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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2018

Mmmmmmh - köstlich!

Ofirs Küche
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Ich liebe Kochbücher, besonders wenn sie alltagstauglich sind.
Dieses hier verspricht Familienrezepte, die mit wenigen Zutaten auszukommen und leicht nachzukochen sind.

Es sind ausschließlich vegetarische ...

Ich liebe Kochbücher, besonders wenn sie alltagstauglich sind.
Dieses hier verspricht Familienrezepte, die mit wenigen Zutaten auszukommen und leicht nachzukochen sind.

Es sind ausschließlich vegetarische Rezepte, viele davon vegan, laktose- und glutenfrei, verbunden mit Geschichten, Hintergründen oder Hinweisen zur traditionellen Zubereitung und Alternativen, das mag ich sehr.

Beispielsweise werden die Pitas traditionell auf einem Saj gebacken, einem gebogenen Zinkblech, das über die Gasflamme gelegt wird. Eher schwierig bei uns zu bekommen...doch man kann stattdessen auch einfach einen Wok nehmen und ihn verkehrtherum auf die Gasflamme eines Gasherds legen oder man nimmt eine Teflonpfanne, falls man keinen Wok und Gasherd hat.

Viele Fotos - sowohl von den Gerichten als auch Impressionen aus der Heimat des Autors machen das Buch sehr anschaulich.

Lediglich das Cover-Foto des Buches hat mich nicht so angesprochen, meine Tochter fragte mich, als sie es in der Küche sah: "Was ist das denn für ein altes Kochbuch? " Ja, es sieht tatsächlich nicht modern aus, die Rezepte sind aber ja auch traditionell, insofern ist das schon o.k.

Aber nun mal Tacheles gesprochen: halten die Rezepte, was sie versprechen?
Ich habe vorher noch nie israelisch-palästinensisch gekocht, wollte aber schon lange einmal Shakshuka ausprobieren. Das Rezept klang einfach, die Zutatenliste war sehr übersichtlich und das Ergebnis köstlich!
Schon beim Rösten der Gewürze war ein so himmlischer Duft in der Küche, mmmmh.

****Mein Fazit: Wer vegetarische Rezepte ohne aufwändigen Schnick-Schnack sucht und gerne kulinarisch etwas Neues kennenlernen möchte, dem empfehle ich das hochwertig aufgemachte Kochbuch. Ich vergebe volle fünf wohlschmeckende Sterne ****

Veröffentlicht am 02.12.2018

Frauenpower als Gute-Nacht-Geschichte

Good Night Stories for Rebel Girls 2
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Was für ein großartiges Buch!

In 100 kurzen Geschichten über Frauen wird Mädchen gezeigt, dass Frauen immer schon Talente, Kraft und Mut hatten, für Ihre Träume zu kämpfen.

Die Auswahl der Porträtierten ...

Was für ein großartiges Buch!

In 100 kurzen Geschichten über Frauen wird Mädchen gezeigt, dass Frauen immer schon Talente, Kraft und Mut hatten, für Ihre Träume zu kämpfen.

Die Auswahl der Porträtierten ist sehr vielseitig, von Agatha Christie und J.K. Rowling zu Mata Hari, Hillary Clinton zu Sappho, insgesamt werden 100 Frauen vorgestellt. Von Mathematikerin über Spionin und Feuerwehrfrau ist alles dabei.

Von vielen Frauen habe ich vorher tatsächlich noch nie etwas gehört - das macht das Buch auch für erwachsene Leserinnen und Leser spannend.

Die Porträts beinhalten jeweils eine Doppelseite, links immer der Text und ein Zitat, rechts die Zeichnung der jeweilig vorgestellten Frau.
Zugegebenerweise ist das dadurch eine sehr verkürzte Darstellung, aber genau richtig für eine Gute-Nacht-Geschichten-Länge und eine Überblicksinformation.

Wir schlagen das Buch jeden Abend zufällig irgendwo auf, ich lese der Tochter eine Geschichte vor, sie liest mir eine Geschichte vor. Immer ist die Story der Aufhänger zu einem Gespräch, das ist wunderbar.

Lediglich die Zeichnungen gefallen der Tochter nicht, sie fände ein Foto der Vorgestellten (wo es möglich ist) besser.

Insgesamt ist das Buch sehr hochwertig aufgemacht, eine schöne Geschenkidee auch für Kommunion, Konfirmation und Firmung.

"Die Good Night Stories for Rebel Girls machen es leichter, Potential an unerwarteten Orten zu entdecken." (Vorwort)
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Mehr Lovestory als Einblicke ins Weiße Haus

Good Morning, Mr. President!
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Auf der Buchrückseite steht "Locker-leicht und fesselnd - Bridget Jones im Weißen Haus".
Auch die Leseprobe war dementsprechend, in genau dem locker-leichten Schreibstil und witzig, so dass ich neugierig ...

Auf der Buchrückseite steht "Locker-leicht und fesselnd - Bridget Jones im Weißen Haus".
Auch die Leseprobe war dementsprechend, in genau dem locker-leichten Schreibstil und witzig, so dass ich neugierig auf das Buch wurde.

