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MarieLedoux

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2018

Gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht

Idol – Gib mir die Welt
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Die einsamen Inseln der Outer Banks vor der Ostküste der USA sind das neue zu Hause von Libby. Nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern zieht sie sich dorthin zurück, um Ruhe zu finden. Sie hält sich von ...

Die einsamen Inseln der Outer Banks vor der Ostküste der USA sind das neue zu Hause von Libby. Nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern zieht sie sich dorthin zurück, um Ruhe zu finden. Sie hält sich von Aufregungen fern und lebt völlig zurückgezogen.

Bis, ja bis eines Tages ein nackter Mann auf ihrem Rasen liegt. Sein Motorrad hat einen tiefen Graben in ihren Rasen gezogen und das macht sie unglaublich wütend. Sie greift beherzt zum Gartenschlauch, um den Mann aufzuwecken und zu vertreiben. Ihr Versuch misslingt. Zwar wacht Killian auf, aber nur um ihr ungeniert auf die Füße zu kotzen.

Kein besonders guter Start für eine Bekanntschaft. Libby sieht sich gezwungen, ihm für die Nacht in ihrem Bett ein Quartier herzurichten. Es stellt sich heraus, dass Killian ihr neuer Nachbar ist und am nächsten Morgen, scheucht sie ihn in sein Haus, um das Erlebnis abzuschließen.

Killian fühlt sich aber doch recht schuldig, sich so gehen gelassen zu haben und möchte sich entschuldigen. Es gefällt ihm auch, dass sie nicht zu wissen scheint, wer er ist. Seine Ruhm und Ruf eilen ihm sonst ständig voraus. Nun erhält er aber die Möglichkeit ein wenig Zeit in kompletter Anonymität zu verbringen. Sein Status als Rockstar ermüdet ihn und Libby gibt ihm ständig Kontra. Das gefällt Killian, er lässt immer häufiger seinen Charme spielen, um Libby näher zu kommen.

Es kommt allerdings der Tag, an dem er in sein normales, verrücktes Leben zurück muss. Was wird aus Libby?

Wie hat es mir gefallen?

Von der Autorin habe ich bereits die „Game On“ und die „Darkest London“ Reihe gelesen und bin seither ein Fan ihrer Schreibweise und ihrer Geschichten.

Dieses Mal spielt die Handlung im Musikermilieu. Der Beginn jedoch führt auf eine wundervolle Inselgruppe, die Outer Banks. Die kann ich nur empfehlen. Oft nur ein schmaler Küstenstreifen mit einer Straße mittendurch. Die Lage ist unglaublich und um Energie zu tanken, Ruhe zu finden, ist dies der richtige Ort.

Libby flüchtet dorthin, um die Trauer über den Tod ihrer Eltern zu überwinden. Sie igelt sich ein, hält sich von den Menschen fern und arbeitet am PC von zu Hause aus. Ihre heimliche Leidenschaft vergräbt sie, denn zu schmerzlich sind die Erinnerungen daran. Sie versteckt sich vor der Welt und dem Leben.

Killian hat genug vom Ruhm und den Anforderungen eines Rockstars. Ein furchtbares Erlebnis in seiner Rockband hat ihn dazu bewogen, der Welt den Rücken zu kehren, um Energie zu tanken und seinen Lebensweg zu überdenken.

Die zwei könnten nicht unterschiedlicher sein. Libby hat es gerne ruhiger und steht nicht so gerne im Mittelpunkt. Killian dagegen ist eine Rampensau. Einmal auf der Bühne vor großem Publikum und er blüht auf.

Besonders gelungen fand ich das Zusammenspiel von Libby und Killian. Vor allem Libby schenkt keine Gelegenheit her, um Killian die Stirn zu bieten und ihn zu necken. Die Dialoge sind sehr witzig. Der Ernst des Lebens kommt auch nicht zu kurz. Beide stellen sich wichtige Frage, fällen Entscheidungen, die sie immer wieder überdenken müssen.

Die Situationen, die sich aus der Geschichte ergeben, finde ich sehr nachvollziehbar und auch realistisch. Wenn ich auch keinen Rockstar kenne. lol

Wie immer schafft es die Kristin Callihan eine gefühlvolle Geschichte zu schreiben. Neben den zwei Hauptfiguren tauchen noch interessante Nebencharaktere auf. Der nächste Band ist bereits angekündigt und ich bin jetzt schon gespannt, denn der männliche Protagonist wurde bereits vorgestellt.

www.mariessalondulivre.at

Veröffentlicht am 23.07.2018

Eine gelungene Geschichte rund um Trauer, Neubeginn, Freunde und Familie

Tell me three things
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Als Jessies Vater ihr verkündet wieder geheiratet zu haben, bricht ihr gewohntes Leben in sich zusammen. Denn sie übersiedelt von Chicago nach L.A. und lässt ihre beste Freundin Scar, ihre Schulfreunde ...

