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Veröffentlicht am 01.04.2024

Mercury in München

Mercury in München
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Handlung
Es gibt wahrscheinlich kaum eine Person, die noch nie mit dem Namen Freddie Mercury oder der Band Queen in Berührung gekommen ist. Die Musik ist weltbekannt und besticht noch immer durch ihren ...

Handlung
Es gibt wahrscheinlich kaum eine Person, die noch nie mit dem Namen Freddie Mercury oder der Band Queen in Berührung gekommen ist. Die Musik ist weltbekannt und besticht noch immer durch ihren zeitlosen Charakter. Und genauso bekannt ist Mercury für seine Bühnenpräsenz, sein Auftreten. Er gilt als exzentrisch und gleichzeitig schüchtern, lebt sowohl ausschweifend, als auch bescheiden. Und was häufig nicht so bekannt ist: München war seine zweite Heimat. Er hat die Isarmetropole geliebt, viel Zeit dort verbracht, Songs aufgenommen und allerhand ausschweifende Abende mit Freunden, Bekannten und Liebhabern verbracht...

Meinung
Queen ist einfach eine geniale Band, ich höre ständig deren Lieder und ich bin fasziniert von der Bühnenpräsenz von Freddie Mercury. Und als ich das Buch von Nicola Bardola entdeckt hatte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich war gespannt darauf, mehr über die Band und ihre Dynamiken, als auch ihr Schaffen in Deutschland zu erfahren und möchte mich herzlich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken!

Mir hat es richtig gut gefallen, dass die Umschlaginnenseiten mit Karten von München versehen wurden. Dort sind allerhand Orte aufgelistet und markiert, die im Buch eine Rolle spielen und man kann sich gut einen Überblick verschaffen, wo diese liegen und wie Entfernungen aussehen. Ein sehr hübsches und praktisches Detail.

Im Buch tauchen immer wieder Abbildungen auf, die gerade gelesenes verdeutlichen oder einfach einen Eindruck von Gebäuden, Plattencovern oder ähnlichen geben. Auf vielen dieser Bilder taucht auch Mercury persönlich auf und beschriebene Outfits oder Momente werden verdeutlicht. Das hat mir gut gefallen, es passt einfach zu dem Inhalt und zeigt eine gute Recherchearbeit!

Mit dem Lesen bin ich nicht ganz so flüssig vorangekommen, wie ich es mir erhofft hatte. Es tauchen einfach so viele Informationen auf, die irgendwie einsortiert werden müssen, sodass ich beim Lesen immer wieder Pausen gemacht und nie mehr als ein Kapitel gelesen habe. Sonst wäre die Flut an Informationen zu viel gewesen und ich habe dann auch gemerkt, dass meine Aufmerksamkeit langsam schwindet. Deshalb habe ich für das Buch am Ende fast den ganzen Juni benötigt, um es auszulesen. Immer wieder habe ich pausiert, gleichzeitig andere Werke gelesen oder gehört. Ich brauchte einfach ab und an ein bisschen Abstand und es war irgendwie auch ganz angenehm, mal ein Buch so entspannt zu lesen!

Ich empfand es als unglaublich interessant, etwas über die Arbeit von Queen in Deutschland, speziell in München zu lesen. Es ist krass, wie viel die Band sich in Münchener Studios aufgehalten hat und wie viele Songs und Alben dort eigentlich entstanden sind. Anhand von zahlreichen Anekdoten und Hintergrundinformationen wird das Leben dort lebendig nachskizziert und für den Leser greifbarer gemacht.

Im Grunde hatte ich eine interessante und schöne Lektüre, mir waren die Erzählungen manchmal nur etwas zu ausschweifend. Es wurde für meinen Geschmack teils zu oft auf das Leben anderer Personen eingegangen, die mal den Weg von Queen gekreuzt haben. Klar ist das manchmal sehr passend, oft ist mir dies aber zu üppig ausgefallen und ich finde, dass der Fokus dadurch weg von Mercury ging.

