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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2024

Nicht immer ist ein Revival gut

Eine halbe Ewigkeit
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ch war so gespannt auf die Fortsetzung von "Mondscheintarif". Ich habe das Buch damals geliebt und viele Male gelesen, es hat genau den Nerv meines damaligen jungen Ichs getroffen.

Nun, 25 Jahre später ...

ch war so gespannt auf die Fortsetzung von "Mondscheintarif". Ich habe das Buch damals geliebt und viele Male gelesen, es hat genau den Nerv meines damaligen jungen Ichs getroffen.

Nun, 25 Jahre später bin ich mit Cora Hübsch auch älter geworden und die Themen, die bewegen, sind völlig andere.
Es klang spannend, Cora jetzt in der Gegenwart wieder zutreffen.

Aber wirklich abgeholt hat sie mich diesmal nicht. Der Grundtenor des Buches hat mir zwar gefallen, die Zweifel, die Cora hat, der Alltag, der so gar keinen Glamour mehr hat und die Angst, dass es das jetzt war und ob das nicht zu wenig ist.
Aber das Drumherum mit den vielen anderen Charakteren, die auch schon aus den Vorgängerbüchern bekannt sind (und mich auch da nicht überzeugt haben) war mir viel zu...aufgeblasen. Einfach zu schräg und für mich zu viel des Guten.

Es hat wohl alles seine Zeit - und meine Zeit in meinen jungen Jahren mit den Ildiko-Büchern war eine ganz großartige Lesezeit, die ich nicht missen möchte. Jetzt passen ihre Buchfiguren einfach nicht mehr zu mir.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Historischer Krimi im Okkultismus-Milieu

Die geheime Gesellschaft
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Ich bin ja Cover-Käuferin und das hier ist schon wie das des Vorgängerbuchs der Autorin wieder wunder-wunderschön.

Trotzdem werde ich mit der Autorin nicht vollständig warm - das war jetzt das zweite ...

Ich bin ja Cover-Käuferin und das hier ist schon wie das des Vorgängerbuchs der Autorin wieder wunder-wunderschön.

Trotzdem werde ich mit der Autorin nicht vollständig warm - das war jetzt das zweite Buch von ihr, das o.k. war, mich aber nicht umgehauen hat. Ein drittes werde ich wahrscheinlich eher nicht lesen (ich hoffe, ich bleibe standhaft, wenn mit das Cover zu einem neuen Buch im Buchladen zuwinkt).

Die Handlung spielt 1873 in London (und kurz in Paris) und zwar in der Okkultismus-Szene. Es ist wohl in der höheren Gesellschaft angesagt, Séancen abhalten zu lassen. Dazu gibt es sowohl eine bekannte Spiritualistin, aber auch die Herren der feinen Gesellschaft haben einen Geheimbund, die "Séance Society".
Es geht um ungeklärte Todesfälle, die mit Hilfe der Séancen aufgeklärt werden sollen - das ist schon speziell und handlungsbestimmend. Wenn man damit fremdelt, dann findet man die Handlung wahrscheinlich sehr hanebüchend.
Nichtsdestotrotz fand ich das Buch spannend, allerdings nicht durchgehend. Es hat schon viele Wiederholungen, immer die gleichen Muster.
Dazu gibt es eine etwas konstruiert wirkende Love/Erotikstory und leider auch Logikbrüche in der Handlung. Eine maßgebliche Handlung ist völlig unplausibel, aber maßgeblich für die folgenden Geschehnisse, das stört mich einfach.

Unterhaltsam ja, aber auch manchmal zäh und für mich nicht rund.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2023

Interessant und anstrengend zugleich

Die Erfindung des Lächelns
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Die Buchidee ist einfach genial. Das Buch spielt in Paris 1911 - und im Louvre fehlt plötzlich die Mona Lisa. Das ist nicht einmal Fiktion, das war tatsächlich so. Das berühmteste Bild des Museums aus ...

Die Buchidee ist einfach genial. Das Buch spielt in Paris 1911 - und im Louvre fehlt plötzlich die Mona Lisa. Das ist nicht einmal Fiktion, das war tatsächlich so. Das berühmteste Bild des Museums aus heutiger Sicht wurde gestohlen.

Drumherum hat Tom Hillenbrand eine faszinierende Geschichte gebastelt, die mitnimmt in das Paris der Belle Époche. Ich wusste weder, dass die Mona Lisa damals noch gar nicht so berühmt war, noch dass der Louvre so ein maroder Museumsschuppen war.

Man trifft viele berühmte Persönlichkeiten, unter anderem auch Pablo Picasso.
Dann gibt es Satanisten, Anarchisten und überhaupt habe ich staunend gelesen, wie abgefahren Paris nicht nur in den Künstlerkreisen damals war.
Ich fand es als Geschichtszeitreise total spannend.