Leider hat sich die Begeisterung dann relativ schnell gelegt. Zwar kann die Autorin gut schreiben, die Angaben auf der Buchrückseite stimmen, allerdings ist aus dem "einzigartigen Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses" für mein Empfinden nichts geworden.

Hauptsächlich dreht sich das Buch um die Hop-on hopp-off-Beziehungen der Autorin samt (langweiligen) Partys in Hotelbars.
Das ist anfangs noch vergnüglich, nutzt sich aber ziemlich schnell ab.
471 Seiten waren für meinen Geschmack viel zu lang für die immerwährenden Wiederholungen.

Mein Fazit: Ich hatte mir eine Kombination aus witzigen Anekdoten und (tiefergehenden) Einblicken in das Berufsleben einer Stenotypistin im Weißen Haus erhofft, der Fokus auf Liebesleben und Partys hat mich etwas enttäuscht

Veröffentlicht am 24.11.2018

Lesenswert

Gehen. Weiter gehen
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Das schlanke Büchlein (157 Seiten inkl. Quellen) gefällt mir schon optisch. Entfernt man den Schutzumschlag, dann verbirgt sich ein Wald "von oben" darunter.

Der Essay an sich ist zum Lesen eine bunte ...

Das schlanke Büchlein (157 Seiten inkl. Quellen) gefällt mir schon optisch. Entfernt man den Schutzumschlag, dann verbirgt sich ein Wald "von oben" darunter.

Der Essay an sich ist zum Lesen eine bunte Sammlung an Gedanken des Autors im Zusammenhang mit dem Gehen, Ausflüge zu den Philosophen, in die Literatur, Forschungsstudien usw.

Eine echte Anleitung, wie der Buchtitel vermittelt, konnte ich nicht erkennen, jedoch bietet das Buch viele gedankliche Anregungen.

Manche Erlebnisse, wie beispielsweise ein Ausflug in die Kanalisation New Yorks erscheinen mir eher der Leidenschaft des Autors zum Bezwingen von Extremsituationen geschuldet zu sein als der Auseinandersetzung mit dem Thema, dominieren aber den Inhalt auch nicht störend.

Vieles ist nichts Neues, aber kompakt in einem Buch zusammengefasst, lenkt es den Blick doch auf wieder darauf und regt zum Nachdenken bzw. zustimmend Nicken an.
Auf einen Berggipfel mit der Seilbahn zu fahren hat auf keinen Fall den Effekt, wie sich den Gipfel zu erwandern.
"Wer nur bei schönem Wetter vor die Tür geht und in der Wohnung sitzt, wenn es stürmt, regnet oder schneit, verpasst die Hälfte. Vielleicht sogar das Beste".


Gehen ist aber natürlich kein Allheilmittel für alle Probleme der Welt, grinsen musste ich bei der Feststellung, dass man durch Gehen keine Steve Jobs wird. Schade eigentlich...

Mein Fazit: Sehr gerne gelesen und nachgedacht

Veröffentlicht am 18.11.2018

Kein klassischer Krimi

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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"Vereinfachungen machen die Dinge aber nicht richtiger oder wahrer. Komplexität hat seinen Reiz" (Seite 11)

"Lenz" ist kein klassischer Krimi (so wie ich es erwartet habe), sondern eher ein Polit-Thriller, ...

"Vereinfachungen machen die Dinge aber nicht richtiger oder wahrer. Komplexität hat seinen Reiz" (Seite 11)

"Lenz" ist kein klassischer Krimi (so wie ich es erwartet habe), sondern eher ein Polit-Thriller, der in leisen Tönen daherkam.

Anfangs habe ich mich etwas schwergetan, bis ich hineingefunden habe. Mir war nicht bewusst, dass die Kriminalromane mit Kommissar Eschenbacher eine Serie sind, so dass der Einstieg für Kenner der Bände vermutlich einfacher ist. Nachdem aber relativ wenig Handlungsakteure im Spiel sind, löste sich mein Zuordnungsproblem im Laufe der Handlung. Ansonsten trotz komplexer Materie ein leicht lesbares und verständliches Buch.

Um was geht es?
Kommissar Eschenbach kommt gerade aus den USA zurück, er hat sich eine Auszeit genommen. Währenddessen wurde ihm eine junge, ehrgeizige Kollegin als Vertreterin zur Seite gestellt, mit der er so überhaupt nicht klarkommt.
Ein angeblicher Selbstmord wurde für seinen Geschmack zu schnell zu den Akten gelegt und er nimmt die Ermittlungen auf.

Die Aufklärung des Falls ist eng verwoben mit der aktuellen Situation in Syrien und war für mich sehr lesenswert. Theurillat hat es geschafft, reale Geschehnisse wie die Versteigerung einer Nobelpreismedaille sowie die Geschichte um eine besondere Münze in seinen fiktionalen Roman einzubauen und das aktuelle Weltgeschehen mit zu verarbeiten und daraus einen interessanten Roman zu schreiben.

Der Humor kam auch nicht zu kurz, zum Beispiel mit so wunderschönen Sätzen wie "Pah ist eine Kampfansage und kein Gejammer".

Mein Fazit: wer einen klassischen Krimi erwartet, könnte hier eventuell enttäuscht sein, mir hat das Buch trotz anderer Erwartungen aber gut gefallen.