Fazit
Es liegt ein wirklich gut recherchiertes und interessantes Buch vor, man merkt deutlich, dass sich der Autor ausgiebig und tiefgründig mit der Band, allen voran mit Freddie Mercury und dem Schaffen in München auseinandergesetzt hat. Ich finde, dass die Ereignisse lebendig und greifbar beschrieben werden, man erhält tolle Einblicke hinter die Kulissen und in die Entstehungsgeschichte von Songs und Musikvideos. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir teils das Leben einiger Personen, die mal mit Queen gearbeitet haben oder mit ihnen in Berührung gekommen sind, zu ausschweifend eingebunden wurde. An dieser Stelle wären für mich ein paar Kürzungen angebracht gewesen, ansonsten sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Palace Papers

Palace Papers
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Handlung

Ein explosiver und hervorragend recherchierter Insiderbericht darüber, was in den letzten 25 Jahren im britischen Königshaus geschehen ist. Es beleuchtet die Zeit zwischen Dianas Tod bis heute ...

Handlung

Ein explosiver und hervorragend recherchierter Insiderbericht darüber, was in den letzten 25 Jahren im britischen Königshaus geschehen ist. Es beleuchtet die Zeit zwischen Dianas Tod bis heute und Tina Brown enthüllt die wahre Geschichte der Windsors. Behandelt wird unter anderem die Beziehung von Charles und Diana, sowie die mehr oder weniger heimliche Liebe zu Camilla. Außerdem wird das Leben von Kate Middleton, sowie Meghan Markle analysiert und welche Bedeutung sie für die Monarchie besitzen. Und auch die Anschuldigungen gegen Andrew werden behandelt und geben schockierende Einblicke auf das Thema...


Meinung

Als ich mich erstmals dazu entschlossen habe, mit dem Lesen zu beginnen, war ich direkt angetan. Ich finde, dass sich schnell herauskristallisiert, dass eine hervorragende Recherche hinter dem Werk steckt und mir hat es gefallen, wie immer mal wieder ein schöner Humor deutlich wird. Auf Anhieb hatte ich einen positiven Eindruck und habe mich sehr auf das Weiterlesen gefreut. Wenngleich ich schon da wusste, dass ich mich recht lange mit dem Buch beschäftigen werde. Ich empfand die Umschreibungen als sehr interessant, bin aber nicht ganz so flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Ich konnte einfach nicht so viel am Stück lesen, wie ich es mir gewünscht hätte... Und muss daher leider gestehen, dass ich mir zwar am Anfang eines jeden neuen Monats vorgenommen habe, jetzt endlich weiterzulesen, letztendlich lag das Buch aber fast ein halbes Jahr unberührt auf meinem Schreibtisch und hat mir ein schlechtes Gewissen vermittelt...


Vor einigen Wochen hatte ich dann einen Roman ausgelesen und wusste danach nicht so recht, was ich mir nun zu Gemüte führen soll. Und da ist mein Blick auf die Palace Papers gefallen und nun kam das Buch zum richtigen Moment. Ich habe endlich weitergelesen, mich auf die Beschreibungen eingelassen und das Werk schließlich innerhalb von vielleicht einer Woche ausgelesen. Während dieser Zeit habe ich parallel eine andere Geschichte gehört und hatte dadurch eine gute Abwechslung, zudem habe ich mir nicht so großen Druck gemacht. Mein Ziel war es, dass ich ungefähr 50 Seiten pro Tag von dem Buch über die Royals lese, meist waren es ein paar mehr.


Die Sprache gestaltet sich als anschaulich und lebendig. Anhand von einem schier enormen Hintergrundwissen der Autorin, sowie der starken Recherche erhält sie ein tolles Maß an Anspruch und eine jede Aussage wirkt extrem glaubhaft und sinnig.

Einzig sind mir manche Umschreibungen zu Berufen, zu den Lebenssituationen von Personen, die Frau Brown interviewt hat, zu üppig. Ich denke, hier hätten durchaus ein paar Kürzungen stattfinden können, ohne das die Botschaft eines Kapitels verloren geht.