Als Jessies Vater ihr verkündet wieder geheiratet zu haben, bricht ihr gewohntes Leben in sich zusammen. Denn sie übersiedelt von Chicago nach L.A. und lässt ihre beste Freundin Scar, ihre Schulfreunde und das Grab ihrer Mutter zurück.

Ihr neues zu Hause mit ihrer Steifmutter Rachel und ihrem Stiefbruder Theo zeigt sich sehr luxuriös, aber recht abweisend. Auch die neue Schule erweist sich große Herausforderung. Sie erhält Unterstützung von ungewöhnlicher Seite: ein anonymer Freund schickt ihr eMails, um ihr Tipps zu geben, wie sie die Hürden im täglichen Schulalltag besser meistern kann.

Langsam knüpft sie neue Freundschaften. Natürlich möchte sie das Geheimnis, wer hinter „Somebody/Nobody steckt, aufdecken. Ihr Projektpartner Ethan lässt ihr Herz schneller schlagen, obwohl er meist recht zurückhaltend und manchmal sogar regelrecht abweisend ist.

Jessie richtet sich in ihrem neuen Leben ein, aber ihr Heimweh nach Chicago ist immer noch groß und scheint übermächtig zu sein.

Wie hat es mir gefallen?

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ich habe die Autorin Julie Buxbaum bereits vor ein paar Monaten mit ihrem Buch „Mein Herz in allen Einzelteilen“ kennengelernt. Ich fand die Geschichte richtig toll. Ihren Namen werde ich so schnell nicht vergessen.
In dieser Geschichte verbindet die Autorin einige sensible Themen zu einer gelungenen Mischung.

Jessies Leben wird völlig auf den Kopf gestellt. Nach dem Tod ihrer Mutter gibt es nur noch sie und ihren Vater, der hart arbeitet, um über die Trauer hinwegzukommen. Jessie stellt nicht viele Ansprüche an ihn, aber die überraschende Hochzeit mit Rachel wirft sie aus der Bahn. Der Neuanfang in L.A. entzweit die beiden noch mehr. Jessie fühlt sich einsamer denn je.
Die mysteriösen Nachrichten halten sie auf Trab und holen sie aus ihrem Schneckenhaus. Der geheime Schreiberling drängt sie bestimmte Dinge zu tun, um ihr über die ersten furchtbaren Tage an der Highschool zu helfen. Ihre doch recht seltsame Beziehung hält sich und intensiviert sich. Natürlich möchte Jessie unbedingt wissen, wer dahinter steckt.

Es war amüsant ihre Vermutungen zu verfolgen. Welche Begründungen sie als zutreffend erachtet und welche sie wieder verwirft.

Nicht nur die Suche konnte mich fesseln, sondern auch die unterschiedliche Trauerverarbeitung von Vater und Tochter waren spannend zu lesen. Selbst die Stieffamilie war in ihrer eigenen Trauer gefangen und versucht verzweifelt einen Weg aus diesem Strudel.

Die Autorin hat eine Geschichte geschrieben, die auch für Erwachsene geeignet ist. Sie erschafft glaubwürdige Figuren, die einem ans Herz wachsen.

Wie bereits in „Mein Herz in allen Einzelteilen“ überzeugte mich der Schreibstil und die Handlung.

www.mariessalondulivre.at

Veröffentlicht am 12.07.2018

Collegeliebe mit Hindernissen

Between us
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Eine Anzeige für ein WG-Zimmer nahe des Colleges bringt Nora in ein kleines schmuckes Häuschen, das auf den ersten Blick nahezu perfekt wirkt. Nach dem Klingeln wünscht sie sich allerdings weit weg, denn ...

Eine Anzeige für ein WG-Zimmer nahe des Colleges bringt Nora in ein kleines schmuckes Häuschen, das auf den ersten Blick nahezu perfekt wirkt. Nach dem Klingeln wünscht sie sich allerdings weit weg, denn Kellan Burnhams größter Frauenmagnet öffnet ihr die Türe. Sofort erinnert sie sich an den One-Night-Stand, doch ihm scheint jede Erinnerung daran zu fehlen.

