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Veröffentlicht am 22.04.2021

Gutes Bestimmungsbuch mit kleinen Schwächen

Die Süßwasserfische Mitteleuropas
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Die Süßwasserfische Mitteleuropas beschreibt die häufigsten und bekanntesten   mitteleuropäischen Fischarten (einschließlich einiger Seltenheiten) in alphabetischer Reihenfolge, von Aal bis Zope. Auch ...

Die Süßwasserfische Mitteleuropas beschreibt die häufigsten und bekanntesten   mitteleuropäischen Fischarten (einschließlich einiger Seltenheiten) in alphabetischer Reihenfolge, von Aal bis Zope. Auch auf die Neunaugen, die keine Fische sind (aber oft für diese gehalten werden), wird eingegangen. Jeder Art wird mit steckbriefartige Erläuterung vorgestellt. Tiefer gehende Informationen, einschließlich aussagekräftiger Bilder finden sich auf den darauffolgenden Seiten. Unter den vorgestellten Arten finden sich auch einige Neozoen: Blaubandkärpfling, Silberkarpfen und Sonnenbarsch, um einige Beispiele zu nennen.
Beiträge zu verschiedenen Lebensräumen und etwas Wasserchemie (sowie allgemeine Informationen über Fische) runden das Gesamtwerk ab. Zusätzlich sind die hervorragenden Bilder hervorzuheben.
Ein fast perfektes Buch... aber nur fast, denn in meinen Augen enthält es ein paar Schwachpunkte:
Bezüglich der Systematik hätte ich mir auch die Erwähnung der Ordnung gewünscht. Die Tiere werden nur mit ihrer Familie vorgestellt.
Das ist aber nur ein Wunsch meinerseits. Das Buch basiert nicht auf der systematischen Stellung der Fische, obwohl... was mir das Buch etwas verleidet hat ist ein systematischer Fehler.
Es betrifft die Neunaugen. Diese gehören zu den Rundmäulern, die noch mit ca. 130 Arten vertreten sind. Soweit ist es richtig und danach wird es systematisch vollkommen falsch (mir fällt ein anderes Wort ein, aber ich will nicht ausfallend sein, mich hat das nur etwas geärgert): Laut Buch (oder Axel Gutjahr) teilt man die Rundmäuler in die Ordnung der Neunaugen und die Familie der Stachelaale aus der Ordnung der Kiemenschlitzaale ein.
Das ist nicht korrekt und ich weiß nicht wie dieser offensichtliche Fehler übersehen werden konnte:
Rundmäuler bestehen aus den Ordnungen der Neunaugen und der Schleimaale. Beide Ordnungen gehören systematisch gesehen nicht zu den Fischen. Die Stachelaale sind eine Familie aus der Ordnung der Kiemenschlitzaale und gehören damit zu den Barschverwandten und sind demnach Knochenfische (oder genauer gesagt Strahlenflosser).
Ignoriert man das und beschränkt sich auf den Bestimmungsteil (Stachelaale gibt es in Mitteleuropa nicht) bekommt man ein empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Vor der Anschaffung von Haustieren unbedingt beachten....

Wundersame Haustiere und wie man sie überlebt
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Wundersame Haustiere und wie man sie überlebt ist eine größtenteils unterhaltsame Anthologie, in der (meistens) sehr ungewöhnliche Tiere (entsprungen aus der Fantasie ihrer Erschaffer) eine Rolle spielen. ...

Wundersame Haustiere und wie man sie überlebt ist eine größtenteils unterhaltsame Anthologie, in der (meistens) sehr ungewöhnliche Tiere (entsprungen aus der Fantasie ihrer Erschaffer) eine Rolle spielen. Es scheinen unbekannte Wesen zu sein oder Kreaturen mit vermutlich bekannter Art (Hamster, Fische …)
Unterschiedliche Autoren (von denen mir neben Stefan Cernohuby nur noch Gerd Scherm bekannt sind, was aber nicht viel zu sagen hat, Kurzgeschichtenautoren gibt es viele und manche gehen in der Masse unter … auch wenn vielleicht ihre Geschichten im Gedächtnis bleiben).
Meine Highlights:
Damaris McColgan – Kuschel (klingt kuscheliger als es ist und erinnert ein bisschen an Gremlins und Tribbles)
Yann Krehl – Fischfutter (für Freunde und Gegner der Aquaristik … Fische müssen nicht immer langweilig sein und manchmal kann das Hobby auch sehr zeitaufwendig sein)
Klaus Lichtenegger – MächTiger Ärger (natürlich gibt es auch die obligatorische Katzengeschichte, doch Vorsicht … Katze ist nicht gleich Katze)
Im Großen und Ganzen haben mich die Geschichten überzeugt, schlecht fand ich keine, nur manche sind besser als andere (und natürlich werden auch unterschiedliche Geschmäcker bedient)

Auf die Rahmenhandlung hätte ich verzichten können (0bwohl das Ende ganz nett war)

Tier- und Phantastikfreunde (es ist nicht nur Fantasy in dieser Anthologie vertreten) werden ihre Freude haben.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Interessante Einblicke in die Heimat

Wo die wilden Tiere wohnen
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In Wo die wilden Tiere wohnen erzählt Autor Karsten Nitsch von seinen Erfahrungen als Naturführer, von den teilweise unterhaltsamen Anfängen bis zur Gegenwart. Es ist ein sehr persönlicher und dadurch ...

