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Veröffentlicht am 19.11.2022

Der vierte Teil der Reihe

Achtsam morden im Hier und Jetzt
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Der vierte Teil der „Achtsam morden“-Reihe ist nun endlich raus und wie immer war ich total heiß darauf, das neue Abenteuer um Björn Diemel zu verschlingen.

Der Schreibstil des Autors Karsten Dusse, der ...

Der vierte Teil der „Achtsam morden“-Reihe ist nun endlich raus und wie immer war ich total heiß darauf, das neue Abenteuer um Björn Diemel zu verschlingen.

Der Schreibstil des Autors Karsten Dusse, der wunderbar-spitzfindige Humor, die herrlichen Sprüche und Zitate am Anfang jedes Kapitels haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und ziehen mich jedes Mal voll in den Bann der Geschichte,

So auch diesmal und der Einstieg in die Geschichte ist mir auch sehr leicht gefallen.

Die Beschreibungen des Tantra-Seminars, zu dem Björn und seine Ex-Frau Katharina gehen ist so herrlich und ich konnte die Einordung der Teilnehmer zu den Autos vor der Türe – also quasi in Schubladen – sehr gut nachvollziehen.

In seinen neuesten Roman baut Karste Dusse auch so aktuelle Dinge wie Elektro-Autos, die Gender-Debatte und auch Veganes mit ein und liegt damit am Puls der Zeit. Wir erfahren aber auch viel über die Vergangenheit – die Vergangenheit des Therapeuten Joschka Breitner und der Bhagwan-Bewegung.

Letzteres nahm meines Erachtens ein wenig zu viel Raum ein, auch wenn es wiederum sehr interessant war, etwas über diese damals sehr bekannte Bewegung und der orange gekleideten Anhänger zu erfahren.

Kurz gefasst begann das mit nachvollziehbaren Gedanken und einem charismatischen „Leitwolf“, wurde dann auf Grund einzelner, die herausstechen wollten eigenartig abartig und verschwand dann irgendwie scheinbar in der Versenkung.

Wie gesagt, durch das sehr ausufernde Erzählen aus dieser Zeit, aus der Vergangenheit von Joschka Breitner, wurde bei mir ein wenig der Lesefluss gestört und ich konnte gedanklich nicht immer komplett dabeibleiben.

Trotzdem: auch ein „schlechter“ Dusse ist noch ein guter Dusse – und so bekommt das Buch von mir 3 ½ von 5 Sternen.

Meine Lieblingssprüche aus dem Buch

Tantra ist keine Methode, den Hunger zu stillen.
Tantra ist die Kunst, den Appetit zu genießen. (S. 23)

Ich war stets pünktlich.
Mit der Tendenz zu „zu spät“.

»Suchen Sie nicht permanent nach „dem Besten für immer“. Geben Sie sich ab und an auch mit „reicht fürs Erste“ zufrieden. Zwischenlösungen sind die Pausen, die für das Erreichen großer Ziele wichtig sind.«

Veröffentlicht am 24.04.2022

Die Start-Up Gang

Die Start-up Gang (Band 1) – Unser größtes Abenteuer – von der Idee zum Erfolg
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Vier Helden und der Traum vom eigenen Start-Up … das sind die Grundzutaten für das Kinder- und Jugendbuch aus der Feder von Maschmeyer und Täubert.

Auf der einen Seite finde ich es richtig gut, wie ...



Vier Helden und der Traum vom eigenen Start-Up … das sind die Grundzutaten für das Kinder- und Jugendbuch aus der Feder von Maschmeyer und Täubert.

Auf der einen Seite finde ich es richtig gut, wie hier mit viel Knowhow und Witz erklärt wird, wie ein Start-Up entsteht. Wieviel Arbeit ein solches Unternehmen erfordert, wie viel Zeit investiert werden muss. Es wird gezeigt, dass auch viele unterschiedliche Charaktere zusammenarbeiten können und etwas Großes dabei entstehen kann. Man muss nicht immer im Einzelkämpfer-Modus alles bewerkstelligen.

Es wird aber auch dargestellt, dass nicht alles immer nur positiv verläuft, sondern es Höhen und Tiefen gibt. Das man dranbleiben muss wenn man etwas wirklich will.

Sehr gut ist es hier auch dargestellt, wie Vorurteile ausgeräumt werden und aus Konkurrenz auch Freundschaft und ein gutes Zusammenspiel entstehen kann.