Im Buch werden rund fünfundzwanzig Jahre Geschichte beschrieben, im besonderen Fokus steht Charles mit Camilla, sowie seinen Söhnen und den Schwiegertöchtern. Doch auch einiges über die Queen und ihren Gemahl, sowie Andrew wird aufgedeckt und lässt letztendlich ein rundes und interessantes Bild ergeben. Ich mag es, dass häufig sehr geradlinig erzählt wird. Zuerst steht Charles mit Camilla und Diana im Fokus, später dann seine Nachkommen. Hat viel Sinn gemacht und es war eine stete Entwicklung zu sehen.


Ich bin absolut begeistert von der Recherchearbeit, die sich aus zahlreichen Sätzen herauslesen lässt. Es ist fühlbar, wie stark sich Tina Brown mit der ganzen Angelegenheit auseinandergesetzt hat und das sie vor und während des Schreibens des Buches viele, viele Gespräche geführt hat. Sowohl mit Personen aus dem Haushalt und Umfeld der Windsors, als auch mit Journalisten und sie dabei einige Werke anderer Autoren gelesen hat, um einen noch besseren Blick auf die Ereignisse zu erhalten. Ich mag es, wie sie dabei meist sachlich bleibt, Distanz wahrt und ihre Sympathien oft verbirgt. Lediglich bei den Kapiteln mit Kate und Meghan finde ich, dass doch eine der Damen besser dargestellt wird und die Autorin ein bisschen Position bezieht, wen sie bevorzugt...


Fazit

Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, das Buch zu lesen. Als ich mich schließlich dazu entschlossen habe, war es genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich hatte sowohl die nötige Ruhe, als auch das Interesse, um in die Welt der britischen Royals einzutauchen und konnte mich ganz darauf konzentrieren. Und das war enorm wichtig, so viele Fakten und Hintergründe, die immer wieder auftauchen und einen sehr stark recherchierten Eindruck hinterlassen. Ein echt toller hochinteressanter und gut geschriebener Blick in das Leben der Windsors, der mich noch lange beschäftigt hat.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Liebe tanzt barfuß am Strand

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Handlung
Im charmanten und idyllischen Örtchen Lütteby lebt Lina Hansen gemeinsam mit ihrer Großmutter Henrikje. Sie liebt ihr gemeinsames Häuschen, die enge Beziehung der Bewohner zueinander und auch ...

Handlung
Im charmanten und idyllischen Örtchen Lütteby lebt Lina Hansen gemeinsam mit ihrer Großmutter Henrikje. Sie liebt ihr gemeinsames Häuschen, die enge Beziehung der Bewohner zueinander und auch ihre Arbeit in der Touristinformation erfüllt sie mit Zufriedenheit. Noch dazu erlebt sie mit ihrer besten Freundin, der Pastorin Sinje, allerhand schräge Abenteuer, u.a. an der unheimlichen Kapitänsvilla am Waldrand, wo es angeblich spukt. Dies geht auf eine alte Geschichte zurück, die besagt, dass Liebende aus den Orten Lütteby und Grotersum niemals ein Paar werden können. Den dies ist einmal vor langer Zeit geschehen und hat ein tragisches Ende genommen.
Daher weiß Lina auch nicht so recht, was sie von ihrem neuen Chef Jonas halten soll, der ausgerechnet auf Grotersum kommt. Schließlich taucht auch noch ihr Ex vor Ort auf und sie findet ein Glückstagebuch ihrer Mutter, die kurz nach der Geburt verschwunden ist...

Meinung
Den Anfang des Buches habe ich gehört und muss ehrlich sagen, dass mich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nicht überzeugen konnte. Sie wirkte auf mich noch etwas zu leicht und die Sprache hat mich auch nicht mitgerissen. Zudem ließen sich jene Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, nicht einordnen und haben mich etwas verwirrt hinterlassen.
Ungefähr 100 Seiten des Romans habe ich gehört, die restlichen 220 schließlich gelesen. Und ich bin so froh, dass ich mich nicht weiter mit dem Hörbuch gequält habe, sondern das Buch in die Hand genommen und selbst gelesen habe. Ich bin direkt viel flüssiger vorangekommen, mir hat die Sprache besser gefallen, ich konnte mir die zauberhaften Beschreibungen des Örtchens Lütteby besser vorstellen und mein anfänglich kritischer Eindruck hat sich schnell gewandelt.

