden. Die Beschreibungen von Landschaft und Essen konnten mich berühren, die Geschichte um Freundschaft, Verrat, Vertrauen und Verzeihen jedoch nicht.

Nach reiflicher Überlegung und weil ich bereits Bücher der Autorin gelesen habe, die mich richtig fesseln und begeistern konnten, vergebe ich für dieses Buch gerade einmal 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Sherlock

Sherlock 1
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Ich muss an dieser Stelle zwei Dinge gestehen: ich bin ein großer Fan von Sherlock Holmes und ich kann mit Mangas überhaupt nichts anfangen.

Gerade weil ich ein großer Sherlock-Fan bin, bin ich überrascht ...

Ich muss an dieser Stelle zwei Dinge gestehen: ich bin ein großer Fan von Sherlock Holmes und ich kann mit Mangas überhaupt nichts anfangen.

Gerade weil ich ein großer Sherlock-Fan bin, bin ich überrascht gewesen, als ich den Manga entdeckte. Und obwohl ich Mangas überhaupt nicht mag – ich habe lediglich vier bisher „gelesen“ griff ich doch zu. Denn ich musste einfach wissen, wie „Ein Fall in Pink“ – der erste Teil der BBC-Reihe mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle, umgesetzt wurde.

Das Titelbild des Mangas, mit Sherlock natürlich und dem großen silbernen Schriftzug wirkt edel und macht eigentlich Lust darauf, den Manga zu lesen.

Die Zeichnungen im Buch sind typisch für den Manga-Stil, und doch irgendwie nicht. Ich fand hier die Figuren realer gezeichnet, mit mehr Mienenspiel und Gefühlsregungen. Auch die Dialoge sind ausgereifter und länger als bei einem Manga sonst üblich.

Der Fall in Pink beginnt mit Watson, der traumatisiert aus dem Afghanistankrieg heimkehrt und mit Gesprächen und Bloggen sein Leben versucht, wieder auf die Reihe zu bekommen. Zeitgleich gesehen vermeidliche Selbstmorde, er lernt Sherlock kennen und das ganze nimmt seinen Lauf.

Ich hatte Spaß beim „Lesen“ des Mangas und bin auch sehr gut und sehr schnell durch die Geschichte durchgekommen. Auch wenn natürlich bei mir, wie immer bei Mangas, der Wunsch bestand zu Stiften zu greifen und den Figuren mit Farbe noch mehr Leben einzuhauchen.

Dennoch ist und bleibt für mich das Lesen eines Mangas mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Ich werde „Sherlock“ zu meiner Sammlung stellen. Ein weiterer Band wird aber sicherlich nicht bei mir landen. Denn 13 Euro für einen Manga – einen japanischen Comic – ist mir dann doch ein wenig zu heftig und ist es mir persönlich auch nicht wert.

Für den Lesespaß, das „Besondere“ in meiner Sherlock-Sammlung und für die Umsetzung der Geschichte in einen Manga vergebe ich 3 von 5 Punkten.