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Veröffentlicht am 10.06.2025

Handlungsüberfrachtung - trotzdem spannend!

Sieben letzte Tage
5


„Sieben letzte Tage“ von Robert Rutherford

Worum handelt es sich?
Um den Debütroman von Robert Rutherford, seines Zeichens Gründungsmitglied der Krimiwerkstatt des Northern Crime Syndicates.
Eine Megaplot: ...


„Sieben letzte Tage“ von Robert Rutherford

Worum handelt es sich?
Um den Debütroman von Robert Rutherford, seines Zeichens Gründungsmitglied der Krimiwerkstatt des Northern Crime Syndicates.
Eine Megaplot:
Die in England wohnende Strafverteidigerin Alice Logan erfährt, dass ihr ungeliebter Vater in den USA in 7 Tagen hingerichtet wird wegen Mordes.
Diese 7 Tage werden auf 420 Seiten erzählt. Es beginnt damit, dass die Frau, wegen der sich Alices Mutter von ihrem Mann getrennt hatte, Alice viel jüngere Schwester Fiona von der Hinrichtung informiert. Fiona war bei der Trennung der Eltern noch recht jung, hat daher eine völlig andere Sicht auf ihren Vater als Alice. Fiona ist sofort von der Unschuld ihres Vaters überzeugt und versucht ihre Schwester zu animieren, etwas gegen die Hinrichtung zu unternehmen. Es kommen dann etliche Personen, die helfen, die befragt werden, die Schaden zufügen wollen ins Spiel. Von England geht es nach Paris und dann sogar in die USA. Aus einem Mord werden viele Fälle und das weltweit. Auch ein Unfall mit Fahrerflucht vor zig Jahren, zu dem Opfer Alice persönlichen Bezug hatte, wird mit in die Handlung gewebt. Das alles auf 420 Seiten und in 7 Tage verpackt.
Meine Meinung:
Der Plott, die Idee ist super. Schreibstil ist auch OK. Aber es ist einfach zu viel in die Handlung hineingepresst worden. Man verliert fast die Übersicht, der Autor scheinbar auch, da manche wichtige Helfer irgendwie gar nicht mehr erwähnt werden. Die überbordenden Tage von Alice, was sie alles unternimmt, kann man evtl. dem Adrenalin wegen der drohenden Hinrichtung zuschreiben. Manche Reaktionen von ihr kann man nicht verstehen, von logisch agierend zu unvorsichtigen, nicht durchdachten Handlungen und vorschnellen Einschätzungen. Passt nicht ganz. Und dass eine Person, die auf einer Toilette überfallen wird, sich nach dem Überfall ohne zu duschen ins Bett legt, naja.
Aber: ich habe das Buch sehr schnell gelesen, da es spannend war. Manches musste ich nochmal nachlesen, entweder wegen zu vieler Personen oder zu undurchsichtigen Passagen.
Es hat mich unterhalten – von der Spannung, vom Inhalt. Sehr gut wurde die unterschiedliche Wahrnehmung der beiden Schwestern beschrieben. Was die viel ältere Schwester aktiv miterlebt hatte, hatte die kleine Schwester nicht erlebt. So haben völlig andere Erfahrungen die beiden geprägt und bestimmen so die Gefühle und Taten.
Fazit:
Schon eine Leseempfehlung. Aber davon ausgehen, dass 24 Stundentage sehr lange gestreckt werden können. Das Buch polarisiert auch mächtig. Manche hat diese Handlungsüberfrachtung völlig abgeschreckt, andere haben gesagt, OK, trotzdem spannend. Zu denen gehöre ich. Es war spannend. Und wenn der Autor seine vielen Ideen in Zukunft auf mehrere Bücher verteilt, werde ich ihn auch gerne wieder lesen. 3,5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.06.2025

Alle lieben Don Quijote oder chilliger Urlaubsroman

Sommer auf dem kleinen Eselhof
1


„Sommer auf dem kleinen Eselhof“ von Angelina Bach
Worum geht´s?
Anna, eigentlich Anaïs-Carleen, fährt vom schicken München zu ihrer am Knöchel verletzten Mutter aufs tiefste bayrische Land und landet ...


