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Veröffentlicht am 18.12.2021

Die Sonnenwächterin

Die Sonnenwächterin
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Handlung
Zuletzt hat Lilja die Sonne als kleines Mädchen gesehen. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen und die Erinnerung verblasst immer mehr. Den die Welt, in der sie mit ihrem Großvater lebt, wird ...

Handlung
Zuletzt hat Lilja die Sonne als kleines Mädchen gesehen. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen und die Erinnerung verblasst immer mehr. Den die Welt, in der sie mit ihrem Großvater lebt, wird von regnerischen, kühlen und düsteren Tagen beherrscht. In den Gärten der Menschen wächst nichts, weil der Boden viel zu feucht ist. Lediglich der Großvater scheint es geschafft zu haben, in einem Gewächshaus ein paar Pflanzen anzubauen. Damit versorgt er nun das ganze Dorf, es gibt lediglich eine Regel: Niemand darf das Gewächshaus betreten.
Eines Tages folgt Lilja ihm auf seinem täglichen Weg dorthin und kommt einem Abenteuer und gleichzeitig auch einem großen Geheimnis auf die Spur. Sie findet eine neue Welt, Lilja stellt sich mutig ihren Ängsten und wird dafür belohnt. Mit Liebe, Freude und der Möglichkeit, das Zusammenleben im Dorf zu verbessern!

Meinung
Das Cover gefällt mir gut. Es wird von allerhand Grün-Nuancen beherrscht, die ganz wunderbar miteinander harmonieren und gut zu der Geschichte passen. In der Mitte findet sich ein Bild, welches leicht glänzend gedruckt wurde und eine Szene zeigt, wo zwei Kinder auf einer Wiese entlanglaufen. Dieses Bildchen ist von einem kunstvollen Rahmen umgeben, der an den Rändern sowohl einige Figuren, als auch die Sonne zeigt.
Ich finde, dass die Abbildung des Titels gut gelungen ist, er sticht hervor, glänzt je nach Lichteinfall golden und er rundet das Gesamtbild ab. Insgesamt entsteht ein Cover, welches ich gern mag, es ist super schön gestaltet und wirkt interessant!

Mein erstes Buch von Maja Lunde und Lisa Aisato habe ich im Jahr 2018 gelesen. Auch dieses gehört dem Jahreszeitenquartett an, „Die Schneeschwester“ hat den Winter behandelt. Seitdem hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass es noch einen weiteren Band davon geben wird und vor einigen Wochen wurde mein heimlicher Ruf nach einer weiteren Geschichte des Duos erhört. Und schon als ich das Buch schließlich erstmals entdeckt und mir die Inhaltsangabe angeschaut hatte wusste ich, dass ich es unbedingt lesen möchte. Daher hat es mich unglaublich glücklich gemacht, die Erzählung als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich ganz ganz herzlich beim Bloggerportal bedanken möchte!

Als ersten Punkt möchte ich unbedingt die unglaublich schönen, detaillierten und liebevollen Illustrationen benennen. Ich finde, dass diese den ganz großen Charme des Buches ausmachen, ich habe mich auf jede neue Seite und damit auf jede neue Zeichnung gefreut. Nach dem Beenden der Geschichte habe ich mir die ganzen knapp 208 Seiten nochmals ganz genau angeschaut, die Erzählung auf diese Weise Revue passieren lassen und jedes Detail aufgezogen. Es ist einfach nur toll, wie gut die Illustrationen mit den Ereignissen harmonieren, wie beides perfekt aufeinander abgestimmt ist und wie somit etwas so rundes und schönes entsteht!
Jede einzelne Zeichnung ist mir vielen Details ausgestattet, ich mag den Zeichenstil von Lisa Aisato unheimlich gern und finde, dass sie dem Buch, vor allem aber den Figuren noch mehr Charakter und Lebendigkeit verleihen.

Im Grunde wurde die Sprache auf einem recht einfachen Niveau gehalten. Sie wurde an eine jüngere Zielgruppe angepasst und lässt sich daher leicht lesen. Jegliche Situationen sind gut umschrieben, häufig kann man die einzelnen Szenen auch ein wenig mit den Sinnen wahrnehmen und natürlich helfen die Illustrationen sehr dabei, dass die Geschichte so lebendig und bildhaft wirkt.
Mir hat es besonders gut gefallen, wie in die Erzählung immer wieder viel Tiefe hineingebracht wurde. Sei es, dass man nah miterlebt, wie sich die Natur wandelt und wie wichtig es ist, dass man über den Klimaschutz nachdenkt und sein Möglichstes tut, um einen eigenen Beitrag zu lesen. Wie wichtig es ist, die Natur zu achten, sie zu ehren und zu erhalten. Oder wie gut es tut, die Nähe von geliebten Menschen zu haben und offen über jegliche Themen zu reden.
Ich finde, dass in unheimlich vielen Sätzen einige kleine versteckte Botschaften zu finden sind, die mich häufig sehr nachdenklich gestimmt haben und die auch noch heute in mir nachhallen, obwohl ich das Buch schon vor einiger Zeit beendet habe. Immer wieder muss ich plötzlich an Szenen und ihren Sinn dahinter denken und was damit ausgesagt werden könnte. Das finde ich an dem Buch ganz spannend und einzigartig und ich finde es toll, wie diese Themen so geschickt an den Leser vermittelt werden, dass dieser sich nicht so leicht davon lösen kann!

Schon vorab konnte ich mir vorstellen, wie die Geschichte enden wird. Diese Erwartungshaltung hat sich bereits nach wenigen Seiten festgesetzt und alles andere hätte mich unglaublich überrascht. Trotzdem wurde die Erzählung an keiner Stelle des Buches langweilig, immer wieder gibt es Momente, die ich so nicht erwartet hätte und die im Gesamten betrachtet viel Sinn machen. Ich mag es, dass man einschätzen kann, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, aber man nicht weiß, wie der Weg dahin aussehen wird. Ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht und letztendlich habe ich knapp einen Tag für die Lektüre benötigt. Und danach war ich lange Zeit nicht dazu bereit, schon mit dem Buch abzuschließen!

Und obwohl ich flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin und mir die Geschichte auch wirklich gut gefallen hat, hat mir doch noch ein Punkt gefehlt, der das Buch vollkommen und zu einem Highlight macht. Ich kann selbst nicht exakt benennen, was das sein könnte, ich habe die Erzählung unheimlich gern gelesen und mich hat sie nicht losgelassen. Allerdings hatte ich doch ein wenig höhere Erwartungen, ich hatte mir einem Buch gerechnet, welches mich ebenso von den Socken haut, wie es vor einigen Jahren bei dem ersten Band des Jahreszeitenquartetts der Fall war...

Ich empfand es als extrem spannend zu beobachten, wie die Stimmung diesmal mit dem Wetter im Buch einhergeht. Wenn von der Sonne, ihren feinen Strahlen und der Wärme die Rede ist, finde ich, dass auch die Geschichte einen sehr einladenden und schwärmerischen Eindruck hinterlässt und ich habe mich beim Lesen komplett wohlgefühlt. Jene Szenen jedoch, in denen der Regen auf den Leser niederprasselt hatten auch eine leicht unangenehme Wirkung auf mich und irgendwie habe ich mich selbst auch so gefühlt, als würde ich gerade mitten im Regen stehen. Das war irgendwie faszinierend, ich kenne das absolut nicht von Büchern und es hat mir richtig gut gefallen!