Ich finde es interessant, dass die Autorin diesmal auch einige Ereignisse in der Vergangenheit hat spielen lassen. So kann man einer Geschichte besser nachfühlen, die sich vor vielen Jahren ereignet hat und die die Bewohner von Lütteby noch heute beschäftigt. Außerdem kommt so eine solide Ernsthaftigkeit in die Handlung und es entsteht eine schöne Abwechslung.

Die Sprache war fast durchweg sehr angenehm zu lesen. Sie zeichnet vor allem von den Handlungsorten sehr schöne Bilder und hinterlässt einen lebendigen Eindruck der gesamten Geschichte. Ich bin flüssig vorangekommen, finde, dass es tolle Personenzeichnungen gibt. Außerdem ist mir die Spannung noch sehr positiv aufgefallen, die sich gerade auf den letzten Seiten zeigt. Dort schlägt sie einen hohen Bogen und lässt den ersten Band der Reihe mit einem überraschenden Cliffhanger enden. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet, finde aber, dass es eine gute Lösung ist. So will man als Leser unbedingt den zweiten Teil lesen, weil viele Angelegenheiten noch offen sind und Platz zum spekulieren bieten.

Mein besonderes Highlight ist die schöne Umschreibung von Lütteby. Ich konnte mir jedes Haus, die Natur, die gesamte Umgebung einfach richtig gut vorstellen und habe mir sehr oft gewünscht, genau jetzt auch in einer so malerischen Gegend zu sein. Ich mag es, wie einladend die Stadt wirkt, wie sie lebendig und greifbar erscheint und wie gut man nachvollziehen kann, weshalb die Bewohner des Ortes diesen so lieben.

Die Figuren haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten authentisch und meist sympathisch auf und sind mit einigen kleinen Ticks und Eigenheiten ausgestattet. Ich konnte sie mir sowohl von ihrem Aussehen, als auch vom Charakter her gut vorstellen und finde, dass sie eine gute gesellschaftliche Vielfalt darstellen. Vielleicht wäre es für die Fortsetzungsbände noch ganz schön, wenn sie ein bisschen vielfältiger auftreten und mehrere Facetten ihrer Person zeigen, dann wäre ich vollkommen glücklich mit ihnen.

Fazit
Nach einigen Startschwierigkeiten hat es die Geschichte doch noch geschafft, mich zu überzeugen und jetzt freue ich mich richtig auf die zwei Fortsetzungen. Ich finde, dass die Erzählung einen guten unterhaltenden Faktor besitzt, sie wirkt lebendig, hat schöne leichte Züge und eignet sich daher perfekt als Lektüre für den Urlaub oder um das Fernweh zu wecken! Es gibt gut gezeichnete Charaktere, ein traumhaftes Setting, was mein absolutes Highlight des Buches darstellt und eine leicht lesbare Sprache. Jegliche Situtationen werden gut umrissen und so entsteht am Ende ein rundes und vollkommen stimmiges Bild. Ich bin voll im Lütteby-Fieber und freue mich auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Iglhaut

Iglhaut
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Handlung

Iglhaut, eine Frau mit Leidenschaften, Sorgen, Problemen und Hoffnungen. Sie besitzt eine Werkstatt im Hinterhof eines Münchener Mietshauses, sie hat von dort einen guten Blick auf ihre Wohnung ...

Handlung

Iglhaut, eine Frau mit Leidenschaften, Sorgen, Problemen und Hoffnungen. Sie besitzt eine Werkstatt im Hinterhof eines Münchener Mietshauses, sie hat von dort einen guten Blick auf ihre Wohnung und erlebt allerhand nachbarschaftliche Geschichten mit. Und steht gleichzeitig ebenfalls im Interesse der Nachbarn.

Die Iglhaut liebt Whiskey-Cocktails, Holz und ihren Hund, die Kanzlerin. Sie hat einen starken Charakter, teils ein stacheliges Auftreten, eine ziemlich unkonventionelle Art und eine angeborene Sturheit. Ihre Launen sind wandelbar und daher lässt sie Ex-Liebhaber wieder in ihr Leben, entscheidet sich aufgrund von Geldproblemen für eine interessante Lösung zwecks ihrer Backenzähne und kommt überraschend an einen Urlaub...


