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Veröffentlicht am 31.08.2022

Genderklischees Ade

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
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Milo ist ein echter Prinzessinnenjunge und Mara ein echtes Seeräubermädchen. Seit sie sich kennengelernt haben, sind sie die besten Freunde überhaupt und spielen jeden Tag zusammen. Auch Milos Eltern und ...

Milo ist ein echter Prinzessinnenjunge und Mara ein echtes Seeräubermädchen. Seit sie sich kennengelernt haben, sind sie die besten Freunde überhaupt und spielen jeden Tag zusammen. Auch Milos Eltern und Maras Vater verstehen sich gut.

Eines Tages fährt Mara mit ihrem Vater in den Urlaub. Von dem Tag an macht sich bei beiden Kindern eine schreckliche Vermissung breit. Als Mara zurückkommt ist es nicht mehr wie vorher, denn die Vermissung ist immer noch da. Werden sie sich wieder so gut verstehen wie vorher?

Meine Bewertung:
Ein bisschen zu viel übers Ziel hinausgeschossen, meiner Meinung nach. Es ist zu viel von allem. Milo ist durch und durch ein Prinzessinnenjunge - er hat gar nicht mit anderen Sachen gespielt außer mit Rosa Kram und Mara ist durch und durch Seeräubermädchen, die ebenfalls nichts anderes toll fand. Gut, sie haben mal die Sachen getauscht, aber irgendwie gab es sonst nichts. Kinder spielen mit Küchen, Kaufläden, Autos, Dinos, mit Matsch im Sand oder fahren mit Fahrzeugen durch die Gegend. Mir hat das alles gefehlt. Es war zu kitschig auf beiden Seiten und wirkte daher etwas unrealistisch auf mich. (Wenn mein Sohn mit seinen Meerjungfrauenpuppen spielt, hat er gleichzeitig ein Dinokostüm an, lila Fußnägel und ein Autoshirt.) Es gibt nicht immer nur rosa oder blau, sondern dazwischen. Die Botschaft ist mir dahinter nicht ganz schlüssig, es hätte z.B auch ein Buch über Transgenerkinder sein können (was ja auch gut ist).

Für ein Kind ist bestimmt interessant, dass die beiden Kinder in dem Buch so überhaupt nicht stereotyp sind. Geschlechterrollen sind ja sogar schon Kindergartenkindern bekannt. Ich denke da gibt’s eine Menge Diskussionsbedarf, wobei ich glaube Eltern, die pädagogisch anders erziehen, würden ihrem Kind nie so ein Buch kaufen.

Die Geschichte war für mich jetzt auch nicht so überzeugend. Es wurde viel über das Verhältnis von Kind zu den Eltern erzählt, es ist jetzt zwar schön, dass die Eltern so viel Zeit für ihre Kinder haben, aber das hat mit der eigentlichen Freundschaft der beiden Kinder nichts zu tun. Die Idee mit der Vermissung war okay, aber durch die krassen Persönlichkeiten ist es ein bisschen in den Hintergrund geraten. Beide finden durch eine Einladung zu Maras Geburtstag wieder zusammen und das ziemlich schnell. Irgendwie war nicht klar, wo jetzt genau das Problem bei der Vermissung lag und warum sie sich nicht gefreut haben als sie sich wiedergesehen haben. Aber wahrscheinlich ist das halt manchmal bei Kindern so

Die Bilder sind süß gezeichnet, es gibt im Verhältnis zu den Bildern mehr Text. Daher ist die Altersempfehlung ab 5 aufgrund der Länge von 72 Seiten schon gut gewählt. Jüngeren ist das vielleicht zu lang und dafür sind es etwas zu wenig Bilder. Ansonsten ist es gut zum Vorlesen, für schöne kuschelige Abende auf dem Sofa.

Fazit:
Immer raus mit den alternativen Büchern, unsere Jugend darf hoffentlich endlich so sein wie sie mag und nicht was Erwachsene von ihnen erwarten. Das Buch hatte für mich zwar ein paar Schwachstellen, aber ich hätte als Kind trotzdem mal gerne so ein Buch gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2017

Ein sehr spezielles Fantasybuch

SHIRA - Die Begegnung
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Meine Zusammenfassung:

Hebeira ist ein unheimlicher Ort, in dem nie die Jahreszeiten wechseln und unheimliche Katastrophen geschehen. Die letzte große Katastrophe ist 10 Jahre her und hat sehr vielen ...

Meine Zusammenfassung:

Hebeira ist ein unheimlicher Ort, in dem nie die Jahreszeiten wechseln und unheimliche Katastrophen geschehen. Die letzte große Katastrophe ist 10 Jahre her und hat sehr vielen Bewohnern das Leben gekostet. Der Professor Simon ein hochrangiger Wissenschaftler, besucht das Land um mehr über es herauszufinden. Allerdings ist ihm nicht ganz klar was ihn und seine zwei Assistenten erwartet. Einige Bewohner haben die Ankunft des Professors erwartet, denn er scheint eine wichtige Rolle im Kampf der Mächte, die in Heberia wüten einzunehmen. Denn in Heberia leben nicht nur Menschen, sondern auch nichtmenschliche Wesen, die ihre Form ändern können und sich in die Gedanken von Menschen einzuschleichen, um ihr Handeln zu beeinflussen.

