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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2020

Schmales Buch, schreckliche Geschichte

Rote Kreuze
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Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte von Tatjana:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. ...

Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte von Tatjana:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. Da trifft es sich vorzüglich, dass gerade ein neuer Nachbar einzieht und ob er will oder nicht (er will nicht...), er muss sie sich anhören.

Tatjanas Geschichte ist schrecklich - ein Mann in Kriegsgefangenschaft, von der Tochter getrennt, "Umerziehungsstraflager" und dann noch fast lebenslang Gewissensbisse. Aber auch der junge Nachbar, Alexander, hat eine Geschichte zu erzählen.

Obwohl die Schicksale betroffen machen, sehr sogar, hat das Buch insbesondere anfangs eine eigenartige Distanz oder Emotionslosigkeit in der Erzählart. Das empfand ich die ersten Abschnitte sehr irritierend, aber rückblickend gar nicht negativ. Das Buch hätte ich sogar in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen können, ohne Mitfahrende wegen feuchter Augen zu irritieren.
Mit zunehmenden Buchfortschritt wurde jedoch auch meine Verbundenheit insbesondere mit Tatjana enger und mich hat ihre Geschichte dann auch immer mehr berührt.

Alexander blieb für mich jedoch eine eher blasse Figur, der Fokus der Geschichte liegt aber auch eindeutig auf Tatjana.
Von der unerwarteten Freundschaft, die die beiden laut Buchbeschreibung schließen, habe ich mir allerdings mehr erwartet, einen Pakt gegen das Vergessen, ja den haben sie letztendlich aber tatsächlich geschlossen.

Ich habe festgestellt, dass ich nicht besonders viel über den Stalin-Terror weiß und fand das Buch, das mit Originaldokumenten aufwartet, auch dahingehend sehr interessant.

Insgesamt ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Ein Spiegelbild mit Eigenleben

Hilfe, ein Spiegelbill
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Silas verbringt die Ferien bei seiner Oma, da seine Eltern beruflich unterwegs sind. Oma hat ihn in einem Ferienprogramm angemeldet, davor gruselt sich Silas nun ziemlich, schließlich kennt er da kein ...

Silas verbringt die Ferien bei seiner Oma, da seine Eltern beruflich unterwegs sind. Oma hat ihn in einem Ferienprogramm angemeldet, davor gruselt sich Silas nun ziemlich, schließlich kennt er da kein einziges Kind.
Und dann erwacht sein Spiegelbild plötzlich zum Leben und ein großes und viele kleine Abenteuer beginnen...

An dem Buch mochte ich sehr, dass einmal ein zurückhaltender Junge die Hauptrolle spielt, man kann sich so wunderbar in Silas hineinversetzten, wenn man selbst etwas introvertierter ist. All das, was ihm so durch den Kopf geht, konnten wir so gut nachvollziehen.

Dann gibt es das Spiegelbild und das ist das Gegenteil - ein kleiner Draufgänger. Und eine tolle Oma, neue und alte Freunde, gefährliche Situationen, Missverständnisse - und ganz viel Spaß!

Neben Silas mochte ich Oma und den fiesen Oskar ja als Figuren auch sehr gerne, die Tochter den gewitzten Spiegelbild-Salis.

Auf die Frage, was ihr am besten gefallen hat, sagte die Tochter:
" Ich mag es total, dass es aus Silas Sicht erzählt wird (es wird aus der Ich-Perspektive geschildert, tatsächlich kann damit die Tochter immer am meisten anfangen) und dass es so lustig ist. Fünf Sterne!"

Dem ist nichts hinzuzufügen...

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Spannend - und mehr als nur ein Thriller

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Ich mag die dtv premium Reihe schon alleine wegen der guten Lesbarkeit. Ausreichend große Schrift, guter Zeilenabstand, auch in fortgeschrittenerem Alter und bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut ...

Ich mag die dtv premium Reihe schon alleine wegen der guten Lesbarkeit. Ausreichend große Schrift, guter Zeilenabstand, auch in fortgeschrittenerem Alter und bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut lesbar.

Aber das wichtigere Kriterium ist natürlich der Inhalt, auch hier bin ich begeistert.
Auf dem Cover steht Thriller - aber eigentlich ist es mehr eine Mischung aus Mutter-Tochter-Beziehungsroman, Familiendrama und Thriller.
Kein Thriller, der einen atemlos durch das Buch hetzen lässt, die Spannung baut sich erst Seite um Seite auf.
Erzählt wird immer abwechselnd aus Sicht der Tochter und der Mutter, das hat mir hier sehr gut gefallen und sorgt für eine stetige Spannung.
Man weiß zwar gleich zu Beginn, dass Ally den Flugzugabsturz überlebt hat, ich hatte befürchtet, dass deshalb die Handlung uninteressant werden könnte, aber weit gefehlt.
Ich habe inzwischen einige Kritiken über das Buch gelesen, die die Vorhersehbarkeit der Handlung bemängeln - da bin ich dann wohl zu einfach gestrickt, für mich waren die Zusammenhänge tatsächlich nicht klar und ich war von der Auflösung überrascht, auch das Ende war ganz nach meinem Geschmack.