Kellan überzeugt sie davon, sich das Zimmer und den Rest genauer anzusehen. Er sucht ihre Unterstützung in seinem Vorsatz, weniger zu feiern, dafür mehr zu lernen. Seine Ernsthaftigkeit überzeugt Nora und die Wohngemeinschaft ist besiegelt.

Noras guter Vorsatz sich voll und ganz auf das Studium zu konzentrieren, steht mit Kellan und vor allem seinem besten Freund Crosbie unter keinem guten Stern. Im letzten Semester feierte sie ein paar Mal zu heftig, eine Verhaftung war die Folge. Ihr Motto lautet nun: Volle Konzentration aufs Lernen, keine Ablenkungen erlaubt, schon gar nicht von Crosbie, der ihr bald unter die Haut geht.


Wie hat es mir gefallen?


Vielen Dank an die „Lesejury“ für das Rezensionsexemplar und die gelungene Leserunde.

Die Leseprobe machte mich auf die Geschichte neugierig.

Noras Entscheidung ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, fand ich gut nachvollziehbar. Sie zog aus ihren Erfahrungen der letzten Monate mit Verhaftung und Sozialstunden eindeutig ihre Lehren.
Ihr Focus liegt nun voll und ganz auf ihrem Studium und ihrem Studienerfolg.

Als sie bei Kellan einzieht, scheint sich ihr guter Vorsatz in Lauf aufzulösen. Sein Ruf als Womanizer eilt ihm voraus. Der vergessene One-Night-Stand trägt auch nicht zu ihrem Seelenfrieden bei. Die gemeinsame Wohnung bleibt Partyfreie Zone. Nur Corsbie taucht hin und wieder auf und bringt Nora durcheinander.

Crosbies erster Eindruck täuscht. Seine Liste mit Eroberungen – Crosbabes genannt – ziert zwar eine Wand an der Frauentoilette, aber Kellans übertrumpft diese um Längen. Nur wenige kennen den jungen Mann genau. Nora ist eine der Wenigen, die einen tieferen Blick auf ihn werfen. Zwischen ihm und Nora entsteht eine Freundschaft, die bald schon tiefer geht, mit ein paar Hürden, die den Weg verstellen.

Neu erfunden hat die Autorin dieses Genre mit dieser Geschichte natürlich nicht. Ein paar gute Lesestunden beschert das Buch auf jeden Fall. Einen besonderen Aspekt zeigt die Story auf: Wie unterschiedlich Frauen und Männer immer noch behandelt werden. Nora erfährt auf Grund ihres Verhaltens eine für mich ungleich härtere Strafe, als ein Mann in der gleichen Situation. Eine Namensliste, die eine Toilettenwand ziert, ist wohl nur für einen Mann eine Trophäe.

Ich fühlte mich gut unterhalten und werde die Reihe im Auge behalten, denn im nächsten Band geht es um Kellan, dem ich einen genialen Gegenpart wünsche.

www.mariessalondulivre.at

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.05.2018

Holly und Venom gehen auf die Jagd

Gilde der Jäger - Engelsgift
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Knapp 4 Jahre sind vergangen, seit Holly vom Erzengel Uram angegriffen und beinahe umgebracht wurde. Nur durch viel Glück überlebte sie die Attacke und lange, qualvolle Jahre des Selbsthasses liegen hinter ...

Knapp 4 Jahre sind vergangen, seit Holly vom Erzengel Uram angegriffen und beinahe umgebracht wurde. Nur durch viel Glück überlebte sie die Attacke und lange, qualvolle Jahre des Selbsthasses liegen hinter ihr. Denn der grausame Engel hat sie verändert, von Grund auf. Sie ist kein normaler Mensch mehr, aber auch kein richtiger Vampir. Sie ist anders, einzigartig und vor allem gefährlich. Da niemand ihre neue Persönlichkeit richtig einschätzen kann, hält Holly Abstand von anderen Personen. Vor allem ihre Familie leidet sehr unter dieser Entfremdung.

Um niemals die Kontrolle zu verlieren, trainiert sie ihre neuen Fähigkeiten, eisern. Mit Janvier, Ashwini und Honor. Nach etlichen Monaten Abwesenheit stößt auch Venom wieder zum Team. Lange konnte er Hollys Entwicklung nur von der Ferne beobachten. Sie strahlt eine neue Stärke aus, die ihn reizt, denn ihm ist bewusst, dass sie keinem Wesen auf der Welt gleicht, so wie er selbst. Somit wird sie zum Ziel von Kopfgeldjägern. Eine ungeheure große Summe wurde ausgesetzt, um sie lebend zu fangen.