Andererseits ist es traurig, dass es solches Schubladendenken geben muss, auch in einem Jugendbuch. Klar, es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und gerade Vorurteile gegenüber andersdenke, anders aussehende werden auch oft durch die großen „Vorbilder“ eingepflanzt und gepflegt – anders kann ich es gerade nicht beschreiben.

So muss natürlich der Vater von Mehmet eine Dönerbude haben, ein anderer Beruf kam wohl nicht in Frage. Aber auch das reiche Kind Nele … natürlich muss die Mutter hier als „desinteressiert“ am Kind dargestellt werden. Als eine Mutter, die dem Kind am Frühstückstisch nicht zuhört und deren „wir machen etwas miteinander“ aus gemeinsam Fernsehen besteht. Erfolgreiche Mütter sind nicht immer sofort so desinteressiert.

Ich habe das Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen und diese Punkte kritisiert. Axel Täubert, der sehr aktiv diese Leserunde begleitet hat – ein dickes Danke an dieser Stelle dafür – antwortete mir „…es tut mir leid, wenn die Mutter eventuell überzeichnet ist. Allerdings brauchten wir Widerstände im Buch, gegen die die Kinder ankämpfen müssen. Da boten sich Eltern, die gegen ein solches Unterfangen sind einfach an.“ Das kann ich gut verstehen und daher auch nachvollziehen warum teilweise so ein „Schubladendenken“ mit in das Buch gebracht wurde.

Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen, die Gestaltung des Covers und die Seiten aus dem Freundebuch am Anfang – wunderbar gemacht.

Es ist definintiv mal ein anderer Jugendroman, mit einem ganz anderen Thema als die übrigen Bücher. Daher sticht es sehr aus der Masse heraus.

Ob man Kindern ab 10 Jahren beibringen muss wie Business funktioniert? Vielleicht nicht. Wie man eine Firma gründet ist auch nicht unbedingt etwas, was Kinder in dem Alter wissen sollten. Dennoch: Kinder sollten schon wissen, woher das Geld kommt, das sie von den Eltern bekommen, das man etwas dafür tun muss – arbeiten muss und dass das Leben nicht immer leicht ist.

Es ist definitiv kein schlechtes Buch, aber auch nicht unbedingt ein absolutes Highlight. Einige Leserstimmen wünschen sich, dass dieses Buch in der Schule auf den Lehrplan gehört. Der Meinung bin ich nicht. Es ist nicht schlecht und es ist auch nicht verkehrt dass Kinder etwas Business lernen, aber meiner Meinung nach ist der Umgang mit Geld im realen Leben erstmal wichtiger. Das sollte den Kindern in ersten Linie beigebracht werden und danach kann man den Schritt weiter gehen.

Von mir gibt es 3 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Wenn der wind weht

Frau Honig 3: Wenn der Wind weht
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Ich muss sagen: Ich liebe die Bücher rund um Frau Honig. Wie oft wünsche ich mir, hier ein Kind zu sein und so ein Kindermädchen zu haben.

Wie wichtig Fantasie für Kinder ist, zeigt dieses Buch. Jolanda ...

Ich muss sagen: Ich liebe die Bücher rund um Frau Honig. Wie oft wünsche ich mir, hier ein Kind zu sein und so ein Kindermädchen zu haben.

Wie wichtig Fantasie für Kinder ist, zeigt dieses Buch. Jolanda ist eine nervige 10jährige, die statt Kind zu sein ein Business-Kind ist, eines das mit einer eigenen Vorstellung Geld verteilt. Dadurch, dass sie selbst Geld verdient und ihre Eltern genau solche Business-Typen sind, gibt es keine kindlichen Züge bei ihr. Aber ihre Eltern haben genauso verlernt Mensch zu sein, Spaß zu haben. Wie sollen sie es dann ihrem Kind zeigen?

Aber zum Glück ist Frau Honig da und so lernt Jolanda mühsam wieder, wie es ist, Kind zu sein.

Wie immer macht es viel Spaß die Geschichte zu lesen, wenn ich auch die Geschichte eher für Kinder ab 10 empfehlen könnte. Ich glaube nicht, dass ein Kind von 8 Jahren schon Jolanda versteht.

Aber ansonsten hatte ich wieder viel Spaß bei der Geschichte, auch wenn sie mich nicht so begeistern konnte wie die anderen Geschichten rund um Frau Honig und ihre Bienen.

Von mir gibt es 3 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Netter Cosy-Krimi

Whisky mit Mord
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Erst in Nachgang zum Buch habe ich erfahren, dass „Whisky mit Mord“ der erste Roman der Autorin ist und dafür, muss ich sagen, war er richtig gut.