Die Protagonisten sind durchweg sehr lebendig und dadurch greifbar beschrieben. Insgesamt gibt es eine überschaubare Anzahl an Personen, was ich gut finde. So hat jeder einzelne eine schöne Zeichnung erhalten und ihnen wurden Attribute und Merkmale verliehen, die sie einzigartig machen.
Ein bisschen mehr im Mittelpunkt steht Lilja. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und ich finde, dass man ihren Charakter dadurch am besten kennenlernt, weil man oft etwas über ihre Gedanken und Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche erfährt. Das kommt ihrem Wesen zugute und ich finde es interessant, wie sie aufgrund ihres recht reifen Auftretens und ihren Handlungen älter wirkt, als sie eigentlich ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich finde, dass Lilja ein bisschen zu intelligent und altklug, zu erwachsen auftritt. Zwar kann ich das noch insofern nachvollziehen, dass sie aufgrund der Lebensumstände schneller reifer und selbstständiger geworden ist. Aber mir wird darauf nicht genügend eingegangen und diesen Punkt empfand ich als nicht ganz rund und komplett durchdacht.

Fazit
Ich habe gerade mal geschaut und bisher gibt es durchweg positive Meinungen zu der Geschichte. Im Grunde kann ich mich diesen anschließen, auch mir hat das Buch richtig gut gefallen, die Erzählung ist sehr schön und regt zum nachdenken an, die zauberhaften, detaillierten und besonderen Illustrationen haben das Werk vervollständigt und es zu einem schönen Leseerlebnis gemacht! Trotzdem hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt, was auch mich komplett überzeugt und die Geschichte auch für mich zu einem Highlight macht... So kann ich mich zwar den Fünf-Sterne-Bewertungen nicht anschließen, sondern ziehe einen halben Stern ab, nichtsdestotrotz möchte ich eine große Leseempfehlung für das Buch aussprechen!

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche
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Handlung
Wien 1891
Seitdem ihr Onkel gestorben ist leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess. Sie schafft es mit neuen Ideen und viel Ehrgeiz, dass sich der Erfolg des Unternehmens stetig steigert und geht ...

Handlung
Wien 1891
Seitdem ihr Onkel gestorben ist leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess. Sie schafft es mit neuen Ideen und viel Ehrgeiz, dass sich der Erfolg des Unternehmens stetig steigert und geht dafür teilweise auch Risiken ein. Schnell wird das Café ein Treffpunkt der Wiener Kulturbohème und allerhand illustre Gäste zählen zu den regelmäßigen Besuchern.
Beruflich läuft es für Sophie vorerst gut, allerdings taucht plötzlich ein unbekannter Saboteur auf, der dem Kaffeehaus schaden möchte. Und auch um ihre Schwester Milli macht sich die junge Frau große Sorgen. Dieser liegt etwas auf der Seele, allerdings kann und möchte sie nicht aussprechen, was sie so belastet...

Meinung
Sobald ich das Cover erstmals erblickt hatte, sind mir sofort einige Gemeinsamkeiten zu den vorherigen Bänden aufgefallen. Im Grunde ist die Szenerie ziemlich ähnlich gehalten, lediglich wenige Details haben sich großartig geändert.
Eine Dame, schick und elegant gekleidet befindet sich im Vordergrund. Sie wendet dem Betrachter ihr Profil zu, was ich gern mag. Aufgrund ihrer Haltung und der Kleidung lässt sich direkt erkennen, dass die Frau einer feineren gesellschaftlichen Schicht angehört.
Im Hintergrund sieht man einen Platz, wo sich einige gutgekleidete Herrschaften befinden. Zudem wird ein Gebäude farblich hervorgehoben, bei dem es sich um ein Kaffeehaus handeln könnte.
Die Farbgebung gefällt mir insgesamt sehr gut. Viele Nuancen werden wieder aufgegriffen, sei es das Grün des Kleides, welches sich bei dem Namen der Autorin wiederfindet oder die goldenen Details des Gebäudes, welche im Untertitel nochmals aufgegriffen werden. So ergibt sich ein stimmiges und schönes Bild, welches farblich perfekt ist und ich als ansprechend empfinde!

Von Marie Lacrosse kenne ich einige Romane und bisher hat mir auch die Kaffeehaus-Saga richtig gut gefallen. Ich finde es immer wieder toll, wie es die Autorin schafft, dem Leser die Handlungszeit nahe zu bringen und man kann aus zahlreichen Sätzen herauslesen, wie viel Recherche und Wissen in den Büchern steckt. Dazu gibt es eine schön gestaltete fiktive Geschichte, die sich nahtlos an die historischen Ereignisse anfügt und ich liebe diese Mischung. Und weil mir die ersten beiden Teile der Saga so gut gefallen haben, stand das große Finale natürlich ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Daher war es eine große Freude, diesen als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Bevor man mit dem Lesen beginnt, gibt es allerhand Zusatzmaterial, welches ganz toll auf die folgenden Seiten einstimmt. Eingangs gibt es einige Zitate von historischen Persönlichkeiten, die passend zu der Geschichte gewählt wurden und anhand derer man sich schon ein wenig denken kann, welche Themen möglicherweise im Roman angesprochen werden.
Darauf folgen drei Karten, anhand derer man sich über die Grenzziehungen zur Handlungszeit des Buches informieren kann. Auf einer Karte wurden Grenzen von einem großen Teil Europas vermerkt, auf den anderen beiden kann man schauen, wie das Wiener Stadtbild geprägt war. Zudem sind hier allerhand Handlungsorte und wichtige Plätze der Stadt aufgezeichnet, sodass man gut schauen kann, welche Wege die Figuren zurücklegen und wie weit der Weg zwischen einigen Gebäuden ist.
Diesmal habe ich mir vor allem die beiden Stadtkarten Wiens häufiger angeschaut, und es war auf jeden Fall hilfreich, um ein Gefühl für die Entfernungen von Orten zu erhalten. Ich bin auch diesmal wieder richtig froh, dass es ein so schönes Begleitmaterial gibt!