Für mich eine sehr gelungene Mischung aus verschiedenen Komponenten, wer ausschließlich einen atemberaubenden Thriller sucht, könnte unter Umständen enttäuscht sein und etwas Drive vermissen; wer sich aber mit der Kombination anfreunden kann, wird mit ausgezeichneter Unterhaltung belohnt.


Zum Abschluss noch einen schönen Satz aus dem Buch:
"Wie weit man auch weggeht, man trägt es immer in sich, tief in den Knochen. Zuhause."

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Spannendes Fantasyabenteuer für junge Leserinnen und Leser

Die geheime Drachenschule - Die Rückkehr des siebten Clans
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Inzwischen gibt es schon den dritten Band über die geheime Drachenschule und das Cover wird jedes Mal noch etwas schöner.
Die Geschichte entwickelt sich über die drei Bände, man kann zwar quereinsteigen, ...

Inzwischen gibt es schon den dritten Band über die geheime Drachenschule und das Cover wird jedes Mal noch etwas schöner.
Die Geschichte entwickelt sich über die drei Bände, man kann zwar quereinsteigen, empfehlen würde ich es aber nicht (oder wie das Kind mir sagte: nein, dann ist es doch nicht mehr spannend, wenn du rückwärts liest, ich würde es in der richtigen Reihenfolge lesen).

Inzwischen ist das erste Schuljahr im Internat "Sieben Feuer" für die Freunde um Henry und Lucie fast vergangen und das Schuljahr hatte es in sich. Sie haben das Drachenorakel im Unterricht kennengelernt und Lucie hat eine besondere Begabung dafür. Aber warum ist sie seitdem so still und in sich gekehrt und will auf keinen Fall darüber reden?
Das ist nicht das einzige Rätselhafte, auch Anonymus, der gerettete Drache, hat immer noch keinen Reiter. Und dann ist da auch noch...

Die Reihe ist ein wunderbarer Einstieg in die phantasievolle Welt der Fantasyliteratur für junge Leser*innen ab neun Jahren.
Abenteuer, Drachen, Magie, auch dunkle Seiten, aber ohne zu gruselig oder brutal zu sein - und auch noch schöne Illustrationen.
Ja, eine sehr berühmte Internatsgeschichte mit auserwählten Kindern, einer besonderen Sportart usw. gibt es schon, die Reihe erinnert schon ein wenig daran, auch wenn das Kind das entrüstet von sich weist und sagt, das wäre überhaupt nicht vergleichbar...
Ist ja auch egal, denn wir mögen die Reihe um die geheime Drachenschule sehr und man bekommt keine Albträume davon.
Die Geschichte ist auch noch nicht fertigerzählt, so dass wir hoffentlich noch viele weitere Abenteuer mit den Freunden erleben können.

Für Kinder, die Fantasy mögen und für HP noch zu jung sind eine dicke fette Buchempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Einfühlsam

Die Geheimnisse meiner Mutter
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Rose wächst allein bei ihrem Vater auf, ihre Mutter Elise verschwand, als sie noch ein Baby war und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist.
Wirklich niemand? Als Rose schon Mitte 30 ist, erfährt sie, ...

Rose wächst allein bei ihrem Vater auf, ihre Mutter Elise verschwand, als sie noch ein Baby war und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist.
Wirklich niemand? Als Rose schon Mitte 30 ist, erfährt sie, dass ihre Mutter damals mit einer berühmten Autorin zusammen war und diese Elise auch zuletzt gesehen hat, bevor sie verschwand.
Rose will es nun endlich wissen - was geschah damals?

Was sich hier in meiner Einleitung fast wie ein Krimi liest, ist ein Roman über Familie, Freundschaft, Liebe, Mutterschaft und der Sehnsucht nach Identität und Herkunftsklarheit.

Sehr einfühlsam und fesselnd geschrieben, die überwiegend weiblichen Figuren so ausformuliert, dass man sie fast persönlich zu kennen scheint.

Ich mag das Buch sehr, es hat mich berührt und unterhalten gleichermaßen, es ist nicht aufdringlich und trotzdem spannend und hat ein für mich richtig rundes, perfekt zum Buch passendes Ende.

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