Antagon ist so ein Wesen und er möchte mit seiner Macht, die Erweckung eines Junges namens Shira verhindern, der Heberia wieder von den unheimlichen Wesen befreien kann. Mit aller Macht versucht Antagon den Professor und die Menschen in seiner Umgebung zu beeinflussen, um sie nach seinen Willen handeln zu lassen. Währenddessen lebt ein unscheinbarer Junge namens Janus abseits in einem Heim für elternlose Kinder und ahnt nicht, dass er der Auserwählte ist, um Antagon zu vernichten. Neben den bösen nichtmenschlichen Wesen gibt es auch die Manen, die den Menschen helfen möchten. Die Manen versuchen mit Hilfe von Janus Freunden den Jungen Shira in Janus wiederzuerwecken, damit er seiner Bestimmung folgen kann. Wird der Junge Shira es schaffen, die bösen Mächte von Hebeira zu vernichten oder behält der hinterhältige Antagon die Oberhand?

Bewertung:

So spannend meine Zusammenfassung auch klingt, so wenig hat mir das Buch gefallen. Ich bin sehr offen für verschiedene Fantasy Geschichten und das Buch klang sehr interessant. Leider musste ich auf den ersten Seiten feststellen, dass mir die Formulierung des Textes und die Satzstellung nicht gefällt. Teilweise war es für mich sehr schwer diesen zu lesen. Ich finde es ist sehr holprig geschrieben und man muss einige Sätze mehrmals lesen um genau nachvollziehen zu können, was gerade passiert ist.
Sehr nachteilig finde ich, dass man zu schnell in das Geschehen hineingeworfen wird. Was hier fehlt ist eine Vorstellung des Landes Hebeira und seiner Bewohner bzw. welche Wesen dort sonst noch leben. Welche Art von Wesen ist Antagon und was kann er? Wer sind die Manen, warum helfen sie den Menschen? Das wird nicht geklärt und man tappt oft mit seinen Vermutungen im Dunklen. Als Antagon vorgestellt wurde, dachte ich erst er wäre ein Mensch, aber dann plötzlich war er körperlos und hat einen anderen kontrolliert. Teilweise waren die Sprünge, wann er kontrolliert und wann er seine eigene Form angenommen hat nicht ganz klar. Erst gegen Mitte des Romans konnte man das einschätzen. Seltsam finde ich auch die Namensbezeichnungen, klar das ist jedem Autor selber überlassen, aber das ist Herr Soundso liest sich nicht so gut wie, das ist der Simon.
Ich finde die Charaktere mit Herr oder Frau anzusprechen ist auch nicht so persönlich. Man bleibt mit den Personen immer beim Sie und das macht sie unnahbar. Aber das ist meine Meinung, generell ist es mal was anderes und vielleicht daher für mich ungewohnt. In Japan wo alle das Wort -san (steht für Frau oder Herr) an den Namen anhängen wäre das höflich und ganz normal.

Weiterhin haben mir die Sprünge der Autorin nicht so gut gefallen, erst ist man im Gesehen rund um den Professor drin und plötzlich ist man bei einer schrulligen Frau, die ein Heim für elternlose Kinder unter bösen Aspekten gründet. Für mich war der Sprung zuerst nicht schlüssig. Erst habe ich gar nicht kapiert, dass es sich bei der Frau auch um ein nichtmenschliches Wesen handelt. Auch das Shira erst Janus heißt ist erst mal verwirrend. Allerdings hat ja seinen richtigen Namen vergessen, daher ist das im Nachhinein schlüssig. Aber er hätte seinen Namen ja behalten können, wenn er ihn mag, das macht es für den Leser leichter.
Generell zieht sich die ganze Geschichte sehr lang hin und erst am Ende kommt der große Showdown. Für mich wurde dieser sehr lange hingezogen bzw. mit eher unwichtigen Szenen vorher gestreckt. Irgendwie haben mich die Charaktere in ihrem Handeln nicht überzeugt und sind immer etwas farblos gewesen. Ich fand sie nicht sympathisch. Über Shira selbst und seine Gefühle wurde nur wenig geschrieben. Auch der Professor war recht sprunghaft, man konnte ihn überhaupt nicht einschätzen.

Das ganze Buch ist im Blockformat gedruckt, was ganz normal ist, aber ich finde hier fehlen Absätze, das macht es schwieriger den Text zu verfolgen. Vielleicht wäre der Text besser zu lesen, wenn die Absätze größer wären. Auch finde ich, hat das Buch für diese Länge zu wenig Kapitel.
Leider muss ich sagen, das ich teilweise das Buch oft nach ein paar Seiten sinken lassen musste und ich es einfach nicht mehr weiterlesen wollte. Weil die Geschichte an sich Potential hat, mich aber inhaltlich und von der Umsetzung her nicht überzeugt hat, kann ich hier nur zwei von fünf Sternen geben. Auch würde mich die Fortsetzung nicht reizen. Aber das ist meine persönliche Meinung, am besten ihr macht euch selber ein Bild vom Buch, vielleicht gefällt es euch ja.