Außerdem gibt es noch eine umfangreiche und sehr detaillierte Personenübersicht. Jede Figur, die für die Geschichte von Bedeutung ist, wurde hier einmal genannt und meist gibt es noch ein paar Worte über den familiären Hintergrund oder den Berufsstand. Somit kann man bei Bedarf auf einen Blick nachschauen, wer welche Person ist und wie die Verbindungen zueinander ausschauen.
Außerdem kann man hier erkennen, wie das Verhältnis zwischen realen und fiktiven Personen ist. Es zeigt sich, dass ein gutes Maß gefunden wurde, es treten allerhand historisch verbürgte Figuren auf und sie harmonieren ganz hervorragend mit den fiktiven Persönlichkeiten. Durchweg jeder Charakter hat eine interessante Zeichnung erhalten und sie treten sehr ausdrucksstark und überzeugend auf. Auf diese Weise entsteht zwischen den Protagonisten ein schönes und dynamisches Zusammenspiel.
Mir hat das Personenverzeichnis dabei geholfen, mir die Figuren wieder vor Augen zu rufen. Deswegen hatte ich es mir vor dem Lesen ausführlich angeschaut und mir ist es im Folgenden leicht gefallen, mich in der Masse der Personen zurechtzufinden, Außerdem wurden dadurch auch Erinnerungen an die ersten zwei Teile und allerhand Geschehnisse wach und ich finde, dass ich auch deswegen einen so angenehmen und leichten Start in die Geschichte hatte.

Und nach der Personenübersicht beginnt dann auch die Geschichte. Und diese konnte mich schon nach wenigen Seiten wieder in ihren Bann ziehen. Sie setzt nur kurze Zeit nach dem Ende des ersten Teils ein und somit wurden bei mir noch einmal zusätzlich viele Erinnerungen an die bisherigen Geschehnisse wach. Daher hatte ich einen sehr sehr angenehmen Start in die Geschichte, es ist mir leicht gefallen, mich auf die Ereignisse und die Figuren einzulassen und ich habe gern weitergelesen.

Von der ersten Seite an konnte mich die Sprache überzeugen. Ich finde, dass sie den Leser ganz wunderbar durch die Handlung führt, immer wieder gibt es ausführliche Beschreibungen verschiedener Objekte, Momente und Themen, sodass man das Gelesene auf Anhieb verstehen und aufnehmen kann. Die Szenen sind realistisch und lebendig beschrieben, sie geben nicht nur einen schönen Überblick über die gesamte Handlung, sondern auch über die Handlungszeit. Man kann sich über das Lebensgefühl, über Vorlieben der Bevölkerung, über die Kultur und über die Gesellschaft allgemein einen guten Eindruck machen. Es wird einfach ein durch und durch rundes, stimmiges und verständliches Bild geschaffen, welches die Reihe wunderbar abrundet und ein schönes Ende bietet!

Auch diesmal gibt es wieder mehrere Erzählperspektiven, aus denen die Ereignisse geschildert sind. Dabei stehen Sophie und Richard im Vordergrund, immer wieder wechselnd geben sie Informationen über ihre Erlebnisse und Gedanken wieder und es entsteht eine schöne Abwechslung. Zudem gibt es Einblicke in verschiedene Lebensweisen, Richard ist ein Major der k.u.k. Armee, Sophie wiederum leitet mittlerweile das Kaffeehaus und führt ein recht selbstbestimmtes und freies Leben. Man lernt im Verlauf der Geschichte nicht nur allerhand über die Armee, über Ränge und Gewohnheiten, sondern auch über den Alltag einer Dame, die ein eigenes Gewerbe leitet und mit welchen Problemen und teils auch Vorurteilen sie sich herumschlagen muss. Ich mag die dadurch entstehende Abwechslung gern, sie bringt immer wieder frischen Wind in die Ereignisse und es wird nie langweilig.
Zudem ist es sehr hilfreich, dass es häufig Informationen über das Gefühlsleben und die Gedanken der Figuren gibt. Dadurch kann man viele Aussagen und Handlungen besser verstehen und es ist möglich, zu ihnen eher eine Bindung aufzubauen. Außerdem kann man verschiedene Personen aus unterschiedlichen Sichtweisen erleben und dadurch erhält man ein besseres Gespür dafür, wie diese ticken und welche Eigenheiten sie besitzen.

Es ist Spannung im Buch vorhanden. Auf jeden Fall. Allerdings finde ich, dass diese sich leider als etwas einseitig erweist. Für mich gab es lediglich einen Punkt, den ich als spannend empfand und wo ich absolut nicht benennen konnte, wie sich die Ereignisse entwickeln könnten. Nur die Thematik rund im einen Saboteur, der dem Kaffeehaus schaden will, hat für mich immer wieder Spannung und Überraschungen mit sich gebracht, ansonsten fand ich häufig, dass die Geschichte sehr ruhig und entspannt erzählt wurde. Ich mochte es zwar, dass es nie zu viel Drama gab und dadurch eine gewisse Authentizität einherging, allerdings war es mir ein bisschen zu wenig und ich fand diesmal leider, dass ab und an einige Längen entstanden sind, die durchaus hätten vermieden werden können. Vielleicht sogar durch Kürzungen einzelner Abschnitte...

Ich finde, dass die Stimmung häufig greifbar ist und man als Leser gut nachvollziehen kann, weshalb die Figuren auf diese Weise denken und fühlen. Dabei ist nicht jede Szene voller Emotionen und mit Gefühlen gespickt, sondern die Aura wird gezielt eingesetzt und wirkt dadurch noch mächtiger und einnehmender. Ich mag dies wirklich gern, ich finde, dass dadurch einige Momente noch stärker in Erinnerung bleiben und sie einen großen Eindruck hinterlassen.
Häufig war die Stimmung diesmal an die Figuren gebunden, doch auch im Zusammenhang mit den Handlungsorten habe ich in dieser Hinsicht eine gewisse, stetig wechselnde Atmosphäre gespürt. Dies hat dazu geführt, dass ich manche Settings noch ausführlicher wahrgenommen habe und zusammen mit den Beschreibungen entstand ein einzigartiges Bild!

Man kann schon nach wenigen Seiten erahnen, wie viel Recherche in dem Werk steckt. Es gibt unglaublich viele Bezüge zu der Historie, die in vielfältiger Weise zum Ausdruck kommen. Sei es über die Mode, über die Gesellschaft, das Kaiserpaar oder die Armee: es werden unzählige Themen angeschnitten und näher erläutert. Beim Lesen ist vor meinen Augen ein richtig authentisches und lebendiges Bild entstanden und es ist spannend, mehr über die damalige Zeit und ihre Hintergründe zu erfahren.
Ich finde, dass sich dieser dritte Band vor allem dadurch auszeichnet, dass man viel über die Gesellschaft und Kaffeehäuser erfährt. Diese Themen sind für mich sehr zentral ausgerichtet und man kann anhand zahlreicher Informationen schauen, welchen Stellenwert Cafés haben und was innerhalb der Gesellschaft gerade angesagt und schick, aber auch, was nicht gern gesehen ist.
Historische Hintergründe wurden geschickt in die Geschichte eingebunden und sie wurden schlüssig und nachvollziehbar erklärt. Im Zusammenhang betrachtet machen viele Informationen Sinn und sie ergeben am Ende ein rundes Bild der Handlungszeit.
Außerdem kann man aufgrund des ausführlich ausfallenden Nachworts nochmals nachlesen, was im Buch real und was fiktiv ist, zudem gibt es noch einige Hintergrundinformationen zu verschiedensten Themen. Ich finde, dass diese Informationen den Roman gut abrunden und sie einen schönen Abschluss bieten!