Meinung

Den Anfang des Buches empfand ich ein wenig verwirrend. Als Leser wird man ein bisschen in die Geschichte hineingeworfen, es gibt nicht sehr viele Umschreibungen und Hinführungen auf die Personen oder die Ereignisse, es liegt vielmehr ein direkter Start in die Handlung vor. Daran, aber auch an die Personen musste ich mich erst gewöhnen, ehe ich mich auf die Erzählung einlassen konnte und ich ganz entspannt beim Lesen oder Hören bei der Sache war.


Ich muss sagen, dass ich ein bisschen überrascht bin, wie gut mich die Geschichte unterhalten hat. Oft habe ich über einige Aussagen oder Taten schmunzeln müssen und der Humor des Buches hat mich absolut abgeholt. Er wurde an geeigneten Stellen sehr geschickt eingebracht und hat der Erzählung eine Lebendigkeit verliehen, die schön zur Geltung kommt. Die Handlung hat dadurch einen gewissen Ernst verloren, der für mich von der Person der Iglhaut ausgeht und hat dadurch gleichzeitig an Charakter gewonnen.

Leider finde ich, dass im letzten Viertel des Buches dieser Humor weg ist. Ich fand die Ereignisse nicht mehr so amüsant, war dadurch leider auch nicht mehr so angetan von dem Buch und finde, dass sich die Handlung plötzlich auch ziemlich gestreckt hat. Sie konnte mich nicht mehr so überzeugen und leider finde ich daher das Ende des Werks ziemlich schwach. Es hat definitiv nicht an den bisher starken Eindruck anschließen können und meine bisher gute Meinung hat sich ziemlich plötzlich gewandelt.


Ich habe das Buch fast ausschließlich gehört, was ich als sehr angenehm empfand. Auf diese Weise kam der ganz besondere Humor, der dem Werk zugrunde liegt, ganz hervorragend zur Geltung und ich finde, dass der kurzweilige Charakter sich perfekt dafür eignet um es nebenbei zu lesen oder es als Zweitlektüre zu nutzen.


Die Figuren sind interessant skizziert, sie lassen sich komplett durch ihre Handlungen und Aussagen charakterisieren. Mir gefällt das zwar, trotzdem fand ich es bei den meisten schwierig, sie immer wieder in den korrekten Zusammenhang zu bringen. Irgendwie sind sie mir entglitten, sobald sie mal nicht aufgetreten sind und daher hatte ich später ein paar Probleme damit, sie wiederzuerkennen. Ich finde, sie hätten noch ein paar mehr Wiedererkennungsmerkmale benötigt, um sich richtig hervorzuheben und um besser im Gedächtnis zu bleiben.


Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch lange Zeit gut gefallen hat, es hat einen guten Charakter, einen schönen Humor und eine angenehme Lebendigkeit. Ich war daher anfangs positiv überrascht, ich hatte wirklich nicht gedacht, dass es mir so gefallen würde und ich mich dabei so gut amüsieren würde.

Leider ist das letzte Drittel des Buches dann langatmig ausgefallen, ich finde, dass die Handlung ein bisschen vor sich hinplätschert und versucht wird, alle angesprochenen Themen noch irgendwie unter einen Hut zu bekommen um keine offenen Fragen zu hinterlassen. Mir ist zu viel passiert, der Humor war weg und mein anfänglich guter Eindruck hat sich ein bisschen gewandelt. Ein gutes Buch, bei dem es meiner Meinung nach noch ein bisschen Verbesserungsbedarf an einigen Stellen gibt, kann man aber definitiv mal hören oder lesen!

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
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Handlung
Dingelbach, am Fuße des Taunus 1923
Der Dorfladen von Marthe Haller gilt als Zentrum des kleinen Ortes. Dort werden nicht nur die täglichen Besorgungen erledigt, sondern es ist auch ein gesellschaftlicher ...