„Sommer auf dem kleinen Eselhof“ von Angelina Bach
Worum geht´s?
Anna, eigentlich Anaïs-Carleen, fährt vom schicken München zu ihrer am Knöchel verletzten Mutter aufs tiefste bayrische Land und landet dort wahrlich in der Eselkacke. Zusätzlich zu ihrem Grafikdesignjob hilft sie ihrer gehandicapten Mutter, managt deren Pension und versorgt zehn Esel, von denen der Zuchthengst Don Quijote ein recht umtriebiger Geselle ist und dauernd aus dem Gehege ausbricht und sich in der Nachbarschaft verlustiert. Auch vor einem feinen Hotel schreckt er nicht zurück. Anna lernt bei einer dieser Eskapaden den Hotelsohn kennen und lieben. Doch nicht nur ihre sehr nervige Mutter, die gegen Alles und Jeden ist und eigentlich doch dazugehören möchte, sowie ihre chaotische Halbschwester, die ganz nach der Mutter kommt, verkomplizieren die beginnende Romanze. Ganz herrlich die beiden Szenen, ganz am Anfang, als Anna in die Eselskacke kopfüber fällt, sowie ihr Ausflug zum Feuerwehrfest und dessen Tücken. Doch gerade dieses Ereignis, das einen Lacher nach dem anderen hervorruft, ist zum Ende des Buches hin ein Matchwinner. Wie wird es weitergehen mit Anna und Nico, mit Annas nerviger Mutter und nicht minder nerviger Schwester, mit den bayrischen Urburschen und v.a. mit den Eseln?
Angelina Bach ist das Pseudonym des Ehepaars Veronika und Martin Lackerbauers. Sie ist seit ihrer Jugend Schriftstellerin in unterschiedlichen Genres, er der „Chef-Recherchator“ und Lieferant von zündenden Ideen. Sie leben mit ihrem Sohn und vielen Haustieren in Niederbayern, wenn sie nicht gerade zu neuen Schauplätzen für ihre Bücher reisen. Dafür suchen sie sich so schöne Gegenden wie z.B. die Toscana, Cornwall oder die Provence raus oder in diesem Buch einen Eselhof,
Meine Meinung:
Dieses Buch war wie ein kleiner Urlaub. Leider ging er zu schnell zu Ende, denn ich habe das Buch an einem Abend ausgelesen, konnte nicht aufhören und ärgerte mich dann, als ich es ausgelesen hatte. Der Schreibstil ist so detailliert, dass man mit fast allen Sinnen in der Handlung dabei ist. Das Cover ist sehr ansprechend und mega süß mit den beiden niedlichen Eseln vor dem Bauernhaus und der schönen Landschaft mit dem herrlich blauen Himmel . Die Recherchearbeit auf dem Eselhof ist hervorragend ausgefallen, Don Quijote ist der absolute Star des Buches.
Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung!!!
„Sommer auf dem kleinen Eselhof“ ist ein sehr gelungenes Buch, das einen die Sorgen des Alltags vergessen lässt. Ich freue mich auf die folgenden Bände und bin gespannt, wie es weitergeht.
5 von 5 Sternen!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.06.2025

Warnhinweis! Einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören!

Küstenmord: Spur ins Dunkel
2


„Küstenmord – Spur ins Dunkel“ von Eva Jensen

Worum handelt es sich?
Um den fünften Band der Serie „Küstenmord“ von Eva Jensen mit den Schleswiger Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski.
292 Seiten, ...


„Küstenmord – Spur ins Dunkel“ von Eva Jensen

Worum handelt es sich?
Um den fünften Band der Serie „Küstenmord“ von Eva Jensen mit den Schleswiger Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski.
292 Seiten, die mit dem „Warnhinweis: einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen!“ versehen werden müssten.
Am Anfang entwickelt sich der Vermisstenfall sehr zäh, bürokratische Hindernisse müssen überwunden werden und dies im Wettlauf mit der Zeit. Kurze Kapitel wechseln sich ab mit den Schilderungen des Martyriums aus Sicht der Entführten und mit der Ermittlertätigkeiten. Kleine Kapitel, chronologisch, abwechselnde Sichtpunkte, super Schreibstil und ins Auge fallendes, düsteres Cover. Selbst der langsame Beginn baut unaufhörlich Spannung auf und man leidet schier mit. Auch als die Ermittlung dann offiziell los geht, hören die Schwierigkeiten nicht auf. Die Unterstützung durch das BKA ist nicht nur positiv. Man erfährt etwas vom privaten Umfeld der Kommissare. Sehr spannend und emotional berührend die Emotionen der Entführten. Wird sie rechtzeitig gefunden, wird sie sich befreien können, wird sie dieses Martyrium überleben? Wie schreitet die Aufklärung des Falles voran, geraten die Kommissare selbst in Lebensgefahr? Prickelnde Spannung, emotionale Szenen, die einen zum Nachdenken bringen, Neugierde, wie es weiter geht.

Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch! Die Spannung war greifbar! Ein perfekter Krimi. Ich konnte die Bedrohung und die Angst richtig mitfühlen. Jede Sekunde erwartet man dramatische Wendungen, selbst dann, wenn die Handlung in slow motion abläuft wegen bürokratischer Mühlräder. Wenn ich dachte, jetzt bin ich dem Motiv und dem Täter auf der Spur, wurde ich eines besseren belehrt. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Fazit:
Ich bin sehr gut in die Handlung reingekommen, obwohl es der fünfte Band der Serie ist. Ich habe mir die ersten vier Bände bestellt und werde auch gierig auf den sechsten Band warten! Ganz klare Leseempfehlung!!! 5 von 5 Sternen!