Nicht nur anhand allerlei historischen Hintergrund wird ein lebendiges Bild der Handlungszeit geschaffen, sondern auch in die Sprache wurden manche, heute eher weniger bekannte Worte eingefügt. Diese tragen zur Authentizität des Buches bei und sie sorgen dafür, dass viele Szenen noch historischer wirken.
Und im Falle, dass dem Leser die Begriffe nicht bekannt sind, gibt es am Ende des Romans ein Glossar, wo diese definiert werden. Fand ich sehr hilfreich, so musste ich das Buch während des Lesens nicht beiseite legen, sondern konnte einfach nur nach hinten blättern und schon ist die Bedeutung eines Wortes bekannt.

Viele der Handlungsorte sind bereits aus den ersten zwei Bänden bekannt. Es kommen nur wenige neue Orte hinzu, die man als Leser kennenlernt. Dort spielen dann meist auch nur wenige Szenen und selten sind sie für den weiteren Verlauf der Geschichte von großer Bedeutung.
Insgesamt haben die Orte eine gute Beschreibung erhalten, sie wurden abwechslungsreich und teils mit Stimmungen versehen dargestellt und häufig konnte ich sie mir gut vorstellen. Für mich gibt es diesmal keinen Ort, der besonders heraussticht oder eine magische Wirkung auf mich hatte, ich finde, dass die Settings sich durchweg auf einer Ebene bewegen und keines besonders positiv oder negativ ins Auge fällt.

Es gibt ein gutes Zusammenspiel von realen und fiktiven Charakteren, sie sind einander ebenbürtig gezeichnet und haben schöne Beschreibungen erhalten. Man kann sich von jeder Figur, egal ob sie nur kurz oder wiederholt auftreten, einen soliden Eindruck verschaffen und häufig sind Entscheidungen und Aussagen gut nachvollziehbar. Zudem bieten die Darstellungen einen hohen Wiedererkennungswert und ich mag es, wie aussagekräftig sie auftreten.
Ich empfand es diesmal als interessant zu beobachten, wie manche Entwicklungen aussehen oder wie einige Figuren lange Zeit nicht ihr wahres Gesicht gezeigt haben. In diesem Punkt wurde ich öfter überrascht und finde es ist sehr gut gelungen, wie einige Personen den Leser lange Zeit an der Nase herumführen.

Fazit
Ich finde, dass die Kaffeehaus-Saga ein rundes und schönes Ende erhalten hat. Ich bin im Grunde mit den Ereignissen der Geschichte zufrieden, ich wurde gut unterhalten und hatte schöne Lesestunden mit dem Buch. Besonders gut hat es mir diesmal wieder gefallen, wie akribisch die Recherche vonseiten der Autorin ausgefallen ist und wie sie es schafft, längst vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen.
Nichtsdestotrotz gibt es für mich leider so ein-zwei Punkte, die nicht ganz rund sind und bei denen ich mir etwas mehr erhofft hatte. Vor allem bei der Spannung hat mir etwas gefehlt und ich finde, dass mich die Geschichte nicht so sehr mitgerissen hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Deshalb gibt es von mir eine 4,5 Sterne Bewertung und eine große Leseempfehlung für die gesamte Saga! Trotz allem hat mir diese gut gefallen und ich freue mich auf neue Projekte von Marie Lacrosse!

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Der Weihnachtskater

Der Weihnachtskater
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Handlung
Laura führt zusammen mit ihrem Lebensgefährten eine erfolgreiche Anwaltskanzlei. Eigene Kinder stehen für sie nicht an oberster Stelle und daher beginnt für Laura eine schwierige Zeit, als sie ...

Handlung
Laura führt zusammen mit ihrem Lebensgefährten eine erfolgreiche Anwaltskanzlei. Eigene Kinder stehen für sie nicht an oberster Stelle und daher beginnt für Laura eine schwierige Zeit, als sie sich nach dem Tod ihrer Schwester um deren drei Kinder kümmern muss. Schnell fasst sie das Ziel, den Kindern mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ein sicheres und schönes Zuhause zu bieten. Was allerdings leichter gesagt ist, als getan. Nicht nur gibt es immer wieder kleine Problemchen, sondern auch der neue Nachbar macht Ärger und schließlich adoptieren die Kinder kurzerhand noch den Kater Kasimir...

Meinung
Das Cover ist wirklich sehr niedlich gestaltet. Im Hintergrund sind allerhand Rot-Töne zu finden, die teils mit goldenem Glitzer vermischt wurden. Und obwohl der Hintergrund leicht verschwommen dargestellt ist, sieht man doch deutlich, dass es sich bei den schillernden roten Punkten im Hintergrund um Weihnachtsbaumkugeln handelt. Passend zu dem weihnachtlichen Thema wurde die Schrift des Titels in Gold gehalten, was sehr stimmig auf dem roten Hintergrund ausschaut. Und um das Bild rund zu machen, wurde im Vordergrund eine junge Katze abgebildet, die den Betrachter offen anschaut. Sie bildet für mich das Highlight des Covers und zudem ist so natürlich eine schöne Verbindung zu dem Titel gegeben. Rundum ein stimmiges, hübsches und ansprechendes Bild!

Schon als ich das Cover in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, war ich hin und weg. Es ist einfach super süß gestaltet und auch die Inhaltsangabe hatte irgendwas an sich, was mein Interesse geweckt hat. Die Geschichte klingt niedlich und ich wollte sie unbedingt lesen! Daher musste das Buch auf meine Wunschliste wandern und schließlich wurde es mir vom Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Die Geschichte beginnt mit einer Szene, die mir schon ein wenig ans Herz gegangen ist und die den Grundstein dafür gelegt hat, dass ich sofort wissen wollte, wie es mit dem Kätzchen weitergeht. Somit wurde mein Lesefluss also direkt angeregt und es war sehr interessant und entspannend, der weiteren Erzählung zu folgen und mehr über Laura, die drei Kinder, sowie den Kater Kasimir zu erfahren. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen und hatte die erste Hälfte des Romans innerhalb kurzer Zeit gelesen gehabt.

Auf Anhieb hat mir die Sprache richtig gut gefallen. Sie lässt sich durchweg flüssig lesen, es gibt schöne Umschreibungen der Situationen und aus jedem Satz lässt sich eine Natürlichkeit herauslesen, die sehr angenehm ist. Man merkt einfach, dass sowohl bei den Figuren, als auch bei dem Setting nicht versucht wurde, etwas perfektes zu schaffen, sondern jeder Ort und jede Person ihre Ecken und Kanten hat. Dadurch wirken viele Momente wie aus dem Leben gegriffen und mir ist es leicht gefallen, zu den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.
Ich finde, dass die Sprache einen sehr einfachen Charakter besitzt, sie lässt sich locker lesen und besitzt ein wenig Tiefgang. Vor allem aber sorgt sie dafür, dass man sich als Leser in der Geschichte wohlfühlt und man sich allerhand Situationen gut vorstellen kann. Jede Szene wirkt natürlich und absolut nicht aufgesetzt, zudem kann man gut die Gedanken und Sorgen der Figuren verstehen. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich richtig gut auf die Erzählung einlassen konnte und ich den Roman innerhalb von zwei Tagen ausgelesen hatte!