Handlung
Dingelbach, am Fuße des Taunus 1923
Der Dorfladen von Marthe Haller gilt als Zentrum des kleinen Ortes. Dort werden nicht nur die täglichen Besorgungen erledigt, sondern es ist auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Es werden Tipps und Ratschläge, Neuigkeiten, aber auch allerhand Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Teilweise auch über die Töchter der Ladenbesitzerin, die regelmäßig aushelfen. So will Frieda Schauspielerin werden, sehr zum Entsetzen der Mutter, ach der ganzen Dorfbevölkerung. Auch die Jüngste, Ida, bricht viele Regeln und passt so gar nicht in das Bild einer sittsamen Tochter. Sie verfolgen ihre Ziele und Träume mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, doch immer wieder müssen die Schwestern Steine aus dem Weg räumen.

Meinung
Ich war sehr sehr glücklich, als ich die Ankündigung von Anne Jacobs neuen Romans entdeckt habe. Nicht nur, weil ich sie als Autorin schätze und ihre Bücher durchweg sehr gerne mag, sondern auch, weil die Inhaltsangabe richtig gut klingt, genau meinen Geschmack trifft und viel Lust auf die Geschichte macht. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Was mich als erstes überzeugt hat ist eindeutig die Sprache. Sie ist auf den Punkt gebracht, lebendig und einfach mitreißend. Ich konnte mir mühelos die einzelnen Situationen, Personen und Orte vorstellen und es fiel mir superleicht, mich auf die Ereignisse einzulassen. Dazu gibt es eine überraschend gute Stimmung, die bodenständig, natürlich und unaufgeregt wirkt, was eine tolle Mischung ist. Ich finde, dass dies den Roman perfekt abrundet und ihm seinen Charme verleiht. Und auch die Dorfgemeinschaft mit ihren Eigenarten und Aussagen hilft bei der Stimmung und verleiht dem Buch den letzten Schliff.

Im Roman gibt es mehrere Erzählperspektiven. Durchweg werden dabei Protagonisten gewählt, die in dem Dorf Dingelbach leben. Sowohl Marthe und ihre Töchter, als auch andere Bewohner des Örtchens kommen dabei zu Wort und erhalten die Möglichkeit, sich selbst darzustellen und einen Blick auf ihr Leben zu geben. Dabei entsteht natürlich eine schöne Vielfältigkeit, diverse Lebenswege werden beschrieben und man kann natürlich auch einen Blick darauf erhaschen, was die Figuren voneinander denken und wie sie aus unterschiedlichen Augen betrachtet werden.

Auch das Setting hat eine feine Umschreibung erhalten und ich mag es, mit wie viel Lebendigkeit und Detailreichtum jeder einzelne Orte beschrieben wurde. Sowohl der Dorfladen mitsamt der anliegenden Wohnung, als auch Bauernhöfe, der Dorfplatz, die Villa, Schule oder Fabrik: ich hatte sehr lebendige Bilder vor Augen und es hat sich häufig so angefühlt, als würde ich mit den Protagonisten zusammen durch die Räume zu streifen.

Bei den Protagonisten wurde vor allem darauf geachtet, dass sie greifbar und tiefgehend auftreten. Es treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die alle eigene Hoffnungen und Wünsche haben und diesen auch nachgehen. Dabei wird Vielfalt geboten, eine jede Figur zeigt mehrere Facetten von sich und sie öffnen sich dem Leser gegenüber komplett. Weiterhin sind Entwicklungen zu sehen, die gut nachvollziehbar sind und realistisch wirken.

Fazit
Ich hab mit Lesen begonnen und nach ein paar Seiten war ich mir absolut sicher, dass ich begeistert von dem Roman sein werde. Und was soll ich sagen? Mein Gefühl war richtig. Ich habe die Lektüre sehr genossen, mir gefällt die sehr bodenständige Grundstimmung, die von der Dorfgemeinschaft ausgeht und für mich ganz viel vom Charme des Buches ausmacht. Dann gibt es lebendige, greifbare Charaktere, die abwechslungsreich daherkommen und richtig spannende Wesen erhalten haben. Auch mag ich es sehr, dass verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und so ein umfassendes und vielfältiges Bild gezeichnet wurde. Absolutes Lesehighlight, hab ich sehr gemocht und kann ich euch nur ans Herz legen!

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