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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.05.2025

Schaurig fesselnder Thriller! Super Debüt!

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!
3

„Die Lektorin – ich schreib Dein Ende“ von T. J. Hammann

Worum handelt es sich?
Um das Thriller-Debüt von T. J. Hammann, das verspricht, einen zu schockieren und zu begeistern. Man möchte wahrlich nicht ...

„Die Lektorin – ich schreib Dein Ende“ von T. J. Hammann

Worum handelt es sich?
Um das Thriller-Debüt von T. J. Hammann, das verspricht, einen zu schockieren und zu begeistern. Man möchte wahrlich nicht in der Haut der Lektorin Lilli Zieglers stecken! Ähnlich wie in der „Unendlichen Geschichte“ ist sie nämlich auf einmal Teil des Manuskriptes, dass sie beruflich lesen soll! Der Verfasser des wahnsinnig schlecht geschriebenen Textes, beschreibt darin, wie er sich mehrfach Zugang zu ihrem Haus verschafft hat und enthüllt etliche pikante Geheimnisse, die sie und ihre Familie betreffen. Doch nicht nur dies, was ja schon schaurig genug ist, er erpresst sie auch und bedroht sie, dass ihren Kindern bzw ihrem Exmann etwas Schlimmes, wenn nicht gar der Tod, passieren soll. Kann die Polizei helfen? Wer steckt dahinter? Kann Lilli dem Schreiber einen Schritt voraus sein? Wird jemand sterben? Und warum das Ganze?
Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch! Die Spannung war greifbar! Ich konnte die Bedrohung und die Angst richtig mitfühlen. Und als Mutter natürlich besonders nachfühlen, wie es wäre, wenn die eigenen Kinder in Gefahr sind. Jede Sekunde erwartet man dramatische Wendungen, die dann auch tatsächlich eintraten. Wenn ich dachte, jetzt bin ich dem Motiv und dem Täter auf der Spur, wurde ich eines besseren belehrt. Klug durchdacht, prima, wie der Leser zig mal auf´s Glatteis geführt wurde. Vielleicht wäre am Anfang ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht aus der Hand legen!

Fazit:
Das Versprechen „ der Thriller soll schockieren und begeistern“ wurde eindeutig erfüllt. Ich werde den Autor „im Auge“ behalten, bin gespannt, ob weitere Thriller folgen werden. Ganz klare Leseempfehlung!!! 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Krimi - extrem spannend und überraschend!

Höllische Küste
2


„Höllische Küste“ ein Sylt-Krimi von Sabine Weiss
Worum handelt es sich?
Der neunte Band der Sylt-Krimi Reihe mit der Kommissarin Liv Lammers startet mit einem tödlichen Höhenflug einer Hochzeitsplanerin. ...


„Höllische Küste“ ein Sylt-Krimi von Sabine Weiss
Worum handelt es sich?
Der neunte Band der Sylt-Krimi Reihe mit der Kommissarin Liv Lammers startet mit einem tödlichen Höhenflug einer Hochzeitsplanerin. Vom Urlaub am Strand und Verabschiedung der Tochter nach Japan stürzt sich Liv in die Ermittlungen, die sie etwas von ihren eigenen Hochzeitsplänen ablenken. Doch nicht nur der manipulierte Fallschirmtandemsprung, sondern noch andere Anschläge trüben das Leben im Ferienparadies. Sind Heftzwecken am Strand, Scherben im Mehl, sabotierte E-Bikes und einiges andere mehr separat zu betrachtende Ereignisse oder fügt sich alles zu einem Gesamtbild zusammen? Ist die Promi-Hochzeit des Schlagersängers die Ursache? Wer heiratet am Ende des Buches?
Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch! So im Dunkeln habe ich schon lange nicht bei einem Krimi getappt! Eine sehr gelungene Mischung von kluger Ermittlungsarbeit und privatem Hintergrund der Kriminalisten. Sehr gute Beleuchtung des Motives und der Herangehensweise. Auch auf Sylt wird man neugierig gemacht und erfährt einiges. Durch plötzliche Schauplatzwechsel wird die Spannung vergrößert und man kann gar nicht aufhören zu lesen.
Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung!!! Ich bin mit diesem Band in diese Serie eingestiegen und sehr gut klar gekommen. Aber dieses Buch hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir die vorangegangenen 8 Bände gekauft habe und jetzt in den Osterurlaub mitnehmen werde. Ich freue mich schon darauf! 5 von 5 Sterne!

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