Teilweise hat mir die Stimmung richtig gut gefallen, manchmal hat sie mir aber auch gefehlt. Es gab immer wieder Momente, wo ich mir mehr Atmosphäre gewünscht hätte, die sich auch auf den Leser überträgt. Es war zwar klar herauszulesen, wenn die Figuren nicht sehr glücklich waren oder sie mit Problemen und Ängsten zu kämpfen hatten, allerdings ging dies nur selten so weit, als das ich mit ihnen hätte mitfühlen können. Lediglich den Anfang, als auch das Ende empfinde ich als stimmungsmäßig gelungen, ansonsten gibt es in diesem Punkt ein wenig Nachholbedarf.

Ein allwissender Erzähler versteht es, die Ereignisse anschaulich darzustellen und dabei die Entwicklungen der Figuren zu zeigen. Er verfolgt dabei durchweg Laura und zeigt nicht nur, wie ihr Leben aussieht und sich verändert, sondern auch, wie die Gefühle verschiedener Personen aussehen. Sowohl von Laura, als auch den Kindern erhält man immer wieder kleine Einblicke in ihr Wesen und kann dadurch schauen, was sie fühlen und denken, welche Sorgen und Hoffnungen sie haben. Das hat mir richtig gut gefallen und es hat auch dabei geholfen, dass ich die einzelnen Protagonisten als so lebendig und sympathisch wahrgenommen habe!

Das Setting finde ich toll. Gerade jene Szenen in dem Dorf Tannreuth haben mir richtig gut gefallen. Ich mag die Bodenständigkeit der Bewohner, wie sie auf andere Menschen zugehen und wie jeder jeden kennt. Dies wirkt sich auf positiv auf die Darstellung der Handlungsorte aus. Ein jeder Ort wirkt einladend und häufig auch gemütlich, die Personen bewegen sich darin ganz natürlich und man merkt, wie sie sich in ihnen wohlfühlen.
Zudem finde ich die Entwicklung einiger Settings sehr interessant. Gerade bei dem Haus von Lauras Schwester ist mir dies aufgefallen. Hat es anfangs noch ein wenig kühl gewirkt, haben die Räume nach und nach mehr Wärme erhalten, was auch damit zu tun hat, dass Laura merkt, wo und mit wem sie sich wirklich wohlfühlt.

Ich mag die Figuren gern. Sie treten meist sympathisch auf, zeigen Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Dadurch wirken sie sehr menschlich und lebendig und das macht es leichter, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sowohl Laura, als auch die drei Kinder wurden besonders stark beschrieben und im Verlauf der Handlung lernt man sie am besten kennen. Ich finde, dass bei ihnen schöne Zeichnungen vorliegen, man kann gut nachvollziehen, wie sie denken und fühlen und wie ihr Innenleben ausschaut. Dazu gibt es gute Einblicke und es sind sehr angenehme Charaktere, die ich gerne begleitet habe.
Auch die restlichen Figuren haben solide Beschreibungen erhalten, wenngleich man bei ihnen nur sehr selten etwas davon erfährt, wie sie sonst ticken. Hier gibt es eher einen etwas oberflächlicheren Blick, was ich vollkommen in Ordnung finde. Man merkt, dass der Fokus auf anderen Personen liegt.
Lediglich der neue Nachbar ist eine sehr merkwürdiger Charakter. Was an sich auch gut ist, allerdings finde ich, dass er irgendwie einen Hauch zu schwach und kühl auftritt. Ihm hätte es gut getan, wenn seiner Figur mehr Leben, aber auch mehr Eigenarten hinzugefügt worden wären.

Und obwohl mir die Geschichte eigentlich wirklich gut gefallen hat, habe ich doch drei Kritikpunkte. Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass Lauras Karriere eine deutlich kleinere Rolle einnimmt. Ich finde, dass manche Beschreibungen und Aussagen dazu zu viel waren und für die Geschichte an sich nicht nötig waren. Dafür hätte es mir besser gefallen, wenn der Kater Kasimir, sowie die Weihnachtszeit mehr Raum eingenommen hätten. Ich finde, dass diese beiden Punkte ein wenig zu kurz kommen, vor allem, weil sie vereint den Titel bilden und man dadurch, aber auch aufgrund der Inhaltsangabe, mit einer Erzählung rechnet, die vor allem im Dezember spielt und bei der der Kater noch mehr im Mittelpunkt steht.
Außerdem finde ich, dass das Ende sehr fix herbeigeführt wurde. Plötzlich ist die Weihnachtszeit angebrochen, der Dezember vergeht wie im Flug, die Geschichte findet ein schnelles Ende. Es wurden zwar alle offenen Fragen geklärt und es liegt ein runder Abschluss vor, allerdings bin ich damit nicht vollkommen glücklich. Schließlich habe ich die ganze Erzählung über gewartet, dass diese magische Vorweihnachtszeit beginnt und dann erlebt man davon im Buch nicht sonderlich viel mit. Auch hier hatte ich aufgrund des Titels andere Erwartungen!

Fazit
Im Großen und Ganzen betrachtet liegt eine schöne und liebevoll gestaltete Geschichte vor. Ich mag die Grundidee des Buches unheimlich gern und finde, dass zu weiten Teilen eine schöne und stimmige Umsetzung dessen gelungen ist. Sowohl die Sprache, als auch die Settings oder vielen Einblicke in Gedanken und Gefühle der Protagonisten haben mir wirklich gut gefallen und sie hinterlassen einen positiven Eindruck
Allerdings gibt es auch ein paar kleine Details, die ich als nicht so rund und gelungen empfinde, bei denen ich mir einfach mehr erwartet hätte. Das prominenteste Beispiel dafür ist, dass ich die Geschichte aufgrund des Titels mehr im Winter / zu Weihnachten verortet, und mir die dazu passenden Stimmungen gewünscht hätte.
Zusammenfassend ergibt sich eine nette und locker lesbare Handlung, die mich gut unterhalten hat und die Charme besitzt. Die aber leider auch nicht perfekt ist. Trotzdem finde ich, allein für die Darstellung des Katers Kasimir lohnt sich die Lektüre:)

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Atelier Rosen - Die Frauen aus der Marktgasse

Atelier Rosen
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Handlung
Kassel 1830
Voller Eifer bringt sich die zwanzigjährige Elise Rosen in das Geschäft der Mutter mit ein. Diese führt ein Putzmacher-Atelier und vor allem die einfallsreichen und besonderen Hutkreationen ...

Handlung
Kassel 1830
Voller Eifer bringt sich die zwanzigjährige Elise Rosen in das Geschäft der Mutter mit ein. Diese führt ein Putzmacher-Atelier und vor allem die einfallsreichen und besonderen Hutkreationen der jungen Dame sind in der Bevölkerung äußerst beliebt.
Auch gesellschaftlich angesehene Damen bestellen gern im Atelier Rosen und so macht Elise schließlich die Bekanntschaft mit Sybilla von Schönhoff. Schnell verbindet die beiden jungen Frauen eine innige Freundschaft, die allerdings vor einige Hindernisse gestellt wird. Den Sybillas Verlobter macht mit Elise die Bekanntschaft und scheint in ihr die große Liebe gefunden zu haben. Er hofft auf eine gemeinsame Zukunft, allerdings muss Elise genau abwägen, wie sie entscheidet. Und schon bald zeigt sich, dass sie einem bisher wohl gehüteten Geheimnis auf der Spur ist...