Gemeinsam gehen sie auf die Suche nach den Drahtziehern. Ein ungleiches Paar, Venom über 300 Jahre alt, in sich ruhend, erfahren. Holly, neu geschaffen und unberechenbar in ihren Reaktionen.

Wie hat es mir gefallen?

Meine Begeisterung für die Autorin und die Reihe hat am Wochenende bei der Loveletter Convention in Berlin wieder unheimlichen Aufschwung bekommen. Dabei brauche ich keine zusätzlichen Überredungskünste, um ein Buch von Nalini Singh zu lesen.

„Engelsgift“ ist Band 10 der Gilde der Jäger Reihe. Die Handlung spielt fast zeitgleich wie Teil 9, als Raphael und Elena bei einem Treffen im Orden der Luminata weilen.

Hollys Schicksal verfolgen wir nun schon seit Band 1. Ihr Martyrium ging mir stets zu Herzen und ich wartete ständig auf neue Informationen von ihr. Wir erlebten sie in ihren furchtbarsten Momenten, während ihrer schlimmsten Tiefen und nun dürfen wir ihre Wiederauferstehung verfolgen. Holly kämpft um ein eigenständiges und freies Leben. Ihre früheren Pläne von einem Studium rund um Design und Mode sind zerplatzt und erscheinen ihr so weit weg, Träume einer jungen, unerfahrenen Frau, die es so nicht mehr gibt. Aber in ihrem Inneren lodert das Feuer immer noch. Das beweisen ihre mit Blümchen und Glitter verzierten Schuhe und Jacken. Sie will sich unter allen Umständen ihren Platz in der Welt sichern.

Ihr zur Seite steht Venom. Ein Vampir, der weiß, wie sich Holly fühlt. Um seine Erschaffung ranken sich Gerüchte, denn nicht nur seine ungewöhnlichen Augen sondern auch seine Bewegungen zeugen davon. Als einer von Raphaels Sieben eilt ihm sein Ruf voraus, ein einmal ins Auge gefasste Ziel auf jeden Fall zu erreichen. Sein Jagdinstinkt ist legendär! Seine Persönlichkeit zeigt er jedoch nur einem ausgewählten Freundeskreis. Auch Holly darf immer wieder kleine Blicke darauf werden. Ein Privileg, das sie anfangs gar nicht richtig zu schätzen weiß und erst im Laufe der Zeit als wertvolles Geschenk in Empfang nimmt.

Da Holly verfolgt wird, versuchen sie und Venom die Strippenzieher zu entlarven und die Hintergründe zu ergründen. Denn eigentlich sollte niemand um ihre ungewöhnliche Wandlung Bescheid wissen. Jemand in ihrer Umgebung muss Gerüchte verbreitet haben.

In diesem Buch gibt es auch ganz besondere Augenblicke, die mir wieder einmal zeigen, warum ich diese Reihe so gerne mag. Neben Loyalität gibt es tiefere Einblicke in die Freundschaft zwischen Dmitri, Venom und Illium. Ein Wettrennen der besonderen Art wird mir lange in Erinnerung bleiben. Unbändige Freude und jugendlicher Leichtsinn bei „alten“ Engeln und Vampire zu beobachten, ist einfach unbezahlbar.

Ich lese Nalinis Bücher unheimlich gerne. Ich genieße es in ihre Welten einzutauchen. Fühle mich von der ersten Seite an zu Hause. Sie haucht den Figuren Leben ein, wie kaum eine andere Autorin. Ihre Liebe zu den Charakteren spürt man in jedem Satz. Selbst nach so langer Zeit sehne ich mich nach der Fortsetzung und es geht weiter am 30. Oktober mit „Archangel‘s Prophecy“.

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Veröffentlicht am 10.05.2018

Eine Liebe, die die Jahre überdauert

Wie die Stille unter Wasser
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Die 10jährige Maggie plant ihre Hochzeit mit Brooks. Sie ist sich sicher, in ihm den Jungen ihres Lebens gefunden zu haben. Ein furchtbares Erlebnis bringt Maggies Pläne völlig durcheinander. Sie verliert ...

Die 10jährige Maggie plant ihre Hochzeit mit Brooks. Sie ist sich sicher, in ihm den Jungen ihres Lebens gefunden zu haben. Ein furchtbares Erlebnis bringt Maggies Pläne völlig durcheinander. Sie verliert ihre Stimme und kann ihr zu Hause nicht mehr verlassen.