In Wo die wilden Tiere wohnen erzählt Autor Karsten Nitsch von seinen Erfahrungen als Naturführer, von den teilweise unterhaltsamen Anfängen bis zur Gegenwart. Es ist ein sehr persönlicher und dadurch authentischer Bericht. Und irgendwie ist es eine Liebeserklärung an die Heimat (und ich mag es wenn jemand das eigene Land zu schätzen weiß und versucht seine Liebe anderen zu vermitteln).
Karsten Nitsch nutzt dazu seine Worte, aber auch seine Bilder, die ein Highlight des Buchs sind und zu Recht eine besondere Erwähnung auf dem Cover finden.
Karsten Nitsch erzählt von großen und kleinen Beobachtungen, von Tieren in Teichen und Seeadlern, aber natürlich auch von Wölfen und seiner Erfahrung eine Blockhütte zu bauen. Die Lausitz hat viel zu bieten, man muss nur die Augen offen halten.

Wer noch nie in der Lausitz war sollte die Möglichkeit nutzen, dort Urlaub zu machen oder alternativ Wo die wilden Tiere wohnen lesen. Denn … es gibt nicht nur Wölfe in der Lausitz.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Interessante Einblicke in die Meersforschung

Wenn Haie leuchten
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In Wenn Haie leuchten gibt einen Julia Schnetzer einen interessanten und leicht verständlichen Einblick in die faszinierende Welt des Meeres und seiner Erforschung. Neben fluoreszierenden Haien beschreibt ...

In Wenn Haie leuchten gibt einen Julia Schnetzer einen interessanten und leicht verständlichen Einblick in die faszinierende Welt des Meeres und seiner Erforschung. Neben fluoreszierenden Haien beschreibt sie meeresbewohnende Insekten (von denen wohl die wenigsten jemals gehört haben dürften und ich schließe mich da nicht aus), Plastikinseln und Viren aus dem Meer (klingt schlimmer als es ist). Die Kapitel sind kurz und knapp, fast wie ein Science Slam: Wissenswertes kurz und knapp präsentiert. Und dabei noch sehr eingängig. Allerdings kratzen sie auch nur an der Oberfläche, des gibt weitaus mehr zu entdecken als geschrieben wird.
Trotzdem kann Julia Schnetzer mit ihren Texten für das Meer begeistern (und das ist wichtig, denn trotz der zahlreichen interessanten Entdeckungen ist es ein bedrohtes Ökosystem … und was man nicht kennt, schützt man auch nicht …)
Ein fast perfektes Buch … Auf die Zeichnungen hätte man meiner Meinung nach gut verzichten können, Fotografien wären aussagekräftiger. Aber das ist nur Beiwerk, der informative schriftliche Inhalt leidet nicht darunter.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Ruhig und spannend, gelungene Mischung

Wild
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Wild beginnt mit einem spannungsgeladenen Auftakt, der den Leser sofort ins geschehen wirft. Danach wird es ruhiger und man erkennt schnell die Stärken des Buchs. Es ist die Abwechslung der ruhigen, fast ...

Wild beginnt mit einem spannungsgeladenen Auftakt, der den Leser sofort ins geschehen wirft. Danach wird es ruhiger und man erkennt schnell die Stärken des Buchs. Es ist die Abwechslung der ruhigen, fast schon meditativen Ruhephasen und der Action, die natürlich in einem sehr rasanten Showdown enden. Gleichzeitig wird man aber auch in den ruhigen Phasen des Buchs auf die Schwächen des Romans aufmerksam gemacht.
Solange Alex alleine ist und sich mit ihren Vielfraßen beschäftigt ist der Roman von einer faszinierenden Dichte, welche die Person und die Umgebung stark charakterisiert. Sobald Alex allerdings mit anderen Menschen agiert bekommt man den Eindruck, dass sie es mit ignoranten Stereotypen zu tun hat. Jedenfalls bei den Personen, die anscheinend als ihre Gegenspieler agieren (was allerdings nicht immer der Fall ist, und was zumindest den Geschmack der klischeehaften Charakterbeschreibung verschwinden lässt)
Die Handlung entwickelt sich langsam, aber es wird nicht langweilig und das Ende entschädigt viel und kommt tatsächlich auch etwas unerwartet.
Und manchmal wird der Leser auch ein bisschen verarscht, wenn Alex auf Dian Fossey macht weil sie einem Gorilla begegnet. So merkwürdig diese Szene in der Wildnis Montanas auch erscheinen mag, sie passt zum Buch: Es ist eine unerwartete, aber ruhige Szene und … ist nicht so sinnlos und schlecht durchdacht wie man es denken mag. Mich hat diese Szene anfangs etwas verstört.

Wild ist ein ruhiger, aber spannender und auch in den meditativen Phasen nie langweilender Thriller mit einer interessanten Protagonistin. Die Handlung lässt über die Schwächen diverser Nebencharaktere hinwegsehen.
Und ich freue mich wenn weitere Bücher mit der Wildtierexpertin übersetzt werden.

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