Meinung
Das Cover ist hübsch gestaltet und es passt ganz hervorragend zu der Handlung des Buches. Man sieht eine Dame, die aus einem großflächigen Fenster auf einen Platz / eine Straße schaut. Am linken Bildrand sieht man ein paar Hüte, wodurch der Eindruck entsteht, dass man als Betrachter in dem Putzmacher-Atelier der Familie Rosen steht. Im Hintergrund sind einige Häuser, sowie der Himmel zu sehen und sie geben dem gesamten Bild noch einen nostalgischen Touch.
Auch farblich wurde das Cover sehr gut aufeinander abgestimmt. Herausstechen tut ein kräftiges Rot, welches sich sowohl im Titel, als auch in einem Hut und dem Kleid der Dame findet. Diese drei Teile sind für mich auch die Hingucker des Buches, auf sie ist mein Blick als erstes gefallen. Insgesamt mag ich das Cover sehr gern, es greift einige Details der Handlung auf, es ist hübsch anzusehen und stimmig.

Von Marie Lamballe kenne ich bereits die Café Engel – Saga, die ich sehr gern gelesen habe. Ich habe jeden Teil gemocht und hatte viele schöne Lesestunden mit der Reihe. Aus diesem Grund war mein Interesse sofort geweckt, als ich in der Verlagsvorschau den Namen der Autorin gelesen habe. Und sowohl der Titel, als auch die Inhaltsangabe haben mich direkt angesprochen, weshalb ich mir den Roman einfach merken musste. Als der Erscheinungstermin immer näher gerückt ist, hat sich auch meine Vorfreude auf das Werk gesteigert und es hat mich riesig gefreut, dass mir der Bastei Lübbe Verlag das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ganz lieben Dank dafür!

Mir ist der Einstieg in die Geschichte wirklich leicht gefallen. Auf den ersten vielleicht zehn Seiten lernt man einen großen Teil der wichtigsten und häufig wiederkehrenden Figuren kennen und man kann sich von ihnen, als auch von der Ausgangssituation ein erstes Bild machen. Es werden direkt verwandtschaftliche Verhältnisse geklärt und es gibt einen kleinen Einblick in den Alltag einer Putzmacherin. Auch die Schreibweise hat sich auf Anhieb als sehr angenehm und gut lesbar herauskristallisiert und somit wird ein schöner Start in die Handlung gegeben.

Von der ersten Seite an hat mir die Sprache gut gefallen. Sie lässt sich einfach und locker lesen und es gibt bildhafte Beschreibungen jeglicher Situationen. Vor allem die Settings konnte ich mir problemlos und sehr farbenreich vorstellen und ich mag es, wie sie teilweise mit Stimmungen verbunden sind. Auch die Figuren erhalten eine schöne erste Charakterzeichnung, die sich mit fortschreitender Handlung immer mehr erweitert, sodass man am Ende einen runden und umfassenden Eindruck ihrer Person erhält.
In die häufig recht einfach gehaltene Sprache werden immer wieder kleine historische Hintergründe gemischt. Anhand des Reisens, der Gesellschaft und den gängigen Konventionen oder über das Gebaren des Kurfürsten erhält man allerhand Informationen, die ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnen.
Mir hat es lediglich ein wenig gefehlt, dass man nicht noch mehr über das Dasein als Putzmacherin erfährt. Es gibt zu diesem Thema immer wieder einige Fakten und Hintergründe, die ein erstes Abbild zeichnen, für mich hätte dieses Thema gern noch weiter in die Tiefe gehen können. Wo kauft Charlotte Rosen ihre Stoffe ein, wie setzt sie die Preise fest oder wie genau wird ein Hut hergestellt? Das sind so einige Punkte, zu denen es gern noch mehr Informationen hätte geben können!

Ich hätte mir gewünscht, dass häufiger eine Angabe zur Zeit vorhanden gewesen wäre. Dies kann man höchstens durch den Verlauf der Jahreszeiten bestimmen, ansonsten gibt es dazu leider keine richtigen Informationen. Ich hätte es wirklich gut gefunden, wenn es dazu wenigstens vor dem Beginn neuer Kapitel eine kleine Angabe, wenigstens den Monat und das Jahr gegeben hätte. So war es mir nur sehr schwer möglich, irgendwann bei fortgeschrittener Handlung zu bestimmen, wo man sich zeitlich gerade befindet. Und auch nach dem Beenden des Buches kann ich dazu nicht so wirklich eine Angabe darüber machen, was ich sehr schade finde.

Für meinen Geschmack gestaltet sich die Geschichte als abwechslungsreich und häufig auch spannend. Es gibt immer wieder Wendungen, die nicht vorhersehbar sind und die damit stetig neuen Schwung in die Handlung bringen. Zudem gibt es immer wieder Andeutungen auf Geheimnisse und mögliche Enthüllungen, die natürlich ebenfalls dafür sorgen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag und man weiterlesen will. Letztendlich habe ich rund vier – fünf Tage für die Geschichte benötigt und am Ende ist es mir schwer gefallen, vorerst damit zu leben, dass der Roman nun ausgelesen ist und ich noch ein ganzes bisschen auf die Fortsetzung warten muss. Ich habe mich in der von der Autorin erschaffenen Welt sehr wohlgefühlt und ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf, wie das weitere Schicksal der Figuren wohl ausschauen mag!

Als Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler gewählt. Dieser beschreibt die Ereignisse sehr detailliert und genau, er führt den Leser damit ganz wunderbar durch die Geschichte und anhand von kleinen Worten, teils auch Gesten merkt man, dass im Verlauf der Handlung noch einige Geheimnisse gelüftet werden könnten. Das wirkte sich sehr positiv auf meinen Lesefluss aus und ich habe es sehr genossen, mich in die Geschichte hineinzuvertiefen!
Durchweg begleitet der Leser dabei Elise, ihre Person steht eindeutig im Vordergrund der Erzählung und man nimmt großen Anteil an ihrem Leben. Schon auf den ersten Seiten war mir ihr Charakter sehr angenehm und sympathisch und dieser erste Eindruck hat sich im weiteren noch vertieft. Ich finde, dass mit Elise eine interessante und greifbare Hauptperson gestaltet wurde, für die man automatisch Sympathien empfindet. Daher ist es mir auch so leicht gefallen, zu ihr eine Bindung aufzubauen und es war interessant zu lesen, was die junge Dame alles erlebt, welche Gedanken ihr dabei durch den Kopf gehen und was sie gerade fühlt. Den auch zu den beiden letztgenannten Punkten gibt es allerhand Informationen, sodass man stets gut über das Gefühlsleben von ihr informiert ist und weiß, was Elise gerade durch den Kopf geht.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir das Setting. Dieses ist abwechslungsreich und ansprechend geschildert, es werden im Verlauf der Geschichte die verschiedensten Orte in den Vordergrund gerückt und dadurch erhält man auch kleine Einblicke in unterschiedliche Lebensweisen. Sowohl einfache Orte, an denen deutlich Armut und Genügsamkeit herrschen, als auch solche, wo die Menschen in Saus und Braus leben und sich weder ums Essen, noch um die Miete sorgen machen müssen, werden dargestellt und hinterlassen einen starken Eindruck. Es werden verschiedene Welten beschrieben, beide sind sehr gelungen. Mit eindrücklichen und bildhaften Worten geschildert, wird jeder Ort lebendig und gut vorstellbar.