Ihr Leben beschränkt sich auf die paar m², Fernsehen, den Heimunterricht durch ihre Mutter und vor allem Bücher. Stellvertretend erlebt sie Abenteuer, Dramen und verliebt sich. Aber das richtige Leben läuft an ihr vorbei und sie verpasst alle wichtigen Termine, wie den Abschlussball, die Abschlussfeier und den Start des College. Neben ihrer Familie hat sich nur noch Kontakt zu ihrer Jugendliebe Brooks. Jeden Tag kommt er vorbei, um sich mit ihr zu unterhalten und ihr seine Songs vorzuspielen.

Als Brooks mit seiner Band Crooks zufällig entdeckt wird und groß rauskommt, kommt der Moment der Trennung. Maggie kann ihn nicht begleiten, denn dazu müsste sie das Haus verlassen. Dazu ist sie immer noch nicht bereit, obwohl schon einige Jahre ins Land gezogen sind.

Sie lässt Brooks ziehen und beobachtet, wieder aus der Ferne, seine Karriere und lebt ihr recht einsames Leben weiter.

Wie hat es mir gefallen?

Seit ihr Brittainy C. Cherry letztes Jahr entdeckt habe, freue ich mich immer, wenn ein neues Buch von ihr erscheint. Nachdem ich „Wie die Luft zum Atmen“ verschlungen habe und „Wie das Feuer zwischen uns“ unendlich viele Taschentücher verbraucht habe, war klar, dass ich auch unbedingt „Wie die Stille unter Wasser“ lesen möchte.

Maggie und ihr Vater leben viele Jahre alleine, bis er sich wieder verliebt. Die neue Frau an seiner Seite hat zwei Kinder und gemeinsam bilden sie eine richtige Patchwork Familie mit alltäglichen Problemen aber sehr viel Liebe. Maggie fühlt sich dort angekommen und angenommen. Ihre Welt ist komplett und im Nachbarsjungen Brooks findet sie einen Freund, der sich anfangs strickt weigert mit ihr befreundet zu sein.

Wie fast alle Mädchen ist Maggie äußerst überzeugend, Brooks zu überreden sich mit ihr zu treffen, um ihre „Hochzeit“ zu planen. Leider verspätet sich Brooks und Maggie verirrt sich auch noch im Wald. Als sie den richtigen Weg sucht, geschieht etwas Unfassbares und Maggie ist zu geschockt um darüber zu reden. Sie verstummt und spürt eine Angst, die sie für die nächsten Jahre an ihr zu Hause bindet. Die Panikattacken, die sie immer wieder heimsuchen, erleichtern ihr nicht gerade das Leben.

Da sie nicht erzählen will, was passiert ist, tappt ihr Umfeld völlig im Dunkeln. Anfangs sind alle noch bemüht, Maggie nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Im Laufe der Zeit und je mehr Jahre ins Land ziehen, leidet die Familie unter der ständigen Anspannung.
Nur eine Konstante bleibt: Brooks. Seine Freundschaft besteht. Jeden Tag aufs Neue kommt er und unterhält sich mit Maggie. Er behandelt sie normal und akzeptiert ihr Schweigen. Sie stehen sich so nahe, wie Liebende es normaler weise tun.

Als Brooks mit seiner Band über Nacht erfolgreich wird, Konzert gibt und durch die Welt jettet, bleibt Maggie zu Hause und beobachtet alles aus der Distanz. Die Einsamkeit vergrößert sich, denn nun bleiben nur noch ihre Eltern in ihrer Nähe.

Die Geschichte überzeugte mich nicht nur mit den wundervollen Figuren, allen voran Brooks und Maggie, sondern auch mit den Beschreibungen rund um Maggies Zustand. Ihr Schock und die daraus resultierenden Krankheiten gingen mir unheimlich nahe. Panik- und Angststörungen sind leider keine Krankheitsbilder, die sichtbar sind. Gerade deshalb werden sie oft nicht ernst genommen. Sie lassen sich nicht so einfach abschütteln und überwinden.

Weiters fand ich die ganz besondere Beziehung zwischen Maggie und Brooks einfach zauberhaft. Trotz der Schwierigkeiten, der Krankheit und der räumlichen Distanz bleiben die zwei über Jahre hinweg befreundet.

Für mich hält die Autorin damit ihren hohen Standard an gefühlvollen, berührenden Geschichten. Selbst der Titel wird im Buch erklärt und schafft es die passenden Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen.

Im Juli erscheint „Wie die Erde um die Sonne“ – ich freue mich jetzt noch mehr auf den Sommer.

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