Auch wenn das Cover es ein wenig anders vermuten lässt ...

Erst in Nachgang zum Buch habe ich erfahren, dass „Whisky mit Mord“ der erste Roman der Autorin ist und dafür, muss ich sagen, war er richtig gut.

Auch wenn das Cover es ein wenig anders vermuten lässt (und auch der Klappentext deutet nicht unbedingt darauf hin) ist der Krimi hier eher dem Bereich „Cosy-Krimi“ zuzuordnen als einen „richtigen“ Krimi.

Gut, es kommen auch Tote drin vor, Drohungen und ein bisschen spannend (aber nicht übermäßig) wird es auch. Aber das war es dann auch schon. Unter einen „richtigen“ Krimi stelle ich mir etwas Anderes vor wenn ich ehrlich sein soll. Richtige Spannung, ein Spannungsbogen der durchgängig aufrechterhalten wird und nicht abreißt.

Die Autorin punktet hier eher mit anderen Dingen: mit Charakteren die schrullig und witzig sind, die begeistern, polarisieren und manchmal auch leider sehr blass bleiben. Mit Beschreibungen der Szenerie und der Umgebung, die Lust auf einen Besuch in Schottland machen. Mit (Halb)Wissen zum Thema Whisky und dessen Herstellung, mit Beschreibungen von verschiedenen Whiskysorten.

Besonders das letztere Thema hat mich sehr fasziniert, denn mein Mann und ich haben eine ordentliche Whiskysammlung zu Hause. Meiner Meinung nach hat sie gerade die Beschreibung einzelner Tastingnoten und die Beschreibung der Herstellung gut rübergebracht, wobei da natürlich noch Luft nach oben ist.

Genauso wie bei den Protagonisten und dem Krimianteil. Auch hier ist definitiv Luft nach oben. Ich bin auf jeden Fall so überzeugt von der Reihe, dass ich mir definitiv noch einen weiteren Teil der Serie zulegen würde.

Von mir gibt es für dieses Erstlingswerk 3 ½ von 5 Sternen, eben weil noch Luft nach oben ist.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Sehnsuchtsort Schottland

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
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Das Erstlingswerk der Autorin ist eine sehr ruhige, behutsame Geschichte ohne viel drumherum ... sie kommt ohne zu viel Drama aus.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, dass Tempo der Geschichte ...

Das Erstlingswerk der Autorin ist eine sehr ruhige, behutsame Geschichte ohne viel drumherum ... sie kommt ohne zu viel Drama aus.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, dass Tempo der Geschichte wie schon gesagt sehr ruhig und die Charaktere sympathisch. Dabei war es eher Rose, die mich begeistern konnte. Die mürrische alte Dame, die erst nicht aus ihrer Haut kann und gegenüber Ellie nach ihrer Rückkehr sich sehr vorsichtig – sehr schroff verhält. Zum Ende hin klärt sich dann auf wieso sie so ist und das ist für mich nachvollziehbar.

Nicht immer nachvollziehbar sind für mich die Entscheidungen, die Ellie scheinbar aus dem Bauch heraus trifft. Ja, sie hat Sehnsucht nach Schottland und nach ihren Wurzeln und je öfters wir im Laufe der Geschichte zurückblicken desto verständlicher wird, warum. Dennoch sind ihre Entscheidungen teilweise sehr überstürzt und es wird nicht immer klar warum sie so handelt und nicht anders.

Am meisten kann die Geschichte bei mir eigentlich mit den Nebencharakteren punkten. Mit Archie und der resoluten Ärztin zum Beispiel. Und natürlich mit den Landschaftsbeschreibungen, den Beschreibungen der Menschen in Schottland, in dem kleinen Fischerdorf. Für mich waren diese Beschreibungen das Highlight des Buches, auch wenn ich den Geruch des Meeres, den Wind auf der Haut, nicht wirklich spüren konnte. Auch hier, genau wie bei der Tiefe der Charaktere, fehlt ein wenig das bildliche. So war ich zwar irgendwie dabei, aber das mittendrin hat mir gefehlt. Und ich mag es, wenn ich vollkommen in der Geschichte versinken kann und das Gefühl habe, ein Teil davon zu sein.

Es ist aber eine schöne Geschichte, die ein wenig Urlaubsfeeling vermittelt und die man genießen kann.

Von mir gibt es 3 ½ von 5 möglichen Punkten.