Auch die Figuren sind meiner Meinung nach tadellos gelungen. Es hat Spaß gemacht, einen jeden einzelnen kennenzulernen und sich von ihnen ausführliche Eindrücke zu verschaffen. Dabei mochte ich es sehr, wie man manche Personen doch ein wenig anders eingeschätzt hat und wie sie erst später ihr wahres Ich zeigen. Das sorgt für Überraschungen und ich finde es gut, dass auch gleichzeitig eine Wandlung und Reifung bei den Protagonisten vonstatten gegangen ist!
Eine jede Figur hat eine schöne und umfassende Zeichnung erhalten, die einen lebendigen und greifbaren, häufig auch bodenständigen Charakter erschafft. Mir hat es besonders gefallen, dass jeder einige Eigenarten und kleine Ticks besitzt. Dadurch wirkten die Personen noch natürlicher und sie haben auf diese Weise ein schönes Alleinstellungsmerkmal erhalten.

Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Marie Lamballe wieder eine richtig schöne Geschichte geschaffen hat! Klar bin ich mit einigen Erwartungen an den Roman herangegangen, da ich von ihr bereits ein paar Bücher kenne, die mir durchweg gut gefallen haben. Und ich kann auf jeden Fall sagen, dass diese erfüllt wurden. Ich wurde von der Geschichte gut unterhalten, sie hat sich als spannend und abwechslungsreich gestaltet und ich habe mich jeden Tag auf den Zeitpunkt gefreut, wenn ich endlich weiterlesen kann. Für den zweiten Band würde ich mir wünschen, dass mehr zeitliche Angaben in die Handlung eingearbeitet werden und es wäre interessant, noch mehr über den Beruf der Putzmacherin zu erfahren. Ansonsten hoffe ich einfach auf eine ebenso schöne und runde Geschichte!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Modehaus Haynbach - Glanzvolle Zeiten

Modehaus Haynbach – Glanzvolle Zeiten
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Handlung
München und Paris 1953
Für Mabelle von Haynbach geht ein großer Traum in Erfüllung: Sie hat erstmals einen Job als Mannequin in Paris erhalten. Natürlich ist sie aufgeregt und kann es gar nicht ...

Handlung
München und Paris 1953
Für Mabelle von Haynbach geht ein großer Traum in Erfüllung: Sie hat erstmals einen Job als Mannequin in Paris erhalten. Natürlich ist sie aufgeregt und kann es gar nicht erwarten, all die Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Gleichzeitig hat die junge Frau noch eine zweite Mission. Sie möchte nicht nur auf beruflicher Ebene voll durchstarten, sondern auch die Familienverhältnisse klären. Es wird Zeit, dass der wahre Grund für die Entzweiung von den Großeltern und ihren Eltern öffentlich wird und dem möchte Mabelle nachgehen. Daher steht ein Besuch bei den Großeltern ganz weit oben auf ihrer Agenda. Ihr erster Eindruck von ihnen ist positiv, allerdings scheint er nur von kurzer Dauer zu sein. Den der Handwerker Claus kann das Herz der jungen Frau auf Anhieb erobern, allerdings scheint die Liebe über Standesgrenzen im Schloss Haynbach nicht gern gesehen zu sein. Es scheint, als würden sich alte Ereignisse wiederholen...

Meinung
Das Cover mag ich bis auf einen Punkt eigentlich recht gern. Es zeigt eine schöne Szene, die Farben sind ganz hervorragend gewählt und ich mag die verschnörkelte Schrift des Titels unheimlich gern. Es wurde eine Szene abgebildet, die in Paris verortet ist und wo eine junge Dame über eine Brücke geht. Sie sieht man nur von hinten und ich bin mit ihrem Auftreten nicht sehr glücklich. Irgendwie sieht sie mir zu kindlich aus und nicht wie eine Dame mit Selbstbewusstsein und Aura, so wie Mabelle es ist. Und ich gehe ja mal stark davon aus, dass die Person auf dem Cover die Hauptprotagonistin des Buches darstellen soll. Ich finde irgendwie, hier hätte es einen größeren Auftritt benötigt, vielleicht in einem Kleid, welches im Buch eine Rolle spielt?

Sowohl den ersten, als auch den zweiten Band habe ich gelesen. Band eins war okay, ich hatte mir etwas mehr erwartet und bin der Überzeugung, dass das Potenzial der Geschichte nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Die Fortsetzung konnte mich schon mehr begeistern und nun war mein Interesse an der Reihe vollends geweckt. Ich habe mich sehr auf das Erscheinen des dritten Bandes gefreut und es ist eine toll gewesen, den Roman als Rezensionsexemplar zu erhalten. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön an den Bastei Lübbe Verlag!

Noch bevor die Handlung gestartet ist, hat ein besonderes Detail direkt meine Aufmerksamkeit geweckt. Vor dem Beginn neuer Kapitel wurde angegeben, an welchem Ort und zu welcher Zeit die folgenden Ereignisse spielen. Somit bekommt man direkt einen richtig guten zeitlichen Überblick und man kann genaustens schauen, wie viel Zeit seit dem letzten Kapitel vergangen ist. Außerdem kann man als Leser einen kleinen Blick in die Zukunft wagen und schauen, was die Figuren auf historischer Ebene erwarten und welche Ereignisse ihr Leben wohl beeinflussen könnte. Wie man also aus meinen Worten herauslesen kann, bin ich absolut angetan davon, wie genau die Zeiten und Orte benannt sind. Das hat sich außerdem insofern als hilfreich gestaltet, weil sich der Roman über etwas mehr als ein Jahr erstreckt, in dem allerhand passiert und wo es daher ein leichtes gewesen wäre, sich zeitlich zu verlieren.

Bereits nach wenigen Seiten sind mir nach und nach immer mehr Geschehnisse aus dem ersten Band eingefallen, weshalb ich mich sehr schnell in der Geschichte zurechtgefunden habe und sich der Start in den Roman als sehr angenehm und locker herausgestellt hat. Es gibt auf den ersten Seiten immer wieder kleine Anmerkungen, anhand derer ein Wiedererkennen der Figuren sehr leicht ist und wo manche Handlungen aus den ersten beiden Teilen ein wenig rekapituliert werden.
Schnell konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen, ich mochte schon den Einstieg ins Buch sehr gern und dies hat sich über die gesamte Erzählung erstreckt, weshalb ich schnell festgestellt habe, dass die Reihe für meinen Geschmack von Band zu Band besser und runder wird!