Aus literarischer Sicht war es allerdings immer wieder etwas ermüdend, das Lesen war kein Kinderspiel. Teilweise schleppend, dann noch so viele Namen, die alle ähnlich klangen, ich habe mich teilweise regelrecht zum Weiterlesen zwingen müssen.
Wirklich spannend war es nicht - aber dann wiederum doch, weil mich die Irrungen und Wirrungen rund um das Bild, das Zeitgeschehen damals und die Auflösung, die mir gut gefalle hat, dann doch wiederum gefesselt haben.

Also ein wenig Ambivalenz, hier hilft nur, sich selbst ein (Lese-)Bild zu machen.

Veröffentlicht am 03.12.2023

Prokrastinieren de luxe

Kleine Probleme
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Lars ist 49 und hat in diesem Jahr einiges schleifen lassen. Nun ist es der 31. Dezember und die To-Do Liste ist lang. Auf geht‘s Lars!
Wie sich dann aber herausstellt, hat Lars es nicht nur in diesem ...

Lars ist 49 und hat in diesem Jahr einiges schleifen lassen. Nun ist es der 31. Dezember und die To-Do Liste ist lang. Auf geht‘s Lars!
Wie sich dann aber herausstellt, hat Lars es nicht nur in diesem Jahr schleifen lassen, das geht schon ewig so. Dabei will er ja, er will sogar das beste Buch der Welt schreiben, aber ach.

Anfangs hat mir das Buch gut gefallen. Lars‘ Prokrastinieren war zwar in Vollendung, aber irgendwie auch sehr realistisch geschildert, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.
Es wird alles aus seiner Ich-Perspektive geschildert bzw. aus seiner Vorstellung, wie Frau und Kinder nun kommentieren würden. Trotzdem- oder gerade deshalb- ist es sehr lebendig.
Mit der Zeit nervt Lars jedoch zunehmend und ich habe mit Johanna, seiner Frau und seinen Kindern gefühlt. Wie konnten sie so ein Zusammenleben so lange ertragen?
Das war alles -obwohl doch Lars wirklich ein extremer Fall ist- so real für mich, sehr gut geschrieben.

Anstrengend war es aber auch, weil Lars sich in philosophischen Betrachtungen beispielsweise über Schrauben verliert, anstatt endlich mal zu putzen. Das hat mir zu viel Raum eingenommen, auch wenn es sein Wesen natürlich treffen beschreibt.

Es gab auch lustige Stellen. Meine Lieblingsszene war die Zubereitung eines Nudelsalats.

Insgesamt hatte ich mir vom Buch anhand des Klappentextes, der mich sehr angesprochen hat, aber mehr erwartet.

Veröffentlicht am 27.11.2023

Moderne Hipster Küche

Easy Indien
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Das Buch ist ein wenig anders als ich es erwartet habe.

Es gibt in den Grundrezepten klassische indische Gewürzmischungen und auch die Klassiker Naan-Brot und Raita sind zu finden.
Ansosten ist es mir ...

Das Buch ist ein wenig anders als ich es erwartet habe.

Es gibt in den Grundrezepten klassische indische Gewürzmischungen und auch die Klassiker Naan-Brot und Raita sind zu finden.
Ansosten ist es mir aber - wenn ich ehrlich bin - zu hipster.
Warum? Butter Chicken im Burger-Bun, Lime Peanut Popcorn, ungewöhnlich, aber nicht das was ich mir unter "Easy Indien" vorgestellt habe.

Die Rezepte beinhalten querbeet alle Zutaten, von Lamm, Fisch, Hühnchen, über Schwein. Sogar Rind, das hatte ich in einem Indien-Kochbuch so gar nicht auf dem Schirm.
Es gibt aber auch ein eigenes Veggie-Kapitel, nur hat mich das leider nicht so angesprochen, ein, zwei, nein drei Rezepte ja, mehr aber nicht.

Und dann noch Rezepte wie Ingwershot-Gazpacho- das ist für mich nicht Indisch, nur weil noch Ingwer mit drin ist. Oder Meatball-Curry. Für mich europäisierte Ideen. Wenn man Fusionsküche mag, sicherlich spannend.

Die Zutatenliste ist wie versprochen nicht unübersichtlich lang, lediglich Gewürze braucht man sehr viele, das liegt aber in der Natur der Küche und muss so sein. Wenn es darüber hinaus etwas exotischer wird, dann hat der Koch Alternativen parat (z. B. Margarine statt Ghee, Tortillafladen statt Roti, Honig statt Kokosblütenzucker), das gefällt mir gut, da muss man nicht wegen einem Teelöffel etwas kaufen, was man so schnell nicht mehr braucht.

Insgesamt ist die Rezeptauswahl nicht so ganz mein Geschmack - aber das ist natürlich Geschmacksache.