Von der ersten Seite an habe ich die Ereignisse mit viel Interesse verfolgt und als ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte, habe ich nicht so schnell damit aufgehört. Irgendwie hatte die Geschichte einen wunderbar lockeren Unterton, der mich direkt angesprochen hat, der die Ereignisse auf realistische und unterhaltende Weise geschildert und sich sehr positiv auf meinen Lesefluss ausgewirkt hat. Insgesamt habe ich deshalb auch nur knapp drei Tage für die Lektüre benötigt, danach war das Buch ausgelesen und seitdem freue ich mich sehr auf den vierten Band!
Die Sprache leitet den Leser ganz wunderbar durch die Handlung. Sie ist detailreich und beschreibend, sie ist gut lesbar und teilweise in die Tiefe gehend. Man erhält nicht nur einen soliden Eindruck von der Handlungszeit und den Orten, sondern auch von den Figuren und den einzelnen Situationen. Es werden mit einfachen Worten lebendige Bilder der Szenen gezeichnet und ich mag es sehr, wie lebhaft und greifbar die meisten der Protagonisten sind.

Ich finde, dass sich die Spannung durchweg auf einem soliden Niveau befindet. Sie ist mal mehr, mal weniger spürbar und bis kurz vor dem Ende des Romans bleiben einige Fragen offen, die erst dann ausführlich geklärt werden. Natürlich gibt es einige Szenen, die aufregender gestaltet wurden und bei denen man sich über den Ausgang der Situation nicht ganz sicher sein kann. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch allerhand Abschnitte, in denen der Alltag der Figuren geschildert und wo mehr Ruhe in die Geschichte gebracht wird. Insgesamt gibt es also einen schönen Wechsel von ruhigen und spannungsreichen Momenten und diese Abwechslung ist sehr gut gelungen!

Wie auch schon in den vorherigen Bänden werden auch diesmal wieder mehrere Erzählperspektiven genutzt, um dem Leser einen möglichst großen und runden Blick auf die Geschehnisse zu gestatten. Man verfolgt dabei Mabelle auf ihrem Weg, wie sie Karriere macht, ihre Großeltern kennenlernt und wie sie ihre große Liebe findet. Sie reist dabei ein wenig herum und aus ihren Augen erlebt man sowohl Paris, als auch das Anwesen der Großeltern. Dagegen befindet sich ihre Familie weiterhin in München, sie erlebt man aus altbekannten Settings und man kann gut schauen, wie sich diese Orte im Verlauf der Jahre geändert haben. Claire, sowie Mabelles Geschwister Richard und Viktoria berichten davon, was es innerhalb der Familie neues gibt und welchen Weg sie beruflich mit ihrer Firma gehen.
Anhand der verschiedenen Perspektiven erhält man einen guten Rundumblick, es ist möglich, unterschiedlichen Figuren ein bisschen über die Schulter zu schauen und die Situationen aus mehreren Winkeln zu betrachten. Man kann die Protagonisten besser einschätzen, ihre Motive und Geheimnisse mehr verstehen und es gibt gesamt einen stimmigen Blick auf jegliche, im Buch angesprochene Themen. Zudem gibt es Informationen darüber, wie die einzelnen Personen fühlen und denken, was sie beschäftigt und was sie versuchen zu verdrängen. Dadurch werden ihre Charaktere noch lebendiger und greifbarer und man kann jegliche Situationen und Aussagen gut nachvollziehen.

Ich finde es ein wenig schade, dass auf einige Themen nicht noch näher eingegangen wird. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass sich mehr Szenen um die Arbeit von Mabelle als Model drehen, man auch mehr über ihr Dasein als Mutter erfährt und wie sie zu dieser Rolle steht und vielleicht auch, welche Auswirkungen es auf sie und ihr Kind hat, dass Mabelle für ihren Job häufig reisen muss. Ich finde, bei solchen Thematiken fehlen ein paar Informationen und die Geschichte hätte dadurch noch mehr Tiefgang erhalten können!

Ab und an wurden ein paar historische Informationen eingebunden. Diese sind vor allem im Zusammenhang mit der Mode und dem damaligen Schönheitsideal, aber auch mit möglichen Standesdünkeln und Lebensweisen. Zu diesen Themen gibt es regelmäßig Informationen, anhand derer man einen kleinen Einblick dazu erhält, wie die Menschen zur Handlungszeit, den 1950er Jahren getickt haben.

Ich finde, dass die Zeichnung der Orte sehr gut gelungen ist. Jeder Ort erhält eine feine Beschreibung und lässt dadurch lebhafte Bilder vor Augen entstehen. Jedes Setting wurde lebhaft und detailreich umschrieben, es hat teils bestimmte Stimmungen erhalten und besticht mal durch eine kühle Aura, mal durch eine einladende Gemütlichkeit. Ich mag zudem die Abwechslung sehr gern. Man lernt im Verlauf der Geschichte die unterschiedlichsten Gebäude kennen und man kann sich sowohl von einfachen Häusern, als auch von herrschaftlichen Anwesen einen guten Eindruck verschaffen. Eine bunte Mischung, die ansprechend ist und mir gut gefällt.

Auch mit der Darstellung der Figuren bin ich vollkommen zufrieden. Es treten viele starke und interessante Personen auf, die unterschiedliche Motive haben und ihrem Charakter durchweg treu bleiben. Ich mag es sehr, wie nicht nur positiv konnotierte Protagonisten vorkommen, sondern auch einige Gegenspieler vorhanden sind. Diese bringen Schwung und einen Hauch von Spannung in die Geschichte und tun damit der gesamten Handlung sehr gut!
Bei vielen Figuren, allen voran bei Mabelle, ist im Verlauf der Erzählung eine schöne Entwicklung zu sehen. Diese fällt nicht immer unglaublich groß aus, manchmal ist sie auch erst nach dem Beenden des Buches und dem sinnieren über die Geschichte erst so richtig erkennbar.
Viele Handlungen sind überraschend gekommen. Einiges war ein wenig vorhersehbar und es ist ja schon klar, wo sich die Erzählung hin entwickeln wird. Aber doch gibt es auch immer wieder Momente, mit denen ich so nicht gerechnet hatte und die der Geschichte neuen Schwung geben. Auf diese Weise bleibt die Handlung stets interessant und es wird mit der Familie Haynbach einfach nie langweilig!

Fazit
Zusammenfassend ist dieser Band mein bisheriger Favorit der Reihe. Vieles, was ich in den vorherigen Teilen ein wenig bemängelt habe, konnte mich diesmal mehr überzeugen und ich bin so froh, dass ich der Saga trotz des etwas schwachen ersten Bandes treu geblieben bin. Und aus diesem Grund freue ich mich auch so sehr, dass es noch einen weiteren Teil der Modehaus Haynbach – Reihe geben wird und damit auch ein Wiedersehen mit den liebgewonnen Personen möglich ist!
Bis auf ein kleines Pünktchen konnte mich die Geschichte überzeugen, sie hat mich definitiv gut unterhalten, war teilweise ein bisschen überraschend, oft sehr ehrlich und lebendig!

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